Nachdem ich am Sonntag bereits den ersten Teil meines großen Western Australia Travel Diaries gepostet und von Fremantle, Rottnest Island, Margaret River und Denmark erzählt hatte, folgt heute unser Westaustralien Roadtrip Teil zwei mit ganz vielen Eindrücken von Albany, Bremer Bay, Esperance, dem Cape-Le-Grand-Nationalpark und dem Wave Rock.
Westaustralien Roadtrip Teil zwei – unsere Impressionen
Eine kurze Etappe von Denmark nach Albany
Nachdem wir zwei Tage in Denmark verbracht hatten, entschieden wir uns für eine recht kurze Etappe und fuhren in eine der größeren Städte Westaustraliens. Von unserer Unterkunft waren es rund 70 km nach Albany. Die Fahrt dauerte nur knapp eine Stunde und wir entschieden uns für einen Stopp im Torndirrup Nationalpark, um etwas Zeit bis zu unserem Check-In zu verbringen. Die Check-In und Check-Out Zeiten werden in Western Australia sehr streng genommen. Meist muss man bereits um 10 Uhr vormittags auschecken und kann ab 14 Uhr einchecken.
Doch zurück zum Nationalpark, in dem wir eigentlich nur einen Stopp einlegen wollten und stattdessen den ganzen Tag dort verbrachten. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist „The Gap“, ein 40 Meter langer und 25 Meter breiter Felsriss. Man kann auf einer Plattform direkt über den tosenden Fluten des Ozeans stehen – sehr beeindruckend und beängstigend zugleich. Außerdem gibt es eine von den Gezeiten geformte Natural Bridge und zahlreiche wunderschöne Buchten und Strände, die man fast ganz für sich alleine hat.
Albany an sich ist kein sonderlich spektakulärerer Ort, aber perfekt für eine Übernachtung nach einem Besuch des Nationalparks. Wer sich für Geschichte interessiert: Albany war zu Beginn des 19.ten Jahrhunderts das Walfang-Zentrum der Welt.
Von Albany nach Bremer Bay
Von Albany aus fuhren wir knapp 200 km weiter nach Bremer Bay. Ein verschlafenes kleines Örtchen mit wenigen Hotels, das aber eine ganz großartige Attraktion bietet: Man kann das ganze Jahr über Wale beobachten.
Whale Watching in Bremer Bay
Von Januar bis April hat man die Möglichkeit, 50 Kilometer vor der Küste Orcas zu sehen. Und das ist schon lange ein großer Traum von uns. Allerdings „hat es während unseres Aufenthalts nicht sollen sein“. Zum einen waren an dem Tag, an dem wir die Tour gebucht hätten so extreme Wellen angesagt, dass der ganze Tag auf offenem Meer eine große Herausforderung gewesen wäre und die Chance darauf, wirklich Orcas zu sehen, geringer wurde, zum anderen konnten wir nur eine Nacht eine Unterkunft ergattern.
Wie gesagt, die Unterkünfte in Bremer Bay sind sehr begrenzt und im Nachhinein hätte ich diese lieber mit viel Vorlauf gebucht. Die Wal-Tour kostet 385 Australische Dollar und da überlegt man natürlich zwei Mal, ob man „es einfach mal auf gut Glück versucht“, wenn die Bedingungen eigentlich schlecht sind. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben in Bremer Bay keine Whale Watchung Tour gemacht, aber ihr solltet euch diese auf keinen Fall entgehen lassen, wenn ihr die Möglichkeit habt.
Gewohnt haben wir im Bremer Bay Resort. Ein sehr einfaches, aber auch sehr sauberes Motel, in dessen Restaurant wir wider Erwarten am Abend extrem leckere Pasta bekamen.
Unser Westaustralien Roadtrip – die längste Etappe von Bremer Bay nach Esperance
Am nächsten Tag stand die längste Etappe unseres Roadtrips an: Wir fuhren von Bremer Bay aus fast 400 km nach Esperance. Ein Großteil der Strecke ging durch das Outback. Und hier gab es wirklich weit und breit nichts (In Westaustralien ist es sooo wichtig, immer rechtzeitig zu tanken!), nur eine einzige Stadt auf dem ganzen Weg.
Esperance
Auch wenn es sehr schwer fällt, sich auf ein Western Australia Highlight festzulegen, so würde ich wahrscheinlich Esperance wählen. Hier kann ich euch übrigens unsere Unterkunft – die Archipelago Apartments – sehr empfehlen. Wir hatten ein sehr schönes Apartment mit kleinem Gartenabschnitt und zahlten für drei Schlafzimmer (Nicht, dass wir dieses gebraucht hätten, aber leider gab es keine kleinere Wohnung mehr) rund 100 Euro die Nacht. Mit Freunden ein wahres Schnäppchen!
