An allererster Stelle einmal ein paar Fragen an euch: Nutzt ihr Instagram? Wenn ja, wie oft? Welchen Accounts folgt ihr? Und die vielleicht wichtigste Frage: Habt ihr euch schon einmal schlecht aufgrund eines Instagram-Posts gefühlt?
Vor kurzem postete meine liebe Kollegin Valerie eine Grafik, die mich zum Nachdenken brachte, die ich an dieser Stelle sehr gerne mit euch teilen möchte. Valerie ist by the way auch eine Person, der ihr unbedingt auch hier auf Instagram folgen solltet. Sie ist nicht nur eine sehr geschätzte Bloggerkollegin (Hier geht es zum Blog), sondern gibt auf ihrem Instagram Kanal auch gute und sehr wertvolle Tipps zum Thema Selbstliebe und Achtsamkeit. So oft hat sie mich schon zum Nachdenken gebracht und mich mit ihren liebevoll geschriebenen Texten inspiriert. Doch zurück zur Grafik, die ich euch für die Osterfeiertage mit auf den Weg geben möchte.
Diese drei einfachen Regeln brachten mich zum Nachdenken. Ich verbringe ganz klar viel (zu viel?) Zeit auf Instagram. Beruflich, aber auch privat. Öffne ich morgens direkt nach dem Aufstehen diese App, hat es erst einmal nichts mit dem Job zu tun. Oftmals scrolle ich minutenlang durch die Bilder und lasse mich berieseln. Merke, wie ich von den meisten Accounts nicht mal die Captions beachte, obwohl ich doch eigentlich soooo gerne lese und nach wie vor täglich lange, ausführliche Blogsposts verschlinge. Es gibt natürlich diese Ausnahmen, wie beispielsweise Valerie. Hier ist es mir wichtig, jede Caption bis zum Ende zu lesen.
Doch zurück zu meinem persönlichen Instagram-Konsum. Wem folge ich eigentlich? Und wieso? Es gibt die Kollegen, die ich einfach von Herzen gerne mag, denen ich folge, weil ich wissen möchte, was sie machen, mich ihr Leben und ihre Arbeit interessiert. Und dann gibt es die Leute, denen ich irgendwann einmal gefolgt bin, „weil man ihnen halt folgt“. Und als ich vor ein paar Tagen danach schaute, waren es tatsächlich über 1.600 Accounts. Darüber bin ich erschrocken. Kein Wunder, dass mir von manchen Freunden nie etwas angezeigt wird, wenn ihre Posts in der Masse der Beiträge in meinem Feed verschwinden.
Es war so eine Art viel zu später Aha-Moment, in dem klar war, dass ich radikal ausmisten alias „entfolgen“ möchte. Nur noch den Accounts folgen möchte, die ich spannend finde, bei denen mich die Person dahinter interessiert, die mir ein gutes Gefühl vermitteln. Dazu zählen zum Beispiel zahlreiche Reise- und Tier-Profile, Fotografie-Accounts, oder die Lieblingscafés auf Bali, die mich immer in Erinnerungen schwelgen lassen, wenn ich ein Bild angezeigt bekomme. Die Accounts, die Wissen vermitteln, diejenigen, die mich inspirieren und diejenigen, die mich zum Beispiel über meine Heimatstadt oder andere Lieblingsorte informieren.
Aber es gibt auch diese Profile, die mir oftmals ein negatives Gefühl geben. Weil sie falsche Ideale vermitteln, die Realität verzerren, ich merke, dass sich Personen komplett anders darstellen, als sie eigentlich sind. Das hinterlässt nicht selten einen extrem faden Beigeschmack.
Da ich ein Teil dieser Branche bin, kann ich oftmals hinter die Kulissen blicken. Und dieses „sich anders darstellen, als man ist“, findet leider häufiger statt, als man denkt. Oftmals bei den Leuten, bei denen man es als Follower vermutlich am wenigsten erwartet. Seit einigen Tagen miste ich auf Instagram also aus, entfolge nach und nach all denjenigen, die mir kein gutes Gefühl geben, deren Profil mir schlicht und einfach keinen Mehrwert bietet, zu denen ich den Draht verloren habe, oder aber denen ich einfach mal gefolgt bin, weil ihnen „halt jeder folgt“. Noch sind es knapp über 1.000 Accounts, werden aber sicherlich nach und nach immer weniger.
Ein paar Gedanken zu meinem eigenen Instagram Profil. Ich persönlich habe schon vor langem für mich die Entscheidung getroffen, Instagram nicht zu nutzen, um mein ganzes Leben mit euch Lesern und den Instagram Followern, die noch nie einen Blick auf diesen Blog geworfen haben, zu teilen. Ich nutze die Plattform primär, um meine Blogposts anzuteasern, sehe sie als Erweiterung meines Blogs. Bin ich auf Reisen oder an einem Lieblingsort in München, freue ich mich, Bilder tagesaktuell zu posten und die Impressionen mit euch über Stories ganz spontan teilen zu können. Aber extrem dosiert.
Ehrlich gesagt fühle ich mich einfach nicht wohl, in die Kamera zu sprechen, also lasse ich es. Denn man sollte sich nicht verbiegen, sondern sich so zeigen, wie man möchte. Das tun, womit man sich wohlfühlt. Auch wenn das nicht immer einfach ist. Mir wurde hier bereits angekreidet, ich würde zu wenig über „das echte Leben“ auf Instagram zeigen. Hierzu muss ich aber auch sagen, dass ich eben kaum etwas auf Instagram teile, mein Leben auch ganz sicher nicht anders inszeniere, als es wirklich ist.
Ich zeige mein Leben auf Instagram nicht in einer geschönten Fassung oder stelle mich anders da, als ich bin. Mein Medium war und ist immer der Blog, und hier schreibe ich auch mal über die negativen Dinge, teile mit euch nicht nur Höhepunkte, sondern auch Niederschläge. Aber ich sträube mich dagegen, zu privat auf einer Plattform zu werden, die ich einfach nicht als mein persönliches Medium ansehe. Natürlich könnte ich auf Instagram auch mehr in die Tiefe gehen, lange Texte schreiben, eine Art Blog-Ersatz schaffen. Aber ich möchte nach wie vor hier auf Josie loves – meiner ganz eigenen Plattform – täglich Blogposts schreiben, meine Gedanken HIER mit euch teilen. Hier, wo die Texte bewusst gelesen und Bilder nicht nur blind gelikt werden. Ich habe mich entschieden, meine Zeit und das Herzblut hier in den Blog zu investieren und schätze Instagram als eine Erweiterung dieses Blogs, aber nicht als komplett eigenständigen Kanal – zumindest in meinem Fall. Ich mag es, die Blogposts insbesondere im Bezug auf Reisen, in den Instagram Stories um Bewegtbild zu ergänzen und schätze es, ab und an etwas super spontan teilen zu können.
Hier würde mich auch sehr eure Meinung (denn hier erreiche ich immerhin „die treuen Josie loves Leser“) interessieren: Folgt ihr mir und anderen Bloggern, deren Blogs ihr lest, überhaupt auf Instagram? Nutzt ihr Instagram, um auf neue Blogposts aufmerksam gemacht zu werden? Oder wünscht ihr euch dort vielmehr komplett anderen Content?
Grafik: instagram.com/valerie.husemann/