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Und, was macht die Kinderplanung?Und,
was macht die
Kinderplanung?

Rahmen

Ich habe lange überlegt, ob ich über dieses Thema schreiben soll. Nicht weil ich mich scheue, hierzu meine Meinung zu äußern. Aber es ist zum einen sehr persönlich und zum anderen wohl so kontrovers wie kaum ein anderes. Eine Kolumne ist doch schließlich genau dafür da, Diskussionen anzuregen und auch einmal Themen anzusprechen, die verschiedene Meinungen auf den Tisch bringen. Und deshalb habe ich mich dafür entschieden, meine Gedanken niederzuschreiben. 

Doch worum geht es eigentlich? Von Anfang an. Chris und ich sind seit fünf Jahren verheiratet. Und werden seit fünf Jahren ständig – von JEDEM – gefragt, wann wir denn nun ein Kind bekommen. Von Menschen, die wir gut kennen, von Menschen, die wir sehr oberflächlich kennen und von Menschen, die wir ÜBERHAUPT NICHT kennen. Von vielen wird schlicht und einfach erwartet, dass man kurz nach der Hochzeit ein Kind bekommt. War doch schon immer so.

Ich habe oftmals das Gefühl, dass unsere Gesellschaft immer offener wird, man so sein kann, wie man möchte und sein Leben so gestalten kann, wie man will. Doch in diesem Punkt schreibt die Gesellschaft ganz klar vor, was man zu tun hat.

Nun spreche ich es offen und ehrlich aus: Wir haben (aktuell) keinen Kinderwunsch.

Ich bin eine Frau, 31 Jahre alt, unendlich glücklich in meiner Beziehung und ich wünsche mir kein Kind (Bevor die Frage nach Chris kommt: Er denkt ganz genauso).

Und genau an dieser Stelle begegnet mir seit Jahren von vielen, vielen Seiten extremes Unverständnis. Unverständnis, Entsetzen … „Was stimmt nur nicht mir ihr?“ 

Um eines klarzustellen: Ich freue mich von Herzen für all meine Freundinnen, die sich Kinder wünschen und – momentan gibt es wirklich einen Babyboom im Freundeskreis – ihr erstes Kind bekommen. Ich fiebere bei jeder Schwangerschaft mit. Und ich bin klug genug, nicht komplett auszuschließen, dass der Kinderwunsch in ein paar Jahren auch bei uns kommt.

An dieser Stelle kommt so oft das Argument, wir sollen uns auf keinen Fall zu viel Zeit lassen. Wir werden ja nicht jünger. Und wer soll sich denn einmal um uns kümmern, wenn wir alt sind? Letzteres Argument finde ich übrigens besonders schwierig. Ein Kind bekommen, nur um im Alter mal gut versorgt zu sein? Sollte das wirklich der Grund dafür sein, sich für Nachwuchs zu entscheiden? Mal abgesehen davon, dass ich genügend Beispiele von zerstrittenen Familien kenne – und da sind die Kinder weit davon entfernt, sich im Alter um ihre Eltern zu kümmern. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Ich habe so oft das Gefühl, ich muss mich für etwas rechtfertigen. Aber warum? Warum kann man bei diesem Punkt nicht offen und ehrlich seine Meinung äußern?

Nur weil ein Kind das größte Lebensglück für die eine Person ist heißt es nicht, dass das für jeden zutrifft. Jeder hat ein anderes Lebensmodell – jeder hat andere Wünsche, Träume und Zukunftspläne. Das können (oder wollen?) in diesem Punkt viele nicht verstehen.

Das Argument: „Wenn alle so denken würden wie du, dann würde die Menschheit nicht fortbestehen.“ stimmt. Absolut. Aber: Was soll ich hierzu anderes als „Na das ist ja definitiv nicht der Fall!“ antworten? Und es wäre ja das Schlimmste, ein Kind nur mit dem Ziel „den Fortbestand der Menschheit zu sichern“ in die Welt zu setzen.

Seit fünf Jahren ist das Thema Kinder omnipräsent. Fast täglich werden wir indirekt oder direkt von unserem Umfeld damit konfrontiert. Wenn wir davon erzählen, dass wir uns einen Hund wünschen, haben wir schon des Öfteren gehört: „Zuerst der Hund, dann das Kind.“

Da ich durch diesen Blog in gewisser Weise in der Öffentlichkeit stehe, werde ich auch oft von wildfremden Menschen sehr indiskret zu diesem Thema angesprochen. Die plumpe Frage „Bist du schwanger?“, sobald mein Kleid auf einem Bild Spekulationen zulässt, ist kein Einzelfall.

Und was wir wirklich häufig zu hören bekommen ist: „Ja, macht das mit dem Reisen nur noch, so lange ihr könnt. Wenn ihr mal Kinder habt,  geht das alles nicht mehr so einfach.“

Wenn wir dann anbringen, dass das Thema Kinder aktuell nicht zur Debatte steht, wird automatisch geantwortet „Ja klar, bei eurem aktuellen Lifestyle macht das Kind ja auch noch keinen Sinn.“ Dass wir uns schlicht und einfach kein Kind wünschen, wird oftmals nicht akzeptiert.

Und da wären wir bei einem sehr wichtigen Punkt: Für mich gibt es nur einen einzigen Grund, ein Kind zu bekommen: Wenn wir es uns beide von ganzem Herzen wünschen. Wenn das irgendwann so kommt, dann soll das so sein. Wenn nicht, dann bin ich mir sehr sicher, dass wir auch ein erfülltes, glückliches Leben ohne ein eigenes Kind führen werden.


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64 Kommentare

  • 01
    06
    2018
    18

    Guten Morgen liebe Sarah,
    Danke für deine offenen Worte. Ich verstehs gar nicht wie sich jeder ein Urteil bilden kann und diese Frage überhaupt stellen will/möchte.

    Ich habe mir nicht immer im Leben ein Kind gewünscht doch mit meinem Mann und der Liebe zu ihm kam dieser Wunsch in mein Leben. Leider klappt es bei uns nicht. Doch sagen mein Mann und ich dass wir auch ein schönes Leben ohne Kund haben werden und bestimmte Dinge dann eben für uns anders werden. Und das nicht im negativen sondern auch im positiven Sinne.
    In meinem alten Job (den ich noch lange parallel zu meinem Label gemacht habe) wurde ich seit der Hochzeit auch ständig gefragt, wann ist denn soweit. Nun war ich in dem Job, dass was man als beruflich erfolgreich bezeichnen könnte, und so wurde ich irgendwann mal im negativen Sinne als Karrierefrau abgestempelt- die will ja keine Kinder. Wenn ich den nächsten Karriere Schritt machte, wurde auch darüber gelästert, warum die, die ist doch wahrscheinlich bald wegen einem Kind weg. (Meinungen wie sie eben gerade nötig waren). Spekulationen über Spekulationen, Meinungen über Meinungen, doch keiner wusste es von mir, und was ich darüber denke.
    Das ist in unserer Gesellschaft wohl so. Nun bin ich zehn Jahre älter als du und dann ist das Thema irgendwann mal abgeschlossen. Dann hören die Fragen dazu auch hoffentlich irgendwann mal auf.

  • 01
    06
    2018
    18
    Sue

    Welcome to my world. Ich frage mich auch immer, warum mich beinahe völlig fremde Leute in dieser Hinsicht verurteilen müssen.

    Habe aber auch schon gehört, dass es dasselbe ist, wenn man dann ein Kind hat. Wann kommt das zweite? Willst du es wirklich so ernähren? Du musst unbedingt lange stillen! Du musst dies und das.

    Scheinbar ist das ein Thema, bei dem jeder auch ungefragt seine Meinung kundtun möchte.

    Und den letzten Abschnitt kann ich voll und ganz unterschreiben.

  • 01
    06
    2018
    18

    Das kannst du gut auch noch einen Schritt vorher ansiedeln: wir werden ständig gefragt wann wir denn nun endlich heiraten, weil wir ja schon so lange zusammen sind und da wird es ja wohl mal Zeit. Bloß meine besten Freundinnen fragen das nicht ständig, sonst auch wirklich jeder.

  • 01
    06
    2018
    18
    Constanze

    Ich bin 100% bei dir und sehe das genau so!!

  • 01
    06
    2018
    18
    Sarah

    Ich bin 34. Und möchten kein Kind. Punkt.
    Das versteht nur NIEMAND. Obwohl ich gute Argumente habe. Dabei bräuchte ich keine, ich muss mich nicht rechtfertigen. Vielleicht möchte ich in drei Jahren eins. Vielleicht nicht. „Irgendwann ist es zu spät und du wirst es bereuen“, trifft mich teils schon hart weil ich merke, dass die mir doch so nahe stehenden Menschen mich nicht wirklich kennen.