Falls ihr ein bisschen mehr Vorlauf habt, solltet ihr euch unbedingt auch das Esperance Chalet Village anschauen. In der Anlage gibt es ganz bezaubernde Chalets, die dank ihrer Instagram-Berühmtheit leider fast immer ausgebucht sind. Viele tolle Gastro-Optionen sind in Esperance leider nicht wirklich vorhanden und deshalb würde ich immer empfehlen, ein Apartment zu mieten und selbst zu kochen, wenn man nicht ständig bei Fish and Chips oder Mc Donalds landen möchte.
Highlights in Esperance
Eine wirklich außergewöhnlich schöne Route ist der Great Ocean Drive (nicht zu verwechseln mit der berühmten Great Ocean Road).
Die Route beginnt in Esperance, führt zur Hälfte an der Küste entlang und ist von allerlei illustren Lookouts gesäumt. Ebenfalls auf dem Weg liegt der sogenannte „Pink Lake“, der übrigens gar nicht das ganze Jahr über Pink ist. Wir hatten leider Pech und fanden ihn in trübem Braun statt Pink vor.
Ganzjährig pink ist der Lake Hillier (Die Bilder habt ihr sicherlich schon alle gesehen!). Dieser liegt allerdings auf der vorgelagerten Insel Middle Island. Diese Insel darf aus Naturschutzgründen nicht betreten werden und so kann man den See nur vom Flugzeug oder Hubschrauber aus sehen.
Die schönsten Strände in Esperance
Mein absoluter Lieblingsstrand ist der „Observatory Beach“ entlang des Great Ocean Drive. Man läuft einige Stufen herab und findet einen traumhaften, weitläufigen, weißen Sandstrand vor, an dem man sehr gut baden kann.
Der beliebteste Strand von Esperance ist der Twilight Beach, an dessen Ende man die Felsformation „Twilight Cove“ findet. Die Felsen mildern die Brandung, und so eignet sich der Twilight Cove Abschnitt besonders gut zum Baden.
Der Cape-Le-Grand-Nationalpark
Wenn man Bilder von Esperance sieht, ist immer eines von einem Känguru am Strand dabei. Der sogenannte Lucky Bay ist jedoch nicht direkt bei Esperance, sondern liegt im rund 70 Kilometer entfernten Cape-Le-Grand-Nationalpark. Über unseren Ausflug in den Nationalpark und die traumhaften Strände hatte ich hier bereits ausführlich berichtet (Unbedingt lesen!).
Die Kurzfassung: Der Lucky Bay ist schön und die Kängurus am Strand sind natürlich ein ganz besonderes Highlight, aber die Autos am Strand nehmen leider die Idylle. Unser absoluter Favorit im Park war der traumhafte Little Hellfire Bay, den man durch eine Mini-Wanderung erreicht.
Mein Tipp: Bleibt unbedingt bis zur Golden Hour kurz vor dem Sonnenuntergang im Nationalpark. Das Licht ist atemberaubend!
Von Esperance nach Perth mit Zwischenstopp am Wave Rock in Hyden
Nach vier Nächten in Esperance stand unsere letzte große Roadtrip Etappe zurück nach Perth an. Die knapp über 700 Kilometer durchs Outback teilten wir in zwei Etappen ein. Unser Zwischenstopp: Der Ort Hyden mit dem berühmten Wave Rock.
Hyden ist beim besten Willen kein Ort, an dem man sich länger aufhalten möchte, aber für einen Zwischenstopp auf dieser Route ideal geeignet. Man hat keinen Empfang, die Stadt ist vielmehr ein eingeschlafenes Kaff und die Temperaturen mitten im Nirgendwo sind wirklich extrem. Man sollte sich unbedingt mit ausreichend Wasser eindecken. Und mit Mückenschutz, denn insbesondere am Wave Rock wird man die ganze Zeit von extrem nervigen Mücken angegriffen.
Bei den Unterkünften hat man die Wahl zwischen zwischen zwei verschiedenen Unterkünften. Wir entschieden uns für das Wave Rock Motel. Die Zimmer sind ziemlich alt und einfach, aber sauber und im hoteleigenen Restaurant kann man zu Abend essen. Es gibt ein Buffet mit Beilagen und man kauft sich Fleisch nach Wahl, das man anschließend selbst grillt. In einem Gastraum. Man sollte sich also möglichst weit weg von dem großen Grill setzen, sonst ist man komplett eingeräuchert.
Der Wave Rock
Der Wave Rock ist eine Milliarden alte Granit-Gesteinsformation, die durch die Witterung zu einer Welle geformt wurde. Ein wirklich beeindruckender Anblick!
