Ein Gastbeitrag von Daniela Vorleuter
Bevor ich hier an die heutige Gastautorin übergebe, möchte ich ihren Beitrag mit ein paar Worten einleiten. Daniela – die ich ehrlich gesagt noch nie so genannt habe, denn für mich war sie schon immer „Danny“ – ist einer meiner absoluten Lieblingsmenschen. Wir lernten uns bereits vor vierzehn Jahren kennen, als Danny mit Chris zur Schule ging, eine enge Freundschaft wurde daraus aber erst in den vergangenen drei Jahren. Im Januar erfüllte sich Danny einen großen Traum und absolvierte eine Ausbildung zur Yogalehrerin auf Bali. Und da Chris und ich bekanntlich zeitgleich auf unserer Lieblingsinsel waren, verbrachten wir dort natürlich auch einige schöne Stunden zusammen. Danny erzählte so viel Spannendes von ihrer Ausbildung, dass mir spontan die Idee kam, dass sie hier auf Josie loves auch euch davon berichten könnte. Danny gibt mittlerweile auch in München Yogastunden und praktiziert aufgrund der aktuellen Situation mehrmals pro Woche per Livestream. Ihr wollt teilnehmen? Alle Infos dazu verlinke ich euch unten. Zurück zur Ausbildung und Bali: Ich wünsche euch an dieser Stelle ganz viel Spaß beim Lesen ihres Gastbeitrags!
Yoga Lehrer Ausbildung (YTT) auf Bali – Der Traum für jeden Yogi
Bereits seit einigen Jahren wollte ich eine ausgebildete Yoga Lehrerin werden, noch mehr über den Ursprung, die Philosophie und die Anatomie lernen und meine eigene Praxis verbessern. Doch habe ich es nie durchgezogen, es parallel zu meinem Vollzeit-Job in München zu meistern: die meisten Trainings in Deutschland dauern ca. 1-2 Jahre, um basierend auf Wochenend-Kursen und Intensivwochen um die 200/300 Stunden, die von der Yoga Alliance zertifiziert werden, zu absolvieren. Daher habe ich mir 6 Wochen am Stück frei genommen, um voll und ganz in diese Erfahrung einzutauchen und mich ohne Ablenkung dieser Reise zu widmen.
Bei dem Sondieren der zahlreichen Angebote aus Indien, Sri Lanka, Thailand und Bali fiel meine Wahl ohne lange nachzudenken auf die traumhafte Insel Bali: Bali – ein Paradies für alle Surfer & Yogis und für die, die welche werden wollen. Eine Insel „der Götter“, bekannt für atemberaubende Reisterrassen, unzählige Tempel und bunte Opfergaben. Ich selbst war bereits 2012 für einen langen Urlaub dort und teile mit Sarah & Chris die Liebe und Faszination für die Kultur und das Leben auf der Insel. Dieser für mich magische Ort bietet neben traumhaften Stränden, kleinen Cafés und zahlreichen Interior Shops auch zahlreiche Yoga Schulen, Yoga Retreats, Yogalehrer-Ausbildungen, Yoga Festivals,… die jedes Jahr aufs Neue aus dem Boden sprießen. Zwar ist Yoga kein Teil der balinesischen Kultur, aber man findet dennoch Parallelen in der Philosophie, Einstellung, dem Glauben und dem Denken.
Es gibt auf Bali eine schier unendliche Anzahl von Möglichkeiten, Geist, Körper und Seele zu entspannen. Für viele reicht es aus, die Insel zu betreten, um den Stresspegel zu senken. So fiel meine finale Wahl auf Samasti Yoga, eine kleine Hatha Yoga Schule mitten in den Reisterrassen zwischen Canggu und Ubud, bei der der Fokus besonders auf der Anatomie liegt, was mir persönlich wichtig war. Bei der Entscheidung für die richtige Schule empfehle ich euch, Rezensionen zu lesen, eure Lehrer zu befragen, wo sie ihr YTT gemacht haben und unterschiedliche Meinungen einzuholen. Mein YTT dauerte 4 Wochen, 6 Tage die Woche und wir hatten einen vollen Zeitplan: von Anatomie, Geschichte & Philosophie, Asana Labs, Meditation bis zu Sanskrit, Ausrichtung an den Schülern und Zusammenstellung von einzelnen Bewegungssequenzen in einer Stunde.
Gegründet wurde Samasti Yoga von dem internationalen Trio Angela, Sean und Tomer, die das Programm „Transformational Yoga Teacher Training“ nennen und hierfür die Seed Villa zwischen den Reisfeldern gemietet haben. Die Küche und auch das Anwesen der Seed Villa war ein Traum: alle Speisen waren auf Wunsch vegan und unsere Mittagspause verbrachten wir meistens am Pool. Untergebracht waren wir in 3-er Zimmern und die Gruppe bestand aus ca. 20 Teilnehmern und Teilnehmerinnen von überall aus der Welt.
Zu Beginn konnte ich mir noch nicht ausmalen, was alles auf mich zukommen würde: jeder Tag begann um 6:30 Uhr und war durchstrukturiert mit einer morgendlichen Meditationseinheit, 2 Stunden Yoga und dem Erlernen unterschiedlicher Pranayama Techniken, bevor es zum fantastisch frischen Frühstück in der Sonne ging. Anschließend folgte ein tiefes Eintauchen in die Geschichte von Yoga, die indischen Gottheiten oder Anatomie-Lehre und die Nachmittage und Abende waren mit weiteren Yoga-Einheiten, der Analyse der einzelnen Asanas sowie Philosophie oder Meditations-Lehre gefüllt. Unser Tag endete um 21:30. Die Mittagspause wurde immer gut genutzt um am Pool zu relaxen oder aber mit unseren Rollern die Insel zu erkunden. Das klingt nach sehr viel, aber 200-300 Stunden müssen auch absolviert werden, damit man sich nach einer erfolgreich bestandenen Prüfung offiziell Yoga Lehrer nennen darf.
