Jetzt bin ich also ins kalte Wasser gesprungen, habe es laut ausgesprochen und offiziell damit begonnen: Hallo Projekt “Zuckerfrei”! Schon ewig liebäugle ich mit dem Gedanken, mich von dem bösen Süßkram zu verabschieden und einen “Entzug” zu wagen, aber habe ihn dann immer wieder verworfen. Ich hatte damals den Selbstversuch von der lieben Hanna verfolgt und war unglaublich inspiriert. Aufgrund ihrer Artikel hatte ich mir auch das Buch Goodbye Zucker von Sarah Wilson gekauft, das mir helfen sollte, mir den bösen Zucker abzugewöhnen.
Aber, wie das nunmal immer so ist, war irgendwie immer “der falsche Zeitpunkt” für solch ein Experiment. Und so habe ich es immer wieder auf “irgendwann demnächst” verschoben. Ich kann mir ein Leben ohne Schokolade ehrlich gesagt so gar nicht vorstellen und sooo schlimm ist das mit dem täglichen Süßkram doch eigentlich auch gar nicht, oder? Doch, das ist es, denn ich habe das Gefühl ich kann nicht “ohne”. Wie gesagt, ich wollte schon oft mit dem Goodbye Zucker Selbstversuch starten, habe ihn aber jedes Mal wieder verworfen. Wieso ich mich jetzt doch dazu aufgerafft habe, ihn endlich durchzuführen? Da muss ich ein klein wenig ausholen. Ich würde sagen, dass ich mich im Großen und Ganzen recht gesund ernähre. Ich starte (abgesehen von meinen geliebten Pancakes am Wochenende) mit einem gesundem Frühstück in den Tag, trinke fast ausschließlich Wasser und ungesüßte Tees, wenig Alkohol und ziehe Hühnchen mit Gemüse immer einem fettigen Essen vor. Aber ich snacke gerne. Hm, “gerne” ist hier glatt untertrieben. Ich “brauche” meine tägliche Schokolade.
Als ich vor unserer Hochzeit (jede Braut ist der Meinung, dass das Brautkleid mit dem ein oder anderen Kilo weniger viel besser aussehen würde) ein paar Kilo abnahm, habe ich auch gerne mal den Schokoriegel (200 Kalorien) der vollwertigen Mahlzeit (700 Kalorien) vorgezogen. Das war für mich völlig logisch, immerhin sparte ich so Kalorien ein und musste nicht auf meine geliebte Schoki verzichten. War effektiv, aber natürlich totaler Nonsens. Auch ein paar Jahre später sind Süßigkeiten und mit Industriezucker verarbeitete Lebensmittel aus meinem Alltag nicht wegzudenken. Ich versuche alles in Maßen zu genießen, treibe viel Sport und die Sache passt für mich. Nun hatte ich euch ja bereits erzählt, dass die vergangenen drei Monate nicht meine besten waren. Viel privater und beruflicher Ärger, sowie Stress – alias viel Anti-Stress-Schokolade – und fast zwei Monate gar kein Sport aufgrund meines gebrochenen Zehs, Problemen mit meinem Magen und der Zahn-OP. Die logische Konsequenz: Ich habe zugenommen. Nicht einmal ganz zwei Kilo auf der Waage, aber gefühlt 19272636 Kilogramm, denn der Körper verändert sich, wenn man sich viel weniger als sonst bewegt. Kurz gesagt: Ich fühle mich aktuell nicht wohl in meinem Körper. Ein Urlaub, in dem man doch recht viel Zeit in knapper Badekleidung verbringt, hat mir das erst so richtig glasklar vor Augen geführt. Und somit war der perfekte Zeitpunkt (den es für solch ein Experiment ja eh nie wirklich gibt) gegeben.
Goodbye Zucker – meine Beweggründe
Mir geht es nicht primär um das Thema Gewicht, das sich mit meinem normalen Sportprogramm schließlich auch ganz schnell wieder normalisieren sollte, sondern vielmehr darum, mich von einer Abhängigkeit zu lösen. Eine Sucht, die nicht nur den Körper, sondern auch den Geist benebelt. Mich reizt der Gedanke, nach wenigen Wochen ohne jegliches Interesse an einem Schokoriegel vorbeigehen zu können. So soll das zumindest sein, wurde mir mehrfach berichtet. “Zuckerfrei” heißt übrigens nicht nur “keine Süßigkeiten mehr essen”, denn raffinierter Zucker ist in fast allen verarbeiteten Lebensmitteln vorhanden. Brötchen, Ketchup, Fruchtjoghurt, verschiedene Saucen. Habt ihr euch beispielsweise einmal den Zuckergehalt von einer Milchschnitte (alias “der kleine Snack zwischendurch”) angeschaut? Da wird einem ganz anders. Oder aber bei den Inhaltsstoffen meiner geliebten Sweet Chili Sauce …. Puh …. Angeblich nehmen wir durchschnittlich ein Kilo Zucker pro Woche zu uns. Ziemlich viel, nicht wahr?
Nun bin ich also am Anfang von Woche Eins und vor mir liegen fast acht Wochen, in denen ich mir nach und nach den Zucker abgewöhnen soll. Ich möchte mich weitestgehend nach dem Buch richten, das ein klares Programm vorgibt. Auf den ersten Blick angenehm: Man startet nicht von 100 auf 0, sondern reduziert anfangs nach und nach die “offensichtlichen Dinge”. Richtig radikal wird es in zwei Wochen, wenn nicht einmal mehr Fruchtzucker (alias jegliches Obst) erlaubt ist. Natürlich nicht auf Dauer, aber für eine gewisse Zeit, um den Körper so richtig zu entgiften.
Hier könnt ihr übrigens meinen “Goodbye Zucker Erfahrungsbericht” nachlesen!