  • 01
    06
    2018
    18
    Michaela

    Ich bin normalerweise stille Leserin, aber in fast gleicher Situation wie ihr und ja, ich habe mit diesen Fragen auch zu kämpfen.
    Und auch bei uns ist es so, dass der Kinderwunsch im Moment nicht präsent ist.
    Wir sind seit 9 Jahren ein Paar und glücklich miteinander.
    Wir haben seit 4 Jahren einen Hund, der aber absolut kein Kinderersatz ist, sondern damals nach reichlicher Überlegung bei uns eingezogen ist.
    Wir sind im Moment glücklich, auch ohne Kinder.
    Ich liebe Kinder und habe auch einen tollen Draht zu Kindern jedes Alters, was leider dann noch mehr auf Unverständnis bei Leuten stößt. „Du kannst doch so gut mit Kindern, warum willst du denn keine eigenen?“ „Deine Uhr tickt doch auch schon“ (ich bin 31 Jahre alt).
    Leider wird das Thema Kinder von Verwandten, Freunden und auch der Gesellschaft ab einem gewissen Alter einer Frau und einem gewissen Beziehungsstatus erwartet. Das finde ich schade, denn jeder sollte selbst entscheiden wann der richtige Zeitpunkt für einen ist (falls es den überhaupt gibt), aber Kinder zu bekommen nur weil es erwartet wird oder immer schon so war, finde ich sehr überholt!

    Danke für deinen Beitrag und deine Worte – die kann ich nur so unterstreichen!

    Liebe Grüße

  • 01
    06
    2018
    18

    Hi Josie,

    Vielen Dank für diesen Post!!!
    Andere Menschen lieben es einfach sich in dieses sehr private Thema einzumischen.
    Ich bin 34 und möchte aktuell auch keine Kind und ich bin es satt Kommentare anhören zu müssen und Nachfragen wann es denn endlich soweit ist.
    Letztens wurde ich von meinem CEO gefragt und musste ihn erklären warum ich keine Kinder möchte (Unverständnis seinerseits inkludiert). Ganz zu schweigen von einer Freubdin die mir an den Kopf wurf, dass ich nur keine Kinder will, weil meine Partner keine will..

  • 01
    06
    2018
    18
    Josi

    Liebe Sarah,
    Ich bin auch 31, bin seit 1 Jahr verheiratet, und finde mich in deinem Post komplett wieder!
    Alle fragen ständig, und genau dieselben „manchmal echt dämlichen“ Argumente kommen von sämtlichen Leuten, ob man sie gut kennt oder nicht…
    Und bei uns ist der Kinderwunsch aktuell auch nicht vorhanden! Jeder sollte sein Leben so leben wie Er/Sie es will…

  • 01
    06
    2018
    18
    Jennifer

    Sarah, du sprichst mir aus der Seele! Ich bin eigentlich stille Leserin aber ich muss dazu nun einfach auch mal was sagen. Denn das Thema ist sooo sooo sooo nervig und bekommt wirklich seinen Höhepunkt sobald man über 30 ist! Ich bin seit 15 Jahren mit meinem Mann (haben erst vor kurzem geheiratet – übrigens nochmal Danke, die Schrift hat sich super in unserer Einladungskarte gemacht ;o)) zusammen. Ich wurde nach Beendigung des Studiums immer mal wieder angesprochen, als ich dann die 30 überschritten hatte, hieß es automatisch „ohhh jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt“ wo ich schon immer dachte, hmm ne eigentlich nicht…. Doch jetzt wo wir verheiratet sind, ist es nicht mehr eine Frage sondern es wird ganz automatisch vorausgesetzt, dass es bald soweit ist. Habe ich eine weitere, legere Bluse an, wird mir dezent auf den Bauch geschaut – gehts noch???!! Anfangs dachte ich immer, vielleicht sind die einfach bei mir im Büro alle so anstrengend was das Thema angeht, aber es ist überall das Gleiche. Besonders wenn man sich langsam auf die Mitte 30 zubewegt, wird man mit Argusaugen beobachtet und ich finde es einfach nur lächerlich. Ganz ehrlich, aktuell ist das für uns kein Thema und das ist völlig in Ordnung. Ich brauchte mich dafür nicht zu rechtfertigen. Aber leider sehen das sehr viele anders und es zeigt mir tagtäglich, dass diese globale, weltoffene Gesellschaft in diesem Thema immer noch sehr veraltet denkt und agiert und das ist einfach nur traurig. Ein Kind zu bekommen ist jedem seine eigene Entscheidung und man sollte sich weder dafür rechtfertigen noch entschuldigen müssen, ob man wann was tut.

  • 01
    06
    2018
    18
    LYDIA

    Ich stimme absolut zu. Habe es genau so erlebt, sogar Geschenke wie Babysöckchen und „Klassik für Kinder“ CDs bekommen. Ein wichtiger Punkt, den diese indiskreten Menschen auch vergessen, ist dass manche Paare sich ein Kind wünschen und es bisher nicht klappt. Für diese können solche Kommentare sehr schmerzhaft sein.

  • 01
    06
    2018
    18
    Sabrina

    Liebe Sarah,

    Ich finde deinen Post sehr spannend und kann das ganze nochmal von einer anderen Seite beleuchten.

    Mein Mann und ich sind jetzt knappe 6 Jahre verheiratet und wurden auch immer Und immer wieder gefragt, wann wir denn Kinder wollen. Hatte ich ein anderes Baby auf dem Arm würde mir gesagt, das würde mir stehen wir bräuchten auch endlich ein eigenes.

    Was aber kaum jemand wusste: wir haben 4 Jahre auf natürlichem Weg versucht schwanger zu werden und es hat nicht geklappt…nach 2 künstlichen Befruchtungen ist unser kleines Wunder nun da. Aber die ganzen Kommentare haben die Zeit psyschich noch schlimmer gemacht. Innerlich hätte ich die Leute am liebsten angebrüllt…niemals käme ich auf die Idee so etwas zu fragen. Man weiß nie, weshalb das paar keine Kinder hat…eigener Wunsch oder medizinischer Grund.

    Also lasst euch nicht stressen 😉

    Ganz liebe Grüße aus der Heimat

    Sabrina

  • 01
    06
    2018
    18
    Mari

    Da kann ich dir in allem nur zustimmen :-) Für die meisten Menschen gehören Kinder zum absoluten Lebensglück so sehr dazu, dass es für sie irgendwie nur schwer akzeptierbar oder nachvollziehbar ist, wenn es anderen Menschen vielleicht nicht so geht. Uns wird zum Glück momentan eine kleine Pause bei den Nachfragen gegönnt bzw. momentan rechnet bei uns niemand mit Nachwuchs, weil es beruflich bei mir gerade einfach zu 1000% gar nicht passt (klar, Kinder kommen immer ungelegen, aber momentan wäre es wirklich richtig doof), aber wenn die Phase Ende des Jahres vorbei ist, werde ich kein weites Kleid mehr tragen und kein alkoholfreies Getränk bestellen können, ohne zumindest beäugt zu werden. Unsere vielen Fernreisen werden auch sehr gerne mit „genießt es, solange ihr keinen Nachwuchs“ oder „ja ja, als DINKs könnt ihr das noch machen“ (quasi mit doppeltem Vorwurf bzgl. Kinderlosigkeit und sehr gutem Einkommen) kommentiert. Und ein Kind in die Welt zu setzen, nur um den Eltern den Gefallen zu tun, endlich Großeltern zu werden, oder aus Angst, im Alter allein zu sein… ein furchtbarer Gedanke :-( Besonders liebe ich übrigens auch den Egoismus-Vorwurf, mit dem man unterschwellig als kinderloses Paar mit sehr ordentlichem Einkommen gerne konfrontiert wird. Natürlich machen Kinder echt viel Arbeit und man muss die eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Aber die Entscheidung für ein Kind ist eine genauso „egoistische“ Entscheidung, wie die Entscheidung gegen ein Leben mit Kindern. Ich gehe nicht davon aus, dass sich Menschen für Kinder entscheiden, weil sie „der Gesellschaft Nachwuchs schenken wollen“ oder den Fortbestand der Art sichern möchten, sondern weil es für sie persönlich Lebensglück bedeutet. Und andere Menschen sehen ihr Lebensglück nun einmal woanders. Beides Entscheidungen, die gleichermaßen okay sind und von allen Seiten akzeptiert werden sollten.

