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Unser Südafrika Roadtrip: Teil Zwei

Nachdem ich euch im ersten Teil meines Südafrika Reiseberichts bereits vom Start unseres Road Trips in Kapstadt, Whale Whatching in Hermanus und entspannten Tagen in Great Brak River in der Nähe von Mossel Bay erzählte, folgt heute Teil Zwei. Eines vorab: Ich schmiss bereits beim ersten Teil mit Superlativen um mich, aber die zweite Hälfte dieser Reise war noch beeindruckender …

Von Great Brak River nach Knysna

Doch von Anfang an. Nachdem wir drei Nächte in Great Brak River verbracht hatten, war die nächste Etappe nur wenige Kilometer lang. Die Garden Route hat unglaublich viel zu bieten, und so könnte man theoretisch alle paar Kilometer anhalten und Beeindruckendes sehen. Unser geplanter Stopp für einen Tag: Wilderness. Eine der beliebtesten Städte der Garden Route liegt nur rund 40 Kilometer von Great Brak River entfernt. Auf dem Weg fährt man durch die fast 160.000 Einwohner große Stadt George. Wir entscheiden uns gegen einen Halt, da unsere Zeit auf der Garden Route recht knapp bemessen war und wir andere Orte attraktiver fanden.

Kurz vor Wilderness liegt einer der berühmtesten Punkte der Garden Route: der Dolphin Point. Kommt man von George aus liegt der Aussichtspunkt auf der rechten Seite und es ist leider nicht möglich, rechts rauszufahren (Linksverkehr!), aber kurz darauf liegt ein Parkplatz auf der linken Seite. Von dort aus gelangt man durch eine Unterführung zum Aussichtspunkt. Und der Ausblick ist wirklich grandios! Links blickt man über den endlos scheinenden Strand von Wilderness, rechts auf die Mündung des Kaaimans River mit einer alten Eisenbahnbrücke.

Und mit etwas Glück sieht man im Meer Delfine springen. Wir haben ein ganzes Rudel gesehen – unfassbar schön!

Angekommen in Wilderness stand ein Punkt ganz klar auf unserer To Do Liste: Kanu fahren. Wilderness ist berühmt für seine Kanutouren. Wir liehen uns bei Eden Adventures drei Kanus und machten uns auf zu einer zweitstündigen Tour auf dem von wilden Wäldern eingerahmten Touw River. Zwei Stunden inklusive einer viertel Stunde Badestopp reichten uns übrigens völlig aus, man kann aber natürlich auch deutlich längere Touren machen.

Mit etwas mehr Zeit hätten wir auf jeden Fall in Wilderness übernachtet, stattdessen machten wir uns jedoch am späten Nachmittag auf den Weg nach Knysna, wo ein wahres Traumhaus auf uns wartete. Idyllisch am Hang gelegen, mit einem wunderschönen Blick auf die Lagune.

Generell hat uns Knysna extrem gut gefallen. Zum einen bietet die Waterfront viele ansprechende Restaurants, zum anderen ist die Natur rund um Knysna ein wahrer Traum. Und die riesige Lagune, an der die Stadt angesiedelt ist (ein Teil davon liegt sogar auf zwei Inseln) bietet eine malerische Kulisse. Die Hafeneinfahrt wird von zwei hohen Klippen, den sogenannten „Knysna Heads“ eingerahmt – hier ist die Lagune mit dem Indischen Ozean verbunden. „Picture perfect“ trifft es ganz gut.

Whale Watching in Plettenberg Bay

Am nächsten Tag stand ein besonderes Highlight auf unserem Programm: Whale Watching im rund eine halbe Stunde entfernten Plettenberg Bay. Nachdem unsere Tour in Hermanus gecancelt wurde durften wir uns in Plettenberg Bay über Traumbedingungen freuen – der Ocean lag so ruhig wie an keinem Tag zuvor vor uns und es wehte nur ein leichtes Lüftchen. Wir hatten ursprünglich die Tour bei dem Anbieter „Whale Watching Hermanus“ gebucht, wurden dann nach der wetterbedingten Absage auf eine Tour von „Ocean Safaris“ umgebucht. Diesen Anbieter können wir sehr empfehlen. Die Touren werden den ganzen Tag über angeboten, wir entscheiden uns jedoch für den Morgen, denn zu Tagesbeginn hat man die beste Chance, Wale zu sehen.

Direkt von einem zentralen Strand aus (das erste Mal by the way, dass wir mit einem Boot vom Strand aus auf dem Sand losfuhren) ging es aufs offene Meer, wo wir bereits nach hundert Metern auf dem Wasser zahlreiche Delfine sahen.