Doch so eine Ausbildung ist viel mehr als nur „Wie baue ich die Yoga Stunde richtig auf?“: neben den Lehrinhalten beschäftigt man sich unfassbar viel mit seinem eigenen Körper, zu akzeptieren, wie schnell oder langsam Fortschritte passieren und wie man mit bestimmten Themen, Nähe und Emotionen umgeht. Im Paradies Bali und an diesem kleinen Ort im Grünen öffnen sich Körper und Herz leicht, der Geist entspannt sich fern ab aller äußeren Reize und die Meditation wird tiefer, womit ich anfangs wirklich Probleme hatte. Denn in erster Linie wollte ich mehr über Yoga erfahren und meine Praxis verbessern. Nun ist es für mich als Yoga Lehrerin von oberster Priorität, den Körper zu verstehen und den Schülern dabei zu helfen, die Asanas passend zu dem jeweiligen Körper auszuüben und auf die Individualität einzugehen.
Doch genau die Erlebnisse darüber hinaus waren rückblickend das Wertvollste dieser Zeit für mich: klar die körperliche Weiterentwicklung zu sehen und zu erfahren (auch mit einem täglichen Muskelkater klar zu kommen), ein tieferes Eintauchen in die Lehre, in der ich immer noch jeden Tag so viel Neues lernen kann, alte Überlieferungen von Yoga und die Essenz von Yoga in mein tägliches Leben zu bringen – ich kann mich voll und ganz auf mich selbst und meine Gedanken und Emotionen fokussieren, Ruhe bewahren und im Hier und Jetzt sein.
Das klappt natürlich mal besser und mal schlechter – gerade aktuell versuche ich, viele der erlernten Praktiken immer wieder anzuwenden und zu reflektieren.
1 – Indischer Gott Ganesha, Sanskrit गणेश. Der hinduistische Gott mit dem Elefantenkopf wird bei Eröffnungsritualen gerufen, aber auch wenn man eine neue Unternehmung wagt, einen Neubeginn startet oder Erfolg braucht. Für mich versinnbildlicht Ganesha meine Reise und ich habe eine kleine Holzfigur der Gottheit mit nach Deutschland gebracht.
2 – Blumen Bild am Boden der Yoga Shala mit kleinen Opfergaben aus geflochtenen Blättern und Blüten
3 – Außenbereich von Udara Yoga Bali
Ich hätte mir keinen besseren Ort für diese besondere Reise vorstellen können als Bali: eine traumhafte Insel, umgeben von einer atemberaubenden Natur und Wetterumstürze die zur Regenzeit zwischen 34 Grad Sonnenschein in Sekunden zu einer regnerischen Weltuntergangs-Stimmung wechseln und das fantastische Essen von gut gewürztem Gemüse bis hin zu frischem Obst und täglichen Smoothies. Die Freundlichkeit der balinesischen Bevölkerung heißt jeden herzlich willkommen und wenn man sich fern ab von dem Massentourismus aufhält und zwischen Hühnern und Reisfeldern auf dem Roller die Gegend erkundet, findet man versteckte Gassen und atemberaubendes Handwerk, wovon wir in unseren Interior Magazinen nur träumen.
Der Sonnenuntergang hinter der Seed Gardens Villa
Persönlich hat es mir die balinesische religiöse Kultur angetan, die kleinen Tempel, die liebevoll mit Opfergaben für die Gottheiten gepflegt und geschmückt werden findet man an jeder Ecke und sogar an den witzigsten Stellen, wie z.B. mitten auf der Straße. Mit wie viel Liebe zum Detail, Ästhetik und Naturverbundenheit die Bevölkerung lebt, macht diese Insel besonders.
Hier könnt ihr Einblicke in das Yoga Teacher Training von Samasti Yoga auf Bali erhalten und bekommt weiterführende Informationen zur Schule und den internationalen Gründern und Lehrern.
Aber selbst wenn du kein Yoga Teacher Training machen willst, sondern deinen Urlaub und deine Zeit auf Bali mit ein paar Yoga Stunden oder mit einem mehrtägigen Yoga Retreat auf dieser energetisch aufgeladenen Insel bereichern willst, stelle ich dir hier die schönsten Yoga Spots auf Bali vor.
Yoga auf Bali
Ubud:
The Yoga Barn: ein großes Angebot von Vinyasa, Hatha, Yin Yoga bis zu Meditation, Pranayama Klassen und wöchentlichen Ecstatic Dance Parties
Canggu:
The Practice: traditionelles Hatha Yoga
Samadi Bali: von Einzelstunden bis zu mehrtägigen Retreats
Bukit Halbinsel
Yoga mit Danny
Du möchtest mit Danny Yoga praktizieren? In der aktuellen Situation bietet Danny mehrmals die Woche eine virtuelle Stunde an. Hier gibt es ein breites Angebot von Stunden für Anfänger oder Fortgeschrittene, Hatha Basic und Vinyasa Flow Stunden. Dabei sein könnt ihr, indem ihr eine kurze E-Mail an yogastattyolo@gmail.com schreibt. Dann bekommt ihr einen Newsletter, in dem immer alle Infos zur nächsten Stunde und dem Livestream stehen. Alternativ könnt ihr sie auch bei Instagram anschreiben. Ihr Account: dannystephi