Ganz ehrlich? Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Experiment soooo schwer wird. In der vergangenen Woche hatte ich jede Menge Momente, in denen ich nicht genau wusste, ob ich lieber losheulen oder vor lauter Wut auf diese selbst auferlegte Situation um mich schlagen möchte (Ersteres ist passiert, das Zweite Gott sei Dank nicht). Und dabei habe ich doch gerade einmal die erste von acht Wochen hinter mir. Genauer gesagt die erste verhältnismäßig einfache Woche, in der man laut Buch „einen Schritt nach dem anderen“ geht. Richtig hart wird es erst ab Woche Drei, wenn auch Fructose komplett verboten ist und man vorübergehend kein Obst mehr essen darf (Wobei ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob ich das wirklich sooo radikal durchziehen werde). In Woche Eins geht es darum, das Offensichtliche wegzulassen und nach und nach gegen zuckerfreie Alternativen auszutauschen. In meinem Fall also Schokolade. Meine über alles geliebte Schokolade, die seit vielen Jahren täglicher Bestandteil meines Lebens ist. Meine Veränderungen in der ersten Woche: Ich habe Schokolade und andere Süßigkeiten komplett weggelassen und auch zuckerhaltige Snacks wie Milchschnitte oder Fruchtjoghurt aus dem Kühlschrank verbannt. Außerdem habe ich bereits auf sehr zuckerhaltige Obstsorten wie beispielsweise Bananen (17 Gramm Zucker auf 100 Gramm!!!) verzichtet. Nachdem die ersten beiden Tage noch ganz gut liefen (Auch wenn es mir sehr schwer fiel, der Candy Bar beim Westwing Basics Event zu widerstehen), ging es mir am Mittwoch richtig schlecht. Ich hätte die Wände hochgehen können, so sehr musste ich mich davon abhalten, aus der Tür zu rennen und die Chocolaterie in unserer Straße zu plündern. Seit Donnerstag plagten mich zusätzlich extreme Kopfschmerzen, die meine Lust an diesem Experiment extrem in den Keller sinken ließen. Am liebsten hätte ich mich dauerhaft im Bett verkrochen. Ich bin sehr froh, dass ich über dieses Projekt geschrieben habe und mir selbst nicht die Blöße eines Abbruchs geben möchte. Sonst hätte ich diesen Selbstversuch vermutlich schon längst an den Nagel gehängt.
Und was snackt man so, wenn der Schokoriegel zwischendurch weg fällt? Zum Beispiel ungesalzene Erdnüsse und Walnüsse. Meine besten Freunde in der vergangenen Woche waren ohne Zweifel Avocados. Und Poached Eggs. Superlecker und perfekt für dieses Experiment: Gesunde Fette + Proteine en masse!
Auch in Kombination mit Ziegenkäse hat mir das Avocadobrot über so manches Zucker-Tief hinweggeholfen. Positiv: Ich habe in der letzten Woche super viel gekocht und neue Rezepte ausprobiert (an dieser Stelle übrigens ein Dankeschön an die Verlagsgruppe Random House für die „Goodbye Zucker – Für Immer“ Überraschung). Wenn man sich intensiv mit den Inhaltsstoffen aller Nahrungsmittel beschäftigt, bleibt gar nichts anderes übrig, als die meisten Speisen selbst herzustellen. Immerhin weiß man nur so wirklich, was drin ist. Auf den Tisch kamen unter anderem Lachs mit Quinoa, Hühnchen-Gemüse-Curry und verschiedene Süßkartoffel- oder Kürbisgerichte aus dem Ofen.
Besonders schwer fiel mir in der vergangenen Woche übrigens auch der Gang in den Supermarkt. An jeder Ecke lauert (köstlicher) Zucker. Ich glaube, ich habe drei Mal so lange für meinen Einkauf gebraucht, da ich die Inhaltsstoffe jedes Produkts studiert habe. Doppelt so teuer war er übrigens auch. Und es ist sooooo unfassbar schwer, mit einem großen Süßigkeiten-Verbotsschild auf der Stirn an einem Schokoladen-Kekse-Regal vorbeizugehen. Aber: Ich bleibe dran! Jawohl! Denn ich will diesen „Man fühlt sich so viel besser, fitter, freier, wacher“-Effekt unbedingt kennenlernen. Auch wenn ich mich momentan noch wie eine trotzige Fünfjährige fühle, der ihre Süßigkeitentüte weggenommen wurde und mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass sich das einfach so ändert …