Nur kurz darauf war der große Moment gekommen und wir sahen den ersten Wal nur wenige Meter von unserem Boot entfernt. Ein unbeschreibliches Gefühl, solch ein riesengroßes, fast übernatürlich wirkendes Lebewesen aus nächster Nähe zu beobachten. Im Oktober hat man eine wirklich große Chance, bei einer Whale Watching Tour rund um Plettenberg Bay auch wirklich Wale zu sehen. Wir hatten sogar das außergewöhnliche Glück, eine besondere Szene zwischen einer Mutter und ihrem Kalb zu beobachten. Sie brachte ihm wenige Meter von unserem Boot entfernt das „mit der Flosse auf das Wasser schlagen“ bei.

Immer wieder streckte die Mutter ihren gigantische, meterhohe Flosse in die Luft, um sie Sekunden später wieder mit einem lauten Knall auf das Wasser zu schlagen. Und das Kalb tat es ihr jedes Mal nach. Wir haben zwar einige Bilder davon, aber diese spiegeln nicht annähernd wider, wie beeindruckend dieses Erlebnis war. Unsere Eltern und wir waren im siebten Himmel, als wir danach völlig geflasht auf der Terrasse eines Strandrestaurants saßen und die Tour Revue passieren ließen. Von der Terrasse aus sahen wir in der Ferne by the way schon wieder einen Wal. Oh ja, wer „Wale in freier Wildbahn sehen“ auch auf seiner Bucket List stehen hat, der sollte unbedingt im Oktober nach Südafrika reisen.

Am nächsten Tag stand für uns bereits der Rückweg an, allerdings mit einem weiteren, ganz besonderen Zwischenstopp.

Mit mehr Zeit sollte man natürlich noch die Garden Route zu Ende fahren und Port Elisabeth einen Besuch abstatten, aber wir entschieden uns für etwas anderes: Eine Safari. Und zwar nicht im bekannten Addo Elephant National Park, sondern in einem kleineren Reservat.

Dafür fuhren wir rund 100 Kilometer zurück von Knysna nach Mossel Bay. Von Mossel Bay aus ging es für uns ins Landesinnere, wo wir nach einer halben Stunde an unserem Ziel ankamen: dem Gondwana Game Reserve.

Eine Safari auf der Garden Route

Das private Reservat hatte uns zusammen mit unseren Eltern für eine Nacht eingeladen. Und zwar waren wir nicht in klassischen Zimmern, sondern gemeinsam in einer inmitten des Parks gelegenen Villa untergebracht. Man fährt selbst mit dem Auto ins Reservat und zum Haupthaus, in dem auch die Rezeption und das Restaurant liegen. Nachdem wir um die Mittagszeit ankamen, saßen wir bei einem leichten Lunch auf der Terrasse, mit einem idyllischen Blick über den Infinity Pool und die Weiten des Reservats.

Danach ging es für uns direkt zu unserem Zuhause für eine Nacht (Leider konnten wir nicht länger bleiben, da unser Road Trip recht knapp getaktet war).

Unser Haus war zwar nur knapp einen Kilometer entfernt, aber man durfte auf keinen Fall laufen – immerhin könnte man jederzeit einem wilden Tier begegnen.

Die Räume unserer „Bush Villa“ waren extrem großzügig. Es gab einen riesigen Wohnraum mit Küche, drei große Schlafzimmer mit jeweils einem eigenem Bad. Und zwei Terrassen, von denen aus man mit etwas Glück Tiere beobachten kann. Es ist schon ein gewisser Nervenkitzel, wenn man auf der Terrasse steht und weiß, dass sich im Dickicht wenige Meter davor eine Wildkatze befinden könnte.

Das Gondwana Game Reserve bietet wie bei den meisten Safaris üblich zwei Game Drives pro Tag – jeweils mehrere Stunden am Nachmittag und am frühen Morgen. Eine Safari ist ganz klar kein Erholungsurlaub, aber dafür eines der schönsten und außergewöhnlichsten Erlebnisse, das man sich vorstellen kann. Man springt voller Vorfreude am frühesten Morgen aus dem Bett, um morgens um halb 6 im offenen Jeep zu sitzen, mit der Hoffnung ein seltenes Tier zu sehen.

Aber es sind gar nicht unbedingt die seltenen Tiere, die mich bis jetzt jedes Mal ganz besonders begeisterten (auch wenn ich zu gerne endlich einmal einen Leoparden sehen würde!). Elefanten zählen zu meinen absoluten Lieblingstieren, und diese sanften Riesen sieht man bei einer Fahrt über die Steppe mit großer Wahrscheinlichkeit.

Während unserer Game Drives sahen wir ein Löwenrudel, zahlreiche Elefanten, seltene Vogelarten, Nashörner, Nilpferde und viele, viele weitere Tiere.

Ein ganz besonderes Highlight: Als wir in unmittelbarer Nähe von vier Giraffen unsere morgendliche Kaffeepause einlegten. Ein magischer Moment!