  • 01
    06
    2018
    18
    Anna

    Super interessantes Thema. Ich empfinde diese Fragen mittlerweile ehrlich gesagt bereits als Frechheit und weise die Leute auch darauf hin. Das liegt bei mir nicht daran, dass ich keinen Kinderwunsch habe. Aber ich habe gerade bei einem mit uns gut befreundeten Paar miterlebt, wie eine Beziehung an einem unerfüllten Kinderwunsch kaputt gehen kann. Die beiden haben alles probiert und irgendwann war die Last zu groß für die Beziehung. Die beiden haben sich getrennt. Und in dieser ganzen Leidenszeit sind beide ständig von wildfremden Leuten auf einen Kinderwunsch etc. angesprochen worden – man kann auch sagen: weiter unter Druck gesetzt worden. Die meisten Leute meinen es nicht böse, aber fragen ganz unverblümt eine sehr private Frage, die häufig auch mit Kummer verbunden sein kann. Wie Sabrina vor mir schon schrieb: Man weiß nie, weshalb das Paar keine Kinder hat. Da sollten sich einige mal Gedanken drüber machen.

  • 01
    06
    2018
    18
    Jenny

    Du sprichst mir mit deinem Artikel aus der Seele Sarah

  • 01
    06
    2018
    18
    Hannah

    Puh, da finden sich ja einige Leidensgenossinnen… Ich bin etwas geschockt,
    das hätte ich nicht gedacht! Vor allem, dass da viele Menschen wirklich richtig
    übergriffig werden und sich in Dinge „einmischen“, die absolut niemanden etwas
    angehen außer eben die zwei Personen, die zusammen leben.
    Allerdings kenne ich das Problem auch überhaupt nicht, da ich sehr früh
    Kinder bekommen habe und deshalb schon lange „durch“ bin mit dem Thema „Kinder-
    kriegen – ja oder nein?“.
    Ich kann allerdings nur ganz fest unterstreichen, auch wenn ich selbst Mutter
    bin, dass ein Leben ohne Kinder selbstverständlich Erfüllung und Zufriedenheit
    bietet. So, und jetzt schneide ich direkt mal ein anderes, ganz großes Tabuthema
    an: in meinem nächsten Leben muss ich nicht unbedingt nochmal Mutter sein, ich
    weiß, ich könnte auch ohne glücklich werden.
    Und das heißt nicht, dass ich meine Kinder nicht liebe und keine gute Mutter bin!
    Und es bedeutet auch nicht, dass jemand, der sich GEGEN Kinder entscheidet, einfach
    nur zu sehr auf sich selbst fokussiert ist und keine Ahnung davon hat was es heißt
    Opfer zu bringen oder Kompromisse einzugehen.
    LG Hannah

  • 01
    06
    2018
    18

    Liebste Sarah,

    als eine deiner engen Freundinnen weiß ich, wie glücklich du und Chris seid. Wie gefestigt eure Beziehung auch ohne Kind ist. Wie happy ihr mit euch und eurem Leben seid. Das strahlt ihr jeden Tag aus und ich freue mich immer wieder, dass Patrick und ich zwei so tolle Freunde wie euch gefunden haben. Und das auch, weil wir über alles reden können. Ich mit euch jemanden an meiner Seite habe, die meinen nicht vorhandenen Kinderwunsch nachvollziehen und vor allem teilen und akzeptieren können. Denn es ist wie du sagst: In der heutigen Zeit keine Kinder zu wollen scheint für viele nicht nur nicht verständlich, sondern auch nicht akzeptabel zu sein. Durch das Bloggen weißt du genauso gut wie ich, wie es ist tagtäglich mit Menschen im Austausch zu sein und leider auch hin und wieder Meinungen und Ansichten an den Kopf geworfen zu bekommen, nach denen man gar nicht gefragt hat oder sie völlig fehl am Platz erscheinen. Umso höher rechne ich es dir an, dass du dieses extrem persönliche Thema so offen und ehrlich mit uns – deinen Lesern – teilst. Denn ich weiß, wie unsicher du dir damit warst und wie lange dir dieses Thema schon unter den Nägeln brennt. Deswegen möchte ich dir an dieser Stelle einfach nur sagen: Du bist ein wahnsinnig toller Mensch, der das Herz immer am rechten Fleck hat (auch ohne Kinderwunsch) und die vielen Kommentare meiner Vorrednerinnen bestärken mich darin, dass mit uns vielleicht doch nicht unbedingt etwas „falsch“ ist ;) Dass es durchaus in Ordnung ist, wenn man keinen Kinderwunsch verspürt und am Ende eben doch jeder Mensch bzw. jedes Paar ganz alleine entscheiden kann und darf, welchen Mittelpunkt, welchen Weg die eigene Beziehung einschlagen soll.

    Denn so individuell wir Menschen in Punkto Meinung sind, so individuell sind wir eben auch in Punkto Wünschen.

    Fühl dich ganz doll gedrückt und lasst euch nie von eurem Weg abbringen (auf dem wir euch hoffentlich noch ganz lange begleiten dürfen <3)

    Deine Freundin
    Nina

  • 01
    06
    2018
    18
    Victoria

    Hi Sarah,
    Ich kann euch vollkommem verstehen und stehe völlig hinter euch in eurer Entscheidung! Unsere Gesellschaft ist leider so „programmiert“ jeden in Frage zu stellen, der nicht nach dem Schema F läuft.
    Allerdings möchte ich euch eins noch ans Herzen legen: man kann sich ein Leben mit Kind (wenn man noch keins hat) nicht vorstellen. Die Liebe, die Geborgenheit und die absolute Hingabe zu seinem Kind kann man nicht erklären, weder bei anderen Familien abschauen. Und gerade deshalb kann man sich nicht von fremden Kindern auf die eigenen beziehen. Beim eigenen kind ist halt alles extremer.
    Liebe Grüße
    Victoria

  • 01
    06
    2018
    18
    Mar_Tina

    Boah wie ich diese Fragen/Kommentare hasse… Könnte ja auch sein, dass man keine Kinder
    bekommen KANN, aber diese Möglichkeit zieht auch niemand in betracht…

    Umgekehrt ist es das gleiche. Habe vor zwei Jahren unser erstes Kind zur Welt gebracht und bin aktuell mit dem zweiten Kind schwanger und ich werde von JEDEM gefragt, wann wir denn bitte endlich heiraten…. ?!?!? Als ob das eine nicht ohne das andere ginge… tzzzz

  • 01
    06
    2018
    18
    Carina

    DANKE für diesen Beitrag! Ich bin ganz deiner Meinung, das Thema Kinderwunsch/-planung sollte nur das jeweilige Paar etwas angehen. Ebenso haben Lydia und Sabrina einen ganz wichtigen Punkt angesprochen, den die vielen neugierigen und indiskreten Menschen da draußen offenbar nicht im Blick haben. Mich haben in dieser Hinsicht vor allem die unzähligen Fragen gleichaltriger Frauen (bekannt wie unbekannt) enttäuscht – gerade sie sollten es einfach besser wissen!

  • 01
    06
    2018
    18
    Laura

    Danke für diesen Beitrag, liebe Sarah! Uns geht es wie euch.
    Die Fragerei nach der Kinderplanung wird immer nerviger. Ich würde mir wünschen, dass die „Fragenden“ etwas mehr nachdenken würden. Wir haben im Moment auch keinen Kinderwunsch. Aber es gibt sicherlich viele Paare, die einen haben und es klappt einfach nicht, oder die gerade ein Kind verloren haben. Mit der permanenten Fragerei sticht man manchmal, sicherlich nicht absichtlich, in tiefe Wunden und das muss nicht sein. Und wer legt eigentlich fest, wann man und ob man überhaupt Kinder haben muss?

  • 01
    06
    2018
    18
    Sabrina

    Liebe Sarah, ich finde deinen Beitrag toll. Vielen Dank für die ehrlichen Worte. Wir haben mit 23 bzw. 25 geheiratet und sofort kamen die Fragen. Ich habe noch studiert und könnte mir nicht vorstellen, jemals ein Kind zu wollen. Mein Mann war ähnlicher Meinung. Aber vor 2 Jahren habe ich meine Meinung geändert und alle waren positiv überrascht als ich schwanger war. Jetzt ist unser Sohn 10 Monate alt. Ich liebe ihn über alles, kann aber trotzdem alle Paare verstehen, die kein Kinder/keine Kinder wollen. Denn es ist definitiv nicht alles Friede Freude Eierkuchen mit Kind. Aber darüber darf man in unserer Gesellschaft auch nicht sprechen…

  • 01
    06
    2018
    18
    Vicky

    Lustig gerade erst gestern hatten meine Schwester, ihr Mann und ich das selbe Thema. Seit die beiden verheiratet sind werde sogar ich von allen möglichen Leuten gefragt wann es denn bei den beiden (endlich) soweit ist. Und auch für ein befreundetes verheiratetes Pärchen werde ich immer mit gefragt. Irgendwie ganz schön verrückt… Kaum verheiratet zack wird man vor allem als Frau irgendwie nur noch als Gebärmaschine wargenommen, alternative Lebenspläne werden er erst gar nicht in Betracht gezogen. Mal davon abgesehen, dass es auch ganz schön taktlos ist zu fragen, falls ein Kinderwunsch bisher unerfüllt blieb.

