Werbung – Bezahlte Zusammenarbeit mit Hapag-Lloyd Cruises
Schon am Flughafen wurden wir von violett leuchtenden Lupinen begrüßt. Die ursprünglich aus Alaska stammenden Blumen haben im Juni Hochsaison und sind mit dem Bild von „Island in Sommer“ ebenso verbunden wie die Vulkane, Gletscher und Wasserfälle.
Teile der Insel sind im Sommer mit einem violetten Lupinen-Teppich übersäht. Ein faszinierendes Bild, wenn die Blumen in voller Blüte stehen und im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel in den Himmel ragen.
Es war der 17. Juni, der Nationalfeiertag Islands. Der Tag der Unabhängigkeit wurde bereits im Flugzeug zelebriert, mit Karamellkuchen für alle Passagiere.
„So kalt ist es gar nicht“, war mein erster Gedanke, als ich das Flughafengebäude verließ. Bis mich wenige Sekunden später die erste Windböhe erreichte und ich nach der Wollmütze in meinem Handgepäck kramte. Rund eine Stunde fuhren wir anschließend vom Flughafen zu unserem Schiff, das am Hafen etwas außerhalb von Reykjavík auf uns wartete. Vorbei an unzähligen Lupinen, die sich wie ein leuchtender Teppich über das sommerliche Island ausbreiteten. In der Ferne sahen wir den Qualm des Vulkans bei Grindavik, der erst kürzlich ausgebrochen ist. Die Bewohner können immer noch nicht zurück in ihr Zuhause. Niemand weiß, wann und ob das überhaupt wieder der Fall sein wird. Man lebt auf Island eng mit der Natur verbunden. Der Mensch spielt nur eine kleine Nebenrolle, das wird schnell klar. Rund 380.000 Menschen wohnen auf der zweitgrößten Insel Europas und machen sie damit zu einer der am dünnsten besiedelten Regionen der Erde. Rund 11 Prozent Islands sind mit Gletschereis überzogen. Um die Größe besser greifen zu können: Island ist circa 28 Mal so groß wie Mallorca, eine Insel mit fast einer Million Einwohnern.
Tief verwurzelt ist auch der Glaube an Feen und Trolle. In den kommenden Tagen hörten wir noch viele Geschichten über die Fabelwesen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden und so viel mehr sind als „nur“ Märchen. Für die Isländer ist selbstverständlich, dass sie sich ihr Zuhause mit den magischen Wesen teilen. Sogar die Regierung setzt auf eine Elfenbeauftragte, möchte sie doch nicht versehentlich eine neue Straße dort bauen, wo ein geheimes Elfenvolk zuhause ist. Und irgendwie passt dies auch zu der mystischen Atmosphäre, die man auf Island vom ersten Augenblick an verspürt.
An Bord der HANSEATIC nature von Hapag-Lloyd Cruises
Über vier Jahre ist es her, dass wir in Chile von Bord der HANSEATIC nature gingen und mein Herz hüpfte ein bisschen, als ich das Schiff betrat, an dem wir im März 2020 kurz vor den Hürden der Pandemie noch solch eine besondere Zeit verbringen durften. So viele schöne Erinnerungen und große Vorfreude darauf, wieder auf solch außergewöhnliche Weise ein Land kennenlernen zu dürfen. Ja, die Erwartungen an Island sowie die Expeditionsreise waren groß, und so viel sei vorab bereits verraten: Sie wurden übertroffen!
Doch erst einmal ein paar Fakten zur Expeditionsflotte von Hapag-Lloyd Cruises:
1. Die HANSEATIC nature und ihre zwei Schwesternschiffe HANSEATIC spirit und HANSEATIC inspiration bieten Platz für 230 Passagiere, bei Spitzbergen-Umrundungen und Antarktisreisen sind aufgrund strenger Regularien zum Schutz der sensiblen Gebiete sogar nur maximal 199 Passagiere an Bord.
2. Die Schiffe sind deutlich kleiner und wendiger. Das bedeutet, dass sie auch Routen fahren können, die für ein viel größeres Kreuzfahrtschiff niemals möglich wären. Dank Zodiacs und Tenderbooten können die Gäste auch an urprünglichen Orten ohne großen Hafen anlanden.
3. Wissensvermittlung spielt eine zentrale Rolle an Bord. Bei jeder Route fahren renommierte Expertinnen und Experten verschiedener Fachgebiete mit, zum Beispiel aus der Biologie, Landeskunde oder Geologie. Das Expertenteam begleitet die Ausflüge, beantwortet jederzeit Fragen und bietet den Gästen interessante Insights bei täglichen Vorträgen. Man hat jederzeit die Möglichkeit, Sichtungen und Erlebnisse einzuordnen, und das fühlt sich ein bisschen so an, als wäre man in die spannende Tierdoku im TV eingetaucht. Außerdem gibt es an Bord die sogenannte Ocean Academy, in der man zu allen Themen recherchieren kann. Unter anderem an der Study Wall, einer sechs Meter breiten Bildschirmwand mit Touchscreen.
