Der letzte und zugleich spannendste Stopp unserer Kanada-Reise fehlt noch: Toronto. Ursprünglich wollten wir mit einem Aufenthalt in der größten Stadt Kanadas unsere Reise beginnen, aufgrund der an einem Festival-Wochenende völlig überteuerten Hotelpreise entschieden wir uns, mit Toronto den Road Trip abzuschließen. Vom Flughafen aus empfehle ich übrigens unbedingt, mit dem Bus statt mit dem Taxi in die Stadt zu fahren. Auch wenn dies mit Gepäck ein wenig nervig ist. Mit dem Taxi zahlt man nämlich um die 75 Dollar, mit Bus und U-Bahn kostet die Einzelfahrt nur drei Dollar, also sechs Dollar und somit weniger als ein Zehntel für zwei Personen. Überraschend günstig im sonst sehr teuren Kanada. Wir entschieden uns in Toronto für ein zentral gelegenes Hotel, das „Holiday Inn Toronto Downtown Centre“. Von dort aus konnten wir super fast überall zu Fuß hinlaufen. Direkt gegenüber befand sich auch ein absolutes Frühstücks-Highlight, das cora. An unserem ersten Morgen entschieden wir uns für das von außen recht unscheinbar aussehende Diner und waren so begeistert, dass wir insgesamt drei Mal dort waren. Im cora (gibt es mehrfach in Toronto) steht frisches Obst im Mittelpunkt. Egal was man bestellt, Obst spielt immer eine große Rolle. Und ist dort auch absolut bezahlbar. Am ersten Tag entschied ich mich für einen mit Schinken und Käse gefüllten Crêpe mit einem Obstberg, am zweiten für ein köstliches Oatmeal und am dritten Tag für Blueberry Pancakes. Alle drei Gerichte kann ich wärmstens empfehlen.
Toronto (Übrigens auch „Little York“ genannt) hat mich sehr an New York erinnert, insbesondere der zentrale Yonge-Dundas Square wirkt wie die etwas kleinere Version des Times Square. Dadurch verläuft auch die Yonge Street, die am Ontario-See beginnt und sich weit über die Tore der Stadt, fast 1900 Kilometer in den Norden Kanadas erstreckt. Auch ein „Flatiron Building“ gibt es in Toronto, ein aus roten Backsteinen errichtetes Hochhaus mit hübschem Türmchen, das eigentlich Goodham Bildung heißt.
An unserem ersten vollen Tag in Toronto entschieden wir uns für einen Ausflug auf die Toronto Islands. Für sieben Dollar kann man mit der Fähre vom Fährterminal zum beliebten Ausflugsziel hin- und wieder zurückfahren. Dort warten nicht nur ein atemberaubender Ausblick auf die Skyline Torontos, sondern auch ein kleiner Jahrmarkt mit jeder Menge Attraktionen, ein weitläufiger Park, ein großes Pier und sogar ein Sandstrand. Leider hatten wir kein schönes Wetter, sonst hätte wir diesen sicherlich ausgiebig genutzt.
Ein weiteres Highlight in Toronto ist Kensington Market, ein alternatives Viertel mit jeder Menge kleiner Shops, Cafés und Restaurants. Zum Teil fand ich die Geschäfte ein bisschen zu trashig und runter gerockt, allerdings hat mir insbesondere die Street Art sehr gut gefallen. Und wir haben einen unverschämt guten Burger im „Burgernator“ gegessen. Falls ihr nach Toronto reist: Nichts wie hin da!
Hausfassade im Stadtteil „The Village“
Und nun noch ein sehr wichtiger Tipp zum Abschluss: Wenn ihr von Toronto aus nach New York fliegt, nehmt unbedingt seeeehr viel Zeit mit an den Flughafen. Als wir am nächsten Tag zum Flughafen fuhren und am Schalter eingecheckt hatten, wurden wir mitsamt des Gepäcks zur US-Einreise geschickt. Bereits in Toronto reist man in die USA ein, wartet also mit etwas Pech lange in der Einreiseschlange und bekommt dann von einem US-Beamten die Einreisegenehmigung + den Stempel. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das bei jedem Flughafen der Fall ist, aber auf jeden Fall, wenn man an den kleinen New Yorker Flughafen La Guardia fliegt. Wahrscheinlich weil es einfacher ist, die Abfertigung schon vorher zu machen. Wir waren zwei Stunden vorher am Flughafen und es wurde am Schluss dennoch sehr knapp. Hat jemand von euch Erfahrungen mit anderen kanadischen Städten und anderen us-amerikanischen Flughäfen? Wird das überall so gehandhabt?
Und da wären wir auch schon bei meinem Kanada-Fazit: Alles in allem hat mir Kanada gut gefallen, aber ich habe abgesehen von den Niagarafällen nichts wirklich Neues im Osten des Landes gesehen. Weite Wälder und schöne Seen (Wenn auch in der kleineren Variante) haben wir auch in Deutschland. Gut gefallen haben mir alle drei Städte, die wir im Rahmen der Reise besucht haben: Toronto, Montreal und Ottawa. Die beste Zeit für den Osten Kanadas ist sicherlich der Herbst, wenn beim sogenannten „Indian Summer“ die unzähligen Blätter in saftigen Rot-, Orange- und Gelbtönen erstrahlen. Das stelle ich mir unglaublich schön vor. Spannend fände ich es auf jeden Fall auch, mir irgendwann noch Vancouver oder den Norden des Landes, sowie die Rocky Mountains anzusehen. Ich fand es sehr interessant, im Rahmen unserer Weltreise Kanada kennenzulernen, aber für den doch sehr hohen Preis einer zweiwöchigen Kanada-Reise würde ich persönlich vermutlich immer einen Strandurlaub vorziehen.
So, und das war es auch schon mit meiner Kanada-Berichterstattung. Ich hoffe, euch haben meine Beiträge gefallen. Hier könnt ihr euch noch einmal alle Berichte gebündelt anschauen! Ab sofort heißt es also für die nächsten Wochen nur noch: New York, New York!!!