  • 01
    06
    2018
    18
    Jule

    Liebe Sarah, Chapeau für diesen grandiosen und ehrlichen Text. Ich kenne das zu gut… wir haben mittlerweile zwei Kinder, aber wir haben lange unsere Zweisamkeit genossen und bei Kind Nr.1 war ich letztendlich 32 Jahre alt. Für viele zu spät, für uns perfekt.

    Naiver Weise dachte ich, die Nerverei der Mitmenschen hat mit der Geburt ein Ende. Weit gefehlt, denn wann kommt den bitte das Geschwisterchen??? Es hört einfach nie auf, zumindest dann nicht, wenn das Leben nicht zu mindestens 99% den gesellschaftlichen Normen entspricht. Wie ihr wohnt noch im eigenen Häuschen mit Garten? Never ending Story…

  • 01
    06
    2018
    18

    Du redest mir aus der Seele!!
    Wir sind zwar nicht verheiratet, aber mein Freund und ich sind nun auch schon 6 Jahre zusammen und werden ständig gefragt.
    Akzeptanz dafür, dass wir uns das aktuell einfach nicht vorstellen können, gibt es wenig.
    Man wird müde, das immer wieder allen erklären zu müssen.
    Immerhin weiß es ja sowieso jeder besser als wir selbst…

    Also noch einmal vielen Dank für deine Worte! :)

    Liebe Grüße

    Franzi

  • 01
    06
    2018
    18
    Kerstin

    Liebe Sarah,
    Sehr schöner Artikel. Mit 31 hast du eh noch alle Zeit der Welt, dich für ein Kind zu entscheiden. Und wenn Du keins willst, ist das genauso gut. Dass Du zu Dir selbst stehst und Deinem Gefühl folgst, ist das einzig Wichtige und Richtige.

  • 01
    06
    2018
    18

    Ich habe Kinder und ich möchte sie nicht missen, aber ich bin sicher, ich würde ach ohne Kinder ein glückliches und erfülltes Leben führen. Meine Kinder kamen spät, mit 35 und 37, aber zum für mich perfekten Zeitpunkt.
    Die Entscheidung für oder auch gegen Kinder ist eine sehr persönliche, darauf anzusprechen finde ich taktlos. Denn oft hat jemand keine Kinder, obwohl er sie sich wünscht, wie ist dem wohl zumute, wenn er sich ständig erklären muss?
    Und mit der weltweiten Bevölkerungsentwicklung müssen wir uns über das Ende der Menschheit ja sicher keine Sorgen machen. Zumindest nicht durch Kinderlosigkeit.

    Anne|Linda, Libra, Loca

  • 01
    06
    2018
    18
    Denise

    Liebe Sarah,
    es ist so wichtig, dass offen über dieses Thema gesprochen wird. Danke, dass Du mit deinem Artikel dazu beiträgst.
    Mir ging es jahrelang genau so wie dir. Ständig wurde ich auf das Kinderkriegen angesprochen, meist auf sehr unsensible Art, und interessanterweise nie von guten Freunden, sondern von Kollegen oder entfernten Bekannten, mit denen ich nie über meine Vorstellungen gesprochen hatte. Da musste ich mir dann Dinge sagen lassen wie „Ich suche dafür eine Kollegin, die mit dem Thema Kinder durch ist“ oder „Will dein Mann auch keine Kinder?“ Dabei hatte ich nie behauptet, dass ich keine Kinder will, und ich war damals auch erst Anfang 30.
    Jedes Mal haben die Kommentare mich sehr verletzt, geärgert und tagelang beschäftigt. Und ich selbst würde nie jemanden danach fragen, wie es mit Kindern aussieht. Es gibt so viele verschiedene Gründe, weshalb Paare keine Kinder haben, und dies hat nicht immer nur mit „nicht wollen“, sondern eben auch mit „nicht können“ zu tun. In meinem Umfeld gab es schon so viel Leid in der Hinsicht, dass ich mittlerweile jedes Kind, das zur Welt kommt, tatsächlich als ein Wunder betrachte. Es kann so viel schiefgehen bei einer Schwangerschaft, und es passiert so viel häufiger als man denkt. Nur wollen nicht alle darüber sprechen, und das sollte okay sein. Niemand sollte sich erklären müssen.
    Genau so wie niemand sich rechtfertigen muss, wenn er keine Kinder haben möchte. Wir sollten froh sein, dass Frauen sich für oder gegen Kinder entscheiden können, und nicht dazu beitragen, Frauen, die sich dagegen entscheiden, unter Druck zu setzen. Für jeden Lebensentwurf gibt es gute Gründe, und man kann ohne Kinder ganz genau so glücklich und zufrieden sein wie mit – es ist einfach anders. Und Mütter sind nicht mehr Frau als Frauen, die keine Kinder haben. Abgesehen davon gibt es so viele Frauen, die eine Mutterrolle übernehmen, ohne dass sie leibliche Kinder haben. Das ist genauso wichtig und wertvoll.
    Ich persönlich habe mich immer mit Kindern gesehen, ohne groß darüber nachzudenken. Aber nach dem Abitur kam eine Ausbildung, dann das Studium, dann die erste Stelle. Immer wollte ich zuerst etwas abschließen, bevor ich mich dem Thema Kinder widmete, und trotzdem war der Wunsch immer da. Vor 10 Jahren haben mein Mann und ich geheiratet, und dennoch hat es acht weitere Jahre gedauert, bis unser Sohn geboren wurde. Für viele unvorstellbar lange, und auch für mich wurde die Vorstellung, dass es irgendwann zu spät sein könnte, unerträglich. Der Druck wirde immer größer, und geklappt hat es lange nicht.
    Jetzt ist unser Sohn fast zwei, ein toller kleiner Kerl, der uns soviel Freude macht. Ich bin unendlich froh, seine Mama zu sein, und gleichzeitig macht sich wieder Druck breit. Kann/ soll/ will ich zuhause bleiben oder wieder arbeiten gehen. Und auch dazu gibt es wieder unzählige Tipps und Kommentare. Aber ich gebe zu, dass die Frage nach dem Kinderwunsch die schlimmste war.
    Ich wünsche allen, die solchen Fragen begegnen, dass sie eine schlagfertige Antwort darauf geben können. Das hat mir immer gefehlt.

  • 01
    06
    2018
    18
    Judith

    Liebe Sarah,
    ich gehöre auch eher zu den stillen Leserinnen, muss mich aber heute mal äußern. Bevor mein Mann und ich geheiratet haben, waren wir zehn Jahre zusammen. Da kam ständig die Frage, wann wir denn heiraten. Kurz nachdem wir gesagt haben, dass wir heiraten wollen, kam die Frage nach den Kindern. Erst war das kein Thema für uns, irgendwann wurde es dann ein Thema und wollte aber nicht sofort klappen. Dann habe ich eine Fehlgeburt erlitten und wenige Monate später noch eine. Als mich neulich mal wieder jemand sehr penetrant gefragt hat, ob ich endlich schwanger sei (allein die Formulierung, was für eine Dreistigkeit!) habe ich gesagt: „Nein, aber ich war im letzten halben Jahr zweimal schwanger, habe aber zwei Fehlgeburten erlitten.“ Dann war erstmal Ruhe.
    Bevor ich mich mit dem Thema auseinander gesetzt habe, habe ich ehrlich gesagt nie darüber nachgedacht, was das für eine unglaublich intime Frage ist. Die wenigsten Menschen können mit den ehrlichen Antworten umgehen – in deinem Fall dem nicht oder noch nicht vorhandenen Kinderwunsch und in meinem dem bisher unerfüllten. Am Anfang habe ich immer irgendwie rumgedruckst, mittlerweile sage ich den Leuten ganz klar, dass sie Grenzen überschreiten und das total unangemessen ist.
    Vielen Dank für den Beitrag!

  • 01
    06
    2018
    18
    Kristina

    Vielen Dank für das Ansprechen dieses Thema. Ich erlebe das auch viel zu oft. Was mich noch schlimmer finde ist, dass ich auch bemitleidet werde, sogar von sehr engen Freundinnen von mir. Und es wurde mir klar, dass einige Menschen mir nicht glauben, dass ich noch mir noch kein Kind wünsche. Sie denken,wir können keine kriegen. Es ist für viele unvorstellbar.