4. Um die Natur noch besser verstehen und erleben zu können – denn das steht bei den Expeditionsreisen an allererster Stelle – gibt es auf den Schiffen auch einige bauliche Highlights. Zum Beispiel zwei gläserne, ausfahrbare Balkone und den „nature Walk“ am Bug des Schiffes.
Auf der HANSEATIC nature und ihren Schwesterschiffen gibt es keine Innenkabinen. Jede einzelne im Design von der Natur inspirierte Kabine oder Suite ist nach außen gerichtet. Man kann zwischen Kabinen mit Panoramafenster oder French Balcony und zwischen Kabinen und Suiten mit eigenem Balkon wählen. Die sogenannte Grand Suite bietet eine große Veranda am Heck des Schiffes.
5. Regelmäßig finden an Bord zur jeweiligen Region maßgeschneiderte Themenreisen statt. So wie beispielsweise in Island, wo das Thema „Wandern“ im Fokus stand. Viele landschaftliche Highlights erreicht man durch kürzere und längere Wanderungen.
6. Für die Dauer der Reise werden den Gästen Parkas und Gummistiefel kostenlos zur Verfügung gestellt. Sehr praktisch, denn so muss man diese sperrigen Stücke nicht ins Reisegepäck packen. An Bord gibt es sogar einen Gummistiefelraum, in dem die Schuhe nach den Kabinen geordnet bereitstehen. Fun Fact am Rande: Gummistiefel sind auf Island auch im Sommer Gold wert!
7. Auch wenn das Erleben der Natur an allererster Stelle steht, so wird an Bord von Hapag-Lloyd Cruises das große Reiseabenteuer mit höchstem Komfort verbunden. Es gibt drei verschiedene Restaurants mit Essen auf sehr hohem Niveau, einen Wellnessbereich mit Sauna (Stellt euch das fantastische Panorama während der Fahrt vor!), und verschiedene Bars.
8. Nachhaltigkeit hat einen sehr hohen Stellenwert bei allen Schiffen von Hapag-Lloyd Cruises, insbesondere bei der Expeditionsflotte, die zum Teil die entlegensten Regionen der Erde bereist. Die Schiffe sind für die Landstromnutzung ausgestattet, verzichten auf Schweröl und fahren immer mit so wenigen Knoten wie möglich. Doch es sind auch die kleinen Dinge, die man als Gast an Bord bemerkt; zum Beispiel die eigene Trinkwasseraufbereitung und eine strikte Mülltrennung. Mehr über die Nachhaltigkeitsstrategie der Reederei könnt ihr hier lesen!
Bei unserer Reise im Frühjahr 2020 hatten wir euch noch viel mehr über das Schiff erzählt, und um diesen Beitrag nicht zu sprengen, möchte an dieser Stelle gerne auf unseren damaligen Artikel verweisen, in dem wir genauer auf die einzelnen Elemente, die Annehmlichkeiten an Bord und die Besonderheiten des Expeditionsschiffes eingegangen sind.
Doch nun möchten Chris und ich mit euch eintauchen in diese ganz besondere Reise rund um Island, die so viel Besonderes für uns bereit hielt. Unsere Route: Ab Reykjavik fuhren wir gegen den Uhrzeigersinn komplett um Island, mit Stopps an vielen verschiedenen Highlights ebenso wie an entlegenen Orten, die wir nur mit Zodiac-Anlandungen erreichten.
Eine Expeditionsreise rund um Island mit der HANSEATIC nature
Eine Reise mit der HANSEATIC nature bedeutet vor allen Dingen, dass man mit dem Schiff nicht nur von A nach B fährt, sondern vielmehr ganz im Sinne von der „Weg ist das Ziel“ währenddessen in die Natur des Reiselandes eintauchen kann. So auch an unserem ersten Morgen, an dem wir durch die einzigartige Bucht von Heimaey fuhren, um am kleinen Hafen der einzigen bewohnten Westmännerinsel anzulegen. Schon aus dem Bett unserer Kabine sahen wir die hohen Felswände, die an unserem Balkon vorbeizogen. Surreal, wie eine Fototapete.
