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Zehn Dinge,
die ich im ersten
„fleischlosen Halbjahr“
gelernt habe

Rahmen

Es ist mittlerweile tatsächlich ein halbes Jahr her, dass ich mich dafür entschieden habe, kein Fleisch mehr zu essen. Und nachdem ich von euch regelmäßig Nachrichten zu diesem Thema bekomme, dachte ich mir: Hey, es wird mal wieder Zeit für ein Update!

Streng genommen bin ich trotz striktem Verzicht auf Fleisch kein Vegetarier, sondern ein „Pescetarier“, da ich auf Reisen und in ganz seltenen Ausnahmen auch hier noch Fisch esse. Wir kaufen schon lange keine Milch mehr und setzen hier ausschließlich auf Hafer-, Soja- und Mandel-Alternativen, aber Käse und Milchschokolade spielen nach wie vor eine Rolle in unserer Ernährung.

Ich würde wahnsinnig gerne den Schritt gehen, mich komplett vegan zu ernähren, habe aber ehrlich gesagt noch zu großen Respekt davor. An manchen Tagen gelingt es total gut, komplett auf tierische Produkte zu verzichten (Bali war das absolute Veganer-Paradies!), an anderen Tagen genieße ich das Rührei viel zu sehr. Aber: Mit dem Verzicht auf Fleisch ist der Anfang getan, ich lerne aktuell stets dazu und werde nach und nach sicherlich noch mehr an meiner Ernährung ändern. Doch kommen wir nun zum heutigen „ein halbes Jahr ohne Fleisch“-Update, das ich in zehn Punkten für euch zusammenfassen möchte.

Zehn Dinge, die ich im vergangenen halben Jahr über fleischlose Ernährung (und mich) gelernt habe:

1. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – selten traf diese Aussage so gut zu wie auf die Umstellung zur fleischlosen Ernährung. Man findet Alternativen für die ehemaligen fleischlastigen Lieblingsgerichte und wenn man eben diese für eine gewisse Zeit nicht mehr konsumiert, „vermisst“ man sie auch nicht mehr.

2. Oftmals war Fleisch die bequeme und einfache Variante. In Restaurants, aber auch in der heimischen Küche. Es ist unfassbar, wie kreativ man völlig ohne tierische Produkte essen kann. Im Restaurant war es meist einfach, „den Klassiker mit Fleisch“ zu wählen. Aber Hey, es gibt so viele tolle vegetarische oder vegane Gerichte. Gemüse kann soooo viel! Man erweitert definitiv den kulinarischen Horizont.

3. Es hilft so sehr, wenn der Partner bei der Ernährungsumstellung mitmacht.

4. Man isst oftmals mehr Kohlenhydrate. War es im Restaurant am Abend nicht selten die „Fleisch mit Gemüse“-Variante, ist es mittlerweile das Risotto oder die Pasta. Generell: Pasta liebte ich schon immer, aber in den vergangenen Monaten mehr denn je.

5. Und da wären wir direkt beim nächsten Punkt: „Vegetarisch“ bedeutet keinesfalls, dass man sich automatisch gesünder ernährt. Industriezucker ist vielleicht vegetarisch, aber sowas von ungesund. Und Pommes mit Ketchup sind sogar (meist) vegan. Eine wirklich „rundum gesunde“ Ernährung ist deutlich vielschichtiger.

6. Für manche Mitmenschen ist man „die Komplizierte“, wenn man kein Fleisch isst. Und auch wenn in unserem Freundeskreis eigentlich alle unsere Umstellung akzeptieren und viele mittlerweile sogar auch auf Fleisch verzichten, so gibt es außerhalb dieses Kreises dennoch manchmal die Situation, in der mit den Augen gerollt wird, wenn man nach der vegetarischen Alternative fragt.

7. Ich ertappe mich manchmal dabei, andere missionieren zu wollen, wenn es auf der Karte so viele leckere vegetarische Alternativen gibt und mein Gegenüber das Steak bestellt. Im nächsten Moment denke ich mir dann aber auch klar, „dass ich mal den Ball flach halten sollte“, nachdem ich 33 Jahre lang Fleisch gegessen habe, obwohl in dieser Zeit durchaus schon alarmierende Videos von Massentierhaltung gesehen habe.

8. Es gibt mittlerweile sooo gute Fleisch-Alternativen – und ich bin dankbar, zum jetzigen Zeitpunkt mit der Umstellung angefangen zu haben. Man merkt, dass aktuell unglaublich viel passiert, viele Menschen ihre Ernährung umstellen und das Angebot an tollen Alternativen immer größer wird. Und es gibt auch immer mehr Restaurants, die zum Beispiel den Burger auch mit einem veganen Patty anbieten, das Curry mit Seitan oder Tofu etc. Klar, nicht jede Fleisch-Alternative ist zu 100% gesund und man sollte sie auch sehr bewusst konsumieren. Aber es geht mir auch gar nicht darum, mich an jedem einzelnen Tag 100% gesund zu ernähren, sondern schlicht und einfach darum, kein Fleisch mehr zu konsumieren.

9. Es ist ein (albernes) Gerücht, dass man Fleisch braucht, um „so richtig satt“ zu werden.

10. Kein Fleisch mehr zu essen ist so viel einfacher als gedacht – man braucht nur einfach diesen einen Moment, in dem man sich dagegen entscheidet. Es war gut, ganz konsequent von einem auf den anderen Tag diesen Schlussstrich zu ziehen und nicht „noch ein letztes Mal dieses und jenes Lieblingsessen mit Fleisch zu genießen“. Das hat mir persönlich sehr geholfen.

Fragen, Gedanken, Anregungen? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Hier findet ihr meine bisherigen Artikel zum Thema:

1. Lasst uns über unseren Fleischkonsum reden!

2. Unser erstes fleischloses Weihnachtsfest und die Reise ins Veganer-Paradies Bali

3. Der erste fleischlose Monat

 Und hier findet ihr übrigens gebündelt alle Artikel zu meinem „Projekt Zuckerfrei!“


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1 Kommentar

  • 04
    06
    2020
    20

    Hi Sarah,

    Ein sehr schönes Update. Ich finde deinen Weg schön und ähnlich zu meinem. Ich fing auch erst mit einem fleischlosen Jahr an, dann flog der Fisch raus und dann der Rest. Heute bin ich begeistert von der Vielfalt und den neuen Kochideen, wenn man vegan isst.

    Bei Rührei kann ich dir übrigens diesen tollen Ersatz ans Herz legen: https://www.eat-this.org/veganes-ruehrei/
    Durch das Kala Namak Salz schmeckt es wie ein echtes Rührei!

    Lg Alex

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