Wow, wo fange ich an? Dass wir Mitte März von unserer Expeditionsreise mit der HANSEATIC nature zurückkamen und die Welt plötzlich eine andere war, macht das Erlebte in meinen Erinnerungen noch unwirklicher. „Magisch“ trifft es wohl am besten, wenn ich die Patagonien-Reise mit diesem außergewöhnlichen Schiff beschreibe. Und von diesem einzigartigen Erlebnis möchte ich heute erzählen.
Diese Reise zählt zu denen, die man als „etwas ganz Besonderes“ bezeichnet. Die Reisen, die etwas verändert haben, die für immer im Gedächtnis bleiben werden. Ja, dazu zählt unsere Reise mit dem Expeditionsschiff von Hapag-Lloyd Cruises durch die chilenischen Fjorde definitiv. Was wir in den zwei Wochen im Süden Südamerikas erlebt haben? Davon werde ich euch in diesem Artikel berichten.
Die Anreise nach Argentinien
Vor der eigentlichen Expeditionsreise lag für uns erst einmal eine lange Anreise nach Südamerika. Von München aus flogen wir über Frankfurt nach Buenos Aires. Der perfekte Start, denn so konnten wir nicht nur zwei Tage Sommer genießen, sondern auch die Stadt ein bisschen kennenlernen und ganz gemütlich „in Südamerika ankommen“.
Buenos Aires ist eine unglaublich lebendige Stadt, die kulturell, kulinarisch und geschichtlich extrem viel zu bieten hat. Wir waren im Hotel Alvear Icon im Viertel Puerto Madero untergebracht, das ich für eine Reise in die argentinische Metropole auch sehr empfehlen kann.
Da ich an dieser Stelle primär von unserer Expeditionsreise berichten möchte und nicht bereits dem ersten „Vorher“-Stopp so viel Text widmen will, gibt es hier kurz und knapp meine Top Drei Buenos Aires Tipps für euch.
Drei Dinge, die ihr in Buenos Aires machen solltet:
1. Durch das Viertel Palermo schlendern, Street Art bewundern, und in einem der zahlreichen Straßencafés einen Kaffee trinken – oder abends Tango tanzen (bzw. den Tangotänzern zuschauen)
2. Den Markt San Telmo besuchen, der zurecht als einer der schönsten der Welt gilt. Hier treffen kulinarische Köstlichkeiten auf Handgemachtes und Antiquitäten.
3. Zu unserem Hotel zählt auch eine der beliebtesten Bars der Stadt, und zwar die „Crystal Bar“ im 32. Stock. Und von dort aus kann man bei einem guten Cocktail einen gigantischen Sonnenuntergang über der Stadt genießen.
Von Buenos Aires nach Ushuaia
Von Buenos Aires aus flogen wir nach Ushuaia im Süden von Argentinien. Das am Beagle-Kanal gelegene Ushuaia gilt als die südlichste Stadt der Welt. Und auch als das Tor zur Antarktis. Von Ushuaia aus starten alle Reisen zum südlichsten Zipfel dieser Erde. Und auch die HANSEATIC nature, mit der wir die chilenischen Fjorde befahren würden, kam gerade erst zurück von einer mehrmonatigen Antarktissaison. Die Expeditionsschiffe der Hapag-Llyod Cruises Flotte fahren in jeder südamerikanischen Sommersaison mehrmals in die Antarktis, die Passagiere gehen jedes Mal in Ushuaia an Bord.
Nachdem wir unser Gepäck an Bord gebracht hatten, stand für uns noch eine Stadttour auf dem Programm, bei der wir nicht nur ein paar Aussichtspunkte besuchten, sondern auch durch die kleine Innenstadt spazierten und im Museo Marítimo y del Presidio in der ehemaligen Strafvollzugsanstalt von Ushuaia einiges über die Geschichte der Stadt und die unmittelbar damit verknüpfte Antarktisforschung lernten.