Die Einfahrt ist auch für erfahrene Kapitäne eine Challenge, denn sie ist sehr kurvenreich. Außerdem ragt ein Lavafeld von einem großen Ausbruch 1973 in die Bucht, das damals sogar drohte, den Hafen ganz zu blockieren. Wenige Minuten später standen wir dick eingepackt in unsere Parkas zusammen mit vielen anderen Passagieren auf dem nature Walk, um die letzten Minuten der Hafeneinfahrt am Bug des Schiffes zu erleben.
Das Wetter im isländischen Sommer ist gewöhnungsbedürftig, aber die einzigartigen Ausblicke ließen meist fast vergessen, dass der Wind gerade um die Ohren pfeift.
Die Gäste haben an den jeweiligen Häfen immer die Möglichkeit, organisierte Ausflüge zu buchen oder individuell die Gegend zu erkunden. Ein besonderes Highlight bei unserer Reise, die das Wandern in den Fokus rückte: an jedem Hafen fanden auch geführte Wanderungen direkt vom Schiff aus statt, immer begleitet von Experten und Expertinnen, die passend zu ihren jeweiligen Themengebieten nicht nur viel über Land, Tierwelt und Leute erzählten, sondern auch den Blick auf besondere Details lenkten, die den Gästen vielleicht entgehen würden.
Heimaey und die Westmännerinseln
Auf Heimaey entschieden wir uns für eine Wanderung vom Schiff aus und hatten an einem der windigsten Orte Europas solch ein Glück mit dem Wetter. Es war fast windstill, und so konnten wir mit einem steilen Aufstieg zum Dalfjall auf einem schmalen Weg atemberaubende Ausblicke genießen.
Übrigens immer mit einem wachen Auge in die kleinen Höhlen und Felsvorsprünge, in der Hoffnung, einen Papageitaucher zu erspähen. Fast schon ein bisschen enttäuscht waren wir, dass wir keinen sahen. Und ich muss schmunzeln, wenn ich daran denke, was uns ein paar Tage später an anderer Stelle erwartete.
Ein Seetag an Bord der HANSEATIC nature
Am frühen Abend verließen wir den Hafen von Heimaey mit Kurs auf Seyðisfjörður, eine Stadt am Ende eines gleichnamigen Fjords im Osten Islands.
Die längste Distanz unserer Reise, und so erwartete uns der einzige Seetag auf unserer Route. Solch ein Seetag ist immer eine schöne Möglichkeit, das Schiff und die anderen Gäste näher kennenzulernen, sich spannende Vorträge des Experten-Teams anzuhören und entspannte Stunden in der Observation Lounge zu verbringen.
Mit einem guten Buch, einer Tasse Tee und Blick auf das Meer. An unserem Seetag regnete es viele Stunden lang, bis der Himmel ein kleines bisschen aufbrach und die Sonne die tosenden Wellen glitzern ließ. Es ist so faszinierend, wie viele unterschiedliche Lichtstimmungen man auf solch einer Reise auf dem Wasser erleben darf und wie viele verschiedene Facetten das Meer hat.
Seyðisfjörður und der Hengifoss Wasserfall
Unser nächstes Ziel Seyðisfjörður erreichten wir am frühen Morgen nach einer Fahrt durch einen langen Fjord.
Es lohnt sich bei einer Expeditionsreise immer, früh aufzustehen, denn es gibt so viel zu sehen. Insbesondere im Sommer im Hohen Norden, wenn es nie wirklich dunkel wird. Bei unserer windigen Fahrt durch den Seyðisfjörður bekamen wir bereits einen Einblick in das, was uns im Umland der gleichnamigen Stadt erwarten würde. Zahlreiche Wasserfälle, verschneite Berggipfel und unzählige Lupinen.
Unser Ausflug startete bereits kurz nachdem wir am Hafen angelegt hatten. Mit dem Bus ging es für uns zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, zu einem der berühmtesten Wasserfälle Islands, dem Hengifoss. Bei unserer einstündigen Fahrt wurde uns auch erstmals bewusst, warum alle so sehr die Wechselhaftigkeit des isländischen Wetters betonen. Ein komplett wolkenverhangener Himmel und strahlender Sonnenschein können sich im Halbstundentakt ändern. Unser Glück, denn so kamen wir bei perfektem isländischen Sommerwetter (im Sinne von „Frühlingstemperaturen in Deutschland“) an.
Ideale Bedinungen für unsere Wanderung, die uns ca. zwei Kilometer entlang an vielen kleinen Wasserfällen und Basaltsäulen, zum Teil durch einen schluchtartigen Flußlauf und mit atemberaubenden Ausblicken auf das Tal führte.
Während Chris den Wasserfall fotografierte, saß ich eine halbe Stunde auf einem Felsen und beobachtete die Naturgewalt der Wassermassen, die an einer Felswand aus roten Tonlagen weit über 100 Meter in die Tiefe stürzen. Solch ein faszinierender Anblick!
