Ich schulde euch noch ein Resümée meines Schuh-Projekts, das ich letzte Woche endlich erfolgreich abschließen konnte. Es ist immer noch sehr ungewohnt für mich, plötzlich wieder all meine Schuhe tragen zu dürfen. Aus dem Hause zu gehen und einfach in das gemütlichste Paar Schuhe zu schlüpfen, oder genau das Paar Pumps auszuwählen, das perfekt zu dem Kleid passt, das ich gerade trage. Insbesondere die letzten Wochen galt vielmehr die Devise „Wie finde ich das passende Kleidungsstück zu meinen Schuhen„, als die Frage, nach dem zum Look passenden Schuhpaar. Auch wenn sogar einige Schuhe übrig blieben, so war die Auswahl am Schluss doch sehr gering. Ich muss gestehen: Was ich in den letzten Wochen in meinem Schuhschrank so alles entdeckte, das war zum Teil wirklich gruselig. Aber klar, der Geschmack ändert sich (Das ist auch gut so!), und so ist es selbstverständlich, dass man teilweise beim besten Willen nicht mehr verstehen kann, warum man zum Abiball ausgerechnet dieses eine Paar schwarze Rüschen-Sandalen haben musste. Der Hauptbeweggrund, mein Projekt zu starten, war, meinen Schuhschrank endlich auszureizen. All die Schuh-Schätze zu tragen und nicht nur ständig zwischen den zehn Lieblingen zu wechseln. Nein, ich werde in Zukunft nicht jeden Tag ein anderes Paar Schuhe tragen. Ich werde weiterhin meine Lieblingsschuhe häufiger und das eine außergewöhnliche Paar vielleicht nur zu dem einen außergewöhnlichen Kleid tragen. Aber ich bin mir sicher, dass sich mein „Schuh-Alltag“ ab sofort abwechslungsreicher gestalten wird. Vielleicht werden es dreißig, vielleicht sogar vierzig Paare. Aber ganz sicher keine hundert.
Denn mal ehrlich: Wer braucht drei Paar Leopardenpumps? Zwei kamen während des Projekts zum Einsatz, eines steht immer noch ungetragen im Schrank. Ich habe es bis jetzt kein einziges Mal ausgeführt, obwohl ich es damals unbedingt haben musste. Im Ernst: Ein Schuhpaar, für das ich in 100 Tagen keinen Anlass fand, das werde ich auch in den nächsten hundert, tausend, zehntausend Tagen nicht tragen. Vielleicht, weil es mir einfach nicht mehr gefällt, vielleicht, weil es einfach nicht zu mir passt. Wie zum Beispiel die blauen Jeffrey Campbells, die immer noch nigelnagelneu in meinem Schrank stehen. An anderen haben sie mir immer super gefallen, und ich wollte sie während des Projekts natürlich auch tragen. Ganz ehrlich? Der Schuh passt nicht zu mir, ich sehe damit „verkleidet“ aus. Ich mag den Schuh, aber nicht an mir. Ich glaube, mein Schuh-Kaufverhalten hat sich tatsächlich geändert. Wahrscheinlich werde ich ab sofort zweimal überlegen (Das war vorher leider nicht so), bevor ein Paar Schuhe im Warenkorb landet, oder ich damit an die Kasse laufe. Mich fragen, ob ich wirklich das zwanzigste Paar schwarze Schuhe brauche. Oder das achte Paar weinrote. Ja, ich habe so manches gelernt über mich und meinen Schuhgeschmack. Aber auch darüber, wie unglaublich wichtig es ist, bequeme Schuhe zu besitzen. Ich werde so oft gefragt, wie ich es nur schaffe, den ganzen Tag in hohen Schuhen zu laufen. Das kann ich zwar, aber nur, wenn diese bequem sind. Ich habe einige Exemplare, die sich auch nach vielen Stunden noch gut anfühlen. Das sind auch die Modelle, die ich auf Ganztages-Terminen trage, mit denen ich abends auch noch tanzen könnte. Während meines Projekts musste ich manchmal ganz schön kämpfen, denn schließlich verbrachte ich auch einige Tage mit extrem unbequemen Exemplaren, viele Stunden lang ja fast schon unter diversen Schuhen „leiden“. Zum Glück gab es meine Ersatzballerinas, die ich übrigens direkt an Tag 101 entsorgt habe. Denn sie waren eindeutig hinüber. Immerhin musste ich mit ihnen teilweise durch Pfützen und Schlamm laufen, stundenlange Fußmärsche zurücklegen, und oftmals auf Wegen laufen, die wohl kein Mensch in profillosen Schühchen betreten würde. Ein Tipp an alle, die ein ähnliches Projekt starten möchten: Ersatz-BOOTS!!!! Auch wenn ich manchmal ganz schön die Zähne zusammenbeißen musste und das Projekts oftmals verflucht habe, so bin ich doch sehr happy, dass ich die Herausforderung bewältigt und das Projekt erfolgreich abgeschlossen habe. Ich hoffe, ihr hattet an diesen hundert Tagen genauso viel Freude wie ich. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann noch einmal ein ähnliches Projekt auf Josie loves?!?! Jetzt freue ich mich aber erst einmal darüber, tragen zu können, wonach mir auch immer der Sinn steht und endlich wieder nach Lust und Laune mehrmals täglich meine Schuhe zu wechseln.