Erinnert ihr euch noch an die Sommerferien während der Schulzeit? Endlose Sommertage, ohne Pflichten und ohne wirkliche Pläne. Klar, Schwimmbad oder See waren gesetzt. Aber ansonsten? „Keine Ahnung, mal schauen, was der Ferientag so bringt.“
Fun Fact: An einem dieser Ferientage lernten Chris und ich uns im Schwimmbad kennen. Ohne die geringste Ahnung, dass diese Begegnung unserem Leben eine ganz neue Richtung geben würde. Wie gerne ich an diesen Sommer im Jahr 2000 zurückdenke … 24 Jahre, wow, wie die Zeit vergeht.
Diese Woche hatte ich dieses Sommerferien-Gefühl wieder. Und es war genauso schön wie vor über zwei Jahrzehnten. Nach ein paar sehr intensiven Arbeitsmonaten ging es für uns Ende letzter Woche direkt von einem Projekt in Leipzig (ihr dürft euch auf viele Tipps für diese tolle Stadt freuen!) in die baden-württembergische Heimat. Meine Schwiegereltern waren im Urlaub und in der Zeit hüteten wir ihr Haus. Eine Win-Win-Situation, sozusagen. Chris pflegte den großen Garten und wir durften in der heißen Hochsommerwoche unsere zwar schöne, aber viel zu warme Münchner Wohnung gegen ein Haus mit viel Grün und einem Pool tauschen.
Und nachdem wir am vergangenen Wochenende noch einige berufliche Dinge zu erledigen hatten, gönnten wir uns danach ganz spontan ein paar Tage, um aus der Workation echte Sommerferien zu machen. Keine sechseinhalb Wochen wie in der Schulzeit, aber ein paar Tage, um unsere Batterien aufzuladen.
Das Motto: Einfach in den Tag hineinleben. Alles kann, nichts muss. Mit vielen Ideen, aber keinem Termin im Kalender. So viel schlafen, wie man möchte. Ohne Wecker. Soulfood essen. Wassermelone, Pommes, Aprikosen, Eis. Spontan Freunde treffen, in den Pool springen, Tennis spielen, mit Fiete im Wald spazieren. Ein unbeschwertes Nickerchen am Nachmittag. Gibt es etwas Schöneres?
Wonach ich mich so sehr sehnte: Stundenlang im Garten liegen und ein Buch lesen. Ohne auf die Uhr zu schauen, weil ein Termin anstand. Keine Pflichten, keine Pläne. Einfach mal gar nichts tun.
Und das bedeutete in dieser Woche auch mal, einen ganzen Vormittag im Bett zu liegen und mehrere Folgen einer Serie am Stück zu schauen. Ohne schlechtes Gewissen, da draußen Sommer ist. Ja, diese Woche fühlte sich wirklich ein bisschen nach Sommerferien an. Und das tat so gut! Denn genau das ist doch der wahre Luxus: Zeit und die Freiheit, das zu tun, was man möchte. Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Mit Menschen, die man liebt. Meist sind es die kleinen Dinge, die uns am meisten geben. Die Sonne auf der Nasenspitze, barfuß im Gras laufen, ein gutes Gespräch mit einem Herzensmenschen, ein Eis an einem heißen Sommertag, ein Spaziergang an einem lauen Sommerabend.
Wie kostbar jeder einzelne Tag im Erwachsenenleben ist, an dem man morgens aufstehen und ganz genau das tun kann, was man möchte. Ganz ohne Termine und „Wenn ich schon mal frei habe, dann muss ich heute unbedingt noch das und das erledigen“. Unbeschwertheit. Für mich persönlich mehr wert als jeder materielle Luxus. Wie schön, dass man sich auch als Erwachsener ab und zu ein Stück Sommerferien zurückholen kann. Diese kleinen Momente der Ruhe und das einfache „In-den-Tag-hineinleben“, die uns wieder mit Energie füllen.
Was ich meinem jüngeren Ich raten würde? „Genieße jeden einzelnen Sommerferientag in vollen Zügen. Erst als Erwachsene wirst du wirklich verstehen, wie groß der Luxus dieser endlosen Sommerwochen ist – frei von Verpflichtungen und voller Möglichkeiten.“
Seit gestern sind wir zurück in München. Mit aufgeladenen Batterien und vielen Ideen im Kopf. Wusstet ihr, dass Langeweile Kreativität fördert? Ein schöner Satz, den ich einmal las und der mir in Erinnerung blieb: „Langeweile ist wie ein leerer Raum im Kopf, der Kreativität einlädt, sich zu entfalten.“ In diesem Sinne: Ich hoffe, ihr könnt euch am heutigen Sonntag auch eine Prise Langeweile gönnen.
PS: Der krönende Abschluss der perfekten Sommerwoche hingegen hat so gar nichts mit Langeweile zu tun: das Coldplay Konzert heute Abend in München. Gestern Abend verfolgten wir die Show bereits vom Olympiapark aus, heute Abend geht es ins Stadion. Und die Vorfreude ist so groß!
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