Nachdem ich in den letzten Jahren so viele Fragen zum Thema „Fotografie“ (alias „Welche Objektive verwendet ihr?“, „Könnt ihr Tipps für Outfitfotos geben?“, „Welche Kamera würdet ihr empfehlen?“ und „Welche Kameraeinstellungen nutzt ihr?“) bekommen habe, wird es höchste Zeit, dem „How To“, aber auch unserer Kamera-Ausrüstung einen Post zu widmen. Ich will ehrlich sein: Meine große Leidenschaft ist das Schreiben, und so liegt meine Expertise auch ganz klar in diesem Bereich. Von Anfang an war Chris für (fast) alle Bilder verantwortlich, die es auf Josie loves zu sehen gibt. Und deshalb möchte ich an dieser Stelle an meinen Liebsten übergeben, der euch nicht nur unsere Kameraausrüstung vorstellen, sondern auch die wichtigsten Funktionen einer Spiegelreflexkamera erklären wird.
Die wichtigsten Kamerafunktionen im Überblick:
Blende: Für den Bildlook ist die Blende der entscheidende Faktor. Diese Einstellung entscheidet über die Tiefenschärfe des Bildes. Bei einer kleinen Blendenzahl ist die Tiefenschärfe geringer. Die Blende ist hierbei weit geöffnet, es fällt viel Licht auf den Sensor und es entsteht eine schöne Unschärfe im Hintergrund. Bei Ganzkörperaufnahmen fotografiere ich maximal mit Blende 2.8. Je größer die Blendenzahl, desto mehr Tiefenschärfe.
Belichtungszeit: Hier wird eingestellt, wie lange ein Bild belichtet wird. Dies hängt immer von den aktuellen Lichtbedingungen ab. Je länger die Belichtungszeit, desto heller wird das Bild.
Man kann allerdings nur bis zu einer bestimmten Belichtungszeit frei aus der Hand fotografieren, um ein scharfes Bild zu bekommen. Als Faustregel gilt: Die Belichtungszeit ist der Kehrwert der Brennweite. Also z.B. bei einer Brennweite von 50mm arbeitet man maximal mit 1/50 als Belichtungszeit. Bildstabilisatoren in Objektiven können hier helfen. Bei Bildern mit Personen oder Objekten in Bewegung muss die Belichtungszeit kürzer sein, ansonsten besteht die Gefahr, unscharfe Bereiche im Bild zu haben. Falls das Bild zu dunkel ist, kann man einfach den ISO Wert erhöhen.
ISO: Schafft man es nicht mehr mit Blende und Belichtungszeit das Bild richtig zu belichten, muss man den ISO Wert erhöhen. Je höher der ISO Wert, desto rauschiger wird das Bild. Bei modernen Kameras kann man den ISO Wert aber ohne schlechtes Gewissen auch mal erhöhen.
Brennweite: Es gibt viele verschiedene Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten. Hierbei sollte man sich überlegen, was die am häufigsten zu fotografierenden Motive sind. Für Landschaftsbilder eignet sich z.B ein Weitwinkel-Objektiv. Diese beginnen häufig bei einer Brennweite von 10mm. Je kleiner die Brennweite, desto größer wird der Ausschnitt des Bildes.
50mm oder 85mm Brennweite eignen sich zur Fotografie von Menschen. Unser 70-200 Objektiv nutze ich fast ausschließlich zum Fotografieren von Tieren, das 24-105 ist ein Allrounder. Wenn ich nur ein Objektiv mitnehme, dann dieses.
Wichtig hierbei: Ich fotografiere meistens im M-Modus, in dem man alle Einstellungen manuell vornehmen kann. Eine Alternative ist noch der AV-Modus, in dem man den Blendenwert vorgibt. Die Belichtungszeit wird automatisch angepasst.
Ich fotografiere ausschließlich in RAW. Hier hat man größere Möglichkeiten in der Nachbearbeitung als bei einem JPG, da mehr Bildinformationen vorhanden sind. Beispielsweise der Weißabgleich ist komplett anpassbar.
Meine Vorgehensweise:
Beim Fotografieren überlege ich, welchen Bildlook ich erzielen möchte und stelle dementsprechend die Blende ein. Dann wähle ich die Belichtungszeit in Verbindung mit dem passenden ISO-Wert. Das heißt: Falls die Belichtungszeit zu lange wäre, erhöhe ich den ISO-Wert. Den Weißabgleich stelle ich auf Automatik.
Unsere Ausrüstung:
Ich habe von Anfang an mit einer Spiegelreflexkamera von Canon fotografiert und bin seitdem wunschlos glücklich von der Marke. Nachdem wir vor sieben Jahren mit der Canon EOS 1000D begonnen haben und nach einem Jahr zur Canon EOS 550D gewechselt sind, fotografiere ich seit mittlerweile fünf Jahren mit der Canon EOS 5D-Reihe. Aktuell testen wir das neueste Modell, die Canon EOS 5D Mark IV.
Ganz wichtig: Es muss nicht gleich ein sehr teures Modell sein, für den Anfang reicht ein Anfängermodell völlig. Für uns war damals die Canon EOS 1000D ideal, mittlerweile gibt es beispielsweise das Nachfolgermodell Canon EOS 1300D.
Wenn wir auf Reisen unterwegs sind und nicht immer die große Spiegelreflexkamera mitnehmen möchten, ist die Canon EOS M 10 eine sehr gute Alternative. Hier hatte Sarah sie bereits ausführlich vorgestellt.
Im Uhrzeigersinn: 1. Die Canon EOS 5D Mark IV // 2. Canon EF 85mm f/1.2L II USM // 3. Canon EF 24-105mm f/4L IS USM // 4. Canon EF 70-200mm f/4L IS USM
Unsere Objektive:
Weiter oben bin ich bereits auf das Thema Brennweite eingegangen, hier möchte ich euch noch einmal im Detail unsere Objektive nennen:
1. Canon EF 50mm f/1.4 USM: Dieses Objektiv eignet sich super, um Outfits zu fotografieren. Es ist klein, leicht und super lichtstark. Durch den kleinsten Blendenwert von 1.4 kann man ein sehr schönes Bokeh (Hintergrundunschärfe) erzielen. Der Abstand zur zu fotografierenden Person muss hier nicht so groß sein wie beim folgenden Objektiv mit Brennweite 85mm.
Günstigere Alternative: Canon EF 50mm f/1.8 STM
2. Canon EF 85mm f/1.2L II USM: Dieses Objektiv nutze ich, um Portraits zu fotografieren. Durch die größere Brennweite und die kleinste Blendenzahl 1.2 kann man ein sehr schönes Bokeh erzielen.
Günstigere Alternative: Canon EF 85mm f/1.8 USM
3. Canon EF 24-105mm f/4L IS USM: Mein Allrounder. Durch den großen Spielraum bei der Brennweite kann ich dieses Objektiv in fast jeder Situation einsetzen. Es ist allerdings nicht so lichtstark wie meine Festbrennweiten.
4. Canon EF 70-200mm f/4L IS USM: Mein Teleobjektiv nutze ich fast ausschließlich zur Fotografie von Tieren. Alle Safari Bilder sind z.B. mit diesem Objektiv entstanden.
Wünscht ihr euch mehr Posts zum Thema „Fotografie“? Wenn ja: Welche Fragen habt ihr? Welchem Thema sollen wir den nächsten Post widmen?