Das erste Mal dachte ich bereits vor Jahren über eine Saftkur nach. Aber irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt, um konsequent fünf Tage auf feste Nahrung zu verzichten. Zu viel Stress, zu viele Termine, ein besonderer Anlass, der mit besonderem Essen verbunden war – und der innere Schweinehund saß auch immer im Nacken … ihr kennt das ja sicherlich alle.
Vor rund einem Jahr saß ich mit einer gemeinsamen Freundin und Suse von Pure Delight zusammen und war total angefixt, als sie mir ausführlich von dem Konzept hinter Pure Delight und den positiven Auswirkungen von solch einem Cleanse erzählte.
Wie das immer so ist habe ich es dann doch wieder rausgezögert. Mal stand eine Reise im Weg, mal eine Woche voller Dinner-Termine und so kam es erst rund ein Jahr später dazu, dass ich mich endlich an die Saftkur wagte.
Zugegeben, so wirklich „der richtige Zeitpunkt“ war es auch dieses Mal nicht – Meine Mama war zu Besuch, wir waren mit Freunden verabredet etc.
Aber wisst ihr was? „Der richtige Zeitpunkt“ ist vermutlich nie. Es wird sicherlich immer schwierige Situationen geben. Immerhin kann man sich keine Woche komplett zuhause einschließen und wird immer irgendwann „essende Menschen“ um sich haben. Es wird übrigens empfohlen, solch einen Cleanse in einer Woche zu machen, in der man viel zu tun hat. Dann sitzt man nicht die ganze Zeit zuhause und denkt über das Essen nach. Wie ich es gehandhabt habe? Das lest ihr weiter unten.
Transparenz: Ich habe die fünftägige Saftkur kostenlos und ohne zusätzliche Vergütung zum Test zur Verfügung gestellt bekommen, berichte hier aber selbstverständlich vollkommen frei von meinem persönlichen Erfahrungen.
Wieso eigentlich eine Saftkur?
Hier dreht sich alles um das „Säure-Basen-Gleichgewicht“ in unserem Körper. Wir nehmen leider viel zu viel säurebildende Nahrung zu uns. Dazu zählen unter anderem Weißmehlprodukte, Fleisch, Wurst, Süßigkeiten und Käse. Basische Lebensmittel sind hingegen fast alle Obst- und Gemüsesorten. Unser Körper reagiert ziemlich heftig auf eine Übersäuerung, unter anderem mit Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen und Hautproblemen. Mit einer Saftkur soll der Körper wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Er wird entsäuert und so ist die Grundlage für den Start einer gesünderen Ernährungsweise gegeben.
Es wird übrigens empfohlen, den Magen und Darm bereits in den Tagen zuvor nicht zu sehr zu belasten und auf sehr säurehaltige Lebensmittel wie Fleisch zu verzichten. So ernährte ich mich bereits am Wochenende zuvor vegetarisch und versuchte auch weitgehend auf Zucker und ungesunde Lebensmittel zu verzichten.
Zu Beginn muss man sich entscheiden, wie lange man die Kur machen möchte. Ich entschied mich für die fünftägige Variante, möglich sind auch drei oder sieben Tage. Die erste Pure Delight Lieferung kam am Montagmorgen bei mir an. Darin enthalten: Jeweils vier Säfte für Montag und Dienstag, außerdem je eine Suppe und eine Dose mit Kräutertee.
Wichtig ist nämlich, dass man auch unabhängig von den Säften viel Flüssigkeit zu sich nimmt und solch ein ungesüßter Tee ist da natürlich perfekt. Die zweite Lieferung mit Säften für Mittwoch, Donnerstag und Freitag kam am Mittwochmorgen an. Die Säfte sind übrigens jeden Tag gleich. Morgens nimmt man eine pinkfarbene „Lemonade“ (Wasser, Apfel, Zitrone, Hibiskus, Limette und ein Hauch rote Chili) zu sich, mittags einen orangefarbenen Saft (Karotte, Clementine, Apfel, Zitrone, Yuzu), nachmittags den „Pink Juice“ (Karotte, Apfel, rote Beete, Birne, Orange, Zitrone, Ingwer) und abends einen grünen Saft (Grüner Apfel, Gurke, Spinat, Fenchel, Limette).
