Seit kurzem sind touristische Reisen nach Indonesien wieder möglich. Und das bedeutet auch: einem Trip auf unsere Lieblingsinsel Bali steht nichts mehr im Wege! Bali ist ein sehr besonderes Fleckchen Erde, und eine Reise auf die indonesische Insel kann der Traumurlaub schlechthin werden. Da sind sich die meisten einig. In den vergangenen Jahren habe ich aber auch des Öfteren von großen Bali-Enttäuschungen gehört. Meist stellte sich schnell heraus, dass die Urlauber eine völlig falsche Vorstellung von der Insel hatten. Ganz klar: Man kann Bali auch „in den falschen Hals“ bekommen.
Damit die Bali-Reise für euch nicht zum Reise-Albtraum wird und ihr eure Zeit auf der Insel in vollen Zügen genießen könnt, habe ich für heute noch einmal einen der beliebtesten Bali-Artikel der vergangenen Jahre neu aufgearbeitet und zehn Fehler zusammengefasst, die man zum Teil bereits im Vorfeld, zum Teil vor Ort unbedingt vermeiden sollte.
Zehn Fehler, die man bei einer Bali-Reise unbedingt vermeiden sollte
1. Ihr wünscht euch einen klassischen Strandurlaub? Dann ist Bali das falsche Reiseziel! Wer paradiesische Traumstrände möchte, der wird von Bali sehr enttäuscht sein. Klar, auf Bali gibt es auch schöne Strände (die findet man zum größten Teil auf der Bukit Halbinsel), aber diese können nicht mit Thailand, Australien und erst recht nicht mit den Malediven mithalten. Oftmals ist der Weg ins Wasser sehr steinig, was bei starkem Wellengang auch gefährlich werden kann. Außerdem sind die Gezeiten auf Bali extrem stark. An vielen Stränden ist bei Flut fast der komplette Beach überflutet und man darf nicht ins Wasser, bei Ebbe kann man beispielsweise an vielen Stränden auf der Bukit Halbinsel auch nicht baden, da sich das Wasser extrem zurückgezogen hat. Von morgens bis abends am Strand liegen? Nicht auf Bali! Dafür gibt es soooo viele andere Dinge, die man bei einer Bali-Reise tun kann. Die Strände sind ein netter Pluspunkt für entspannte Stunden zwischendurch, sollten aber keinesfalls der Grund für eine Bali-Reise sein.
2. Und bitte bucht AUF GAR KEINEN FALL ein Hotel in Kuta. Denn dieser Ort wird zurecht „Der Ballermann von Bali“ genannt. Ihr wollt einen Ballermann-Urlaub machen? Dann nehmt die weite Bali-Reise nicht auf euch und fliegt stattdessen lieber nach Mallorca. Aber ans andere Ende der Welt sollte man dafür nicht reisen. Kuta hat wirklich rein gar nichts mehr mit dem traditionellen Bali zu tun. Und es ist sooo schade, wenn man Bali von der wohl falschesten Seite kennenlernt. Auch über Nusa Dua sollte man Folgendes wissen: Hier sind einige der besten Hotels der Insel beheimatet und die Strände sind wirklich schön, aber: Nusa Dua ist eine Art „Touristenghetto“, das kaum etwas mit dem eigentlichen Bali zu tun hat. Falls ihr euch aufgrund eines bestimmten Hotels für einen Urlaub in Nusa Dua entscheidet kann ich nur wärmstens empfehlen, den Aufenthalt zu splitten und auch noch ein paar Tage beispielsweise in Ubud zu verbringen, oder zumindest ganz viele Ausflüge von Nusa Dua aus zu machen.
3. An nur einem Ort bleiben. Bali ist unglaublich vielfältig und diese Vielfalt sollte man auch kennenlernen, wenn man ans andere Ende der Welt reist. Insbesondere die Gegend rund um Ubud und die Bukit Halbinsel (Uluwatu, Ungusan etc.) sind ein absolutes Muss, meiner Meinung nach auch Seminyak und Canggu. Auch den viel ursprünglicheren Norden sollte man einmal gesehen haben. Hier lohnt es sich, ein paar Tage in Lovina einzuplanen. Wir wählen übrigens fast immer Canggu als „Homebase“ und erkunden von dort aus die Insel. Der Ort hat nicht nur sehr viel zu bieten, er ist auch ein super Ausgangspunkt, um die Insel kennenzulernen.
Mit dem Roller braucht man von Canggu aus beispielsweise circa eine Stunde nach Ubud und ungefähr auch eine knappe Stunde nach Uluwatu. Falls ihr euch wirklich dafür entscheidet, die ganze Zeit an einem Ort zu bleiben, dann solltet ihr unbedingt viel unternehmen und entweder mit einem Fahrer oder dem Roller die Insel erkunden. PS: Wir lernten bei unserem letzten Aufenthalt Anfang 2020 erstmals den noch sehr ursprünglichen Osten rund um Manggis kennen und ich kann euch von Herzen empfehlen, dort ein paar Tage zu verbringen.
4. Mit vollem Koffer anreisen – egal ob Kleidung oder Kunsthandwerk: Bali ist ein wahres Shopping-Paradies für besondere Stücke. Und ihr werdet euch nur ärgern, wenn im Gepäck gar kein Platz für handgefertigte Taschen, Strandkleidchen und Interior-Accessoires ist. Denn fündig wird jeder, das garantiere ich!