Am späten Nachmittag ging es für uns zurück zu unserem Schiff, wo uns nach der obligatorischen Sicherheitsübung das eigentliche Highlight des Tages erwartete: das Auslaufen der HANSEATIC nature aus dem Hafen von Ushuaia und somit der Start unserer Expeditionsreise. Wir standen auf dem obersten Deck und schauten auf die kleine, von Bergen eingerahmte Stadt, die vor unseren Augen immer kleiner wurde …
Die HANSEATIC nature
Doch bevor ich von unserer spektakulären Reise berichte, möchte ich mich erst einmal dem außergewöhnlichen Schiff widmen, das in diesen zehn Tagen zu unserem Zuhause wurde. Wir durften die HANSEATIC nature bereits im Mai 2019 am Tag ihrer Taufe in Hamburg kennenlernen. Die HANSEATIC nature ist der erste Neubau der neuen Expeditionsklasse von Hapag-Llyod Cruises und hat zwei Kapitäne, die sich über das Jahr hinweg abwechseln und immer mehrere Monate am Stück an Bord sind. Das zweite, baugleiche Schiff – die HANSEATIC inspiration folgte im Oktober 2019, die HANSEATIC spirit wird im Mai 2021 mit ihrer allerersten Tour starten. Alle drei Schiffe sind nach der Leitlinie „Inspired by Nature“ gestaltet, was sich in allen Farben, Materialien und Design-Details widerspiegelt. Die Schiffe sind nicht nur baugleich und unterscheiden sich nur in kleinen Details wie den Spezialitätenrestaurants, sie geben den Gästen auch die Möglichkeit, die außergewöhnlichsten Routen der Welt zu befahren.
Hier komme ich auch direkt zu den wohl am häufigsten gestellten Fragen:
Was ist an einem Expeditionsschiff das Besondere? Und wie unterscheidet es sich von einem „klassischen Kreuzfahrtschiff“?
Der wohl größte Unterschied ist die Anzahl der Passagiere. Die HANSEATIC nature bietet Platz für 230 Passagiere, bei Spitzbergen-Umrundungen und Antarktisreisen sind sogar nur maximal 199 Passagiere an Bord. Das Schiff ist deutlich kleiner und wendiger als ein großes Kreuzfahrtschiff. Das bedeutet, dass es auf Routen fahren kann, die ein viel größeres Kreuzfahrtschiff niemals befahren dürfte. Und viele dieser Gebiete, wie beispielsweise die Antarktis oder die chilenischen Fjorde, kann man als Individualtourist schlicht und einfach nicht bereisen.
Außerdem spielt das Thema Wissensvermittlung eine essentielle Rolle. Bei jeder Route fahren Experten mit – in unserem Fall zum Beispiel Biologen und eine Polarforscherin – die den Gästen spannende Insights bei Vorträgen bieten und jederzeit für Fragen zur Verfügung stehen. Ein besonderes Highlight im Bezug auf die Wissensvermittlung ist auch die sogenannte Ocean Academy. Hier gibt es nicht nur Sprechstunden mit den Experten, man kann auch an Study Seats und einer riesigen Bildschirmwand zu zahlreichen Themen recherchieren. Man sieht einen besonderen Vogel an der Küste oder möchte mehr über das Kalben eines Gletschers erfahren? In der Ocean Academy kann man unmittelbar sein Wissen erweitern und mit den Experten sprechen. Es hat ein bisschen etwas von „mittendrin in der spannenden Dokumentation“, die man sonst nur im TV schaut.
Die HANSEATIC nature und ihre Schwesterschiffe haben auch einige bauliche Highlights, wie beispielsweise zwei gläserne, ausfahrbare Balkone und den „Nature Walk“ am Bug des Schiffes. Insbesondere auf dem Walk verbrachten Chris und ich so viel Zeit, da man von dort einfach einen fantastischen Blick auf die Natur genießen kann. Und über den gläsernen Balkon zu laufen und unter sich die Wellen brechen zu sehen, ist etwas ganz Besonderes.