Die Säfte sind nummeriert, da die Reihenfolge wichtig ist. Ebenfalls wichtig: Sie müssen gekühlt werden! Man nimmt zwar jeden Tag die gleichen Säfte zu sich, aber sie sind ausgesprochen lecker und sehr abwechslungsreich, sodass das absolut in Ordnung ist.
Die Suppe habe ich übrigens immer mittags gegessen, da ich generell eher mittags warm und eine volle Portion esse, abends immer nur sehr kleine Portionen und oft sogar gar nichts zu mir nehme. Ich merke immer, dass es mir nicht gut tut, wenn ich abends viel esse.
Die Suppe war täglich by the way mein Highlight des Tages – alle fünf Suppen waren richtig, richtig lecker und perfekt gewürzt – darunter Sorten wie Blumenkohl-Curry und Pastinake-Apfel. Eine Überraschung für mich: Ich vermisste als Salz-Liebhaber kein bisschen das leider für unseren Körper ganz und gar nicht gesunde Salz, das ich sonst immer in meine Suppen gebe.
Für den „Hunger-Notfall“ während der Kur gibt es eine Snackliste. Darauf stehen zum Beispiel ein Apfel, eine halbe Avocado, eine Hand voll Nüsse, Gemüsesticks oder zwei Reiswaffeln.
Die erste große Challenge stand bei mir bereits am Montagabend an. Wir waren bei Freunden zuhause und alle hatten leckeres Essen vor sich – ich hingegen einen grünen Saft. Oh ja, in dem Moment versank ich ein bisschen im Selbstmitleid. In dem Fall war die Snackliste mein Retter – und ich fühlte mich richtig schuldig, als ich drei statt zwei Reiswaffeln aß. Ich fühlte mich schwach, energielos und hatte Kopfweh – das erinnerte mich sehr an meinen Zuckerentzug. Und damals durfte ich ja noch total viel essen. Wie sehr ich mir zurückwünschte, „nur“ auf Zucker zu verzichten. Und ich war hangry, SEHR hangry … armer Chris.
Meine Tagesration …
Am zweiten Tag ging es schon etwas besser, ich merkte, wie mein Stoffwechsel ordentlich in Schwung kam und freute mich auf den Moment, wenn wieder ein Saft bzw. die Suppe anstand. Direkt nach dem Saft fühlte ich mich übrigens immer satt. Wirklich fies war wieder der Abend, denn meine Mum und Chris aßen Burger und Pommes (meine Mama wollte zuerst nicht, aber ich wollte auf keinen Fall, dass sie auf einen leckeren Burger verzichtet, wenn sie für zwei Tage zu Besuch ist) und ich saß mit knurrendem Magen daneben. Irgendwie habe ich es aber tatsächlich geschafft, den Abend mit nur meinem grünen Saft zu meistern.
Und was wirklich, wirklich faszinierend ist: Eine fast vier Wochen andauernde, mal mehr und mal weniger schlimme Erkältung war nach nur eineinhalb Tagen komplett weg. Ob das wirklich mit der Kur zusammenhängt weiß ich nicht, aber halte es für sehr gut möglich.
Mein Tiefpunkt kam dann leider am nächsten Vormittag, pünktlich zur Kur-Halbzeit am Mittwoch. Ich saß zusammen mit meiner Mum, die unsere Buchhaltung macht, über den Steuern, mir war schwindlig, ich konnte mich null konzentrieren und konnte an nichts anderes mehr denken als an Essen. Und dann wurde ich schwach und rannte in die Küche. Dort aß ich ein paar wenige Löffel Haferflocken mit ungesüßter Mandelmilch. Vegan, aber natürlich trotzdem verboten. Und danach fühlte ich mich extrem schlecht alias „schuldig“. Bin ich wirklich so schwach? Schaffe ich es denn nicht einmal, fünf Tage auf feste Nahrung zu verzichten? Für mich war dieser kleine Durchhänger ein „Jetzt erst recht“ Moment, mit dem ich die restlichen zweieinhalb Tage tatsächlich schaffte.
