Bali hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Die Insel ist wundervoll und ich könnte unzählige Zeilen damit füllen, was mich an Bali so sehr begeistert. Doch auf der indonesischen Insel gibt es auch ein sehr großes, ja gravierendes Problem, über das man auf gar keinen Fall hinwegsehen darf: den Plastikmüll auf Bali.
Plastikmüll auf Bali – ein gravierendes Problem
Wir haben den Januar auf Bali unglaublich genossen, dennoch wurde uns bewusster denn je, dass Bali ernsthafte Probleme hat und die Insel im Müll zu versinken droht. Insbesondere während der Regenzeit sind viele Strände von Müll gesäumt und das ist ein herzzerreißend trauriger Anblick. Als wir im Januar eine Woche in einem vom Tourismus noch recht unberührtem Dorf im Norden lebten waren wir wirklich schockiert, wie achtlos unsere Nachbarn mit Plastikmüll umgingen. Plastik wird entweder im Straßengraben verbrannt oder einfach in den Hof zum Strand hin geworfen – und landet somit kurz darauf im Meer.
Plastik im Meer ist jedoch leider nicht nur ein balinesisches, sondern ein weltweit immens großes Problem. An dieser Stelle kann ich euch sehr die Netflix Dokumentation „A Plastic Ocean“ ans Herz legen.
Traurige Fakten
Wusstet ihr, dass aktuell 150 Millionen Tonnen Plastik durch unsere Weltmeere fließen? Eine Plastikflasche benötigt 450 Jahre (!!!), um in Wasser zersetzt zu werden. Jeder Deutsche produziert im Jahr 37 Kilogramm Plastikmüll nur aus Verpackungen. Wenn der in Ländern wie Indonesien noch viel, viel extremere Plastik-Konsum mit der aktuellen Geschwindigkeit voranschreitet, schwimmt bereits im Jahr 2050 drei Mal mehr Plastik im Meer als Fische.
Dieses erschreckende Video wurde vor kurzem vor der Küste Balis aufgenommen.
Wir in Deutschland sind sehr darauf bedacht, möglichst wenig Plastik zu verwenden. Auch wenn wir schon sehr viel richtig machen, gibt es noch extrem viel Potential (und hier fasse ich mir auch ganz klar an die eigene Nase), was man besser machen kann. Ein Beispiel: Es ist ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn wir mit unserem Jutebeutel in den Supermarkt gehen und diesen jedoch mit allerlei in Plastik verpackten Lebensmitteln befüllen.
Zurück zum Plastikmüll auf Bali. Die Einwohner meiner Lieblingsinsel haben ein völlig anderes Verhältnis zu Plastik, sehen das Problem nicht. Ich war so geschockt, als ich das erste Mal auf Bali einen Müllteppich am Strand sah, der von einer Nachbarinsel angespült wurde, im Plastikmüll spielende Kinder oder einen brennenden Plastik-Berg am Straßenrand. Ja, auch diese Bilder sind auf der Trauminsel Bali alltäglich.
Doch auch wenn es noch ein unfassbar weiter Weg ist und der Grundstein für ein bewussteres Verhalten sicherlich bereits in der frühesten Kindererziehung gelegt werden muss, so passiert auf Bali aktuell viel. Es gibt mittlerweile einige Organisationen, die regelmäßig Beach Clean Ups organisieren, Strohhalme aus alternativen Materialien anbieten und Jute-Beutel verbreiten. Solch simple, kleine Dinge, die schon viel bewirken können.
Bye Bye Plastic Bags sagt Plastikmüll auf Bali den Kampf an
Eine Organisation, die von Bali aus weltweit große Bekanntheit erlangte, möchte ich euch heute vorstellen: Bye Bye Plastic Bags. Die zwei balinesischen Schwestern Melati und Isabel Wijsen sagten vor vier Jahren mit gerade einmal 10 und 12 Jahren dem Plastikmüll auf ihrer Heimatinsel den Kampf an und gewannen im letzten Jahr für ihr Engagement sogar den Bambi in der Kategorie „Unsere Erde“. Die beiden Schülerinnen der Green School wollten nicht mehr einfach nur zusehen, sondern aktiv werden und ihre wunderschöne Insel vor dem Ertrinken in Plastikmüll zu bewahren.
