Geht es euch momentan auch so, dass euch das Aufstehen am Morgen so viel leichter fällt, ihr direkt mit einem Lächeln auf den Lippen in den Tag startet? Ja, der Sommer fühlt sich schon ein klein wenig nach „frisch verliebt sein“ an. Nur, dass man dieses Gefühl nicht alleine verspürt, sondern mit seinem ganzen Umfeld teilt … Gibt es etwas Schöneres?
Erst gestern telefonierte ich mit meiner Mama und ich spürte ihr Strahlen durch den Telefonhörer, als sie mir von dem täglichen Frühstücken auf dem Balkon und langen Abenden im Freien erzählte. „Im Freien“ – das ist ein gutes Stichwort. Im Sommer spielt sich das Leben im Freien ab, und das liebe ich sooo sehr.
Die Stadt wirkt so lebendig, auch spätabends ist es laut auf den Straßen – die Restaurants sitzen voll. Ruhestörung? Nö! Der erhöhte Lautstärkepegel gehört einfach dazu, zu diesem sommerlichen Lebensgefühl. Es wird auch vor Mitternacht laut gelacht (unter der Woche, versteht sich!), alle sind unbeschwert.
Ja, dieses gute Wetter macht definitiv glücklicher. Und das ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Denn die im Sommer so präsente Helligkeit (Wie genial ist es bitte, dass es erst nach zehn „so richtig“ dunkel wird?) hat einen großen Einfluss auf unsere Stimmung. Trifft das Sonnenlicht auf unsere Haut, wird vermehrt das Glückshormon „Serotonin“ ausgeschüttet. Aber um zu wissen, dass der Sommer uns glücklich macht, brauchten wir nun wirklich keine wissenschaftliche Bestätigung, nicht wahr?
Der Sommer hat für mich schon immer einen ganz besonderen Zauber. Wenn ich darüber nachdenke, sind fast all meine schönsten Kindheits- und Jugenderinnerungen mit dem Sommer oder den Schulferien (Waren das Zeiten! Sechs Wochen Sommerferien!) verknüpft. Freibad, Pommes, ganz viel Eis, jeden Tag auf dem Tennisplatz stehen, Inline skaten mit der besten Freundin, das erste Mal verliebt sein, die erste durchgefeierte Nacht, der erste Urlaub ohne die Eltern, das herrlich chaotische Zeltlager mit den Freundinnen, stundenlang am Lagerfeuer sitzen … so viele dieser Erinnerungen sind mit dem Sommer verbunden.
Ich persönlich merke, dass ich im Sommer nicht nur im Bezug auf nahezu alles so viel mehr Motivation habe (Zwei Mal Sport am Tag? Unbedingt!), ich habe auch mehr Ideen, bin deutlich kreativer, voller Tatendrang.
Einen ganzen Tag nur drinnen verbringen? Undenkbar! Man unternimmt so viel mehr, und abends wird mit Freunden nicht immer nur die gängige „wir gehen Essen“-Option gewählt, es gibt gefühlt unzählige Möglichkeiten. Freiluftkino, mit Drinks auf einer Decke an der Isar sitzen, grillen, lange Spaziergänge in der Dämmerung, ein spätabendlicher Besuch bei der Lieblingseisdiele … ich könnte ewig so weitermachen. Wie gesagt, dieses sommerliche Hochgefühl erinnert ein bisschen an „verliebt sein“.
Bitte, lieber Sommer, bleibe noch ganz lange! Ich freue mich auf all die langen Abende im Freien, die Nachmittage an der Isar, die „Komm, wir machen noch einen Spaziergang“-Momente, wenn man Hummeln im Hintern hat, da das Wetter einfach viel zu schön ist, um „nur“ im Café zu sitzen. Ich liebe es, wenn mir der Fahrtwind sanft ins Gesicht weht, wenn ich hinter Chris auf dem Roller sitze – und ich nicht einmal am Abend eine Jacke brauche.
Ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal in ein öffentliches Verkehrsmittel gestiegen bin. Wieso auch, wenn das Wetter so toll ist, und ich überall mit dem Fahrrad hinradeln kann?
Ich liebe dieses Gemeinschaftsgefühl im Sommer, wenn man die Abende mit Lieblingsmenschen im Freien verbringt und gefühlt die ganze Stadt – ob jung oder alt – auf den Beinen ist. Alle wirken glücklich, die Stimmung ist unbeschwert …
Und auch wenn ich immer wieder sage: „Von mir aus könnte das ganze Jahr über Sommer sein!“ (Na gut, vielleicht mit einer kurzen Weihnachten-Winterpause!), so weiß ich doch, dass vermutlich diejenigen Recht haben, die uns die Kostbarkeit der Jahreszeiten predigen. Denn nur wer die bitterkalten Februartage kennt, der weiß den Sommer zu schätzen …
Ich bin gespannt: Seid ihr auch wie meine Mum und ich im „Team Sommer“, oder macht euch eine andere Jahreszeit noch glücklicher?