Erlebt: Im Fokus der letzten Woche stand unser dreitägiger Trip nach Wien. Für ein Projekt mit Fashion ID reisten wir in die Hauptstadt Österreichs und wurden dort am Dienstag von strahlendem Sonnenschein und fast 30°C (Freut ihr euch auch so sehr über den völlig unerwarteten April-Sommer?) begrüßt. Generell würde ich die drei Tage Wien als „rundum perfekt“ beschreiben. Wir verbrachten schöne Stunden mit sehr netten Kollegen, besuchten tolle Restaurants und das Ballettstück“ Ein Sommernachtstraum“, setzten ein Shooting in absoluter Traumkulisse um (Chris und ich standen auch gemeinsam vor der Kamera!) und lernten Wien von seiner schönsten Seite kennen. Ich möchte gar nicht so viel vorweg nehmen, denn ich werde nächste Woche ausführlich von unserem Wien-Trip erzählen und natürlich alle Bilder von unserem Shooting zeigen. Auf Josie loves stellte ich euch eine neue Partnerschaft vor und setzte in den Tagen darauf zusammen mit Carina einige Leserwünsche um. Ich stellte einen XXL-Canggu-Guide online, wir schrieben über die Beauty-Must-haves für den Sommer und die größten Reisetrends 2018. Außerdem setzten wir ein Hair Tutorial um und ich zeigte euch meine aktuell liebste Frühlingskombi.
Der Ausblick aus unserem Hotelzimmer Wien / Unser Fotoshooting fand im traumhaften Schönbrunner Palmenhaus statt
Pläne für die neue Woche: Wir bleiben die kommenden sieben Tage in München, werden viel im Home Office arbeiten und den ein oder anderen Termin wahrnehmen. Am Wochenende kommen meine Eltern zu Besuch und ich freue mich schon so darauf, sie wiederzusehen!
Gedanken: Am Wochenende haben wir wie sicherlich viele andere von euch auch die Netflix-Dokumentation „Avicii – True Stories“ angeschaut. Falls ihr sie noch nicht gesehen habt: Unbedingt anschauen! Die Dokumentation zeigt die wahre Geschichte hinter dem großen Erfolg des weltbekannten DJ’s, der Mitte des Monats mit gerade einmal 28 Jahren ums Leben kam. „Er konnte nicht mehr. Er wollte Frieden finden.“, so seine Familie. Wenn man diese Dokumentation sieht wird klar, wie es so weit kommen konnte. Bereits mit Anfang 20 war Tim Bergling alias Avicii unfassbar erfolgreich, wurde von der ganzen Welt gefeiert.
„Ruhm und Geld“ ist für viele Menschen gleichbedeutend mit Glück. Für Außenstehende. Denn so oft ist „Ruhm und Geld“ mit einem unglaublichen Erfolgsdruck verbunden. Und dieser ist weit entfernt von „glücklich sein“. Es war schockierend zu sehen, wie Tim trotz großer gesundheitlicher Probleme immer weiter Vollgas gab, obwohl er selbst feststellte, dass ihn all dies gar nicht glücklich machte. Unendlich großer Druck, noch größerer Stress im Leben einer sensiblen Person, die all dem nicht mehr gerecht werden konnte. Immer wieder betont er, dass er eigentlich dringend aufhören und zur Ruhe kommen müsse, und machte trotzdem immer weiter und weiter. Warum? Weil die Welt das von ihm als Superstar erwartete und sein Management ihn zudem extrem pushte. Ein sehr extremer Fall, der sich dennoch gut auf unsere gesamte Generation übertragen lässt. Auch wenn wir nicht auf den größten Bühnen der Welt performen müssen, so sind doch die meisten Jobs in der heutigen Zeit mit einem mehr oder weniger großen Druck verbunden. Von unserem Arbeitgeber, unserem Umfeld, uns selbst.
Wollen wir nicht alle immer die beste Version unserer selbst sein, fleißig, erfolgreich und gut in unserem Job? Wie oft schreibe ich um Mitternacht (als Selbständige kann ich glücklicherweise etwas länger schlafen, wenn ich bis 2 Uhr nachts arbeite) eine Mail an einen PR-Kontakt, dessen Antwort ich natürlich nicht vor dem kommenden Tag erwarte – und bekomme wenige Minuten später die Antwort. Um Mitternacht, von einer festangestellten PR-Beraterin.
Jeder muss immer erreichbar sein, möchte mehr als 100% geben. Der Job verschmilzt mit der Freizeit, richtige Auszeiten werden immer seltener.
Mich hat die Dokumentation sehr berührt, denn auch wenn ich natürlich (Gott sei Dank!) nicht im Fokus der Weltöffentlichkeit stehe, so hatte ich vor ein paar Jahren eine ähnliche Situation. Ich arbeitete ununterbrochen, wurde krank, arbeitete weiter und weiter und weiter. Es folgte der körperliche Total-Zusammenbruch. Ein großer Weckruf und dennoch zu spät – mein daraus resultierender Tinnitus wird mich vermutlich für immer einschränken. Ich möchte jedoch gar nicht weiter ausholen, hier hatte ich vor einiger Zeit ausführlich darüber geschrieben.
Burn-out, Erfolgsdruck, Panikattacken und Depressionen sind mittlerweile omnipräsent in unserer Gesellschaft. Und warum? Weil alle immer besser und erfolgreicher in ihrem Job sein wollen. Aber ist Erfolg im Job wirklich das, was uns glücklich macht? Nein! Natürlich ist es schön, wenn wir erfolgreich sind und in gewisser Weise macht es uns auch happy. Geld gibt uns Sicherheit, Erfolg im Job verleiht uns Selbstbewusstsein. Aber wenn wir „wahres Glück“ definieren müssen, dann ist es doch immer, dass wir einen Partner haben, den wir über alles lieben, Freunde, die unser Leben unglaublich bereichern … Das größte Glück ist, wenn wir und unsere Lieben gesund sind, wir die Welt sehen und das Leben genießen können.
Erfolg ist schön und kann auch wichtig für das eigene Wohlbefinden sein – aber nicht um jeden Preis. Es ist so unendlich wichtig, dass wir unser Privatleben, die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden stets VOR den Job stellen und uns nicht in dem „immer besser und erfolgreicher werden“-Strudel verlieren. Das sollten wir niemals vergessen und uns stets vor Augen führen, wenn der Stress im Job wieder einmal zu groß wird.