Nachdem ich in den vergangenen Jahren unzählige Mails mit Fragen zur Erstellung eines Blogs bekommen habe, möchte ich heute ein paar allgemeine Tipps und Erfahrungen der letzten sieben Jahre mit euch teilen.
1. Zuallererst kommt die Frage „Worüber möchte ich schreiben?“. Ich will ehrlich sein: Insbesondere im Modebereich ist der Markt sehr gut abgedeckt. Es gibt unzählige Modeblogs. „Einfach drauf los bloggen und erfolgreich werden“ hat vor einigen Jahren (und auch nur in manchen Fällen) vielleicht funktioniert, ist heutzutage aber sehr, sehr schwierig. Man braucht viel Ehrgeiz und Ausdauer. Ich empfehle, sich vorher ein Konzept zu überlegen, etwas, das den Blog von anderen abhebt. Was mache ich anders als die anderen? Wodurch kann ich mich abheben? In welchem Bereich habe ich ein besonders Know How, das ich gerne weitergeben würde? Findet eure Nische! Und, ich kann es nur noch einmal betonen: Bringt viel Ausdauer mit! Auch ich habe mich unglaublich gefreut, als aus fünf Lesern plötzlich 20 am Tag wurden. Von nichts kommt nichts. Viele treue Leser muss man sich hart erarbeiten.
2. Der Name: Wie soll mein Blog eigentlich heißen? Mein Tipp: Wählt einen Namen, den sich jeder gut merken kann, der im Ohr bleibt. Bestenfalls kurz und knackig und unkompliziert in der Buchstabierung.
3. Eine weitere Frage: „Warum möchte ich bloggen?“ Und die Antwort sollte niemals sein „Ich möchte Geld verdienen, auf Events eingeladen werden, in der Front Row bei einer Fashion Show sitzen und Goodie Bags bekommen“, sondern „Ich möchte meine Leidenschaft für ein bestimmtes Thema mit meinen Lesern teilen!“. Natürlich kann man das Ziel vor Augen haben und darauf hinarbeiten, einmal von diesem Hobby zu leben, aber es ist ein sehr langer und sehr harter Weg dahin.
4. Der Anbieter: Die zwei bekanntesten Anbieter sind WordPress und Blogger (Erinnert ihr euch noch daran, dass sehr viele Blogs vor einigen Jahren mit blogspot.com endeten?). Ich war von Anfang an bei WordPress und würde diesen Anbieter auch immer empfehlen. Fast alle Blogger, die anfangs mit Blogger begonnen haben, sind mittlerweile zu WordPress „umgezogen“. Die Plattform bietet viel mehr Möglichkeiten. Im Prinzip könnt ihr auf wordpress.com in kürzester Zeit kostenlos euren Blog erstellen und sofort los bloggen. Man wird einfach durch das Programm geleitet und braucht kein großes Know How.
5. Hosting und die eigene Domain: Möchte man den Blog weiterentwickeln, lohnt sich der Kauf eines Hosting-Pakets. Ich persönlich nutze übrigens von Anfang an Hosteurope, habe dort 2009 meine Domains gekauft. Außer Josieloves.de habe ich mir auch Josieloves.com, josie-loves.de und josie-loves.com gesichert. Ein Riesen-Vorteil beim Kauf einer Domain: Am Ende des Blognamens steht nicht wie bei der kostenlosen Version der Zusatz wordpress.com. Hosteurope bietet spezielle WordPress-Hosting-Pakete an, das günstigste kostet knapp 10 Euro im Monat. Man hat außerdem deutlich mehr Möglichkeiten, den Blog individuell zu gestalten. WordPress kann man weiterhin als CMS (Content Management System) verwenden, aber der Blog kann ganz nach Belieben gestaltet werden. Allerdings braucht man für die Gestaltung eines individuellen Blogs Know How. HTML ist ein Fremdwort? Sucht euch einen Webentwickler, der eure Blogvorstellungen mit euch zusammen umsetzt!
6. Hilfe von Experten: Wenn ihr von Anfang an einen professionellen Blog führen wollt, solltet ihr euch nicht scheuen, den ein oder anderen Experten ins Boot zu holen. Beispielweise einen Designer, der ein Logo bzw. einen schönen Header kreiert und besagten Webentwickler, der alle Vorstellungen von einem schönen und funktionellen Blog umsetzt.
