Südafrika ist zweifelsohne eines der wohl beliebtesten Fernreiseziele und erlebt nach der Pandemie einen regelrechten Boom.
Zurecht, denn das Land am südlichen Zipfel des afrikanischen Kontinents bietet eine beeindruckende Tierwelt, traumhafte Landschaften und mit Kapstadt eine der schönsten Städte der Welt.
Wir verliebten uns vor einigen Jahren in dieses Land und können eine Südafrika-Reise jedem nur ans Herz legen. Denn egal, ob man nach Entspannung oder Abenteuer pur, einem aktiven Urlaub oder Sommer-Sonne-Strand und Meer, kulinarischen oder sportlichen Highlights sucht – in Südafrika kommt jeder auf seine Kosten. Wir waren diesen Monat bereits das vierte Mal vor Ort und haben euch natürlich auch viele neue Tipps mitgebracht.
Und da unser Winter (der südafrikanische Sommer) die beliebteste Reisezeit für den Süden Afrikas ist, haben wir diesen Artikel aktualisiert und möchten ein paar Tipps mit euch teilen, die euch bereits bei der Südafrika Reiseplanung behilflich sein werden. Empfehlungen für die Zeit vor Ort verlinken wir euch am Ende des Artikels.
Zehn Dinge, die man vor einer Südafrika Reise wissen sollte
1. Südafrika ist sehr vielfältig und die Reisedauer gefühlt immer zu kurz. Man sollte genau wissen, was man sehen und erleben möchte. Wir würden bei einer beispielsweise zweiwöchigen Reise immer vier Tage im Kruger Nationalpark und nach einem weiteren Flug zehn Tage für Kapstadt und das Western Cape empfehlen. Insbesondere Franschhoek in den Cape Winelands können wir sehr empfehlen. Ein Mietwagen vor Ort ist ein Muss, denn so hat man die Möglichkeit, flexibel das Westkap zu erkunden. Zur Orientierung: Von Kapstadt fährt man etwas mehr als eine Stunde nach Franschhoek und eineinhalb Stunden zum Kap der Guten Hoffnung. Bei einer dreiwöchigen Reise würden wir zusätzlich einen Roadtrip auf der Garden Route empfehlen.
2. Der Reisepass muss mindestens 30 Tage nach dem Reiseende noch gültig sein. Wie auch bei den meisten anderen Fernreisezielen gilt: Den Pass vorher kontrollieren, damit es keine böse Überraschung gibt.
Die perfekte Reisezeit für Südafrika
3. Die richtige Reisezeit ist das A und O – hier kommt es darauf an, was genau man sehen und erleben möchte. Im Sommer (Dezember – Februar) kann es extrem heiß werden – außerdem herrscht in dieser Zeit Hochsaison, die Unterkünfte sind somit begehrter und teurer. Als perfekte Reisezeit für den Kruger Nationalpark wird übrigens immer der südafrikanische Winter genannt, denn dann regnet es seltener und die Tiere sind leichter an den wenigen Wasserstellen zu finden.
Ich persönlich würde den Frühling, den Sommerbeginn und den Herbst empfehlen – das Klima ist sehr angenehm für eine aktive Reise und es ist warm genug für den ein oder anderen Strandtag. Für die Garden Route unbedingt den südafrikanischen Frühling wählen, denn dann zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Und die beste Zeit für Whale Watching in Hermanus? Juli – November. Uns wurde vor Ort gesagt, dass der Oktober der mit Abstand beste Monat ist – und nachdem wir vor fünf Jahren unzählige Wale sichteten, können wir das nur bestätigen. Good to know: Als wir Hermanus in diesem Jahr Ende November besuchten, waren die Wale bereits weitergezogen und wir sahen an drei Tagen keinen einzigen. Also unbedingt im September oder Oktober nach Hermanus reisen, wenn ihr auf jeden Fall Wale sehen möchtet.
Ebenfalls wichtig zu wissen: Im südafrikanischen Frühling und Herbst ist es tagsüber zwar sehr warm, die Temperaturen sinken nachts aber meist deutlich. Auch wenn die Wettervorhersage durchgehend 30°C anzeigt, solltet ihr unbedingt Pullover und eine Jacke einpacken.
