Heute möchte ich euch mal wieder in einen großen Koffer packen, um mit euch zusammen ans andere Ende der Welt, nach Australien zu reisen. Genau gesagt nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Bei unserem Ostküsten-Road-Trip durfte ein Ausflug auf die von endlosen Sandstränden überzogene Insel natürlich nicht fehlen. Nach Fraser Island reist man entweder von Hervey Bay oder von Rainbow Beach aus. Wir entschieden uns für Rainbow Beach, das am südlichsten Zipfel der Insel liegt.
Von dem Küstenstädtchen aus dauert die Fährüberfahrt nach Fraser Island viel kürzer und ist auch deutlich günstiger. Auf Fraser Island gibt es nur wenige Hotels, weshalb man bei vielen Anbietern Eintages- oder Zweitagesausflüge mit einem Zelt buchen kann. Wir entschieden uns für einen Eintagesausflug mit Fraser Island Adventure Tours und zahlten dafür 175 Dollar. In jedem Ho(s)tel liegen zahlreiche Broschüren der verschiedenen Anbieter aus, die Preise sind meist sehr ähnlich. Der Tourguide holt die Gäste morgens an der jeweiligen Unterkunft ab. Nach einer kurzen Fahrt und wenigen Minuten auf der Fähre befindet man sich bereits auf der größten Sandinsel der Welt.
Vor einer Tour auf Fraser Island sollte klar sein, dass man einen Großteil der Zeit im Auto verbringt. Die Distanzen sind groß, man fährt viele Kilometer auf Sand am Strand entlang, außerdem sind die Straßenverhältnisse auf der Insel nichts für einen schwachen Magen. Während unserer Tour sahen wir mehrere Autos, die stecken geblieben sind und nicht mehr vorankamen. Man sollte sich ganz genau überlegen, ob man selbst mit einem Mietwagen fahren möchte (normalerweise immer unsere erste Wahl), oder ob man nicht doch lieber ein Tour bucht.
So schön die endlosen Sandstrände auch aussehen, baden kann man im Meer rund um Fraser Island nicht. Das Wasser rund um die Insel ist voller giftiger Quallen und Haie, die Strömung außerdem sehr stark. Da vergeht die Lust aufs Baden, nicht wahr?
Dafür hat die Insel einige andere Naturhighlights zu bieten. An allererster Stelle den wohl schönsten See, den ich jemals gesehen habe: Den Lake McKenzie mit weißem Sandstrand und kristallklarem Wasser. Mein persönliches Highlight auf Fraser Island. Insgesamt gibt es fast 200 Süßwasserseen auf der Insel, weshalb das Badevergnügen nicht zu kurz kommt.
Doch zurück zum langen Sandstrand, an dem wir gleich zwei Dingos sahen. Die Wildhunde sind sehr scheu, deshalb braucht man immer eine Portion Glück, sie zu sehen.
Außerdem liegen am Strand von Fraser Island einige Schiffswracks, von denen wir das berühmte „Maheno Wrack“ besichtigten. Es ist vor 80 Jahren auf Grund gelaufen und mittlerweile komplett verrostet. Ein imposantes Bild!
Ganz in der Nähe befindet sich das nächste Highlight unserer Tour: „Eli Creek“, ein glasklarer Fluß. Auf einem Reifen kann man sich die Strömung bis zum Strand herunter treiben lassen.
Ebenfalls sehr sehenswert: Die mehrfarbigen Sanddünen, die sich an manchen Stellen des Strandes aufgetürmt haben.
Unseren Tag auf Fraser Island rundeten wir mit einem ausgiebigen Spaziergang durch den Regenwald ab. Die Pflanzenwelt auf Fraser Island ist vielfältig und wunderschön. Die vielen Stunden im Auto sind zweifelsohne nervig, aber dafür bekommt man auf Fraser Island auch einiges geboten.
Doch heute möchte ich nicht nur über Fraser Island sprechen, sondern auch unseren Ausgangspunkt Rainbow Beach für einen weiteren Aufenthaltstag empfehlen. Mein Highlight: „Carlo Sand Blow“, eine riesige Sanddüne, die einen großartigen Blick auf das Meer bietet. Stundenlang saßen wir an der Klippe im warmen, feinen Sand und blickten auf den Horizont.
An unserem zweiten Morgen sind wir außerdem von Rainbow Beach aus nach Tin Can Bay gefahren, wo wir wilde Delfine mit der Hand füttern konnten. Bucht auf keinen Fall die überteuerte Delfin-Bootstour nach Tin Can Bay, sondern fahrt lieber selbst mit dem Auto. Das Delfinfüttern an sich kostet wenige Dollar und ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Übrigens kann ich auch unsere Unterkunft in Rainbow Beach empfehlen: Wir blieben insgesamt drei Nächte in den Rainbow Getaway Holiday Apartments, wo wir eine sehr saubere, voll ausgestattete Wohnung hatten.