Auch das Thema Nachhaltigkeit hat einen sehr hohen Stellenwert bei der neuen Expeditionsklasse von Hapag-Lloyd Cruises, denn immerhin leben die Reisen davon, die wohl schönsten, und teilweise ursprünglichsten Regionen dieser Erde zu besuchen. Auf der gesamten Flotte der Reederei – darunter auch die beiden Boutique-Kreuzfahrtschiffe EUROPA und EUROPA 2 – wird kein Schweröl mehr, sondern ausschließlich der schwefelarme Treibstoff Marine Gasöl eingesetzt, um die Emissionen um rund 80% zu reduzieren. Die Schiffe der Expeditionsklasse sind mit modernster Umwelttechnik ausgestattet, dank SCR-Katalysatorn wird der Ausstoß von Stickoxid um fast 95 Prozent reduziert, außerdem wird an Bord Wasser aufbereitet und Müll so gering wie möglich gehalten. Zudem sind sie für die Landstromnutzung gewappnet und es wird nie mit voller Geschwindigkeit gefahren, um zusätzlich den Verbrauch von Treibstoff zu reduzieren.
Oftmals werden Schiffsreisen pauschal „verteufelt“, was ich persönlich sehr schade finde. Mit Überzeugung kann ich sagen, dass ich aus verschiedenen Gründen niemals zusammen mit 4000 anderen Passagieren ein Kreuzfahrtschiff betreten würde, mit der Philosophie der HANSEATIC nature, aber auch Hapag-Llyod-Cruises im Allgemeinen fühle ich mich jedoch sehr wohl.
Unsere Kabine auf der HANSEATIC nature
Eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt bei solch einer Reise natürlich auch das Zimmer, genauer gesagt die Kabine. Auf der HANSEATIC nature gibt es insgesamt vier verschiedene Kabinen-Kategorien, zusätzlich Junior Suiten und Grand Suiten. Alle Kabinen haben den Meerblick gemeinsam und bieten für ein Schiff sehr geräumige 22 Quadratmeter. Neben den Außenkabinen gibt es Panoramakabinen mit großem Fenster, French Balcony Kabinen und Balkonkabinen. Wir waren in einer Balkonkabine mit 27 Quadratmetern Größe inklusive einem fünf Quadratmeter großen Balkon auf dem siebten Deck des Schiffes untergebracht.
Auch in der Kabine spiegelt sich das Design-Motto „Inspired by nature“ wider. Zum Beispiel bei einer in Wellenform designten Wand mit integrierter Lichtsteuerung, die sich an die Tageszeit anpasst.
Was uns direkt zu Beginn sehr positiv auffiel: In der Kabine ist jeder Zentimeter sinnvoll genutzt. Überall findet sich Stauraum und dank Klick-Systemen blieben die Türen und Fächer auch bei stärkerem Wellengang sicher verschlossen. Und oh ja, wir konnten dieses System sehr gut erproben! Denn wir hatten während einer stürmischen Nacht, in der wir die ruhigen chilenischen Fjorde kurzzeitig verlassen mussten, einen sehr extremen Wellengang, nachdem wir den Vormittag erst einmal im Bett verbracht haben.
Doch zurück zur Ausstattung. In der Kabine befanden sich auch ein Expeditionsrucksack, den die Gäste mit nach Hause nehmen dürfen, sowie ein Fernglas und Nordic Walking Stöcke, die man für die Zeit an Bord nutzen kann.
Die Minibar mit zahlreichen alkoholfreien Getränken ist kostenlos, außerdem kann individuell Obst bestellt werden, das jeden Tag frisch in die Kabine geliefert wird.
Auch bekommen die Gäste täglich ein ausführliches Programm, in dem nicht nur die Infos zum jeweiligen Tag, das Programm an Bord, mögliche Ausflüge, als auch hilfreiche Informationen stehen. Jeder Gast kann außerdem eine Stunde am Tag mit seinen persönlichen Geräten kostenlos das Internet nutzen.
Das absolute Highlight der Kabine war aber zweifellos unser Balkon, auf dem wir viel Zeit verbrachten und die faszinierenden Landschaften Chiles bestaunten. Ich hätte auch bei Regen und Wind stundenlang auf dem Balkon sitzen können … und musste mich ehrlich gesagt teilweise kneifen, dass „dies gerade wirklich echt ist“. Jeden Morgen hatte es etwas Magisches, wenn wir pünktlich zum Sonnenaufgang den Vorhang zur Seite zogen und sich uns ein beeindruckendes Naturschauspiel bot.