7. Regelmäßigkeit: Ein unglaublich wichtiger Punkt. Man sollte sich vor dem Blogstart ganz genau überlegen: „Wie oft kann ich bloggen?“. In den letzten Jahren habe ich so viele Blogs gesehen, die mit einem Post pro Tag begonnen haben, und plötzlich nur noch alle zwei Wochen mit News gefüllt wurden. Regelmäßigkeit ist sehr wichtig, um eure Leser zu halten! Ihr müsst keineswegs täglich bloggen, auch wenn jeden zweiten oder dritten Tag ein neuer Post online geht, freuen sich die Leser über regelmäßigen, neuen Lesestoff.
8. Rechtschreibung: Etwas, das mir persönlich sehr, sehr wichtig beim Lesen ist. Nichts stört mehr als fünf Fehler in einem Satz. Klar, der ein oder andere Tippfehler kann immer mal passieren, die gibt es auch in jedem Buch. Rechtschreibung ist wichtig. Immer den Text lieber noch ein zweites oder drittes Mal durchlesen. Ihr seid euch unsicher? Bittet jemanden aus eurem Umfeld, den Text noch einmal gegenzulesen. Auch ich schicke lange Texte regelmäßig an meinen Vater, der als ehemaliger Deutschlehrer immer wieder Fehler entdeckt, die mir selbst auch beim zweiten Durchlesen nicht aufgefallen sind.
9. Gute Bilder: Insbesondere bei der extrem großen Konkurrenz und all den qualitativ hochwertigen Bildern auf den bekannten Blogs sind gute Bilder sehr wichtig. Es muss nicht gleich die teuerste Kamera sein, aber man sollte sich große Mühe beim Erstellen der Bilder geben. Denn ein Blog mit unscharfen, unschönen Bildern wird von Lesern und potentiellen Kooperationspartnern ganz schnell weggeklickt. An dieser Stelle noch ein anderer Tipp bzgl. Bildern: Googelt niemals, ja wirklich NIEMALS einfach Bilder und verwendet diese auf dem Blog. Das ist verboten, und der Ärger über die Abmahnung ist groß. Eine der ersten Regeln, die mir bei der Arbeit in einer Online-Redaktion beigebracht wurde.
10. Social Media: Euer Blog soll natürlich auch bekannter werden. Verschiedene Social Media Kanäle sind eine große Hilfe. Facebook, Pinterest, Instagram und Twitter sind nach wie vor die wichtigsten!
11. SEO: Auch Google ist nicht zu unterschätzen und eine wichtige Quelle, um Leser für euren Blog zu gewinnen. Suchmaschinenoptimierung (SEO) lautet hier das Zauberwort. Googelt einmal nach SEO-Tipps, und ihr werdet viele von Experten erstellte Listen finden. Ein paar einfach umzusetzende Tipps: Bringt die wichtigsten Schlagwörter bereits in eurer Überschrift unter, verlinkt innerhalb des Blogs auf ältere, thematisch passende Artikel und bringt regelmäßig neuen Content.
12. Vernetzung: Schreibt Kommentare auf anderen Blogs, besucht Events (beispielsweise das FashionBloggerCafé von styleranking in Berlin ist eine schöne Gelegenheit, um Kontakte mit anderen Bloggern zu knüpfen) und bittet befreundete Blogger, euch in ihre Blogroll aufzunehmen. No Go’s: Bei einem anderen Blog unter jedem Artikel zwei Wörter kommentieren, aber dafür die Links zum Blog und allen Social Media Kanälen. Kommentare sind auch dafür da, ein ehrliches Feedback zu hinterlassen und nicht nur dafür, den eigenen Blog zu bewerben.
13. Zu guter Letzt gelten einige Regeln, die man auch sonst im Leben beachten sollte: Bleibe dir selbst treu! Sei zuverlässig! Halte dich an Deadlines! Sei ehrlich zu deinen Lesern! Und: Habe Spaß an dem, was du tust!
Ich hoffe, ich konnte euch einige Tipps für euren Blog geben! Ihr habt noch weitere Fragen? Stellt sie gerne in den Kommentaren!