Einige Weltreiseberichte habe ich natürlich noch in petto. Heute möchte ich meine Impressionen von unserer einwöchigen Sri Lanka Rundreise mit euch teilen.
Für uns war von Anfang an klar, dass wir nicht nur einen oder zwei, sondern möglichst viele Orte auf Sri Lanka sehen wollen. Die kleine Insel ist unglaublich vielfältig, und wir wollten in acht Tagen so viel wie möglich davon kennenlernen. Während unserer Reise ist Chris fast überall selbst Auto gefahren, aber im Bezug auf Sri Lanka wurden wir mehrfach vorgewarnt, uns auf keinen Fall selbst ins Verkehrsgetümmel zu stürzen. Die Alternative? Ein Auto inklusive Fahrer. Klingt unglaublich teuer, ist es auf Sri Lanka aber nicht. Für ein Auto inklusive Fahrer und Benzin zahlt man circa den gleichen Preis wie beispielsweise in Australien nur für das Auto. Außerdem helfen die meisten Fahrer bei der Planung, schlagen Hotels vor oder übernehmen sogar die Buchung. Wir haben viel recherchiert und sind letztendlich bei Chauffeur Sri Lanka gelandet. Dort werden verschiedene Touren angeboten, wir haben unsere Route allerdings an unsere individuellen Wünsche angepasst. Das erste Mal während unserer Weltreise, dass wir im Vorfeld einen konkreten Plan für eine ganze Woche hatten. Ungewohnt, aber auch entspannt.
Von Bali aus flogen wir über Kuala Lumpur nach Colombo, um von dort aus mit dem Taxi zu unserem kleinen Strandhotel in Negombo zu fahren. Es gibt am Flughafen, wie so oft in Asien, keine festgelegten Taxipreise. Alles ist reine Verhandlungssache, und der Spielraum dafür ist groß. Für die erste Nacht wählten wir übrigens das Hotel J, das ich für den Start einer Sri Lanka Tour auch absolut empfehlen kann. Allerdings auf keinen Fall für einen Strandurlaub, denn die Strände rund um Colombo und Negombo sind nicht wirklich schön. Wundervolle Strände findet man im Süden Sri Lankas, dazu aber später mehr. Gleich am ersten Tag probierte ich die berühmte King Coconut, die ausschließlich auf Sri Lanka wächst und ein wenig süßer als die grüne Kokosnuss schmeckt.
Am Abend sahen wir von unserem Hotelzimmer aus einen grandiosen Sonnenuntergang.
Am frühen Morgen unseres zweiten Tages holte uns der Fahrer am Hotel ab. Der erste Halt: Ein Elefantenwaisenhaus in Pinnawela. Wir hatten das Glück, vormittags den Elefanten beim täglichen Baden im nahegelegen Fluss zuzuschauen. Ein tolles Erlebnis! Was uns allerdings ganz und gar nicht gefallen hat, war der Umgang der Wärter mit den Tieren, die es teilweise richtig genossen, vor Zuschauern die Elefanten mit einer Peitsche in ihre Schranken zu weisen.
Unser nächster Stopp: Das UNESCO-Weltkulturerbe “Fortress in the Sky” in Sigiriya. Auf dem gigantischen Felsen befinden sich Ruinen einer historischen Festung. Unbedingt gutes Schuhwerk mitnehmen, der Marsch auf den Felsen ist kein Spaziergang, der Ausblick auf die grünen Wälder Sri Lankas dafür atemberaubend.
Über Nacht blieben wir in Sigiriya, um am nächsten Tag über Dambulla in das letzte singhalesische Königreich Kandy zu reisen. In Dambulla besuchten wir ebenfalls ein Weltkulturerbe der UNESCO, den berühmten Höhlentempel.
Auf dem Weg nach Kandy machten wir außerdem Halt an einem Gewürzgarten, der zwar sehr interessant (Wusstet ihr, dass zum Beispiel Zimt aus der getrockneten Rinde eines Baumes gewonnen wird, der tatsächlich auch zuvor schon nach Zimt duftet? Außerdem sahen wir unter anderem noch Vanille, Pfeffer und die seltene rote Ananas in “freier Wildbahn”.) , allerdings nur darauf ausgelegt war, Touristen möglichst teuer selbst zusammengerührte Cremes, Tees und Kräuter zu verkaufen. Als wir ablehnten, wurden wir mit bitterbösen Blicken bedacht. Ähnliche Situationen hatten wir leider mehrmals in Sri Lanka. Ich verstehe, dass wohlhabende Touristen höhere Preise zahlen und zahle auch gerne etwas mehr, wenn ich damit Gutes tun kann. Aber oftmals (natürlich nicht überall) wurden hier (Ganz anders als beispielsweise auf Bali, wo dies nur selten der Fall ist) die Touristen mit Kalkül abgezockt.