Die beiden Schwestern organisieren regelmäßig Beach Cleanups, stellen alternative Taschen zur Verfügung und setzten sogar eine Vereinbarung mit der Regierung durch, in der Plastiktüten noch in diesem Jahr ganz von der Insel verbannt werden sollen. Außerdem verteilen sie Broschüren an Schulen, die Aufklärung leisten sollen und den Kindern die Konsequenzen von übermäßigem Plastik-Konsum vor Augen führen.
Batu Bali
Als wir im Januar auf Bali waren lernten wir zwei weitere Schwestern kennen, die für ein plastikfreies Bali kämpfen. Chantal und Desy Morgenstern kommen ursprünglich aus Deutschland, leben jedoch seit einigen Jahren auf der indonesischen Insel. Auch sie wollten sich für ein plastikfreies Bali engagieren. Bei ihrer Recherche stießen sie auf die Bye Bye Plastic Bags Organisation und schlossen sich schnell den regelmäßigen Beach Cleanups an.
Doch ihnen war auch klar, dass das „Müll einsammeln“ zwar das Problem mildert, aber keinesfalls löst. Sie setzten sich mit Melati und Isabel zusammen und stellten dabei schnell fest, dass mit den nötigen finanziellen Mitteln sehr viel mehr bewirkt werden kann. Das Ziel: Investitionen in die Bildung und die Bewusstseinsförderung im Umgang mit den Einweg-Kunststoffen. Durch die Unterstützung von Chantal und Desy konnte Bye Bye Plastic Bags bereits zwei sehr schöne Projekte umsetzen.
“River Booms“
Die Schüler und Lehrer der Green School, sowie internationale Ingenieure halfen bei der Umsetzung der sogenannten „River Booms“. Diese Barrieren werden aus recycelten Materialien hergestellt und halten den Müll in den Flüssen auf, der ansonsten in den Ozean gelangen würde.
“Education Booklets Version 2“
Bunt illustrierte Hefte, durch die Grundschüler spielerisch mehr über die Konsequenzen von Plastikmüll lernen. Diese Hefte wurden nicht nur auf Bali, sondern auch in Schulen anderer indonesischer Inseln verteilt.
Außerdem konnten sie noch ein weiteres Projekt gemeinsam auf den Weg bringen:
„Mountain Mamas“
Frauen aus der Bergregion Kintamani stellen aus gespendeter Kleidung alternative Taschen her. Dieses Projekt schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern pro verkaufter Tasche kann eine Tasche an lokale Geschäfte gespendet werden.
Das Engagement ist groß, allerdings fehlte es an einer unfassbar wichtigem Komponente: Dem Geld. Bye Bye Plastic Bags ist ein Non Profit Unternehmen, die beiden Schwestern sind auf Spenden angewiesen. Chantal und Desy überlegten, wie sie die Organisation noch intensiver langfristig unterstützen können, und so kam ihnen eine wunderbare Idee. Ihr Schmucklabel Batu Bali war geboren. Ein Jahr lang entwickelten sie das Label und Anfang des Jahres wurde die Website endlich gelauncht.
Und ich war von Anfang an restlos begeistert, als die beiden sympathischen Mädels uns ihr Projekt vorstellten. Batu Bali bietet bezaubernde Armbänder, die von einheimischen Angestellten gefertigt werden. Chantal und Desy war sehr wichtig, dass das Produkt neue Arbeitsplätze für Menschen schafft, die wenige Alternativen haben, sie faire Gehälter bekommen und die Armbänder so gut wie möglich eco-friendly produziert werden. Und ganz nebenbei ist es ihnen auch noch gelungen, ein ausgesprochen schönes Produkt zu produzieren. Auch ich trage meine farbenfrohen Batu Bali Armbänder mittlerweile täglich und möchte sie nicht mehr missen.
Batu ist übrigens das indonesische Wort für Stein. Jedes Armband trägt den Namen eines Strandes der Insel und 50% der Einnahmen gehen an die Bye Bye Plastic Bag Organisation. Der restliche Gewinn wird für die Bezahlung der Mitarbeiter benötigt. In der Zukunft planen die beiden, noch weitere Projekte zu unterstützen, wie beispielsweise die Sea Turtle Society.
Mit einem wunderschönen Armband, das eine große Portion Bali-Feeling in den deutschen Alltag bringt, auch noch Gutes tun klingt großartig, nicht wahr?
Die beiden Mädels haben mir außerdem noch einen Rabattcode für euch zur Verfügung gestellt: Mit dem Code josieloves bekommt ihr im Online-Shop 10% auf das gesamte Batu Bali Sortiment!
Bilder: Batu Bali / Josie loves