Klein-Fiete ist seit zehn Tagen ein Part unseres Lebens – und ich kann mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen, wie es ohne ihn wäre. Wir sind so happy, dass der Kleine bei uns ist. Bei aller Liebe und Freude möchte ich heute aber auch ganz ehrlich ein Thema ansprechen, das oftmals gerne auch ausgeblendet wird: die ersten Tage und Wochen mit einem Welpen sind sehr, sehr anstrengend.
Das war uns bewusst und wir wollten uns auch voll und ganz auf das Erziehen dieses kleinen Lebewesens einlassen. Mit all seinen Höhen und Tiefen. Wir entschieden uns ganz bewusst für einen Welpen, da wir ihn von Anfang an begleiten wollten. Wir informierten uns im Vorfeld viel und hörten im Freundeskreis nicht selten von schlaflosen Nächten, „den anstrengendsten Wochen des Lebens“ und dass es in den ersten Wochen „nicht wirklich einen Unterschied zu einem Kind“ gäbe. Ich würde sagen, wir waren gut vorbereitet. Und dennoch gab es in den vergangenen Tagen viele Learnings.
In den letzten zehn Tagen hat nicht nur Fiete viel gelernt, sondern vor allen Dingen wir. Und da ich bereits vielfach danach gefragt wurde, möchte ich die wichtigen Learnings heute mit euch teilen. PS: Das Augenzwinkern beim ein oder anderen Punkt nicht vergessen!
Unsere ersten Hundewelpen-Learnings nach zehn Tagen mit Fiete
1. Wichtigstes To Do vor dem Welpen-Einzug: alle Teppiche aus der Wohnung entfernen. Wirklich ALLE. Auch die Duschmatte sollte unbedingt außer Reichweite aufbewahrt werden. Wir dachten, wir wären gut vorbereitet, indem wir den weißen Teppich im Wohnzimmer weggeräumt hatten. Hahaha …
2. Man kann vorab noch so viel Theorie lernen, die Praxis ist anders. Sicherlich kann man aus zahlreichen Ratgebern wertvolle Tipps ziehen, aber viel klingt in der Theorie so viel logischer und einfacher, als es in der Praxis tatsächlich sein wird. Und man darf nie vergessen: jeder Hund ist anders und so sollte man viel auch individuell anpassen.
3. Was war nochmal eine acht Stunden durchgeschlafene Nacht? Ich kann mich nicht mehr so recht erinnern … Langschläfer? Das ist dem Welpen herzlich egal. Wenn er früh aufstehen will, dann steht das Herrchen gefälligst auch früh auf. Und der Morgen beginnt auch direkt mit „von 0 auf 176“, da er sich soooo freut, endlich wieder Aufmerksamkeit zu bekommen.
4. Mann muss ständig mit fremden Menschen Smalltalk führen – egal zu welcher Uhrzeit, egal wie sehr man in diesem Moment „Ich bin müde und möchte mit niemandem reden“-ausstrahlt, jeder quatscht dich an, wenn du mit einem süßen Hundewelpen durch die Stadt spazierst. Und nicht selten sind auch ungefragte Ratschläge dabei. Ich persönlich hasse Smalltalk und mag nicht ständig von fremden Menschen angesprochen werden. Hier muss ich mich ehrlich gesagt noch etwas eingrooven und die Balance zwischen „freundlich bleiben, aber nicht auf jedes Gespräch eingehen“ finden.
5. Man muss geduldig sein und sollte nicht zu hohe Erwartungen haben. Setzt der Welpe an einem Tag ein Kommando perfekt um, heißt dies nicht, dass das am nächsten Tag immer noch so ist. Ich sage es mal so: In der Welpen-Erziehung gibt es Fortschritte und Rückschläge. Und Konsequenz ist bei der Erziehung das Wichtigste!
6. Die allerschönste Zeit mit dem Kleinen ist, wenn er tagsüber geschlafen hat, langsam wieder aufwacht und noch etwas schlaftrunken ist. Dann ist er super tapsig, möchte (kurz bevor die wilde Phase“ beginnt – dazu weiter unten mehr) einfach nur kuscheln und das genießen wir so sehr.
7. Waschhandschuhe und Feuchttücher sind unsere neuen besten Freunde.
8. Kontakt mit anderen Hunden ist so, so wichtig!
Fiete mit seinem Brüderchen Bailey (Bild: Patrick Kahlo)
9. Wenn „die wilden zehn Minuten“ kommen (Fiete hat sie mehrmals am Tag und rast dann wie ein verrücktes Huhn durch die Wohnung), dann hilft es am besten, ihn mit einer Trainingseinheit geistig zu fordern.
10. Ja, es ist anstrengend mit solch einem kleinen Welpen und manchmal möchte man sich todmüde einfach nur unter der Decke verkriechen. Aber, nun folgt das allerwichtigste Learning zum Schluss: Man verspürt so viel Liebe schon am allerersten Tag, dass der Ausblick auf viele wundervolle gemeinsame Jahre jede schlaflose Nacht, jeden zerbissenen Gegenstand, jedes Pipi-Unglück im Wohnzimmer so, so wert ist.
In den letzten Jahren ist auch in euer Zuhause ein Hundewelpe eingezogen? Was waren eure wichtigsten Learnings? Und welche Eingewöhnungstipps habt ihr für uns und die Josie loves Leser?