Auf dem Rückweg begegneten uns einige Schafe, die im Sommer frei auf Island leben. Erst im Herbst werden sie wieder zusammengetrieben und zu den jeweiligen Bauern gebracht.
Das alleine wäre schon Highlight genug für einen Reisetag gewesen, doch unser Seyðisfjörður Tag hielt noch mehr für uns bereit. Am Nachmittag machten Chris und ich uns noch zu einer zweiten, kleineren Wanderung ab dem Schiff auf, um die unmittelbare Umgebung des Ortes kennenzulernen.
Hätte mir früher mal jemand gesagt, dass ich freiwillig zwei Wanderungen an einem Tag machen würde, ich hätte ihm niemals geglaubt. Seyðisfjörður an sich ist ebenfalls sehenswert, insbesondere die charmanten, historischen Häuschen und die kleine, blaue Kirche, zu der ein Regenbogenweg führt.
Rund um den Ort befinden sich viele kleine Wasserfälle und mit Lupinen übersäte Hügel. Wir hätten noch Stunden länger durch diese malerische Kulisse laufen können, wäre da nicht das Landgangsende um 17.30 Uhr gewesen.
Doch das war es immer noch nicht mit den Highlights eines einzigen Island Tages! Während wir langsam mit der HANSEATIC nature durch den Fjord glitten, standen wir auf dem obersten Deck, um die von goldenem Sonnenlicht angeleuchteten Felswände zu bewundern.
Und da sahen wir das erste Mal eine Fontäne im Wasser. Wale! Zwar in der Ferne, aber alleine schon das Gefühl, in dieser Stimmung die riesigen Meeressäuger zu sehen, war unbeschreiblich schön. Zusammen mit anderen Gästen liefen wir zum Heck des Schiffes und blickten noch lange aufs Meer hinaus.
Die Mitternachtssonne im Hohen Norden
An diesem Tag blieben wir lange auf, denn nach zwei Abenden mit wolkenverhangenem Himmel war es der erste Tag, an dem wir die Mitternachtssonne erleben durften. Im Sommer geht die Sonne im Hohen Norden nur kurz unter, in manchen Regionen Islands rund um den Polarkreis versinkt sie sogar keine einzige Minute hinter dem Horizont. Eine romantische Sonnenuntergangsstimmung gibt es trotzdem, und diese dauert stundenlang an. Wir standen kurz vor Mitternacht ganz alleine auf dem nature Walk, um dieses faszinierende Naturphänomen zu bestaunen. Was für ein wundervoller Reisetag!
Puffins auf Island
An unserem nächsten Morgen stand unsere erste Zodiac-Anlandung an. Die HANSEATIC nature ankerte einige hundert Meter vor Bakkagerði, einem kleinen Ort im Osten Islands.
Laut Legenden leben in den Felsen und Hügeln zahlreiche Elfen. Unsere Aufmerksamkeit galt an diesem Tag jedoch anderen, temporären Bewohnern der Halbinsel Hafnarhólmi. Denn dort befindet sich ein großer Felsen, auf dem von Mai bis August tausende Papageitaucher nisten. Das auch Puffin genannte Nationaltier Islands ist ein bezaubernder, kleiner Vogel, der an den Pinguin erinnert, aber gerade einmal um die 25 – 30 Zentimeter groß wird. Puffins leben meist ihr Leben lang monogam. Es sei denn, die Brut scheitert. Dann kann es auch einmal zur Scheidung kommen.
Wir standen an diesem Tag stundenlang in der Kälte auf dem Felsen, um die zauberhaften Vögel zu beobachten. Die ganze Zeit mit von der Partie: der Biologie-Experte Prof. Dr. Oliver Krüger, der so viele kleine Geschichten und spannende Infos über die Papageitaucher, aber auch die zahlreichen verschiedenen Möwen der Insel mit uns teilte.
Ein bisschen so, als wäre man in die spannende Tierdoku im TV eingetaucht. Herzerwärmend zu sehen, wie viel Leidenschaft für ihr Themengebiet jeder einzelne Experte mitbringt, und wie viel kostbaren Input die Gäste dadurch bekommen. Ein besonderes Detail einer Expeditionskreuzfahrt, das ich gar nicht oft genug betonen kann. Und wir mussten schmunzeln, dass wir drei Tage zuvor auf Heimaey nach einzelnen Tieren Ausschau hielten. Der Vogelfelsen auf der Halbinsel Hafnarhólmi ist einer der besten Orte auf Island, um Papageitaucher zu beobachten. Einen Tee zum Aufwärmen gab es im Hafnarhús Café, das einen schönen Blick auf den Hafen und den Vogelfelsen bietet.
