Ihr hattet euch in den Kommentaren zu meiner letzten Kolumne mehr lange Texte gewünscht, hier kommt auch schon der nächste. Erst einmal möchte ich mich dem Thema widmen, das hier auf Bali eine superwichtige Rolle spielt: Wellness. An absolut jeder Ecke befindet sich hier in Spa, in manchen Straßen sogar in jedem zweiten Ladengeschäft. Manchmal frage ich mich, wie sich überhaupt jedes dieser Spas lohnen kann, denn es gibt soooo viele, dass vermutlich jeder Tourist ein eigenes haben könnte. Und die Preise hierfür sind unfassbar günstig. In vielen Spas bekommt man einstündige Full Body Massagen für 50.000 Indonesische Rupiah, das entspricht circa 3,20 Euro. Gleich an unserem ersten Tag hier auf Bali probierten wir solch ein Spa aus, das von außen eigentlich sehr gepflegt aussah. Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen und alles genau schildern, aber das war das erste und letzte Mal, dass ich solch einen Laden betreten habe. Dass das Laken, auf dem ich lag, vermutlich seit Tagen nicht gewechselt wurde, war vermutlich noch das Harmloseste. Gruselig, aber man sollte ja alles einmal ausprobieren. Ein paar Tage später folgte das rundum konträre Spa-Erlebnis. Auf dem Weg zum Strand stießen wir auf einen wahren Wellness-Tempel, der den durchgestylten Luxus-Spas in Deutschland in nichts nachsteht.
Vorfreude auf unsere Massage
Auch hier wählten wir die einstündige Ganzkörpermassage, die Chris und ich in einem sehr stilvoll dekorierten Couple-Room wahrnahmen. Lange Rede, kurzer Sinn: Jetzt weiß ich, warum alle von den Wellness-Behandlungen auf Bali schwärmen. Das war mit Abstand die beste Massage, die ich jemals bekommen habe. Zuerst gab es ein Blütenbad für die Füße, danach eine ausgiebige Ganzkörpermassage, bei der auch die Reflexzonen gedrückt und jegliche Verspannungen gelöst wurden. Vor der Behandlung konnte man sich für eine Teesorte entscheiden, die man nach der Massage serviert bekam. Und das alles hat – Achtung, jetzt kommt’s – umgerechnet 32 Euro für Chris und mich zusammen gekostet. Wenn ich da an unsere lieblose 200 Dollar Partner-Massage in unseren Flitterwochen denke …. An dieser Stelle mein Tipp an euch: Nicht von den supergünstigen Preisen am Strand und in den Touristenstraßen verlocken lassen, lieber ein bisschen mehr (was für uns Europäer immer noch unglaublich günstig ist) investieren und sich ein ganz besonderes Spa-Erlebnis gönnen.
Ich bin generell immer noch jeden Tag aufs Neue von den günstigen Preisen fasziniert. Selbst Import-Produkte sind hier zum Teil so günstig. Während man für ein Cornetto (Mein Lieblings-Eis) in europäischen Touristenregionen meist 2,50 Euro zahlt, sind es hier gerade einmal 50 Cent. In unserem Lieblingsimbiss essen wir zu zweit für knapp sechs Euro zwei super frische Hauptspeisen, dazu je ein Getränk. Eigentlich war der Plan, hier wirklich viel selbst zu kochen, aber wenn man um die Ecke das leckerste Essen (Das ich selbst wohl nie so hinbekommen würde) so günstig bekommt, ist dieser motivierte Gedanke schnell verworfen.
Wir haben uns hier auf Bali übrigens schnell (vorübergehend) von unseren deutschen SIM-Karten getrennt und uns indonesische Karten gekauft. Für rund acht Euro bekam ich die Karte, eine indonesische Nummer und ein Internet-Guthaben, von dem sich mein deutscher Vertrag mal eine Scheibe abschneiden könnte. Insbesondere wenn man wieder einmal lost mit dem Roller auf irgendeiner Landstraße steht, ist es super, wenn man online ist und sich zum Wunschziel navigieren lassen kann. Ansonsten versuche ich, so viel wie möglich offline zu sein. Gearbeitet wird am späten Abend zwei bis vier Stunden (Am Wochenende gar nichts, hihi), tagsüber genießen wir das schöne Leben, lassen die Seele baumeln und arbeiten an unserer Bräune.
Lieblingsbeschäftigung: An der Bräune arbeiten.
Ach ja, und ich wollte mich ja auch noch den Kuriositäten widmen. Vor ein paar Tagen verkündeten unsere Jungs: “Wir gehen jetzt Strom kaufen.” und machten sich auf den Weg zum Supermarkt. Nein, man kauft den Strom natürlich nicht in einer Take-Away-Tüte, sondern man nennt im Supermarkt die Nummer des Stromzählers und bekommt Kilowattstunden augebucht. Prepaid-Strom, sozusagen.
An dieser Stelle verabschiede ich mich wieder einmal! Die nächste Kolumne folgt schon bald. Bis bald, ihr Lieben!