Unsere Reise durch die chilenischen Fjorde
Auf unserem Reiseprogramm stand eine mit zahlreichen Natur-Highlights bestückte Route durch Patagonien und die chilenischen Fjorde. Wir starteten im argentinischen Ushuaia kurz vor der chilenischen Grenze, die wir in unserer ersten Nacht passierten. Über den Beagle-Kanal sollte es durch Chiles südliche Fjordwelt, durch die berühmte Magellanstraße, vorbei an Punta Arenas, dem Nationalpark Torres del Paine und Chaiten bis nach Puerto Montt gehen. Eine Route mit vielen schmalen Wasserstraßen, die man niemals mit einem großen Kreuzfahrtschiff befahren könnte.
Das erste To Do am Abend: Parkas für die Dauer der Reise ausleihen. Diese werden für alle Gäste kostenlos zur Verfügung gestellt. Sehr praktisch, wenn man solch ein sperriges Kleidungsstück nicht in den Koffer packen muss.
Schon am ersten Morgen stand ein ganz besonderes Highlight der Route auf unserem Programm: ein Besuch des berühmten Garibaldi Gletschers. Vom Nature Walk aus hatte man einen fantastischsen Blick auf den Fjord und zusammen mit vielen anderen Gästen fieberten wir am frühen Morgen dem Moment entgegen, als wir in einen Arm des Fjords abbogen und die gigantischen Eismassen sahen, die bis in das Wasser hineinragen.
Wir verbrachten den gesamten ersten Vormittag am Gletscher und alle Gäste durften mit dem Zodiac über eine Stunde durch den Fjord und die im Wasser treibenden Eisschollen fahren. Sah der Gletscher bereits von weitem faszinierend aus, war er aus der Nähe (übrigens muss man aus Sicherheitsgründen circa 200 Meter entfernt von der Eiswand anhalten) wahrhaft atemberaubend. Wir konnten unsere Augen gar nicht von diesem überwältigenden Anblick lösen.
Für den Hapag-Llyod Cruises Blog durfte ich einen Gastbeitrag über diesen beeindruckenden ersten Vormittag schreiben, den ich euch hier verlinken möchte.
Bereits am nächsten Tag fand unser erster Landausflug statt. Den Tag über legten wir in Punta Arenas an, wo wir unter anderem die „Isla Magdalena“ besuchten. Die in der Megallanstraße gelegene Insel ist nicht von Menschen besiedelt, allerdings leben hier von Oktober bis März bis zu 60.000 Pinguine, die dort auch ihre Küken brüten. Bei unserem Besuch neigte sich der Aufenthalt der Pinguine bereits dem Ende zu, dennoch befanden sich immer noch Tausende der faszinierenden Vögel auf der Isla Magdalena. Um die Pinguine bestmöglich zu schützen, gibt es einen abgesteckten Weg für die Besucher, der streng eingehalten werden muss.
Nach einer circa einstündigen Bootsfahrt und einer Busfahrt zurück nach Punta Arenas besuchten wir noch das Zentrum der südlichsten Stadt Chiles.
Wir hatten zwar eine klare Route und natürlich konkrete Ziele, an denen wir an den jeweiligen Tagen Liegeplätze hatten, aber bei einer Expeditionsreise mit einem kleinen Schiff hat man auch einmal die Möglichkeit, spontan die Route zu wechseln und in einen Fjord zu fahren, der eigentlich ursprünglich gar nicht auf dem Programm stand. Daraus entstand an unserem vierten Tag an Bord eines der beeindruckendsten Erlebnisse der gesamten Reise. In einer mystischen Stimmung, in der sich Nebel und Sonne ständig abwechselten, fuhren wir in einen von Schiffen nur sehr seltenen befahrenen Fjord und sahen völlig unberührte Natur.
Faszinierende Felsformationen, Gletscher, die sich von den Bergen hinab ins Wasser schlängelten, Eisschollen im Wasser und eine sehr vielfältige Vegetation. Ich bekomme noch jetzt Gänsehaut, wenn ich die Bilder davon anschaue. Das war einer der Momente, in denen ich mich mehrfach kneifen musste. Wie wunderwunderschön doch unsere Welt ist! Wir waren so dankbar, dies mit eigenen Augen, live und in Farbe sehen zu dürfen!