Am Abend gab es noch eine Überraschung: ein Zodiac-Cruise entlang einer faszinierenden Felswand vor Gljufursa. Bitterkalt und sehr nass, aber auch ein weiteres Highlight. Und eventuell statteten Chris und ich am Abend der Bordboutique einen Besuch ab, um unsere Expeditionsgarderobe um Regenhosen upzugraden. Praktisch: In der Boutique an Bord gibt es alles, was man für solch eine Reise brauchen könnte. Und auch Dinge, die man nicht braucht, aber haben möchte. Ihr wisst schon …
Húsavík, der Dettifoss und die Ásbyrgi Schlucht
Am nächsten Tag stand eines der Highlights an, auf das wir besonders gespannt waren. In Húsavík erwartete uns Dauerregen und wir waren an diesem Tag so dankbar für unseren Parka, die Gummistiefel und die Regenschirme, die wir von der Crew zur Verfügung gestellt bekamen. Ganz besonders dankbar für die Entscheidung, am Abend zuvor Regenhosen zu kaufen.
An diesem Tag erwartete uns viel Schlamm, Wind und Regen, aber auch einer der außergewöhnlichsten Wasserfälle Islands, der Dettifoss. Er stürzt auf einer Breite von rund 100 Metern in eine Schlucht und gilt als der zweitstärkste Wasserfall in Europa.
Fun Fact: Die liebevoll formulierte Wettervorhersage im täglichen Programm, das die Gäste immer am Abend zuvor bekommen: „Es ist überwiegend bewölkt, mit teils ergiebigen Regenfällen ist zu rechnen. Der Wind weht frisch aus verschiedenen Richtungen bei Temperaturen von maximal 7 °C.“ Kurz und knapp: „Sch***wetter“. Oder wie der Kapitän bei unserer Abfahrt am Abend sagte: „Viele sagen mystisch, ich sage einfach Regen dazu!“
Nach dem Besuch des Dettifoss besichtigten wir noch die berühmte Ásbyrgi Schlucht, die in ihrer Form an ein Hufeisen erinnert.
Das Hrisey Pride Festival
Am Abend stand eine spontane Zodiac-Anlandung an, die sich zu einem absoluten Highlight entpuppte. Wir besuchten nach dem Abendessen die kleine Insel Hrisey, die mit nur 150 Einwohnern im Fjord Eyjafjörður liegt.
Und das zufälligerweise an einem der größten Feiertage des Jahres: Am 22. Juni zelebrieren Alt und Jung gemeinsam ganz groß das Hrisey Pride Festival, und die ganze Insel war mit Regenbogenflaggen geschmückt. Solch ein schönes Zeichen!
Wir nutzten die Chance des späten Landgangsende kurz vor Mitternacht und wanderten noch zum höchsten Punkt der Insel, von dem wir bei nichts als munterem Vogelgezwitscher im Ohr einen traumhaften Ausblick auf den Fjord hatten. Den Abend ließen wir im örtlichen Pub ausklingen. Irgendwo im Nirgendwo auf einer kleinen Insel, im Hellen kurz vor Mitternacht. Einer von vielen Island-Momenten, die sich surreal anfühlten.
Akureyri, der Godafoss und das Myvatn-Gebiet
Nur zwanzig nautische Meilen (eine Meile misst rund 1,85 Kilometer) entfernt liegt die Stadt Akureyri, an deren Hafen wir nicht nur den nächsten Tag, sondern auch die darauf folgende Nacht verbrachten.
Auch an diesem Tag stand für uns ein großer Ausflug an, den wir bereits vor der Reise gebucht hatten. Die Teilnehmerzahl der Ausflüge ist oftmals begrenzt, sodass es sich definitiv lohnt, sich bereits vorab auf die Wunschausflüge festzulegen. Die geführten Wanderungen, die direkt am Schiff starten, sind ein Special der Themenreise und müssen nicht vorab gebucht werden.
Für Akureyri war es wie auch in Húsavík zuvor ehrlich gesagt eine echte Challenge, sich von vornherein für einen einzigen Ausflug zu entscheiden, denn die Auswahl war so groß und gut. Alles ist so besonders und eine Prise FOMO (Fear of missing out) schwingt immer mit. Wir entschieden uns letztendlich für das Baden in den Naturbädern des Myvatn-Sees, denn wie heißt es so schön: „Man war nicht in Island, wenn man nicht einmal in einer heißen Quelle gebadet hat.“
Das Myvatn-Gebiet ist von Vulkanismus und Erdwärme geprägt, und in den Myvatn Nature Baths kann man umgeben von Lavaformationen in bis zu 40°C warmen, mineralhaltigen Solewasser baden. Die blaue Farbe entsteht durch den hohen Kieselsäuregehalt. Eine tolle Alternative zur berühmten, leider sehr überlaufenen Blauen Lagune!