Loadshedding in Südafrika
4. Schon einmal etwas von Loadshedding gehört? Ein sehr wichtiges Thema, wenn man aktuell (Stand 2023) nach Südafrika reist. Im Land gibt es aktuell eine Unterversorgung mit Elektrizität, sodass der Strom täglich immer mal wieder abgestellt wird. Die Last des Stromnetzes wird verteilt, sodass je nach Zone pro Tag mehrere Stunden der Strom ausfällt. Das heißt konkret, dass es in der einen Zone beispielsweise keinen Strom von 0.00 – 4.30, von 8.00 – 12.30 und von 16.00 – 18.30 gibt, einen Stadtteil weiter zu ganz anderen Zeiten. Wie man da durchblickt? Mithilfe von Apps wie ESP. Wie lange der Strom pro Tag abgeschaltet wird, hängt von der jeweiligen Stufe ab, wir erlebten von vier bis 12 Stunden unterschiedliche Stufen an verschiedenen Orten. Die meisten Hotels, Läden etc. haben Generatoren, dennoch gibt es in der „stromlosen“ Zeit einige Einschränkungen. Man sollte also stromintensive Tätigkeiten wie Kochen und Wäschewaschen immer um die Stromabstellung herum planen.
5. Wie gesagt, ein Mietwagen ist für eine individuelle Reise rund um das Westkap ein absolutes Muss. Deshalb ist eine Info vorab besonders wichtig: In Südafrika herrscht Linksverkehr. Der deutsche Führerschein reicht übrigens völlig aus. Es ist allerdings nie verkehrt, auch einen internationalen Führerschein zu haben, der überall auf der Welt akzeptiert wird.
Eine Safari in Südafrika
6. Wichtig für eine Safari im beliebten Kruger Nationalpark: eine Malaria Prophylaxe – die Nationalparks an der Garden Route hingegen sind malariafrei.
7. Auf gar keinen Fall vorab Geld wechseln (das gilt by the way auch für alle anderen Länder – denn man macht immer ein deutliches Minus), sondern direkt am Flughafen Bargeld abheben. Generell kann man in Südafrika fast überall mit Kreditkarte zahlen – man braucht kaum Bargeld.
8. Man benötigt für die südafrikanischen Steckdosen einen Adapter. Wer perfekt vorbereitet sein möchte, kauft ihn zuvor, in Südafrika ist er aber deutlich günstiger. In vielen Hotels und Miethäusern gibt es mittlerweile aber auch zusätzlich einige EU-Steckdosen.
Mobiles Internet in Südafrika
9. Ihr wollt unterwegs mobil sein? Am einfachsten ist es, wenn ihr eine eSIM kauft, zum Beispiel über den Anbieter Airalo. Dies ist mit älteren Smartphone-Modellen nicht möglich, das erste eSIM-kompatible iPhone ist das iPhone XS.
Alternativ könnt ihr eine südafrikanische SIM Card direkt am Flughafen kaufen und je nach Bedarf Datenvolumen buchen. Wir können als Anbieter Vodacom empfehlen.
Die Sicherheit in Südafrika
10. Und nun kommt noch ein weiterer Punkt, zu dem ich während unserer Reise mit Abstand die meisten Fragen bekam: die Sicherheit. Ja, es gab und gibt in Südafrika eine hohe Kriminalitätsrate. Das liegt daran, dass die Schere zwischen Arm und Reich an kaum einem anderen Ort größer ist. Es gibt insbesondere rund um Kapstadt unglaublich großen Luxus. Dem steht gegenüber, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt und die Arbeitslosenquote sehr hoch ist. Und ich finde es so wichtig, dass man als Tourist nicht einfach die Augen verschließt, sondern sich dieser Situation bewusst ist und hier im Rahmen der eigenen Möglichkeiten richtig handelt. Eine schöne Übersicht, wie man vor Ort helfen kann, möchte ich euch hier verlinken: Armut in Kapstadt: Wie man wirklich helfen kann.
Zurück zur Sicherheit: Kapstadt und die Garden Route gelten als deutlich sicherer als beispielsweise Johannesburg. Insbesondere rund um die beliebte Waterfront und in anderen touristischen Gegenden kann man sich bedenkenlos fortbewegen, da sehr auf die Sicherheit geachtet wird. Generell sollte man einige „Regeln“ beachten: Immer achtsam sein, insbesondere am Abend. Viele Überfälle und Einbrüche entstehen aus der Gelegenheit heraus, weshalb man beispielsweise niemals etwas sichtbar im Auto liegen lassen, die Alarmanlage des Hauses immer anschalten und abends nicht alleine unterwegs sein sollte. Und gewisse Gegenden sollte man einfach klar meiden. Dies gilt wiederum aber auch für so viele andere Orte auf der Welt. Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man eine sehr schöne, unbeschwerte Zeit in diesem wundervollen Land verbringen.
Weitere Tipps für die Zeit vor Ort:
1. Unsere Südafrika Rundreise: Teil Eins – Von Kapstadt über Hermanus nach Mossel Bay
3. Tipps für eine Safari im Krüger Nationalpark in Südafrika
4. Airbnb-Tipps in Südafrika: Drei ganz besondere Unterkünfte