Aktivitäten an Bord
Ein Tag auf dem Meer – in unserem Falle in den ruhigen Gewässern der chilenischen Fjorde – bedeutet bei einem Expeditionsschiff auf keinen Fall „Überbrückung von einem Stopp zum nächsten“. Zum einen gibt es während der Fahrt unfassbar viel zu sehen, zum anderen wird auch an Bord extrem viel geboten.
Neben der weiter oben vorgestellten Ocean Academy gibt es auf dem Schiff auch die Observation Lounge auf Deck 8 mit 180 Grad-Sicht und einer großen Auswahl an Fachbüchern. Auf Deck 8 befinden sich ebenfalls ein großes Spa, in dem man von der Sauna aus einen fantastischen Blick auf die Natur genießen kann und ein perfekt ausgestattetes Gym.
Nicht zu vergessen die drei Restaurants Lido, HANSEATIC und das Spezialitätenrestaurant HAMPTONS, in denen Frühstück, Mittagessen und Dinner angeboten werden. Allerlei Leckereien „zwischendurch“ gibt es an der Poolbar und in der Observation Lounge.
An jedem Nachmittag gibt es in der Pool Bar neben der Observation Lounge auch frisch gebackene Waffeln – dieser Termin war bei uns täglich gesetzt.
Und wir ließen es uns auch nicht entgehen, die ein oder andere Runde Shuffleboard (das kannten wir bereits von unserer Reise auf der EUROPA 2) zu spielen. Ja, wenn es eines in diesen zehn Tagen zu keinem einzigen Zeitpunkt gab, dann war es Langeweile.
von Punta Arenas nach Puerto Natales
Auch wenn die Ausflüge und die einzelnen Stopps ganz besonders sind, so liegt die wahre Magie in der Fahrt an sich. So passierten wir noch am selben Tag auf dem Weg nach Punta Arenas die Meerenge „Kirke Narrows“, durch die man nur zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt zwischen Ebbe und Flut fahren darf. Ich hatte Gänsehaut, als wir zuvor mit dem Schiff anhielten, alle Passagiere erwartungsvoll und mit leuchtenden Augen an der Reling standen und auf diesen besonderen Moment warteten. Die Stimmung war so mitreißend.
Chris durfte zusammen mit Expeditionsdirektorin Nadine, dem Videoteam und einem weiteren Fotografen mit einem Zodiac vorneweg fahren, um diese faszinierende Passage in Bildern festzuhalten. Hierbei sind ein paar sehr besondere Aufnahmen entstanden.
Was für ein durch und durch perfekter Tag, den ich persönlich als den schönsten unserer Reise bezeichnen würde!
Der Torres del Paine Nationalpark
Ein weiteres Highlight – unter so vielen – war der Besuch des berühmten Torres del Paine Nationalparks, der am Tag darauf anstand. Wir waren zuerst mit einer österreichisch-schweizerischen Pressegruppe unterwegs, den zweiten Reiseteil mit einer Gruppe von deutschen Journalisten. Bei der Wanderung trafen beide Gruppen aufeinander und wir verbrachten einen ganzen Tag in einem der schönsten Nationalparks Südamerikas. Außerdem begleitete uns auch Kapitän Thilo Natke bei dieser Tageswanderung. Was soll ich sagen, die Natur war so beeindruckend. Und nachdem es am Morgen bei unserer Fahrt zum Park noch in Strömen regnete, hatten wir auch großes Glück mit dem Wetter, das immer mehr aufklarte. So konnten wir die faszinierenden Landschaften umso mehr genießen. Natürlich ist ein Tag viel zu kurz für so einen riesigen, außergewöhnlichen Nationalpark. Aber wir konnten uns einen guten ersten Blick verschaffen und ich bin mir ganz sicher, dass wir im Torres del Paine Nationalpark noch einmal mehr Zeit verbringen werden. An diesem Tag sind ein paar sehr schöne Bilder entstanden, die ich hier natürlich auch mit euch teilen möchte.
der letzte Teil unserer Reise von Puerto Natales nach Puerto Montt
Mit Kurs auf Chaiten kamen wir am frühen Morgen des nächsten Tages pünktlich zum Sonnenaufgang am gigantischen Pio XI Gletscher an, der mit einer Fläche von 1.265 Quadratkilometern Fläche der größte Gletscher der Südhalbkugel außerhalb der Antarktis ist.
