Ich sitze auf einer aus zwei Gästematratzen zusammengebauten, provisorischen Couch und starre auf die zahlreichen Kisten, die sich um mich herum stapeln. Mein ganzes Leben befindet sich in diesen Kisten. Alles, das wichtig und zum Teil auch weniger wichtig ist. Ein komisches Gefühl, sich umzublicken und da leere weiße Wände zu sehen, wo vorher Bilder hingen. Ich hatte es schon in meinem „Danke München„-Post ein wenig ausführlicher beschrieben. Egal wie schön das ist, was auf mich zukommt, so schwingt dennoch ein bisschen Wehmut mit. Wehmut, weil es so viele Abschiede gibt und man weiß, dass nach der Reise-Rückkehr vieles nicht mehr so sein wird, wie es einmal war. Ich musste in den letzten Wochen viele Tränen verdrücken, als ich mich nach und nach auf unbestimmte Zeit von meinen Freundinnen verabschiedete (Mädels, an dieser Stelle: Ich zähle darauf, dass ihr uns unterwegs besucht!). Gestern blutete ein klein wenig mein Beauty-Herz, als ich einen großen Teil meiner Sammlung wegschmeißen musste. Klar, die Favoriten nehme ich mit, vieles habe ich an meine Freunde verschenkt, aber einige Produkte werden offen nunmal kein Jahr mehr haltbar sein. Klar, ein kleines „Opfer“, wenn man an das denkt, was in zehn Tagen auf uns zukommt. Zehn Tage. Unglaublich! Und wir haben uns immer noch für keinen Rucksack entschieden.
Dieser Rucksack ist es nicht geworden …
Bei diesem Überangebot ist es aber auch äußerst schwierig, sich für ein Modell zu entscheiden, das für lange Zeit solch eine wichtige Rolle spielen wird. Und erst recht weiß ich nicht, was ich alles in diesen Rucksack packen werde. Es sind die kleinen Entscheidungen, die manch einer vielleicht belächeln mag, um die sich meine Gedanken drehen: Welche Jacke nehme ich mit? Welchen Duft? Welches EINE (oder zwei? Oder drei?) Paar High Heels packe ich ein? Und welche meiner zahlreichen Tiegelchen und Töpfchen?
Meine aktuellen Lieblingsdüfte. Zwei davon möchte ich mitnehmen …
Ich bin unendlich froh, dass ich nicht für über ein Jahr einen Koffer packen muss, sondern für die verschiedenen Kontinente umpacken (Ich hatte euch ja schon erzählt, dass wir zum Beispiel für die Hochzeit meiner Schwägerin für ein paar Tage nach Hause kommen.) kann. Aber auch so ist es superschwer, sich zu entscheiden. Denn ich will ganz ehrlich sein: Klar, die Reise wird komplett anders sein als der jetzige Alltag und das eigene Aussehen steht weit hinten auf der Prioritäten-Liste (Generell sollte dieser Punkt absolut NIEMALS an erster Stelle stehen, und das sage ich als jemand, der hauptberuflich in einer Branche arbeitet, in der sich alles um die Optik dreht!), aber ich bin definitiv auch niemand, der sich ein Jahr lang nur in Funktionskleidung fortbewegen wird. Ja, ich verzichte auf meine High Heel Sammlung und fast meine komplette Garderobe, aber ich trage ganz sicher immer noch lieber ein Sommerkleidchen zu flachen Sandalen als eine Shirts-Shorts-Trekkingschuh-Kombi. Nur weil ich mich entscheide, die Welt zu entdecken, heißt dies nicht, dass ich mein modisches Interesse zu Hause lasse. Nur muss/kann/darf ich es eben anders als bisher ausleben. Ihr merkt, es gibt noch viel zu tun. Kleine und etwas größere Entscheidungen müssen getroffen und noch gefühlte 184.757.505 Dinge erledigt werden.
In diesem Sinne: Ich widme mich mal wieder den Umzugskisten und wünsche euch einen wundervollen Sonntagabend!