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Unser erstes fleischloses Weihnachtsfest und die Reise ins Veganer-Paradies auf Bali

Nachdem ich in den letzten Wochen jede Menge Nachrichten zu den Themen „Weihnachten ohne Fleisch“ und „vegetarisch/vegan essen auf Bali“ bekommen habe, dachte ich mir: Hey, es wird Zeit für eine neue Kolumne! Denn offensichtlich ist der Umstieg vom „Ich esse Fleisch, da ich schon immer Fleisch esse“-Gewohnheitstier zu vegetarischer oder sogar veganer Ernährung aktuell etwas, das sehr viele von euch beschäftigt. Und deshalb möchte ich heute meine Erfahrungen der letzten Zeit mit euch teilen. Hier findet ihr by the way das letzte Update. Chris regelt die Ernährungsumstellung für sich übrigens mit „einfach machen und nicht darüber reden.“ Finde ich sehr gut und handhabe ich in einigen anderen Bereichen auch so. Aber ich muss ehrlich sagen, dass es mir am Anfang den letzten nötigen Anstoß gab, kurz nach dem Entschluss für mich hier auf Josie loves darüber zu schreiben. Und nachdem die Resonanz so groß war und ich seitdem täglich Nachrichten bekomme, werde ich nun weiterhin in regelmäßigen Abständen über die Umstellung schreiben.

Als ich vor rund drei Monaten beschloss, kein Fleisch mehr zu essen, da gab es einen Punkt, vor dem ich ehrlich gesagt ein klein wenig nervös war. Ich spreche natürlich von Weihnachten. Denn seien wir ehrlich: Auch wenn Fleisch in meiner alltäglichen Ernährung nur eine Nebenrolle spielte, war es eindeutig der Stargast beim Weihnachtsessen – und zwar in Form von einer knusprigen Pute aus dem Backofen, auf die ich mich immer schon lange im Voraus freute. Doch an Weihnachten geht es natürlich nicht nur um Heiligabend, sondern um jede Menge weitere Familienessen bei meinen Eltern oder Schwiegereltern. Generell gibt es eigentlich kein Lieblingsessen von meiner Mama, bei dem Fleisch nicht irgendwie eine Rolle spielte. All die Lieblingsgerichte aus meiner Kindheit, die ich mir jedes Mal bei meiner Mama wünschte, haben etwas mit Fleisch zu tun. Lustigerweise essen meine Eltern selbst recht wenig Fleisch, aber immer wenn ich zu Besuch kam, kam die Rindsroulade mit meiner Lieblingssauce und Spätzle auf den Tisch.

Ein Kindheits-Lieblingsessen, das ich nie woanders als bei meiner Mama aß. Dicht gefolgt von der Markklößchensuppe, die bei einem winterlichen Besuch nie fehlen durfte.

Aber ich war sooo motiviert, die Sache mit dem Weihnachten ohne Fleisch durchzuziehen. Nachdem ich mich bereis darauf eingestellt hatte, an Heiligabend einfach die Beilagen zu essen (Maronen, Rotkraut und Kroketten können sich immerhin auch sehen lassen!), kam die Info, dass die Pute für 2019 abgeschafft wird. Ein weihnachtlicher Paukenschlag, sozusagen! Der Gründe: Die meisten von unserer Familie (insgesamt feiern wir mit 16 Personen) essen eh recht wenig Fleisch, meine Schwägerin Lena ist seit Jahren Vegetarierin, und sowohl ihr Mann als auch Chris und ich haben vor wenigen Monaten beschlossen, uns fleischlos zu ernähren. Also gab es Raclette. Mit ganz viel Gemüse, noch mehr Käse, Kartoffeln und auch der ein oder anderen Fleischalternative (Ich habe mich das erste Mal so richtig an vegane Wurst rangetraut und fand die ein oder andere Version nicht schlecht.).