  • 01
    06
    2018
    18
    Steffi

    Ich finde die Frage grundsätzlich sehr anmaßend, egal, von wem sie kommt. Das ist ein ganz persönliches Thema, welches niemanden etwas angeht!!!
    Ich wollte nie Kinder haben, bis ich eine Diagnose erhalten habe, die gesagt hat, dass ich ggf. keine Kinder mehr bekommen kann. Das hat bei mir einiges verändert. Ich bin dieser Diagnose sehr sehr dankbar!!!
    „Wenn ihr mal Kinder habt, geht das alles nicht mehr…“, wenn ich diesen Satz schön höre. Größter Blödsinn überhaupt. Wir haben unsere Tochter in unser Leben integriert. Wir treffen uns weiterhin mit Freunden, gehen aus, haben Hobbys, nehmen uns als Paar Zeit… aber natürlich kommen wir auch den Bedürfnissen unserer Tochter nach. Bei uns klappt das meistens sehr gut. Und so sind die Eltern und das Kind glücklich. Natürlich verändert sich das Leben mit Kind, aber es liegt an jedem selber, was er daraus macht. Es ist unfair, das Kind dafür verantwortlich zu machen.
    Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nur sagen, Leben und leben lassen.

  • 01
    06
    2018
    18
    Lisa

    Diesen Artikel habe ich mit großem Interesse gelesen und auch die bisherigen Kommentare. Auch wenn ich mich mit deiner Ansicht nicht identifizieren kann, möchte ich dazu Folgendes sagen: Menschen, die so distanzlos solche intimen Fragen stellen finde ich wirklich daneben. Man sollte dann wirklich immer antworten: das geht dich/Sie nichts an oder dazu möchte ich nichts sagen. Punkt.

    Jeder soll sein Leben so leben und gestalten, wie er es möchte. Mal ehrlich, man selber sagt doch auch nicht zu Leuten, die ein völlig geregeltes ,,Normalo-Leben“ mit Haus, Kind, Garten und VW führen (überspitzt formuliert) das sie ,,stinklangweilig und durchschnittlich“ sind. Also sollten diese Personen zu jemandem ohne Kinderwunsch auch keine merkwürdigen Kommentare abgeben.

  • 01
    06
    2018
    18
    Kerstin

    Ein schöner Artikel. Sehr offene Worte.
    Und eigentlich ist es wirklich ganz einfach, manch einer möchte Kinder und manch einer nicht.
    Und definitiv ist es so, dass niemand ein Kind bekommen muss!
    Ich habe mehr als ein Kind und liebe sie von Herzen und denke trotzdem, es ist legitim manchmal etwas neidisch auf die Freiheit derer zu schielen, die ihr Leben nur nach ihren eigenen Bedürfnissen gestalten können.
    Es soll doch jeder so leben, wie er möchte.
    Jeder Lebensentwurf hat Vor- und Nachteile, entscheiden kann nur jeder für sich selbst!

  • 01
    06
    2018
    18
    kk

    Grundsätzlich finde ich das Interesse daran nicht schlimm – man interessiert sich für den anderen und fragt. Aber auch da macht der Ton die Musik. Die Frage: „Möchtet Ihr eigentlich Kinder?“ ist für ganz anders als „Wann kommt denn nun das Kind?“. Das zweite projeziert wie Du sagst die eigene Lebensvorstellung auf den anderen und darüber sollten wir doch eigentlich hinweg sein. Sollte man denken.
    Aber in der Vorstellung vieler gibt es gerade im Bereich „Familie“ doch nur die eine klassische Variante -dabei hat doch heute wirklich jeder die Möglichkeit, nach seinen Vorstellungen glücklich zu sein. Da muss unsere Gesellschaft anscheinend doch noch viel lernen.
    Noch dazu: Die Menschen, die nur an Frage 2 denken, sollten sich auch mal,überlegen, dass es genug Paare gibt, die gerne wollen würden, wo es aber nicht klappt. Nicht jeder spricht darüber und da kann so ein „Überfall“ sehr weh tun.
    Ich finde, es gibt überhaupt keinen Grund, dass Du Dich rechtfertigst. Es ist Euer Leben, Eure Partnerschaft und Eure Entscheidung. Und wenn die in 20:Jahren noch genauso ist, dann ist das eben für Euch das Richtige

  • 01
    06
    2018
    18
    Caro

    Ich finde es extrem anmaßend – diese Frage! Was ist, wenn es sich ein Paar sehnlichst wünscht, es aber nicht klappt oder es bereits zu Fehlgeburten kam!? Es ist schmerzhaft und dennoch kann man der direkten Frage dann nicht immer direkt antworten. Wir selbst denken wie ihr, aber sind entspannt – auch ich hatte schon 3 Fehlgeburten und dennoch denke ich positiv, dass auch ein Leben ohne Kind toll sein kann und wird. Und wenn ein Kind kommen will, dann ist das ebenso schön.
    Liebe Sara, bleib so und lass dich nicht verbiegen.

  • 01
    06
    2018
    18
    Miriam

    Liest sich wie aus unserem Leben, genau die gleichen Argumente, Sprüche und Hasengespräche. Ich geh da auch nicht mehr drauf ein und mein Partner ebenfalls nicht. Ich bin 30 und mir geht es exakt genauso wie dir. Manchmal kommt es mir irgendwie so vor, als beleidige man Gott und die Welt wenn man nicht der „Norm“ entspricht und direkt Kinder bekommt, sondern sich einfach Zeit lässt und ein Kind nicht die Erfüllung bedeutet.
    Ohren auf Durchzug stellen und genießt euren Weg, egal wo er euch hinführen vermag.

    Liebe Grüße

  • 01
    06
    2018
    18
    Lea

    Das kann man auch noch weiterspinnen: Stellt euch vor ein Paar hätte gerne Kinder aber es klappt einfach nicht – und man wird ständig gefragt.

  • 01
    06
    2018
    18
    Patricia

    Liebe Sarah, sehr gut, dass du das Thema ansprichst! Ich sehe es ganz genauso wie du. Aktuell habe ich keinen Partner und kann mir Kinder so gar nicht vorstellen (ich bin 29), aber vielleicht ändert sich das auch noch, evtl mit dem richtigen Partner. Falls nicht, ist es aber auch nicht schlimm. In meinem Freundeskreis habe ich übrigens mehrere Frauen, die auch von sich sagen, nicht zu wissen ob sie Kinder wollen. Und trotzdem wird es von den Leuten vorausgesetzt, weil „das macht man eben so“.

    Ich finde nichts unverschämter, als bei solch privaten Themen anderen meine Meinung aufzudrücken. Man kann es den Leuten sowieso nie recht machen. Wenn man drei oder mehr Kinder bekommen würde, würde es wahrscheinlich heißen: was für eine Gebärmaschine – und das in der heutigen Zeit. Oder ähnliches.

    Macht das genauso wie es euch gefällt! Denn so ist es am besten :-)

    Ganz liebe Grüße

  • 01
    06
    2018
    18
    Anja Kampe

    Hey, wow das du über so ein persönliches Thema schreibst: Hut ab! Ich finde es werden so oft persönliche Grenzen überschritten, vorallem oftmals rund um das Thema Kind. Ich habe eine sehr gute Freundin die seit 10 Jahren versucht ein Kind zu bekommen und seid ich dieses Leid mitbekommen habe, habe ich ein mal mehr begriffen das bestimmte Dinge einfach nicht jeden angehen.
    Ich selbst habe zwei Kinder und musste sehr oft erleben das mir Fremde in der Schwangerschaft den Bauch angefasst haben. Streichle ich den Bierbauch meines Nachbarn in der Kneipe?
    Ich wünsche euch für welchen Weg ihr euch auch entscheidet das Beste und ein Leben was ihr euch wünscht. Denn darauf kommt es am Ende des Tages an.
    Liebe Grüße, Anja

  • 01
    06
    2018
    18
    Evy

    Es ist krass, wie selbstverständlich das Thema auch in den Medien ist – „Sie haben sich verlobt. Dann ist es mit den Kindern auch bald soweit!“ – Inhalt einer Klatschzeitung. Offen sind wir wohl nur, wenn es uns selbst nützt …

    Es gibt übrigens auch einen TED-Talk dazu und ich glaube, auch einige Videos. Wahrscheinlich ist es „einfacher“, wenn man sagt, dass man ne Erbkrankheit hat, die man nicht weiterübertragen will. Gesundheit ist, so meine Erfahrung, der beste Grund, um zu erkären, warum man gegen den Strom schwimmt. Das betritt z.B. auch Alkohol (den man nicht trinkt) usw.

    Mich interessiert: Wie gehst du mit diesen „Freunden“ um? Abgesehen davon, dass du dich erklärst. Hast du deswegen schon Menschen die Freundschaft gekündigt oder akzeptierst du das, weil diese Freunde andere, positive Eigenschaften haben?

  • 01
    06
    2018
    18
    Marla

    Da denkt man, die Zeiten ändern sich, nur um zu erfahren, dass in manchen Bereichen die Engstirnigkeit anscheinend nie endet. Kinderwunsch ja oder nein ist eine absolut persönliche Angelegenheit, die niemand zu hinterfragen hat. Unfassbar, wieviel Druck da immer noch aufgebaut wird, als ob es nichts Wichtigeres gäbe. Keine Promi- Hochzeit ohne Bauch-Schau: Baby-Glück? Auch Nicht-Promis werden zur Hochzeit gern und ungefragt mit Storchsymbolen eingedeckt. Aufwachen, das 21. Jahrhundert ist volljährig, möchte man rufen.

