Lissabon stand schon so lange auf unserer Liste, dementsprechend hatte ich bereits seit Jahren einen Ordner auf meinem iPhone, den ich immer weiter mit Tipps für die portugiesische Hauptstadt füllte. Wir waren Mitte März für insgesamt fünf Tage vor Ort und haben in dieser Zeit unglaublich viel gesehen und erlebt. Was sich in Lissabon wirklich lohnt und was wir euch von Herzen weiterempfehlen können, das möchten wir in diesem Artikel mit euch teilen.
Vorab aber noch kurz und knackig ein paar organisatorische Dinge, die ihr bestenfalls schon vor dem Trip wissen solltet:
Reisezeit, Transport und die Reisedauer: Praktische Tipps für eine Lissabon Reise:
1. In Lissabon sollte man unbedingt gutes Schuhwerk tragen und bestenfalls auch sehr gut zu Fuß sein, denn die Stadt wurde auf sieben Hügeln gebaut. Das heißt, man läuft fast immer bergauf oder bergab. Und das oftmals auf rutschigem Kopfpflaster.
2. Wenn ihr längere Strecken doch lieber fahren möchtet, dann kommt hier unser Tipp: Uber ist in Lissabon sehr günstig und weit verbreitet. Wir mussten nie länger als fünf Minuten warten und haben meist nur wenige Euro gezahlt. Auch für die Fahrt vom Flughafen in die City ist Uber super praktisch.
3. Bitte kommt nicht auf die Idee, euch für Lissabon stattdessen einen Mietwagen zu nehmen. Der Verkehr ist in der Innenstadt sooo stressig und parken ein Ding der Unmöglichkeit. Falls ihr einen Roadtrip plant, startet die Automiete erst nach dem Lissabon-Part und lasst euch stattdessen wieder mit dem Uber zur Vermietung am Flughafen fahren!
4. Wir können das Frühjahr mit angenehm milden Temperaturen als Reisezeit sehr empfehlen. Den Sommer würde ich eher vermeiden, da es zum einen sehr heiß wird und zum anderen deutlich mehr los ist.
5. Und die Reisedauer? In Lissabon gibt es unglaublich viel zu sehen zu und erleben. Wenn man nicht zu sehr durch die Stadt hetzen und auch mal das ein oder andere Stündchen ganz gemütlich im Café in der Sonne sitzen möchte, dann würden wir auf jeden Fall vier, besser sogar fünf Tage empfehlen.
Zehn Dinge, die man in Lissabon machen sollte
1. Ein zentral gelegenes Hotel buchen
Am liebsten in Bairro Alto, Baixa, Chiado oder im ältesten Stadtviertel Lissabons Alfama. Wir waren während unseres Aufenthalts in zwei verschiedenen Hotels in Chiado und Bairro Alto und waren mit beiden sehr happy.
Das Palácio Ludovice Wine Experience Hotel hatten wir euch bereits separat vorgestellt, das Patio do Tijolo können wir ebenfalls sehr empfehlen. Ein entspanntes, kleines Designhotel in einer super Lage!
2. Sich (durch die Altstadtviertel) einfach treiben lassen
Nicht alles ganz fix planen ist für mich der wichtigste Tipp bei einer Lissabon Reise, denn in den Vierteln Chiado, Bairro Ailto und Alfama gibt es so viel Schönes zu entdecken, dass man auch ohne großen Plan einfach losspazieren und sich treiben lassen kann.
Egal ob Streetart (Wusstet ihr, dass Lissabon eine der Städte mit der schönsten Streenart weltweit ist?), kleine Boutiquen, charmante Gassen oder detailverliebte Cafés, es gibt so viel zu sehen!
Man findet keinen Lissabon-Guide ohne die Empfehlung einer Fahrt mit der berühmten Straßenbahn, bestenfalls mit der Linie 28 oder einer der Standseilbahnen. Ganz ehrlich? Ja, die Routen sind sicherlich schön, aber die Bahnen sind so überfüllt, dass die Fahrt eher stressig statt spaßig wird. Unsere Empfehlung: Lieber an der Route der Bahn entlang spazieren und die berühmte Tram bei ihrer Fahrt durch die schmalen Gassen beobachten.
3. Über das Gelände der LX Factory bummeln
Auf einem ehemaligen Fabrikgelände im Stadtteil Alcântara befinden sich auf rund 20.000 Quadratmetern zahlreiche Concept-Stores, viel Gastronomie und kleine Läden lokaler Künstler. Eine kreative Mini-Stadt mit viel Streetart und einem Flohmarkt, der jeden Sonntag stattfindet.
4. Viele Pastéis de Nata essen
Mir läuft schon wieder das Wasser im Munde zusammen, wenn ich nur an die köstlichen Blätterteig-Puddingtörtchen denke … Sucht man nach den besten Pastéis de Nata in Lissabon, landet man sehr schnell bei der berühmten Bäckerei Pastelaria de Belém, die ihre ganz eigenen Pastéis de Belém anbieten. Und ja, die Törtchen dort schmecken definitiv besser als in anderen Konditoreien. Aber: Sehr nah ran kommen die Pastéis de Nata in der ebenfalls sehr beliebten Manteigaria, die viele Filialen in der Innenstadt hat.
