Die letzte Woche lief leider so völlig anders, als ich es erwartet hatte. Doch von Anfang an. Die siebte Projektwoche startete gewohnt zuckerfrei in München, und auch der Verzicht auf Süßes während der Pressereise in Portugal bereitete überhaupt keine Probleme. Mit köstlichem, frischem Fisch, viel Käse und Gemüse war ich im siebten Zuckerfrei-Himmel. Ich bin ja eigentlich jemand, der am Morgen immer lieber zu Süßem statt Herzhaftem greift, aber dank neuer Gewohnheiten fand ich am großen Frühstücksbuffet allerlei Leckereien, denen ich normalerweise zum Frühstück keine Beachtung schenken würde. Und ein riesengroßer Pluspunkt für unser Hotel: Für „ein bisschen süß“ gab es sogar Chia Pudding, den ich mir mit ein paar Beeren und ohne Banane bestellte. Alles in allem also absolut perfekt, und so ging ich in großen Schritten auf die achte und letzte zuckerfreie Woche zu.
Bis Freitagabend, als mir ganz plötzlich übel wurde und eine der schlimmsten Nächte meines Lebens folgte. Ich hatte ja im gestrigen Update bereits erzählt, dass die Hälfte unserer Gruppe inklusive Chris und mir krank geworden ist. Da wir nur köstliche, frische Speisen in guten Restaurants gegessen haben, können wir alle beim besten Willen nicht nachvollziehen, welches Lebensmittel das alles bei so vielen von uns ausgelöst hat. Ich habe nicht den robustesten Magen, aber dennoch eine ganze Weltreise mit nur einem einzigen, ähnlichen Zwischenfall überstanden. Seitdem ich by the way nie wieder Hummer essen kann. Und Garnelen. Und alles, was „so ähnlich“ ist. Am Samstag konnte ich leider nicht einmal die Medikamente bei mir behalten und schwor mir, sobald ich wieder so etwas wie Appetit verspüren würde, genau das zu essen, was mir in dem Moment gut tun würde. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Gedanke an alle tierischen Produkte ging gar nicht, und das Einzige, was ich irgendwann wieder zu mir nehmen konnte, war Zwieback, gefolgt von Banane und weißem Brot. Zum Frühstück habe ich trockenen Kuchen gegessen. Ich brauchte einen leicht süßen Geschmack, jegliche Gewürze und tierische Produkte sorgten schon in Gedanken für einen flauen Magen. Was mich jedoch völlig abgeschreckt hat, war der im Zusammenhang mit Magenproblemen immer omnipräsente Cola-Rat, den ich sonst auch immer befolge. Schon im gesunden Zustand ist mir Cola meist einen Ticken zu süß und ich greife viel lieber zur Cola light, aber nach sieben Wochen ohne Zucker war der Ekel vor dem Zucker-Wasser tatsächlich größer als die Hoffnung, dass sie meinem Magen gut tun würde.
Ich weiß, ich weiß, ich bin die Einzige, der ich Rechenschaft schuldig bin und ich habe in den letzten sieben Wochen tatsächlich ohne einen einzigen Ausrutscher durchgehalten und Disziplin bewiesen, aber ehrlich gesagt habe ich mich extrem darüber geärgert, dass mir so etwas ausgerechnet kurz vor dem Projekt-Ende „unschuldig“ passiert ist. Aber: Seit gestern Abend bin ich wieder einigermaßen fit und starte nun also in die achte, zuckerfreie Woche. Den Gedanken an Fleisch mag ich übrigens immer noch nicht. Irgendwie ironisch, dass ich erst letzte Woche darüber schrieb, dass dieses Experiment meiner Meinung nach nichts für Vegetarier sei ….