  • 01
    06
    2018
    18
    Maryam

    Es tut so gut deinen Beitrag und alle Kommentare zu lesen! Ich bin 35, mein Mann und ich haben keinen Kinderwunsch.

    Vor ein paar Jahren war es mir noch „unangenehm“ es anzusprechen, habe sogar gezweifelt ob ich überhaupt eine Wahl habe? In unserer Gesellschaft ist der Druck nach wie vor enorm!

    Mittlerweile ist es mir egal was andere sagen und denken, ich stehe zu meinem Entschluss! Sorry everyone ;) it’s not gonna happen!

  • 02
    06
    2018
    18

    Liebe Sarah,
    wow, damit scheinst Du einen wirklich wunden Punkt bei vielen jungen Frauen angestoßen bzw. ausgesprochen zu haben. Und mir geht es ähnlich wie meinen ganzen Vorrednerinnen: ich bin eigentlich auch nur stille Leserin, aber jetzt muss ich was dazu loswerden.
    Im Gegensatz zu den meisten der Nachrichten hier und auch zu Dir selbst, bin ich nicht in einer gefestigten Paarbeziehung (es ist wie sagt man so schön „kompliziert“) und ich bin auch „erst“ 26. Daher werde ich das noch nicht so häufig gefragt. Aber was mich trotzdem stört ist diese maßlose Ignoranz, wenn doch mal die Sprache darauf kommt und ums Verrecken nicht nachvollzogen werden kann, dass man vielleicht eine eigene Position dazu und eigene Wünsche (oder eben in diesem Fall keine) haben könnte.
    „In Deinem Alter hatte ich das auch noch nicht“, „Mit dem richtigen Mann kommt das schon“, „Sei doch nicht so dumm und denk, Du wüsstest was in 10 Jahren ist“, „Bis Du dann doch selbst eins hast, dann kannst Du es Dir ohne gar nicht mehr vorstellen“.
    Okay, fair enough, könnte alles passieren. Aber wenn nicht, wenn es nicht so kommt und ich tatsächlich weiterhin und für immer kein(e) Kind(er) will, wird das dann akzeptiert oder ist dann halt einfach etwas falsch mit mir gelaufen? Bin ich dann nicht richtig?
    Mich kotzt es so an, dass jeder immer alles besser weiß und dass in unserer Gesellschaft ungefragt in die Welt bläst – völlig ungefiltert, ob das höflich, hilfreich oder angebracht ist.
    Ich für meinen Teil habe mich lustigerweise für das gleiche Vorgehen wie Ihr beide / Du Dich entschieden: auf den Tag warten, an dem das mein größter Wunsch ist, Mutter zu werden (unabhängig davon, ob ein Mann da ist oder nicht) und wenn der nicht kommt, bin ich sicher, mir auch alleine ein erfülltes Leben gestalten zu können.
    Liebe Grüße, Nina

  • 02
    06
    2018
    18
    Linda

    Oh ja, das kenne ich zu gut. Ich würde mir niemals das Recht raus nehmen, eine so intime Frage zu stellen (außer Freunden, die ich sehr, sehr gut kenne). Jetzt bin ich aktuell mit unserem ersten Kind schwanger und die Reaktionen waren oft „Was? Von euch hätten wir das ja nicht gedacht!“ Also wie man es macht, macht man es falsch. 🙄

  • 02
    06
    2018
    18

    Du sprichst mir aus der Seele. Mein Freund und ich sind seit 6 Jahren zusammen, ich bin 29 und viele fragen natürlich schon wann wir heiraten wann wir Kinder bekommen. Nur haben mein Freund und ich schon vor, irgendwann zu heiraten aber wir haben bislang keinen Kinderwunsch. Mir hat sogar mal jemand gesagt, (obwohl ich bereits 5 Jahre mit meinem Freund zusammen war) wenn der Richtige kommt, dann ändert sich auch mein Kinderwunsch. Das fand ich schon ziemlich krass. Es ist schade, dass manche Menschen das nicht akzeptieren können, dass man einfach keine Kinder will, bzw das ganze Thema ein wenig auf sich zukommen lässt.
    Kinder sind eine Wahnsinns Verantwortung. Das ganze Leben ändert sich. Ich finde das sollte man sich schon gut überlegen. Ob man dazu bereit ist, sein Leben auf den Kopf zu stellen. Ich komme aus einer intakten Familie und meine Eltern sind zauberhaft. Ich bin ihnen unheimlich dankbar, wie liebevoll sie mich und meinen Bruder aufgezogen haben. Aber sie haben auch definitiv auf unheimlich viel verzichtet. So eine Entscheidung muss jeder für sich selber treffen und es wäre schön, wenn Freunde/Bekannte/Kollegen das akzeptieren könnten.
    Ich finde es mutig und sehr toll von dir, dass du dieses sehr private Thema angeprochen hast. Ich finde es auf jeden fall „krass“ dass du von so vielen Menschen auf dieses Thema angesprochen wirst. Ich würde nie jemanden fragen, ob er schwanger ist, nur weil er ein weiteres Oberteil anhat. Das geht einfach echt zu weit.

    LG Katharina
    https://dressandtravel.com

  • 03
    06
    2018
    18
    Andie

    Liebe Sarah, ihr macht das so wie ihr es wollt! Lasst euch von niemanden rein reden! Bei uns wurde zum Glück nicht so viel nach gefragt, habe aber auch direkt gesagt dass sich das alle sparen können. 3 Jahre nach der Hochzeit (und nach 12 Jahren zusammen) haben wir dann unsere Kleine bekommen..es hat sich dann einfach richtig für uns angefühlt…und das ist das wichtige, richtig für UNS! Macht weiter so!!!xx Andie

  • 03
    06
    2018
    18
    Carla-Sophie

    Ich bin 30 und Single seit 3,5 Jahren und mich fragen doch ernsthaft Leute: Wieso hast du denn keinen Freund?

    Aka, so scheisse siehst du nicht aus, dass du keinen abbekommen würdest, dann stimmt irgendwas anderes mit dir nicht. Du bist wohl zu kompliziert. Deine Ansprüche sind viel zu hoch, schraub die mal runter.

    Äh ja, alles klar.

    Richtig, ich bin Single weil ich in manchen Punkten keine Kompromisse eingehen möchte. Entweder der Richtige, mit dem es eben passt, kommt noch. Oder eben nicht und ich habe trotzdem ein erfülltes Leben.

    Das ist auch eine Antwort, die Menschen ungerne hören wollen. Die nächste Frage ist nämlich immer: Na und Kinder?

  • 04
    06
    2018
    18

    Oh wow, es geht wirklich vielen hier so wie mir. Ich verstehe euch alle sehr gut und es fühlt sich so an, als ob sich hier einige schon sehr viel anhören mussten. Bei mir ist es ähnlich. Nach 7 Jahren Beziehung ohne Trauschein wird zum einen die Hochzeit erwartet und da ich mich mit 33 ja im besten gebährfähigen Alter befinde, sollte ich doch gleich noch einen Stammhalter und Namensträger produzieren. Wenn dann die eigene Schwägerin noch dazu keine Kinder bekommen kann und sowohl sie als auch die Schwiegermutter (Familie meines Freundes) gerade geheiratet haben und somit der Name der Familie nur noch durch meinen Freund weitergegeben werden kann, sollte ich doch am besten gestern schon schwanger geworden sein und gleich zum nächsten Standesamt rennen, um meinen Namen abzulegen. Wo bitte leben wir denn heute, dass den Frauen noch immer solche Rollen wie Ehefrau und Mutter aufgedrückt werden. Bin ich nichts wert, nur weil ich noch keinen Ring am Finger oder einen Braten in der Röhre habe, wenn ich über 30 bin? Jedes Gramm zu viel auf der Hüfte wird gleich als Babybauch betitelt und die Nachbarn zerreißen sich das Maul über meine abgöttische liebe, die ich für meine Katze empfinde.
    Ich denke, jede Frau sollte für sich allein entscheiden, wann und ob sie Kinder möchte, und einzig allein mit dem Partner abklären was sie glücklich macht. Diese Kommentare abschalten, können wir aber wohl leider nicht, so verbohrt wie unsere Gesellschaft auf ihren Rollen beharrt.

  • 04
    06
    2018
    18
    Sarah

    Ich bin 35, habe weder Partner(in) noch Kind und auch keinen dringenden Wunsch eines von beidem in naher oder ferner Zukunft zu ändern. Ich finde es grundsätzlich völlig in Ordnung an seinen Mitmenschen Interesse zu zeigen und zu fragen, ob das Gegenüber Kinder möchte. (Die Frage sollte dann aber schon tendenziell wirklich nach dem „ob“ sein wohlgemerkt und nicht unbedingt sofort nach dem „wann“) Allerdings werden mir auch nicht so oft solche nervigen Fragen gestellt. Oder es ist irgendwie an mir abgeperlt, wenn es doch passiert ist und ich habe es gar nicht so aufdringlich wahrgenommen. Vielleicht bin ich deshalb einfach nicht so sensibilisiert.