Wir sahen nicht die großen Herden, die wir vor zwei und vier Jahren im gigantischen Krüger Park sahen, aber das erwarteten wir im viel kleineren Reservat, das natürlich auch deutlich näher an der Zivilisation ist, auch gar nicht. Man muss hierzu ganz klar sagen, dass man beim Krüger Park eine lange Anreise inklusive Flug hat und man eine Safari im Gondwana Game Reserve problemlos im Rahmen eines Garden Route Road Trips machen kann. Und das ist natürlich großartig – ich kann es von Herzen empfehlen! Die meisten Gäste bleiben nur wenige Nächte. Ich würde auf jeden Fall zwei Nächte empfehlen. Notiz an uns: Wir müssen unbedingt noch einmal zurückkommen!

Ein weiterer, ganz besonderer Moment: Als wir abends aus dem Fenster unserer Hauses schauten und eine Herde Zebras unmittelbar vor unserer Terrasse graste. Auf Zehenspitzen schlichen wir uns hinaus und beobachteten ganz gebannt diese wunderschönen Tiere, die ein eine Woche altes Baby (das erzählte uns der Ranger am nächsten Tag, als wir die Herde gemeinsam wiedersahen) in ihrer Mitte hatten. Unglaublich, wie viel wir in 24 Stunden gesehen und erlebt haben. Wie gerne ich noch länger in diesem Haus geblieben wäre ….

Generell muss ich sagen, dass es eine der schönsten Reisen der letzten Jahre war, wir aber ein bisschen zu wenig Zeit hatten. Es war nicht „stressig“, aber wir hätten an einigen Orten zu gerne den ein oder anderen Tag angehängt.

Ich würde für eine Rundreise mit all unseren Stopps drei Wochen empfehlen, sodass man beispielsweise noch länger an der Garden Route bleiben, eine weitere Safari-Nacht einplanen und unbedingt noch ein paar Tage in der Weingegend verbringen kann. Für Chris und mich ging es nach unserer Safari zurück nach Camps Bay, da wir am nächsten Morgen einen frühen Flug in die Heimat gebucht hatten, unsere Eltern reisten noch für drei Tage weiter nach Franschhoek. Der perfekte Abschluss ihrer Reise! Ihnen hat Franschhoek übrigens noch besser als Stellenbosch gefallen.

Von uns gibt es noch einen Apartment-Tipp für Camps Bay, denn wir verbrachten die letzte Nacht in der Camps Bay Terrace Suite mit dem wohl schönstmöglichen Blick auf den Ozean und die Zwölf Apostel. Und von unserer Terrasse sahen wir einen der intensivsten Sonnenuntergänge unseres Aufenthalts.

Ein wunderschöner Abschluss dieser beeindruckenden Reise, an die ich noch viele, viele Jahre mit einem Lächeln zurückdenken werde. Und ich bin mir sehr sicher, dass wir schon ganz bald nach Südafrika zurückkehren werden ….

Transparenz: Der Aufenthalt im Gondwana Game Reserve war eine Presseeinladung.

Noch mehr Bilder findet ihr in meiner Galerie! Und hier geht es zu Teil Eins meines großen Südafrika Reiseberichts!


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5 Kommentare

  • 07
    12
    2018
    18
    Sue

    Südafrika steht auch ganz weit oben auf meiner Bucket List – Ob ich wohl irgendwann die Big Five erlebe?

  • 08
    12
    2018
    18
    Edyta

    Wow einfach wunderschön :)
    Da möchte ich auch unbedingt einmal hin.
    Habt ihr die Unterkünfte alle vorher gebucht oder habt ihr das spontan gemacht?
    Die Bilder sind wirklich beeindruckend.
    Liebste Grüße

  • 08
    12
    2018
    18

    @Edyta: Da wir zu sechst unterwegs waren haben wir die Unterkünfte mit den Eltern vorab gebucht, unsere Camps Bay Wohnung zu zweit nur zwei Tage davor. Bei Roadtrips buchen Chris und ich die Unterkünfte meist super spontan, da wir flexibel sein wollen. :-)

  • 17
    12
    2018
    18
    Britta

    Was mich an solchen Artikeln auch interessieren würde, wäre die Sache mit der Sicherheit/Kriminalität in solchen Ländern/Städten, hier z.B. speziell Kapstadt.
    Man hört ja doch oft Warnungen und das man besonders vorsichtig sein sollte.
    Habt ihr diesbezüglich auch schon Erfahrungen gemacht, oder ist diese Berichterstattung eher eine Art der Panik-mache?

  • 17
    12
    2018
    18

    @Britta: Wir hatten ehrlich gesagt noch nie eine problematische Situation und fühlten uns in Kapstadt immer sicher. Aber klar, gewisse Stadtteile sollte man meiden. Das ist aber in fast allen Großstädten so. Man sollte sich immer bewusst sein, dass in manchen Ländern -und dazu zählt auch Südafrika – ein anderer Lebensstandard herrscht und man mit Wertgegenständen (Kamera etc.) in manchen Gegenden etwas sensibler umgehen sollte.

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