Und wisst ihr was? Es war so ein schöner Abend! Das Allerwichtigste war nämlich die Tradition des Zusammenseins, und das hat nichts damit zu tun, welches Essen tatsächlich auf dem Teller landet. By the way war das Essen richtig, richtig gut. Ich freue mich bereis auf das nächste vegetarische Weihnachten. Generell fiel mir bei dem Verzicht auf all die Mama-Lieblingsgerichte auf, dass der entscheidende Faktor bei diesem kulinarischen Zuhause-Gefühl die Tatsache ist, dass das Gericht von meiner Mutter gekocht wurde. Und dass man beim Essen zusammensitzt. Dieses Mal eben bei vegetarischen Maultauschen statt Geschnetzeltem, oder Kürbis- statt Markklößchen-Suppe. Zugegeben, das ein oder andere Mal dachte ich schon an diverse Lieblingsgerichte, die mich mein Leben lang begleitet haben. Aber wenn ich jetzt mit Abstand auf unsere fleischlosen Weihnachtsfeiertage  blicke, dann ist da nichts, was ich wirklich vermisst habe. Wer weiß, vielleicht wird aus dem fleischlosen Weihnachtsfest im nächsten Jahr ja sogar ein veganes?

Nun kommt der harte Break: Kurz nach Weihnachten, das in Deutschland immer mit viel Fleisch verbunden ist, ging es für uns bekanntlich nach Bali. Alias „das Paradies für Veganer“. Und auch von dieser Erfahrung möchte ich euch berichten.

Ich liebe Bali bekanntlich aus vielen Gründen. Einer davon ist das unfassbar leckere Essen. Bali war schon immer ein Ort, an dem ich verhältnismäßig wenig tierische Produkte gegessen habe. Obst statt Schokolade, keinen Käse, meist vegane Speisen zum Frühstück und oftmals auch Gemüse-Bowls zum Lunch oder Dinner. Aber natürlich spielte Fleisch bis jetzt auch dort eine Rolle. Zum Beispiel meine heiß und innig geliebten Chicken Satay Spieße. Oder Beef Randang – ein butterweiches, viele Stunden geschmortes Rind in köstlicher Sauce.

Nun ist einer der Gründe, warum ich das Essen auf Bali so liebe, nicht nur die traditionell balinesische Küche, sondern auch die Tatsache, dass auf dieser kleinen Insel jeder – aber auch wirklich jeder! – Food Trend schneller ankommt als anderswo. Das heißt auch: Es werden sooo viele Fleisch-Alternativen geboten. Und das Thema „vegane Küche“ ist extrem präsent. Es gibt mittlerweile nicht mehr nur auf jeder Karte viele vegetarische und meist noch mehr vegane Optionen, sondern auch zahlreiche komplett vegane Restaurants. Satay und Rendang? Stehen natürlich auf den Speisekarten. Nur eben nicht mit Rind oder Hühnchen, sondern mit Jackfruit, Tempeh, Seitan und Co. Ich musste einmal sogar nachfragen, ob das auf meinem Teller wirklich ganz sicher kein Fleisch ist. Es war so nah am tierischen Original dran – obwohl es sich um Fruchtfleisch handelte. Herrlich! Leider, leider bekommt man nicht alles so super easy in Deutschland, aber ich habe definitiv extrem viel vegetarische und vegane Kochideen im Gepäck – und ich freue mich auf die Umsetzung in der heimischen Küche.

PS: Der neue Food Guide für Bali mit ganz vielen Tipps geht selbstverständlich auch in den nächsten Wochen online!

Hände hoch, wer hat im vergangenen Jahr auch das allererste vegetarische Weihnachten gefeiert? Wie leicht oder schwer ist es euch gefallen? Und die spannende Frage: Welche Gerichte standen letztendlich auf dem Tisch? Ich freue mich wie immer sehr über eure Kommentare!


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1 Kommentar

  • 20
    01
    2020
    20
    Anna

    Ich esse auch kaum mehr Fleisch, aber auf den Weihnachtsbraten meiner Mama möchte ich (noch) nicht verzichten.

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