  • 04
    06
    2018
    18

    Sarah, Du sprichst mir aus dem Herzen! Ich hatte bis Anfang 30 ebenfalls den Drang mein Leben erst einmal in vollen Zügen zu genießen, wollte definitiv kein Kind haben. Ständig kam die Frage, wann man denn endlich Oma, Onkel oder was auch immer wird. Dass ich mich in den Zwanzigern mit diesem Gedanken überhaupt nicht arrangieren konnte, stand gar nicht zur Debatte.

    Heute sehe ich das anders. Inzwischen hätte ich gern ein Kind, was aufgrund einer Hormonkrankheit aber gar nicht so einfach ist und dann kommen wieder die Sprüche wie: „Tja, hättest Du damals mal…!“ Aber das man in gewissen Lebenslagen einfach noch nicht dazu bereit ist, interessiert die Leute einfach nicht.

    Meine Freundin ist sehr jung Mutter geworden und oftmals schlichtweg überfordert – interessiert aber auch niemanden -.-

    Lass Dir nichts einreden. Wenn es irgendwann mal so sein soll, dann wird es so kommen und wenn nicht, dann nicht! Hauptsache Ihr habt Euch & genießt das Leben xD

    Lieben Gruß
    Franny

  • 05
    06
    2018
    18

    Hallo Sarah!
    Cooler Post! Bei mir war es ein bisschen anders: Wir hatten gerade beschlossen, keine Kinder zu wollen, als meine Tochter schon unterwegs war. Nun kann ich mir kein Leben ohne sie mehr vorstellen und bin seeeeeeeeehr dankbar, wie das Schicksal sich eingemischt hat.
    Dennoch bin ich ganz bei dir und kann einigen Vorrednern auch nur zustimmen: Was du willst und machst, geht niemanden was an. Und die Fragen hören nie auf. Die Leute wollen sich in alles einmischen. „Was, du stillst nicht? Wie kannst du nur?“ „Was, dein Kind geht nicht in die Krippe? Es muss doch sozialisiert werden!“ „Was, du gehst nicht in die Krabbelgruppe?“ „Wieso isst dein Kind keinen Brei?“ „WIeso läuft sie immer noch nicht, was machst du falsch?“ „Ist dein Kind wirklich schon anderthalb, es ist so dünn?“
    Ich habe übrigens FReundinnen mit und ohne Kinderwunsch. Bei manchen klappt es einfach nicht – allein deshalb finde ich es verdammt unhöflich, fremde Leute zu fragen, ob sie denn keine Kinder wollen. Man weiß doch nie, was in diesem sehr privaten Bereich passiert oder nicht passiert!
    Liebe Grüße, Anne

  • 05
    06
    2018
    18
    Sabine

    Liebe Sarah, ich habe mich auch lange Zeit in meinem Leben über diese ständige Frage nach Kindern geärgert. Lange hatte ich einfach keinen Kinderwunsch. Aber als ich mir mit dem richtigen Partner ein Kind wünschte, kamen die Sprüche, dass es mit 39 schwierig sei ein Kind zu bekommen. Nix da da, ich wurde sofort schwanger und hatte eine tolle Schwangerschaft. Gut, der kleine Dickkopf kam einen Monat zu früh, aber das lag sicherlich nicht an meinem „fortgeschrittenen“ Alter. Nun bin ich 48 und kann es genießen einen tollen Sohn zu haben. Aber das ganze Außenrum könnte ich verzichten: Kita-Platzsuche, Kindergartenplatzsuche, Ferienbetreuung, Urlaub nur zur Hauptreisezeit, Kinderzimmeraufräumen, gute Tipps zur Kindererziehung
    Bleib bei Deiner Entscheidung und lass Dir bloß nicht reinreden!
    Lieben Gruß Sabine

  • 07
    06
    2018
    18
    Daniela Fontein

    Ich bin sonst auch eine stille Leserin aber heute muss ich auch etwas los werden. Du sprichst mir aus der Seele liebe Sarah. Ich bin 37 und 18 Jahre mit meinem Partner unverheiratet zusammen.
    Es hat unheimlich gut getan deinen Post und die vielen Kommentare gleichsinnter zu lesen, hatte mich bis jetzt immer ziemlich alleine damit gefühlt. Danke für deine Offenheit.

  • 08
    06
    2018
    18
    Lisa

    Liebe Sarah,
    vielen Dank für deinen Mut zu diesem offenen Artikel. Und die vielen Kommentare sind auch absolut lesenswert.

    Mir ging es lange Zeit ähnlich mit den Fragen. Ich bin 31 und seit fast 7 Jahren verheiratet. Warum heiratet man denn, wenn man nicht sofort Kinder kriegen will?? Mit der Frage war ich oft konfrontiert. Mittlerweile sind die Fragen aber seit einiger Zeit verebbt aus dem Freundes- und Kollegenkreis. Was aber das Ganze auch nicht besser macht, denn ich bin einfach als Karrierefrau abgestempelt. Dabei fühle ich mich (und auch mein Mann) einfach noch nicht bereit für Kinder. Wir wollen uns einfach noch ein paar Jahre Zeit lassen. Und falls es dann Ende 30 nicht klappt, ist das auch ok. Dessen sind wir uns bewusst und nehmen es in Kauf. Ein Leben ohne Kind ist doch nicht unbedingt für alle unvollständig.

    In der Familie ist es beinahe noch nerviger. Denn da wird das Thema totgeschwiegen. Die Familie ist der Ansicht, dass ein Leben ohne Kinder nicht lebenswert ist. Und da wir keine Kinder haben, sind wir eben komisch. Die Großstädter eben…. Aber trotzdem wird immer geguckt ob ich bei der Runde Sekt mittrinke und es wir freudig erzählt, wenn meine Kindergartenfreundinnen wieder mal schwanger sind. Aber nie werde ich gefragt, was meine Pläne sind. Nun ja, ich bin froh, denn meine Antwort würde eh auf Unverständnis stoßen.

    Ich bin der Meinung, das man darüber lachen sollte. Die Planung und Entscheidung gehen nur euch und euren Partner etwas an. So lange ihr euch einig sein, kann es dem Rest egal sein.

    Liebe Grüße
    Lisa

  • 08
    06
    2018
    18
    Susanne

    Liebe Sarah,
    ich finde es sehr beeindruckend, dass du dich an dieses doch sehr persönliche Thema gewagt hast. Ich werde dieses Jahr 30 und nächstes Jahr heiraten, deshalb rechne ich auch spätestens nach der Hochzeit mit solchen Fragen.
    Ich persönlich bin bei anderen Leuten vorsichtig geworden das Thema Kinderplanung anzusprechen, da ich schon in ein böses Fettnäpfchen getreten bin. Eine Kollegin erzählte mir, dass ihre Schwester schwanger ist, auf die Frage, wann es denn dann bei ihr soweit sei, antwortete sie, hätte ich es nicht in der 14. Woche verloren. Seitdem frage ich Freunde und Kollegen nie wieder nach der anstehenden Kinderplanung.
    Und das kann ich auch jedem nur mit auf dem Weg geben, man weiß nie, was Paare schon erlebt haben und was ihre Gründe für ein kinderloses Leben sind. Es wir schon seinen Grund haben und das sollte man auch akzeptieren und deshalb das Thema gar nicht erst ansprechen.

    Alles Liebe Susi

  • 08
    06
    2018
    18
    Ramona

    Danke für deinen Text,mir geht es ganz genauso. Ich bin 29 und seit 7 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir wünschen uns auch keine Kinder (wenngleich -wie du schon sagtest- das sich irgendwann auch ändern könnte), aber sobald man das sagt, reagiert der Großteil aller Gesprächspartner mit Unverständnis oder noch besser mit Aussagen wie: „Das kommt schon noch.“ Als wäre es schlimm, wenn der Kinderwunsch eben nicht mehr kommt. Klar mache ich mir ab und an Gedanken, weil ich nun mal bald aus dem „gebärfähigen Alter“ raus bin. Aber nur weil ich eben von Zeit zu Zeit die biologische Uhr fühlen kann, heißt das eben noch lange nicht, dass ich ein Kind wollen muss. Nur scheint diese Ansicht in unserer heutigen Gesellschaft nach wie vor nicht akzeptiert zu sein.