Das Wetter spielte leider nicht so ganz mit, dennoch konnten wir uns ein tolles Bild von den imposanten Eismassen machen. Am Nachmittag stand noch eine spontane Zodiac-Anlandung am kleinen, chilenischen Dorf Puerto Edén an. In der kleinen Siedlung leben rund 300 Personen, die fast ausschließlich als Fischer arbeiten.
Nach einem Tag auf See kamen wir an unserem vorletzten Tag an Bord im Städtchen Chaitén an, das in unmittelbarer Nähe mehrerer Vulkane liegt. Die Landschaften Patagoniens sind von aktiven Vulkanen geprägt, der Vulkan Chaitén brach zuletzt im Mai 2008 aus. Mit einem Guide besichtigten wir nicht nur die Landschaften im Umland der Stadt, sondern auch die gigantischen Alerce-Baumriesen (Patagonische Zypressen), die zum Teil bereits ein Lebensalter von mehreren Jahrtausenden haben.
Unsere Reise endete am Tag darauf in Puorto Montt, wo wir am Morgen zusammen mit dem Chefkoch einen traditionellen Fischmarkt besuchten. Danach standen zum krönenden Abschluss unserer Reise bei schönstem Wetter noch einige sehr faszinierende Natur-Highlights auf dem Programm. Wir besuchten die Petrohue-Wasserfälle und den berühmten Vulkan Osorno, der mit seiner schneebedeckten Spitze ein bisschen an den Mount Fuji in Japan erinnert. Wir fuhren mit dem Bus und anschließend einem Sessellift auf den Berg, um dort einen Aussichtspunkt zu erklimmen, von dem aus wir einen sehr faszinierenden Ausblick auf die weitläufige Landschaft genießen konnten.
Bevor wir am nächsten Morgen die lange Rückreise über Santiago de Chile und Madrid antraten, genossen wir noch ein letztes, traditionell chilenisches Dinner in der Innenstadt von Puerto Montt, bei der wir mit unserer Gruppe diese wundervolle Reise Revue passieren ließen. Das i-Tüpfelchen (zugegeben: Wir wurden ganz schön wehmütig dabei) war, dass vom Restaurant aus die HANSEATIC nature aus dem Hafen auslaufen und im Horizont verschwinden sahen.
Eine Expeditionsreise ist für all diejenigen, die sich der Natur zutiefst verbunden fühlen und nicht nur mit vielen besonderen visuellen Eindrücken, sondern auch mit neuem Wissen nach Hause zurückkehren möchten, ein wahr gewordener Reisetraum.
Auch wenn die Schiffe der Flotte aktuell nicht auf den Meeren dieser Welt unterwegs sind, so wird ganz bald wieder der Zeitpunkt gekommen sein, auf so besondere Weise exotische Ziele zu erkunden. Und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude – das gilt wohl nirgendwo so sehr wie im Bezug auf das Reisen (in Zeiten von Corona).
Ich glaube es ist keine Übertreibung, wenn ich sage, dass jede einzelne Route mit diesen außergewöhnlichen Expeditionsschiffen besonders ist. Beispiele gefällig? Im November 2021 steht (m)eine absolute Traumreise an, und zwar startet die HANSEATIC spirit in Fidschi, um von dort aus die wohl schönsten Inselwelten dieser Erde zu erkunden. Unter anderem auf der Route: Bora Bora, die Cookinseln und Moorea. Und kurz darauf beginnen die jährlichen Antarktisreisen.
Was ich übrigens sehr spannend finde: Egal, wen wir von der natürlich extrem reiseaffinen Crew fragten, „wo es denn am schönsten war“, so fiel die Antwort immer gleich aus: in der Antarktis. Die Augen der Crew-Mitglieder begannen zu leuchten, wenn sie erzählten, wie unfassbar groß die Artenvielfalt sei und das Gefühl „am Ende der Welt zu sein“. Die beeindruckenden Eismassen, die Pinguinkolonien, Wale … Auch wir träumen nun mehr denn je davon, einmal die Antarktis zu bereisen – und das wird definitiv ein „Once in a Lifetime“ Erlebnis!
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