Spannend: Auch bei den berühmten, sehr touristischen Konditoreien zahlt man unter zwei Euro für ein Pastel de Nata. Und die Törtchen sind so süß, dass eines völlig reicht. Na gut, ein paar Stunden später wird es dann Zeit für das nächste …
5. Lissabon von oben bewundern
Immer eines der Highlights bei einem Städtetrip: Aussichtspunkte. Ich könnte stundenlang von oben auf eine Stadt schauen und den bunten Trubel aus der Vogelperspektive beobachten. Besonders beliebt: die Plattform des Elevador de Santa Justa, ein Aufzug, der die Stadtteile Baixa, Chiado und Bairro Alto miteinander verbindet.
Den besten Ausblick auf die Stadt bieten die verschiedenen Aussichtspunkte in den Vierteln Alfama und Graça. Der höchste Aussichtspunkt ist der Miradouro Nossa Senhora do Monte, sehr beliebt ist auch der Aussichtspunkt der Burg Miradouro do Castelo de São Jorge. Uns gefiel der Ausblick vom Miradouro da Graça am besten.
Good to know: Zwar wunderschön, aber viel zu überlaufen sind die nahe beieinander gelegenen Aussichtspunkte Miradouro de Santa Luzia und Miradouro das Portas do Sol.
Direkt gegenüber des Palácio Ludovice Wine Experience Hotel in Bairro Alto befindet sich übrigens der ebenfalls sehr sehenswerte Miradouro São Pedro de Alcântara.
6. Ausgiebig brunchen gehen
Gibt es etwas Schöneres, als in einem hübschen Café zu sitzen und bei einem richtig guten Kaffee (und Pancakes!) ganz entspannt den bunten Trubel einer Stadt zu beobachten? All unsere Café-Favoriten hatten wir euch in diesem Beitrag näher vorgestellt!
Und da ich das Thema Abendessen nicht ganz außen vor lassen möchte, kommen hier noch kurz und knackig drei Tipps in unterschiedlichen Preiskategorien: Eine moderne Interpretation traditioneller, portugiesischer Gerichte in einem traumhaft schönen Ambiente bietet das Restaurant FEDERICO (Rua do Diário de Notícias 150), eine richtig gute Pizza könnt ihr in der M’arrecreo Pizzeria (Rua São Pedro de Alcântara 35,) nur wenige Meter weiter genießen. Leckeres, gesundes Essen mit frischen saisonalen Zutaten bekommt ihr ganz unkompliziert in einer der sechs Filialen von Honest Greens.
7. Mit der Fähre nach Cacilhas fahren
Es kostet nur wenige Euro, mit der Fähre von Cais do Sodré auf die andere Seite des Tejo nach Cacilhas hin und zurückzufahren. Auf der rund zehnminütigen Fahrt bietet sich ein toller Blick auf die Stadt und die berühmte Brücke Ponte 25 de Abril. Auf der anderen Seite befinden sich unter anderem das bekannte Restaurant Ponto Final und die Cristo-Rei Statue. Ansonsten ist Cacilhas offen gesagt nicht besonders sehenswert, aber die kurze, unkomplizierte Fahrt an sich lohnt sich schon alleine für den Ausblick auf Lissabon.
8. Keramik shoppen
Wer Keramik liebt, der wird in Portugal sehr glücklich. Auch in Lissabon kann man an jeder Ecke zu verhältnismäßig sehr günstigen Preisen wunderschöne Stücke shoppen. Ein Highlight ist zweifelsohne der beliebte Store Cerâmicas na Linha (Rua Capelo 16), in dem man zum Teil Keramik sogar zum günstigen Kilo-Preis kaufen kann.
9. An der Hafenpromenade entlangschlendern
Lissabon schmiegt sich an das Ufer des Tejo und man kann in der Stadt viele Kilometer am Fluß entlangspazieren. Und natürlich gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants mit schönem Blick auf das Wasser. Ein weiterer Tipp: Ein Fahrrad leihen und die sieben Kilometer vom Quiosque da Ribeira das Naus bis zum Torre de Belem radeln.
10. Ein Tagesausflug nach Comporta
Ein ganz besonderes Highlight Lissabons: Nur wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt kann man einen herrlichen Strandtag verbringen. Empfohlen wurden uns zum Beispiel die Strände der Costa da Caparica oder der Strand von Carcavelos.
Ganz besonders schön ist jedoch ein Ort, der sich mit rund 90 Minuten Fahrt für einen Tagestrip mit Übernachtung lohnt: Comporta. Was diesen Ort so besonders macht? Das Naturschutzgebiet hat einen der schönsten Strände, die wir jemals in Europa gesehen haben – und dank strenger Regeln gibt es nur wenige Hotels und Ferienhäuser, die sich allesamt einer nachhaltigen Bauweise verschrieben haben. In Comporta trifft man nur eineinhalb Stunden vom Trubel Lissabons entfernt auf modernen Minimalismus, einen insgesamt 60 Kilometer langen Küstenstreifen, Dünenlandschaften, unzählige Störche und Reisfelder.
Ein paar Hotel-Tipps, wenn ihr etwas länger bleiben möchtet: Spatia Comporta, Independente Comporta und Quinta Da Comporta.