Lange aufhalten kann man sich jedoch nicht am Wave Rock, denn die Hitze und die Mücken sind wirklich extrem. Direkt am Wave Rock gibt es noch einen Wildlife Park mit Koalas und Kängurus, der jedoch bereits von außen sehr verwahrlost aussah. Auch wenn wir uns bei jeder Gelegenheit darüber freuen, Tiere zu sehen, haben wir uns gegen einen Besuch entschieden, da wir diesen Park beim besten Willen nicht unterstützen wollten.
Perth
Direkt nach dem Frühstück führten wir unsere Reise nach Perth fort. Rund 330 Kilometer lagen noch vor uns. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir am frühen Nachmittag in der Hauptstadt von Western Australia an und freuten uns sehr darauf, nach einem wunderschönen, aber auch sehr anstrengenden Roadtrip ein paar entspannte Tage im COMO The Treasury zu verbringen. Das Hotel hatte ich euch bereits hier ausführlich vorgestellt.
Perth ist eine tolle Stadt, in der man einige Tage verbringen kann. Es gibt nicht nur jede Menge grandiose Restaurants, Cafés und Shopping-Möglichkeiten, sondern auch wunderschöne Stadtstrände und mit dem Kings Park einen der größten Stadtparks weltweit, von dem aus man einen tollen Blick über Perth hat.
Restaurant Tipps für Perth
Besonders empfehlen kann ich euch das Long Chim im Basement der State Buildunds, in dem wir unfassbar leckeres Thai Food gegessen haben. Ein tolles Brunch Restaurant auch für Nicht-Hotelgäste ist das Post im COMO The Treasury. Tolles Frühstück (French Toast, Smashed Avocado) und Lunch (Die Balance Bowl mit Kale, Spinat, Kürbis und Poached Eggs) gibt es im The Hardware Store Café & Eatery im Vorort Scarborough.
Von Perth zu den Pinnacles in Cervantes
Auch wenn wir uns dieses Mal für den Süden der Westküste entschieden hatten, so wollten wir doch zumindest ein Highlight im Norden mitnehmen. Die berühmten Pinnacles liegen rund 200 Kilometer nördlich von Perth in der Nähe von Cervantes.
Auch auf dem Weg liegen bereits zwei Highlights: In Lancelin findet man schneeweiße Sanddünen, auf denen man nicht nur das „plötzlich mitten in der Wüste“ Gefühl hat, sondern außerdem auch Sandboarden kann.
Wir sind ja bekanntlich riesengroße Koala-Fans. Die süßen kleinen Beuteltiere sind in freier Wildbahn nur an der Ostküste zu finden, und deshalb freute ich mich umso mehr, als ich davon las, dass im Yanchep Nationalpark eine kleine Kolonie an Koalas angesiedelt ist. Ein sehr schöner Zwischenstopp!
So kamen wir am Nachmittag in Cervantes an, wo wir wieder einmal weit uns breit nichts zu essen fanden. Das einzige offene Restaurant am Nachmittag war eine Fish & Chips Bude. Mal wieder. Man sollte sich auf einem Westaustralien Roadtrip wirklich immer gut mit Snacks eindecken, denn die „weit und breit gibt es nichts zu essen“ Situation findet man des Öfteren vor.
Nach einer Nacht im verschlafenen Städtchen Cervantes machten wir uns in den Nambung-Nationalpark auf, in dem die Pinnacles liegen. Beeindruckende Felstürme, die aus dem Sand der Wüste herausragen. Dieses Natur-Highlight sollte man sich bei einem Westaustralien Roadtrip auf gar keinen Fall entgehen lassen!
Zurück nach Fremantle
Unser Roadtrip endete dort, wo er drei Wochen zuvor begonnen hatte: In Fremantle, wo wir die letzten vier Tage unserer Australien Reise verbrachten. Wir mieteten über Airbnb ein wundervolles Cottage, in das ich am liebsten eingezogen wäre. Die letzten Tage waren sehr entspannt. Wir verbrachten noch einmal viel Zeit am Strand, schlemmten uns durch die Food Szene (die in Fremantle sehr an die Ostküste erinnert) und genossen unser kleines Häuschen.
Food-Tipps in Fremantle
Tolles Frühstück und sehr leckere Lunch-Optionen (Pumpkin Gnocci!) mit Blick aufs Meer gibt es im Bib and Tucker (Leighton Beach Boulevard).
Die George Street ist eine charmante Straße mit vielen kleinen Läden und Cafés, unter anderem frühstückten wir im George Street Quarters (Meine Empfehlug: Der köstlicher Hotcake).
Im Beach Club COAST Port ( 42 Port Beach Road) kann man nicht nur bei einem Drink den fast jeden Tag grandiosen Sonnenuntergang beobachten, sondern auch sehr lecker Fisch und Seafood essen.
Ich kann euch nur von ganzem Herzen empfehlen: Reist an die Westküste von Australien! Auch wir werden ganz sicher sehr bald zurückkehren … Auf der To Do Liste: Von Perth nach Broome fahren!