5. Dauerhaft im Hotel frühstücken oder noch schlimmer: Einen All Inclusive Urlaub buchen. Bali ist ein wahres Food-Paradies, das Gastronomie-Angebot ist überwältigend. Insbesondere das Frühstück übertrifft wirklich alles, was ihr zuvor kennengelernt habt (Beweise gefällig?). Und es wäre zu traurig, wenn man sich während einer Bali-Reise nicht ausgiebig durch die traditionelle indonesische Küche und all die internationalen Spezialitäten-Restaurants geschlemmt hätte.
6. Sich nicht auf Landestypisches einlassen: Ja, Bali ist extrem angesagt und im Süden gibt es jede Menge hippe Beach Clubs, internationale Restaurants und Bars, die man eher in New York oder Miami vermuten würde. Das ist großartig und rundet jede Bali-Reise ab. Aber: Man sollte sich unbedingt auch ausreichend Zeit nehmen, die Traditionen der Insel und das ursprüngliche Bali kennenzulernen. Tempel besuchen, in das Landesinnere fahren, in einem traditionellen Warung essen, sich länger mit den Einheimischen unterhalten … Die balinesische Kultur ist so besonders und beeindruckend, und so gibt es nichts Schöneres, als sie mit allen Sinnen kennenzulernen.
7. Geld in Wechselstuben wechseln: Wenn es einen Ort gibt, an dem jeder von „Betrug und Abzocke“ spricht, dann sind es die Wechselstuben. In fast jeder Wechselstube wird mit fiesen Tricks Geld unterschlagen, das konnte man sich sogar schon in zahlreichen TV-Reportagen im Detail anschauen. Am besten das Thema „Geld wechseln“ komplett umgehen und immer Bargeld mit der Kreditkarte abheben. Alternativ: Auf jeden Fall das Geld noch eimal genau nachzählen, bevor ihr die Wechselstube verlasst.
8. In kurzer Kleidung einen Tempel besuchen ist nicht nur respektlos, sondern ein absolutes No Go. Falls ihr den ganzen Tag in kurzer Kleidung unterwegs seid und der Tempel einer von vielen Stopps ist, empfehle ich euch, einen Sarong (ein traditionelles Tuch, das es an jeder Ecke für wenige Euro gibt) in der Tasche zu haben. Diesen könnt ihr übrigens nicht nur als sehr vielseitig einsatzbares Kleidungsstück nutzen, sondern auch als praktisch kompakten Handtuch-Ersatz. Wir haben immer zwei Sarongs in der Strandtasche.
9. Zu wenig Zeit für lange Fahrten einplanen. Der Verkehr auf Bali ist wirklich eine Katastrophe und wenn es schlecht läuft, kann man auch einmal über zwei Stunden für den Weg vom Flughafen nach Canggu (knapp 20 Kilometer) benötigen. Deshalb sollte man für etwas längere Strecken mit dem Auto (insbesondere wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem Ort sein muss, um beispielsweise einen Flug zu bekommen) immer genug Zeit einplanen.
10. Bei allem die deutschen Standards erwarten: Wer nach Bali reist, darf nicht zu penibel sein (Ja, auch ich musste am Anfang lernen, dass man oftmals ein Auge zudrücken muss). Die tropischen Witterungsbedingungen lassen insbesondere in Ubud und an der Küste Häuser extrem schnell verschleißen und „putzen“ bedeutet oftmals auch nur „ganz wild mit dem Staubwedel über etwas wischen“. Geckos zählen gewissermaßen zum Inventar und sind wirklich überall zu finden. Eigentlich ganz praktisch, da sie sich von Insekten ernähren und somit diese oft fern halten. Und mit der Pünktlichkeit nehmen es die Balinesen oftmals auch nicht so genau. „Komm ich heute nicht, komm ich morgen“, könnte das Motto oftmals heißen. Aber: Man bekommt wirklich immer überall sofort geholfen, wenn es ein Problem gibt. Und die unkonventionellen Methoden sind oftmals viel effektiver als die professionellen Lösungen, die wir aus Europa gewöhnt sind.
Zusammengefasst: Bali ist wirklich großartig! Aber man sollte sich gut informieren, was einen auf der beliebten indonesischen Insel erwartet. Dann bleiben böse Überraschungen aus und man kann die Bali-Reise in vollen Zügen genießen.
Noch ein allerletzter Tipp: Nehmt euch auf Bali nicht zu viel vor. Denn man schafft sowieso nie „alles“. Insbesondere im Bezug auf Restaurants und Cafés ist die Liste bei einer Bali Reise nach vorheriger Recherche auf Blogs und Instagram meist viel zu lang. Dann entdeckt man vor Ort auch spontan ein noch tolleres Café, möchte mehrmals in ein Lieblingsrestaurant … und plötzlich ist die Liste sogar noch länger als zu Beginn der Reise. Ähnlich ist es auch bei Sehenswürdigkeiten, Natur-Highlights und den unfassbar tollen und vielfältigen Spa-Angeboten. Macht euch keinen Druck, alles sehen, ausprobieren und erleben zu müssen. Klar, es gibt bei jedem das ein oder andere besonders wichtige, persönliche Must-Do, aber ihr solltet keine zu lange Liste zum Abhaken haben. Lasst euch die Freiheit, euch treiben und überraschen zu lassen und genießt das, was ihr auf dem Weg findet!
So, und nun könnt ihr euch der schönen Seite von Bali widmen: Hier findet ihr meine Liste mit zehn Dingen, die ihr auf der indonesischen Trauminsel unbedingt machen solltet!
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