Auf dem Rückweg machten wir noch Halt an einem weiteren berühmten Wasserfall und durften uns freuen, den Godafoss („Wasserfall der Götter“) bei strahlendem Sonnenschein zu erleben.
Auf dem Rückweg nach Akureyri hätte ich im Bus am liebsten alle hundert Meter „Halt!“ gerufen, so faszinierend war die vom Vulkanismus geprägte Landschaft.
Die größte Stadt Nordislands Akureyri liegt malerisch umgeben von schneebedeckten Bergen, die Umgebung ist aber spannender als die Stadt an sich. Am Nachmittag tauschte ich ausnahmsweise Fleece, Leggings und Mütze gegen ein Sommerkleid aus und genoss ein Sonnenstündchen auf dem windgeschützten Balkon so sehr!
Danach schauten wir das EM-Spiel von Deutschland gegen die Schweiz, das an Bord auf einer Großleinwand übertragen wurde.
Wie wir den Tag ausklingen ließen? Mit einer Runde Shufflebord auf dem obersten Deck – in malerischer Kulisse und einem weiteren, endlosen Sonnenuntergang.
Die Überquerung des Polarkreises auf der Insel Grimsey
Am nächsten Morgen erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein. Noch vor dem Frühstück saß ich am frühen Morgen lange auf unserem Balkon, lauschte den Wellen, genoss die Sonnenstrahlen auf meiner Nasenspitze und sah (Ja, das klingt so kitschig, aber das war die Realität!) ab und an in der Ferne die Fontäne eines Wals. Gänsehaut!
Die HANSEATIC nature war auf dem Weg zur Insel Grimsey, die 40 Kilometer nördlich der Nordküste Islands direkt auf dem Polarkreis liegt. Am Vormittag ankerten wir vor der Insel und fuhren mit den Tenderbooten zum Hafen.
Wir hatten solch ein Glück mit dem Wetter, da es auf der Insel nahezu immer bewölkt und windig ist. Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir über die rund 5,3 Quadratkilometer große Insel und beobachteten die Vögel.
Es gab auch ein Wiedersehen mit den niedlichen Puffins, die auf den Felsen von Grimsey brüten.
Und Grimsey hielt noch ein kleines Vogelabenteuer für uns bereit: Die Küstenseeschwalben verteidigen eisern ihre Nester und wenn man ihnen auch nur annähernd zu nahe kommt, werden ungewünschte Besucher auch gerne mal attackiert. Sie greifen immer den höchsten Punkt an, und das war in unserer kleinen Gruppe der Kopf von Chris. Keine Sorge, er hatte eine Mütze auf und ihm ist nichts passiert. Und er stimmte irgendwann mit ein, als der Rest von uns Tränen lachte.
Zurück an Bord stand am Nachmittag noch ein besonderes Schmankerl auf dem Programm: Wir umrundeten Grimsey mit der HANSEATIC nature und überquerten so den Polarkreis ein zweites und ein drittes Mal. Wir verbrachten Stunden zusammen mit anderen Passagieren an der Reling, schauten auf die Küste der Insel und plauderten über Island. Es ist solch ein schönes Miteinander an Bord, und es verbindet so, wenn man solch besondere Erlebnisse teilen darf.
Am Abend stand ein fester Programmpunkt auf den Hapag-Lloyd Cruises Expeditionsreisen an: ein Auftritt der HANSEATIC nature Crew Band im HanseAtrium. Begleitet von Cocktails, die von den Offizieren gemixt wurden. Wir saßen alle noch lange zusammen, tanzten, lachten und ließen den Tag Revue passieren. An diesem Tag hätte ich vermutlich unseren sonnenverwöhnten Grimsey Tag als Lieblingstag an Bord bezeichnet. Little did I know was uns zwei Tage später noch erwarten würde …
Die Westfjorde Islands: eine Zodiac-Anlandung in Reykjarfjörður
Am nächsten Tag erwartete uns die erste sogenannte nasse Anlandung, bei der wir mit den Zodiacs an den Strand von Reykjarfjörður fuhren. Uns erwartete eine mystische Stimmung und ein Wiedersehen mit den Küstenseeschwalben.
So beeindruckend: Die Vögel legen die längste Wanderung aller Tiere zurück und fliegen jedes Jahr von der Arktis zur Antarktis und zurück. Im Sommer verweilt der wunderschöne Vogel zum Nisten auf Island. Pro-Tipp der Locals gegen die Angriffe der Vögel: Mit Helm Fußball spielen.