Donnerstag ging es mir plötzlich viel besser. Ich überlegte sogar höchst motiviert, abends in den Sport zu gehen, entschied mich aber doch dagegen – fühlte mich zwar gut, aber gegen Abend doch nicht mehr 100% fit. Das mit dem Sport verschob ich dann lieber auf die Tage nach der Kur …
Eine weitere Herausforderung stand am Freitag an: Ich hatte euch ja bereits erzählt, dass unser Blog gehackt wurde. Und die Stunden der Ungewissheit waren sehr nervenaufreibend. Wie gerne wäre ich in den nächsten Supermarkt gestürmt und hätte einen XXL-Pack Kinder Bueno gekauft. Habe ich aber nicht gemacht.
Und wie fühlte ich mich nach fünf Tagen ohne feste Nahrung? Richtig gut. Zugegeben, ich träumte von Burgern und Co, aber: Ich habe so oft Probleme mit meinem Magen und so häufig einen Blähbauch – und ich kann mich nicht erinnern, wann sich meine Körpermitte das letzte Mal so gesund angefühlt hat. Mein Stoffwechsel wurde ordentlich in Schwung gebracht. Für mich der Hauptgrund, wieso ich die Kur begonnen habe. Verloren habe ich in den fünf Tagen übrigens knapp eineinhalb Kilo. Ein sehr netter Nebeneffekt, um den es bei solch einer Kur aber nicht gehen sollte.
Nach der Saftkur
Samstagmorgen – ich durfte theoretisch wieder alles essen. Wollte ich aber gar nicht. Und es wäre auch äußerst unclever, dem zu diesem Zeitpunkt sehr sensibilisierten Körper etwas Schweres zuzumuten, nachdem er nur flüssige Nahrung zu sich bekommen hatte. Ich entschied mich für ein leichtes, cleanes Müsli, das ebenfalls aus dem Pure Delight Sortiment stammt. An dem Tag stand übrigens unser Flohmarkt an, zu dem ich mir eine Tüte mit Nüssen mitnahm. Zugegeben, ein Kinder Bueno gönnte ich mir an diesem Tag auch. Mir reichte aber einer von zwei Riegeln. Und ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, wie sehr ich mich über diesen Riegel freute und wie köstlich ich ihn fand. Abends gab es dann ein leichtes Curry – also nur eine warme Mahlzeit am Tag. Für mich genau richtig, denn das gute Gefühl hielt an.
Und wisst ihr was? Ich vermisse aktuell abends meinen grünen Saft …. Und habe in den letzten zwei Wochen schon zwei Mal das Abendessen durch einen Saft ersetzt – denn das tut meinem Körper wirklich gut und lässt mich besser schlafen. Vielleicht wäre das die Variante, die ich mir auch für die Zukunft vorstellen kann: Morgens und mittags gesunde, feste Nahrung, abends ein grüner Saft.
Würde ich solch eine Saftkur empfehlen? Absolut! Aber: Warnt eure Mitmenschen vor und vermeidet Dinner Dates etc., in der Zeit seid ihr sicherlich nicht die angenehmste Gesellschaft. Und ich persönlich würde eine nicht ganz sooo stressige Woche empfehlen, denn mir fehlte die Energie für „zu viel Action“.
Hier findet ihr übrigens alle Infos zur fünftägigen Kur und anderen Ernährungsprogrammen von Pure Delight.
Habt ihr schon einmal eine Saftkur gemacht? Wenn ja, wie ist es euch ergangen? Und konntet ihr etwas für „danach“ mitnehmen?