Nun sind wir schon acht Wochen in Südostasien. Eine lange Zeit, in der wir einige sehr kuriose Dinge erlebt und gesehen haben. So freundlich und liebenswert die Asiaten auch sind, so unterscheiden sie sich doch sehr von uns „Westlern“. Schönheitsideale sind völlig anders, aber auch Gesetzte haben bei uns schon für viele Kopfschüttel-Momente gesorgt. Beispiele gefällig?
1. Wir freuen uns, sobald die Sonne unsere Haut in ein zartes Braun taucht, die Asiaten schmieren sich mit „Whitening Cream“ ein, damit die vornehme Blässe auch ja erhalten bleibt. In jedem Supermarkt gibt es massenhaft Produkte, die der natürlichen Bräune den Kampf ansagen.
2. Damit man auch sicher kein bisschen Sonne abbekommt, fahren die Balinesen meist bei über 30°C in Winterkleidung Roller. Während wir schon mit Sommerkleidchen und Shorts unendlich schwitzen, sitzen sie darauf wie selbstverständlich mit Daunenjacke, Jeans, Wollsocken und Wollhandschuhen. Wenn man mit einer Horde dick eingepackter Balinesen an der Ampel steht, kann man manchmal gar nicht glauben, dass man sich wirklich im Süden befindet.
3. In Singapur braucht man kein Bügeleisen, die Luftfeuchtigkeit regelt das schon. Man verlässt mit einer extrem zerknitterten Bluse das Haus, eine Minute später ist sie glattgebügelt.
4. Angeblich gibt es in Thailand nur eine Helmpflicht für den Fahrer, nicht aber für den Beifahrer. WTF? Generell fällt aber auf, dass wir Touristen meist die einzigen sind, die überhaupt einen Helm tragen.
Immer brav (und vernünftig!) mit Helm unterwegs …
5. Und noch einmal muss ich mich dem Rollerfahren widmen. Auf Bali wurde unser Roller konfisziert (Und es war ein RIESEN Hickhack, diesen wiederzubekommen), weil unser Verleiher uns nur eine Kopie des Fahrzeugscheins mitgegeben hatte. In Thailand wurden wir belächelt, als wir nach dem komplett fehlenden Fahrzeugschein fragten. „Oh nooooo, police never want to see paper on the island. Only want to know name of hotel, then ok.“
6. In ländlichen Gegenden und oftmals auch in öffentlichen Einrichtungen gibt es keine für unser Empfinden „normalen“ Toiletten, sondern Plumpsklos. Ohne Spülung. Klopapier? Nö! Dafür gibt es ein Becken voll Wasser mit einer Schöpfkelle oder einer Brause. So, und jetzt erklärt ihr mir bitte, wie das „richtig“ funktioniert …
7. In Singapur gibt es Verbotsschilder für Durians, die nicht in der U-Bahn transportiert werden dürfen. Ansonsten droht eine hohe Strafe. Diese widerlich stinkende Frucht ist übrigens in vielen asiatischen Ländern eine Delikatesse. In Indonesien, Malaysia und Thailand findet man sie an jeder Ecke. Und wenn man an der Straße plötzlich einen fiesen Geruch aufschnappt, weiß man meistens sofort „Hier wird irgendwo Durian verkauft.“ Auf Phuket habe ich versehentlich einen Durian-Kuchen bestellt und einen großen Biss von dem (Ich dachte es wäre Käse-)Kuchen in den Mund gesteckt. Kein schönes Erlebnis …
8. Ab einer bestimmten Menge kann Drogenbesitz in Indonesien mit der Todesstrafe geahndet werden. Absurderweise sind gewisse Substanzen, die bei uns als Drogen gelten, dort völlig legal. Und ich war definitiv noch nie zuvor an einem Ort, an dem mir unter vorgehaltener Hand so viele Drogen angeboten wurden. Strandverkäufer: „DVD, Wheed, Sunglasses?“
9. Man muss sich hier in Südostasien wirklich nicht um einem ausführlichen englischsprachigen Satz bemühen. Wenn man mit „I would like to have“ anfängt, bekommt man meist einen schrägen Blick zugeworfen. Eigentlich reicht es, nur mit Schlagworten um sich zu werfen. SIM-Card. Coke. Motorbike. Laundry. Food. Möchte man nicht einfach nur das „Etwas“ haben, sondern muss dazu noch etwas erklären, hat man Pech gehabt. Manchmal hilft Pantomime.
10. Die kuriosesten Dinge, die wir hier in Südostasien bereits auf Rollern (Ich spreche hier wirklich nur von den kleinen Rollern an sich. Wenn es einen Beiwagen gibt, werden darin manchmal ganze Läden transportiert) gesehen haben: Schäferhunde, Hühner, über einen Meter hoch gestapelte Paletten mit Eiern, fünf Wassergallonen, zwei Stand-Ventilatoren, fünf Personen (auf einem Roller) und ein Baugerüst.
So, und da die zehn Fakten sehr „Rollerlastig“ waren, kommt noch kurz und knackig eine Nummer 11 dazu:
11. Kaugummi kauen ist in Singapur verboten.