Gestern vor genau drei Monaten sind wir von Malé zurück nach Frankfurt geflogen, haben das größte Abenteuer unseres bisherigen Leben beendet. Drei Monate sind seit dem Ende unserer Weltreise vergangen. Einerseits eine kurze Zeit, andererseits liegt gefühlt eine ganze Welt zwischen dem Wiedersehen mit unseren Eltern am Frankfurter Flughafen und dem heutigen Tag. So viel ist seitdem passiert, jeder Tag hat Neues mit sich gebracht. Immer noch werde ich fast täglich gefragt: „Und, seid ihr wieder so richtig angekommen?“, und auch jetzt kann ich die Frage nicht zu 100% mit Ja beantworten. Das liegt aber nicht nur an der teilweise ziemlich großen Sehnsucht nach paradiesischen Stränden und der täglichen Kokosnuss, sondern primär daran, dass wir aktuell noch nicht in „unserer Wohnung“ wohnen.
Ich bin mir sicher, dass der Umzug in unsere eigene Wohnung auch „Ankommen“ bedeutet. Endlich wieder jede Nacht im eigenen Bett schlafen, jede Menge Platz auf der neuen XXL Couch und endlich genug Stauraum für all die kleinen und großen Dinge, die man im Alltag so braucht. Ganz abgesehen von dem so wichtigen „Zuhause“-Gefühl. Momentan zähle ich die Tage bis zu unserem Einzug und kann es ganz und gar nicht mehr abwarten. Für mich ein sehr großer Schritt nach eineinhalb Jahren ohne ein richtiges Zuhause. Interessant finde ich übrigens, wie klar für so viele Menschen der darauf folgende, nächste Schritt in unserem Leben ist und wie im Zusammenhang unserer Weltreise immer wieder das Thema aufkam, dass es ja gut sei „nochmal vor den Kindern zu reisen“. Inbesondere im Bezug auf unsere neue Wohnung wird immer über den möglichen Platz für Kinder, potentielle Kinderzimmer etc. gesprochen. Obwohl wir dieses Thema nie selbst erwähnen. Wieso wird von unserer Gesellschaft immer dieses eine Lebensmodell vorgeschrieben? Man heiratet, also bekommt man bestenfalls ein, zwei Jahre später ein Kind. Okay, vielleicht macht man noch eine längere Reise, aber direkt danach steht die Kinderplanung an allererster Stelle. Nein, der nächste Schritt in meinem Leben ist es nicht, schwanger zu werden. Falls dies irgendwann so sein sollte, dann ist dies eine sehr private Entscheidung, die nur zwei Menschen etwas angeht. Ich schweife ab, aber das ist ein Thema, mit dem ich seit unserer Rückkehr ständig konfrontiert werde. Und das nervt ehrlich gesagt. Denn eigentlich ist es doch ein sehr privates Thema, das aber gerne auch von wildfremden Menschen in oberflächlichen Konversationen angerissen wird. Ich freue mich von Herzen mit jedem Paar in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, das ein Wunschkind bekommt, aber ich möchte nicht vorgeschrieben bekommen, wann (und ob überhaupt irgendwann?) es „bei uns soweit“ sein wird. Punkt.
Ich wünsche euch einen wunderschönen Start in die neue Woche!