Heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, das momentan so hitzig wie wohl kaum ein anderes diskutiert wird: der Fleischkonsum der Menschen und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Umwelt.
In den letzten Jahren und insbesondere Monaten gab es mehr Aufklärung denn je in diesem Bereich – und das ist sehr gut so. Es ist so wichtig, dass wir uns bewusst sind, was regelmäßiger Fleischkonsum für die Umwelt bedeutet.
Die Netflix Reportage „The Game Changers“ rund um Spitzensportler, die sich vegan ernähren, ist wohl der aktuell meist diskutierte Film weltweit. Hier wird noch einmal ein ganz anderer Punkt beleuchtet: Welche Auswirkungen hat der Konsum von tierischem Eiweiss in Form von Fleisch, Fisch, aber auch Milchprodukten und Eiern für unseren Körper?
Und man kommt natürlich nicht umhin, sich danach zu fragen: „Warum um Himmels Willen essen wir überhaupt Fleisch?“ Ganz so banal ist es natürlich nicht. Die Doku liefert extrem viel Input und auch einige knallharte Fakten. Dennoch würde ich empfehlen, auch ein paar Gegenstimmen zu lesen. Generell habe ich mich in den letzten Monaten viel mit diesem Thema beschäftigt, was sich automatisch auch auf meine Ernährung ausgewirkt hat. Doch ich habe nach wie vor Fleisch gegessen. Wenn auch deutlich weniger und viel, viel bewusster als zuvor. Aber ist es mit all dem Wissen, das wir aktuell haben, überhaupt vertretbar, nicht vegan zu leben?
„Der Mensch isst Fleisch, da er schon immer Fleisch gegessen hat!“
Ein Zitat, das mir vor kurzem auf Instagram begegnete und über das ich lange nachdachte. Auch ich bin mit Fleisch aufgewachsen. Der Konsum von Fleisch war völlig normal. Mein Lieblingsessen war die Rindsroulade meiner Mum und auch wenn es bei mir zuhause keinesfalls täglich Fleisch gab, so spielte es zusammen mit Wurst dennoch eine wesentliche Rolle auf dem Speiseplan. Meine Tante arbeitete beim Metzger in unserem Dorf und es war immer ein Highlight, wenn ich als kleines Kind ein Stück „Lyoner To Go“ in die Hand gedrückt bekam (By the way: Wird sowas heutzutage beim Metzger noch gemacht?). Und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mir in meiner Jugend beim Thema „vegetarisch leben“ (an eine vegane Ernährungsweise war zumindest in meinem Umfeld vor 20 Jahren nicht zu denken) direkt der Gedanke kam „Für mich wäre das nichts. Ich esse doch keinen Salat.“ Völlig Banane, ich weiß. Wobei „nur noch Salat essen“ im Zusammenhang mit „vegan leben“ immer noch in vielen Köpfen verankert ist.
Das ist mittlerweile völlig anders. In der letzten Zeit habe ich meinen Fleischkonsum extrem reduziert und auf Wurst nahezu komplett verzichtet. Aber ja, Fleisch war immer noch Part meiner Ernährung. Allerdings immer häufiger verbunden mit Zweifeln. Denn mal ehrlich: Wie kann man bei all dem Wissen, das man heutzutage über Massentierhaltung und die Konsequenzen für unsere Umwelt hat, ruhigen Gewissens Fleisch konsumieren? Klar, wenn man es selbst kauft, hat man zumindest halbwegs eine Garantie zu wissen, woher es kommt. Aber woher weiß ich sicher, welches Fleisch im Restaurant verarbeitet wird? Und noch ein anderer Gedanke: Wie kann man solch eine große Liebe für Tiere mit Fleischkonsum vereinen? Ist das nicht völlig paradox? Nennt es charakterschwach, aber ich habe dennoch weiter Fleisch konsumiert. Denn ich fand den Gedanken daran, auf zahlreiche Lieblingsgerichte zu verzichten, hart. Klar, es gibt tolle Alternativen. Ich liebe vegane Bowls, Gemüse aus dem Ofen und vegetarische Pasta und esse oftmals auch tagelang kein Fleisch. Aber auf zahlreiche Lieblingsgerichte für immer und ewig konsequent verzichten? Puh, schwierig.
Dann hatte ich vor kurzem einen Schlüsselmoment. Ich hatte euch ja bereits am Rande von meinen Magenproblemen und der damit einhergehenden Appetitlosigkeit erzählt. Insbesondere an Fleisch war in dieser Zeit überhaupt nicht zu denken. Der Appetit kam einige Tage später wieder, aber Fleisch wollte ich immer noch nicht essen, und damit kam auch der Gedanke: Wenn nicht jetzt, wann dann? Jetzt ist doch der perfekte Moment, um meine Ernährung umzustellen und ab sofort komplett auf Fleisch zu verzichten. Genau das fühlt sich aktuell voll und ganz richtig an. Aber wir sprechen bis jetzt natürlich nur von einem sehr kurzen Zeitraum.
Ich kann nicht sagen, ob ich jetzt tatsächlich nie wieder Fleisch essen werde oder nur noch sehr, sehr selten. Aber ich würde es von Herzen gerne schaffen, mich dauerhaft vegetarisch zu ernähren. „Komplett vegan“ traue ich mir aktuell nicht zu, da will ich ganz ehrlich sein.
Ihr seid diesen Schritt gegangen? Dann freue ich mich riesig über eure Tipps! Ich persönlich stehe hier wirklich noch komplett am Anfang und probiere extrem viel aus. Wenn dies ein Thema ist, das euch auch auf dem Blog interessiert: Lasst es mich gerne wissen!
Ich bin mir sicher, dass zu dieser Thematik absolut jeder von euch etwas zu sagen hat. Und deshalb würde ich mich an dieser Stelle extrem über zahlreiche Kommentare freuen! Esst ihr Fleisch oder lebt ihr vegetarisch/vegan? Wie habt ihr es geschafft, euer Essverhalten komplett umzustellen? Und an diejenigen, die Fleisch essen: Hat sich an eurem Konsumverhalten in den letzten Jahren etwas geändert? Steht ein kompletter Verzicht für euch zur Debatte?