Worauf ich mich bei unserer großen Reise ganz besonders gefreut habe waren die zahlreichen Tiere, die wir in all den exotischen Ländern sehen würden. Elefanten, Löwen, Giraffen, Meeresschildkröten, Äffchen (Kängurus, Koalas und Pandas kommen hoffentlich noch!)… und alle in ihrem natürlichen Lebensraum. Großes Highlight gleich am Anfang unserer Reise war natürlich der Besuch des Krüger Nationalparks in Südafrika. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, all die wilden Tiere nur wenige Meter entfernt, allerdings fernab von jeglichen Zoogittern, zu sehen. In den Zoo, das schwor ich mir, würde ich nie wieder gehen.
Als großer Elefantenfan stand ursprünglich ein Besuch des Elephant Safari Parks auf Bali ganz oben auf der To Do Liste. Als ich allerdings davon hörte, wie schlecht die Tiere behandelt werden, war klar, dass wir den Park nicht besuchen würden. Julia erzählte uns, dass die Elefanten mit einer Art Hammer auf den Kopf geschlagen werden, wenn sie nicht gehorchen. Außerdem warb der Park mit Aktionen wie „Die Elefanten spielen Basketball und Sie können dabei ihre natürlichen Interaktionen beobachten!“ Natürliche Interaktionen eines Elefanten? Beim Basketball? Auch das allseits beliebte Elefantenreiten in Thailand ließen wir aus. Denn auch diese Elefanten werden ganz und gar nicht gut gehalten, mal abgesehen davon, dass wohl kein Elefant gerne stundenlang Touristen herumträgt. Als wir mit dem Roller über Koh Lanta fuhren, sahen wir in der Nähe eines Elefanten-Parkours die am Fuß festgebundenen Dickhäuter. Generell haben wir in Asien leider oft feststellen müssen, dass Tiere dort einen ganz anderen Stellenwert haben, als wir es aus Deutschland gewöhnt sind. Tiere sind meist nur dafür da, Geld zu bringen. Sei es als Nahrung, oder aber, um die Touristen zu bespaßen. In der Nähe der großen Touristenaktionen sieht man festgekettete Äffchen, Fledermäuse und Warane, mit denen man sich fotografieren lassen kann. Angeblich werden die Tiere vorher mit Tabletten betäubt, um den ganzen Tag ruhig auf einer Stange oder einer Platte zu sitzen. Schlimm, dass es überhaupt irgendjemanden gibt, der solche Bilder macht, aber leider ist die Nachfrage anscheinend sehr groß.
Ebenfalls ganz furchtbar fand ich die Pferdekutschen auf den Gili Inseln. Klar, es ist sehr charmant, dass es auf den kleinen Inseln keine Autos gibt. Aber ich hätte weinen können, als ich den trauigen Blick der müden Pferdchen sah, die bunt geschmückt durch die Straßen rannten, um Touristen und deren Gepäck zu transportieren. Laufen sie zu langsam, werden sie mit der Peitsche geschlagen. Auch hier verstehe ich nicht, wie man solch einen Service nutzen kann. Lieber laufe ich noch so weit, als dass ich praktisch aktiv an solch einer Tierquälerei teilhabe.
Doch es gab natürlich auch jede Menge positive, tierische Begegnungen. Ein besonderes Highlight waren die Meeresschildkröten auf Lankayan, die wir nicht nur vom Land aus im kristallklaren Wasser beobachteten, sondern auch unter Wasser beim Schnorcheln bestaunen konnten. Leider sind während unseres Aufenthalts keine Babys geschlüpft, zu gerne hätte ich die süßen Kleinen bei ihrem ersten großen Abenteuer, dem Lauf ins rettende Meer, gesehen. Auch all die farbenfrohen Fische, die wir beim Schnorcheln auf Lankayan und Gili Air sahen, haben mich sehr beeindruckt. Fast unecht sahen sie aus, denn sie schillernden in allen Farben des Regenbogens. Faszinierend, dass man die schönsten Farben immer noch in der Natur finden kann.
Im Norden Borneos besuchten wir außerdem eine in einem Naturschutzgebiet liegende Orang Utan Aufzuchtstation. Im „Sepilok Orangutan Rehabilitation Centre“ werden geschwächte Tiere aufgepäppelt und danach wieder in die Wildnis entlassen. Die Jungtiere lernen, in der Wildnis zu überleben. Zwei Mal am Tag gibt es eine große Fütterung, bei der auch Touristen zuschauen dürfen. Wir hatten Glück, und konnten bei der morgendlichen Fütterung dabei sein. Unglaublich faszinierend, wie viele menschliche Züge man an den Affen beobachten konnte.
Und natürlich haben wir euch jede Menge Bilder mitgebracht! In meiner Galerie habe ich heute eine große Ladung Äffchen, Schildkröten und Giraffen für euch!