In Reykjarfjörður erwartete uns nicht nur eine faszinierende Landschaft, sondern auch ein weiterer Hot-Pool. Jede einzelne Anlandung bei einer Expeditionsreise um Island bedeutet für die Crew übrigens auch einen großen logistischen Aufwand, denn jedes einzelne Stück Land gehört jemandem. Oftmals sind das Bauern, die erst einmal ausfindig gemacht werden und individuell kontaktiert werden müssen.
Am Nachmittag stand eine weitere Tradition an Bord auf dem Programm: der Pølser am Pool, mit vielen weiteren Leckereien wie Käsespätzle, Kaiserschmarrn und Glühwein. Dick eingemummelt in unsere Parkas fühlte sich das ein bisschen so an wie Weihnachtsmarkt, während wir durch die Westfjorde Islands fuhren.
Island im Miniaturformat: Grundarfjörður und die Halbinsel Snæfellsnes
„Das Beste kommt zum Schluss“, diese Phrase könnte nicht besser passen zu unserem letzten Tag auf Island, an dessen frühen Morgen wir in Grundarfjörður auf der Halbinsel Snæfellsnes ankamen.
Diese wird gerne auch „Island in Miniatur“ genannt, denn dort findet man auf kleinem Raum all das, was das Land so besonders macht. Zusammen mit Geologie-Experte Dr. Hajo Lauenstein waren wir auf einem Ausflug unterwegs, der uns zuerst zum beliebtesten Foto-Motiv Islands – den Wasserfällen vor dem Kirkjufell – führte.
Zuerst noch bei Nieselregen, dann brach der Himmel immer weiter auf, und die Wolken machten Platz für die Sonne. Unser nächster Stopp war die Schlucht von Raudfeldsgja. Danach wanderten wir vorbei an faszinierenden Klippen, Steinbögen, unzähligen Seevögeln und beeindruckenden Lavaformationen.
Unser Ausflug endete in einem Café, das einen grandiosen Blick auf die Küste bot und für einen kleinen Moment an den Sommer auf einer Insel im Süden erinnerte.
Zurück am Hafen von Grundarfjörður spazierten wir noch zu einem kleinen Bauernhof, auf dem wir die Gelegenheit bekamen, Zeit mit Islandpferden in einer atemberaubenden Kulisse zu verbringen.
Ich spüre jetzt noch das Kribbeln, wenn ich an unseren letzten Abend an Bord denke. Es fühlte sich so an, als wären wir inmitten eines kitschigen Rosamunde Pilcher Romans gelandet. Doch es gibt sie auch im echten Leben, die so unwirklich schön sind, dass man sich kneifen muss. Bei strahlendem Sonnenschein, Windstille und ruhiger See verließen wir den Hafen von Grundarfjörður.
Während unseres Abendessens im Restaurant Lido liefen wir auf die große Terrasse, da das Panorama so schön war, dass es uns einfach nicht mehr auf unseren Stühlen hielt.
Zusammen mit anderen Gästen und ein paar Offizieren standen wir auf der Terrasse und blickten auf den verschneiten Gipfel des Snæfellsjökull, der sich meist unter einer dicken Wolkenschicht versteckt.
Und dann kam die Durchsage, die für eine Ganzkörper-Gänsehaut sorgte und eine Dynamik entstehen ließ, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Orcas! Direkt vor unserem Schiff.
Ganz ehrlich? Ich bekomme jetzt noch feuchte Augen, wenn ich nur an diese unbeschreibliche Euphorie denke, die wir in diesem Moment mit so vielen Menschen teilten. Wie wir alle alles stehen und liegen ließen, auch die so erfahrene Crew mit einem breitem Strahlen in den Gesichtern zum nature Walk eilte. Der Kapitän stoppte das Schiff, und so standen wir alle über eine halbe Stunde am Bug des Schiffes und beobachteten die Schwertwalfamilie.
So viele Menschen und dennoch solch eine Stille. Nur das Pusten der Wale, das leichte Plätschern der Wellen. Und das alles in einer Kulisse, die man schöner nicht hätte malen können. Einer dieser besonderen Reisemomente, die man für immer im Herzen behalten wird und der perfekte Abschluss dieser unvergesslichen Schiffsreise.
Der Golden Circle: die berühmteste Panoramastraße Islands
Am nächsten Morgen gingen wir in Reykjavík von Bord, dieses Mal im Herzen der Stadt. Doch das war es immer noch nicht mit den Island Highlights, denn zu unserem Abreiseprogramm zählte eine Golden Circle Tour.
Bei Hapag-Lloyd Cruises hat man je nach Destination auch die Möglichkeit, zusätzlich mehrtägige Vor- oder Nachprogramme zu buchen, um an Land noch intensiver in die jeweilige Destination einzutauchen.