  • 10
    06
    2018
    18
    Eileen

    Liebe Sarah. Vielen Dank für den Artikel. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass andere Leute meinen, sich Gefanken über unsere Lebensplanung machen zu müssen. Wir haben eine Tochter. Regelmäßig bekommen wir die Fragen, wann denn das zweite Kind kommt. Wo bleibt denn das Geschwisterchen? Wir sind mit einem Kind super happy PUNKT Und dann kommen die Kommentare: …Ein Kind ist doch schade… Dann hat es einen zum spielen… Einzelkinder werden verzogen… usw. Ich denke, dass unsere Tochter auch ohne Geschwister glücklich wird. Es ist sehr schade, dass man sich für viele Lebensentscheidungen rechtfertigen muss

  • 11
    06
    2018
    18
    Isabelle

    Liebe Sarah, danke für den wirklich persönlichen Text! Die Entscheidung für oder gegen ein Kind ist so etwas intimes, das wirklich nur das Paar selbst etwas angeht. Und was das mit einer Hochzeit/Ehe zu tun hat, versteh ich eh nicht…
    Bei uns ist es genau andersrum, ich bin aktuell schwanger mit unserem ersten Kind, wir sind aber nicht verheiratet. Und (fast) JEDER, dem wir erzählen, dass wir ein Baby bekommen, fragt, ob und wann wir denn dann heiraten würden. Wollen wir aktuell aber nicht. Das ist auch anscheinend sehr schwer zu glauben, auch in der heutigen Zeit geht Kind bekommen anscheinend nur, wenn man verheiratet ist. Finde ich auch sehr nervig, da es immer suggeriert, es wäre doch „besser“, wenn wir heiraten würden. Ich antworte dann einfach nur „irgendwann wollen wir schon mal heiraten, aber aktuell nicht“.

  • 17
    06
    2018
    18

    @Evy: Bitte entschuldige das verspätete Feedback auf deine Fragen.
    Bis jetzt gab es Gott sei Dank noch nicht die Situation, dass es mit Freunden ein großes Problem bzgl. unterschiedlicher Meinungen zu diesem kontroversen Thema gab. Unsere engen Freunde kennen alle unsere Einstellung und akzeptieren sie – auch wenn einige eine völlig andere Meinung zu diesem Thema haben. Und genauso wie sie offen und ehrlich ihre Meinung dazu äußern, kommuniziere ich im Freundeskreis auch unserer Sicht der Dinge offen und ehrlich. :-)

  • 25
    06
    2018
    18
    Manuela

    Ich bin ganz bei dir – die Manifestierung in den Köpfen der Gesellschaft ist wirklich enorm! Ich bin selbst 32Jahre alt, seit mehreren Jahren mit meinem Partner zusammen und das Thema „Kinder“ allgegenwärtig. Nicht bei uns selbst, aber ich habe das Gefühl außerhalb dessen. Das ich Kinder nicht ausschließen möchte gebe ich zu verstehen. Aber da wir mindestens genauso gerne reisen wie ihr, wir Karrieretechnisch noch soviel machen möchten usw. ist es derzeit auch kein Thema. Dann aber sich anzumaßen „Du, da hast aber echt nicht mehr viel Zeit!“ treibt mich in den Wahnsinn! Auch was den Druck gegenüber meinen Freund betrifft, dass er doch mal „in die Pötte kommen solle“ oder „Reist jetzt soviel ihr könnt, mit Kindern geht das aber nicht mehr!“ bekommen wir ebenso zu hören. Dabei gehts uns wie euch, dass es zumindest aktuell für uns kein Thema ist. Wir haben Tierchen zuhause und ja, das festigt durchaus. Es ist aber ein Trugschluss zu denken, nur weil wir diesen Schritt als Paar meistern wäre der nächste nicht mehr weit. Wer hat diese Ordnung in den Köpfen der Menschen fest geschrieben? Richtig, die Kirche. Die Erziehung. Wenn wir doch so fortschrittlich sein möchten, liberal und offen, dann geben wir doch den gewollt kinderlosen Paaren ebenso die Luft zum Atmen wie Geschlechterneutralen Menschen. Es ist eine Frechheit, eine Anmaßung über den Lebensweg des anderen zu urteilen. Jeder wie er will und kann ist die Devise! Und die Freiheit zu genießen zu zweit ist ebenso zu respektieren wie manch unglücklicher Mensch, der sich annahm sich aufgrund gesellschaftlichen Drucks dann doch einmal einem Kind zu beugen.

  • 03
    07
    2018
    18
    Svenja

    Hätte mir von einem Jahr jemand gesagt, dass ich heute im 7. Monat schwanger bin, hätte ich ihn ausgelacht. Lange, lange Zeit konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, jemals ein Kind zu bekommen. Warum? Ich habe mich schlichtweg nicht als Mama gesehen, nicht als Frau, die ihre Karriere (ein Stück weit) aufgibt, um sich um Kind und Familie zu kümmern, nicht als Person, die täglich zurücksteckt, um für andere da zu sein, nicht als Partnerin, die ihren Mann und seine Liebe teilen möchte. Was hat sich geändert? Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau. Wir wissen es nicht genau. Irgendwann war der Wunsch nach Familie plötzlich da. Der Wunsch, einem Kind Dinge beizubringen und Werte zu vermitteln es gemeinsam groß zu ziehen, einem kleinen Wesen die Welt zu zeigen und mit ihm eine zu entdecken, die man selbst schon lange vergessen hat.
    Es kann so kommen oder anders bleiben. Lasst euch bloß von niemandem reinreden, ihr macht das genau richtig!

  • 12
    02
    2019
    19

    woow… das ist echt so dumm. Ich kann einfach nicht verstehen, warum sich alle immer einmischen müssen. Ich habe ein ähnliches Problem, nur ist es bei mir genau andersrum. Ich bin fast 23 und wünsche mir nach meiner Ausbildung unbedingt ein Baby. Keiner versteht das und ich kann mir immer nur anhören, wie jung ich bin, dass ich doch kein „Leben leben“, Karriere machen und die Welt sehen muss. Dass jung Mutter sein aber einfach schon immer mein Wunsch war, kann keiner verstehen und akzeptieren und ich weiß jetzt schon, dass ich, wenn es soweit ist überall die Frage „oh war das ein Unfall“ oder „das war ja wohl nicht geplant oder?“ beantworten muss. Ich finde das ist einfach ein Thema, das jeder selbst mit sich ausmachen soll und wenn man sich bereit frühlt, dann ist der richtige Zeitpunkt. Nicht unbedingt automatisch sobald man 30 ist…

  • 15
    03
    2019
    19

    Ich finde es insgesamt sehr traurig, das man sich für alles und jegliche rechtfertigen muss, warum man das tut und das tut. Passend vor allem zum Weltfrauentag von letzter Woche ein perfektes Thema. Das man als Frau sich überhaupt dafür rechtfertigen muss, dass man glücklich ist mit der jetzigen Situation bestehend aus glücklichem Job, feste Partnerschaft, die Möglichkeit zu reisen und man wunschlos glücklich ist und das Glück dann noch beweisen muss, ist wirklich lächerlich. Ich kenne aus meinem Freundeskreis ebenfalls viele die Mütter geworden sind, und mit sich total im Reinen sind und gar nicht darüber nachdenken: Mist jetzt kann ich weniger reisen. Von denen habe ich gelernt, ich lebe mit meinem Freund inzwischen schon 4 Jahre zusammen, und wenn irgendwelche Fragen aufkommen, wann es bei uns so weit ist, dann nehmen wir Ihnen den Wind aus dem Segel mit unserer vollkommenen Zufriedenheit, da wir beide ganz genau wissen wie zufrieden wir doch gerade sind. Und so wie es ist, auch gut ist und wir keinem eine Begründung schuldig sind.

    Liebevolle grüße,

    die Anh

  • 19
    01
    2020
    20
    Josefine

    Danke für diese ehrlichen Worte! Ich bin 31 und mir geht es haargenau so wie dir – ich habe diesen Wunsch nach einem Kind einfach noch NIE verspürt. Manchmal wünsche ich mir fast, dass er sich endlich einstellt, damit ich mich nicht mehr schlecht und komisch fühlen muss deswegen … ist das bescheuert, oder?! Ich fühle mich manchmal, als würde man mir eine Stoppuhr vor die Nase halten und wenn die Zeit abgelaufen ist, ist meine arme Seele halt leider verloren. So viele sprechen davon, dass es das einzige Lebensglück, die Erfüllung und der Sinn des Lebens ist … aber mittlerweile sind zum Glück auch viele ehrlich und berichten über die Schattenseiten und nicht so schönen Momente. Genau wie du finde ich es paradox, dass alles offener & individueller wird aber bei Hochzeit & Familienplanung stecken die Köpfe noch im 19. Jahrhundert fest. Ich wünsche den nachfolgenden Generationen, dass sich das schnell ändert und dir wünsche ich weiterhin alles Gute auf deinem Weg durch diese wunderschöne Welt ❤️

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