Weiter ging es nach Kandy, wo wir auch über Nacht blieben. Falls ihr einmal ins spirituelle Zentrum der Insel reisen solltet, bucht unbedingt das Hotel “The Change“. Eine kleine, kunterbunte und mit viel Liebe zum Detail betriebene Hotel-Perle mit atemberaubender Aussicht. Vor dem Abendessen besichtigten wir noch den berühmtesten Tempel des Landes: Den buddhistischen Zahntempel (Dort soll ein Eckzahn Buddhas aufbewahrt sein) in Kandy. Der Tempel hat für die Gläubigen sicherlich eine ganz besondere Bedeutung, ich als Tourist fand ihn aber verhältnismäßig unspektakulär.
Unser Zimmer im “The Change Hotel” in Kandy.
Da Privatfahrer in Sri Lanka so gängig sind, gibt es in fast allen Hotels Extra-Zimmer, in denen die jeweiligen Fahrer kostenlos übernachten können, wenn die Fahrgäste im Hotel schlafen.
Am nächsten Morgen machten wir uns ins Hochland der Insel auf, um durch die unendlichen Teeplantagen zu fahren. Die Wege sind übrigens nie wirklich weit, aber da die Straßenverhältnisse unglaublich schlecht sind, schafft man meist nur circa 30 Kilometer pro Stunde. Inklusive manch brenzliger Situation, denn der Verkehr ist ein reines Chaos. Regelmäßig verunglücken Busse auf den schmalen Straßen, weshalb ich dieses Verkehrsmittel – wenn möglich – eher meiden würde. Wir bestaunten nicht nur die wunderschönen Teeplantagen, sondern besuchten auch eine Teefabrik. Für mich als Riesen-Teefan ein absolutes Highlight!
Die Nacht verbrachten wir in der Nähe von Nuwara Eliya, bevor wir am nächsten Morgen durch die grünen Hügel des Hochlandes nach Ella fuhren. Auch hier erwartete uns ein unwirklich schöner Ausblick.
Am nächsten Tag stand das Highlight unserer Sri Lanka Reise auf dem Programm, das sich leider als Flop entpuppte: Eine Safari im Yala Nationalpark. Nachdem die Safari in Südafrika eines unserer Weltreise-Highlights war, konnten wir es gar nicht abwarten, endlich wieder Elefanten und Krokodile in freier Wildbahn zu beobachten. Nachdem er uns in Südafrika als einziger der Big Five fehlte, freuten wir ganz besonders auf die Leoparden. Die Großkatzen sind in Sri Lanka so weit verbreitet, dass die Chance sehr groß ist, dieses wunderschöne Tier tatsächlich in der Wildnis zu bestaunen. Da in Sri Lanka jedoch gerade Ferien waren, war der Nationalpark so überfüllt, dass wir mehrfach im Stau standen. Bei einer Safari. Keine Chance, die scheuen Leoparden zu erblicken. Nachdem wir zwei Stunden lang fast ausschließlich Pfauen sahen, konnten wir noch ein spielendes Elefanten-Geschwisterpaar beobachten.
Wer nach Sri Lanka reist, der darf sich die Traumstrände im Süden auf keinen Fall entgehen lassen. Wir entschieden uns für einen Strandtag in Dikwella, wo wir einen perfekten Strandabschnitt einige Stunden ganz für uns alleine hatten.
In dem kleinen Fischerdorf besichtigten wir auch noch den schönsten Leuchtturm, den ich jemals gesehen habe. Offiziell darf man den Turm zwar nicht besteigen, aber der Leuchtturmwärter gibt die Treppe natürlich (wie fast überall auf der Insel) für einige Rupien frei. Der Touri-Preis lohnt sich, denn der Ausblick ist (Ja, schon wieder!) atemberaubend.
Über die einzige neue Straße (Man kann es gar nicht fassen, wenn man plötzlich auf die supermoderne Autobahn fährt) der Insel fuhren wir zurück nach Negombo, wo wir die letzte Nacht vor unserem Abflug nach Malé verbrachten.
Eine sehr abwechslungsreiche und eindrucksvolle Reise. Das nächste Mal würde ich mir auf jeden Fall einige Tage mehr für den Süden vornehmen, denn die Strände am Indischen Ozean sind ausgesprochen schön.
Genug erzählt, hier kommen die Bilder!
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