Und so besuchten wir nach vielen ganz besonderen Orten, die man zum Teil nur vom Schiff aus sehen konnte, auch noch einmal das „ganz klassische Island-Touri-Programm“. Das soll in keinster Weise abwertend klingen, denn der Gullfoss und die Region des großen Geysir zählen völlig zurecht zu DEN Island-Highlights. Naturwunder, die ihresgleichen suchen.
Vulkane, Wale, Gletscher, Wasserfälle: auf Island gibt es viele große, spektakuläre Naturphänomene. Doch der wahre Zauber dieses außergewöhnlichen Landes sind so oft auch die kleinen Dinge auf dem Weg, die das Land so besonders machen. Die Vögel, die Blüten am Straßenrand, die kleinen Begegnungen mit den Locals, die so verbunden sind mit ihrem Island.
Oder wie Dr. Hajo Lauenstein so schön sagte: „Das Schöne an Island ist, dass man auf der Ringstraße fünf Sehenswürdigkeiten anfährt und auf dem Weg dorthin befinden sich zehn weitere, die nirgendwo erwähnt sind.“
Der faszinierende Wasserfall am Wegesrand ist auf Island einer von vielen, an jedem anderen Ort wäre es eines der Highlights im Reiseführer.
Ein Einblick in das Winterprogramm der Expeditionsschiffe von Hapag-Lloyd Cruises
Ein kleiner Ausblick auf die Routen, die in den kommenden Monaten bei den Expeditionsschiffen anstehen. In diesem Jahr gibt es noch so viele besondere Highlights, die immer noch gebucht werden können. Die ganz Kurzfristigen unter euch können sich einmal die kommenden Spitzbergen- und Grönland-Reisen anschauen, die zum Teil ebenfalls einige Highlights rund um Island beinhalten. Viele gute Gründe, im Sommer ausnahmsweise einmal die hohen Temperaturen gegen die Kälte im hohen Norden auszutauschen.
Doch auch im Winter stehen einige Sehnsuchtsziele auf der Agenda der Hapag-Lloyd Cruises Expeditionsflotte. Die Antarktis ist das vermutlich außergewöhnlichste Reiseziel dieser Erde und ein „Once in a Lifetime Erlebnis“ von dem jeder träumt, der jemals mit jemandem gesprochen hat, der schon einmal an das südlichste Ende der Welt gereist ist. An Bord der HANSEATIC nature gab es kein einziges Crew-Mitglied, dessen Augen nicht leuchteten, wenn wir nach ihrem liebsten Expeditions-Reiseziel fragten und wie aus der Pistole geschossen „Antarktis“ genannt wurde.
Auch in diesem Winter fahren zwei Expeditionsschiffe von Hapag-Lloyd Cruises wieder mit jeweils nur 199 Gästen an Bord in den südlichsten Süden der Welt, um diesen respektvoll zu erkunden. Und wenn ihr euch diesen Reisetraum einmal erfüllen wollt, dann ist jetzt eure Chance: Auf einigen der Reisen sind noch wenige Plätze frei. Hier erfahrt ihr mehr über die Antarktis-Reisen mit der HANSEATIC nature und der HANSEATIC inspiration. Bei einer Reise im Januar und Februar in die subantarktischen und antarktischen Regionen setzt Hapag-Lloyd Cruises sogar noch eines drauf: Kein Geringerer als Bergsteigerlegende Reinhold Messner höchstpersönlich ist als Experte mit an Bord und lässt die Gäste an seinem Wissen teilhaben.
Es muss aber auch nicht ganz so fern sein, wenn ihr diesen Winter eine Expeditionsreise mit Hapag-Lloyd Cruises erleben möchtet, denn die HANSEATIC spirit ist im Winter 2024/2025 im europäischen Norden unterwegs. Viele Reisen starten sogar ab Hamburg, sodass der Anreise-Flug entfällt. Und es gibt wohl keine schönere Art, als entlegene Regionen wie die Lofoten und die arktischen Fjorde von einem Schiff aus zu erleben. Wo wir vor kurzem noch die Mitternachtssonne über dem Nature Walk glühen sahen, werden schon bald die Polarlichter tanzen …
Mehr Infos über das Winterprogramm in Skandinavien erhaltet ihr hier!
Eine Reise mit der Expeditionsflotte von Hapag-Lloyd Cruises ist so viel mehr als „nur“ eine Kreuzfahrt. Es ist ein „mit allen Sinnen erleben“ des jeweiligen Reiseziels, ein unvergleichliches Eintauchen in die Natur, ein schönes Miteinander mit Gleichgesinnten, ein intensives Kennenlernen der Region und eine dieser ganz besonderen Reiseerfahrungen, die man für immer im Herzen behalten wird.