Erst einmal Danke für die zahlreichen Genesungswünsche unter meiner letzten Kolumne. Chris und ich sind zum Glück wieder wohl auf, nicht zuletzt aufgrund des prall gefüllten und perfekt bestückten Medikamentenpakets (alias Abschiedsgeschenk) meiner Mum. Danke Mama, du bist die Beste! Ich kann es gar nicht glauben, wie schnell die Zeit rast, aber unser Bali-Abenteuer neigt sich tatsächlich dem Ende zu. Einerseits haben wir unendlich viel in den vergangenen Wochen erlebt, andererseits steht noch so viel auf der Liste, was wir in den letzten Tagen wohl eher nicht „abarbeiten“ können. Eigentlich wollten wir am vergangenen Wochenende auf die Gili Inseln fahren, das fiel aufgrund unserer Krankheits-Geschichte leider ins Wasser. Aber bei unserer zweiten Bali-Runde (Ende Juni müssen wir schließlich wieder unseren Koffer abholen) wollen wir dies unbedingt nachholen, schließlich schwärmt jeder im Zusammenhang mit Bali „Ihr müsst UNBEDINGT auf die Gili Inseln, dort ist es soooo schön!“. Traumstrände, hellblau schimmerndes Wasser … Ja, das hört sich gut an. Ich muss gestehen, dass ich mich sehr auf die Strände in Thailand freue, denn hier auf Bali hat man zwar fantastische Landschaften und eine eindrucksvolle Kultur, aber keine Traumstrände bzw. „Traumstrand-Bade-Bedingungen“. Hier gibt es zwar schöne Sandstrände und auch einladendes Wasser, aber Ebbe und Flut sind hier so extrem ausgeprägt, dass an manchen Stränden das Meer den halben Tag „weg“ ist. An anderen Stränden sind wiederum die Wellen so extrem, dass man keine Chance hat, mehr als ein paar Sekunden zu stehen, da man sofort wieder umgehauen wird und mit dem Verlust des Bikinioberteils zu kämpfen hat. An dieser Stelle: Wer einen reinen Badeurlaub machen möchte, der sollte auf keinen Fall die Fernreise nach Bali antreten, dann lieber in den Flieger Richtung Karibik steigen. Hier auf Bali stehen Natur und Kultur an erster Stelle. Und natürlich das gute Essen, das wir nach ein paar fiesen Tagen letzte Woche endlich wieder in vollen Zügen genießen können. By the way: Interessiert euch eigentlich ein Bali-Restaurant-Guide für potentielle zukünftige Urlaube? Wenn ja, stelle ich euch gerne meine Top 10 zusammen. Ansonsten warten auch noch jede Menge Bilder auf euch, die ich bald mit euch teilen werde. Vorgestern zum Beispiel waren wir in Uluwatu, wo wir uns den berühmten Tempel und die atemberaubenden Klippen angesehen haben. Dort leben übrigens jede Menge wilde Äffchen, die sich einen Spaß daraus machen, Touristen Dinge zu klauen.
Sehr amüsant, wenn man einem Äffchen mit Strohhut oder Armreif begegnet, weniger amüsant, wenn es der eigene ist. Bis jetzt – toi toi toi – haben wir immer noch keine Schlange gesehen, trotz Reisfeldwanderung und allerlei Ausflügen in sehr ländliche Gebiete. Dafür aber allerlei andere Tiere. In unserem Haus zum Beispiel wohnen jede Menge Geckos, in verschiedensten Größen. Diese geben interessante Töne von sich uns musizieren nachts mit den Grillen um die Wette. Ach, und da wären natürlich auch noch die Hähne, die hier zu den ungemütlichsten Zeiten um die Wette krähen und unsere Geduld auf die Probe stellen. Und die Straßenhunde, die man am liebsten alle mit nach Hause nehmen würde, wenn sie mit traurigem Blick die Straße entlang traben. Nach Futter müssen sie hier zum Glück meistens nicht lange suchen, denn sie ernähren sich zum größten Teil von den Opfergaben der gläubigen Balinesen. Ich weiß nicht, nach welchem Prinzip die kleinen, mit Blumen und Speisen gefüllten Schälchen vor dir Tür gestellt werden, aber ich tippe auf mindestens ein Mal am Tag, denn es sind soooooo viele.
Am Straßenrand und auf kleinen, an jeder Ecke aufstellten Schreinen, stapeln sich die aus Palmblättern geflochtenen Schälchen. Meist finden sich darin neben bunten Blüten und Räucherkerzen Kekse oder Obst (Perfekt für die Straßentiere), teilweise auch für unsereins etwas befremdliche Dinge, wie beispielsweise Zigaretten, in Plastik gehüllte Bonbons, und Reis mit Sojasauce, natürlich in eine Plastiktüte gepackt. Auch in allen Restaurants und Boutiquen findet man diese Opfergaben, sogar bei Topshop stand ein mit Blumen gefülltes Schälchen zwischen den Kleiderstangen.
So, das war es wieder einmal für heute. Wir machen uns jetzt auf den Weg zum angeblich schönsten Strand Balis. Ich bin seeeehr gespannt und werde natürlich berichten.