Nach St. Moritz wollte ich schon ewig reisen, und über das Badrutt’s Palace hatte ich in der Vergangenheit schon sehr viel Spannendes gehört und gelesen. Deshalb freute ich mich natürlich riesig über die Einladung, das geschichtsträchtige Haus Anfang Januar kennenzulernen.
Schon der Weg nach St. Moritz war imposant. Wir brauchten für die mit drei Stunden berechnete Strecke letztendlich fast doppelt so lang, da wir zahlreiche Stopps einlegten, um das beeindruckende Bergpanorama zu genießen.
Bereits von außen beeindruckt das Badrutt’s Palace, das – wie der Name schon verrät – einem Schloss ähnelt und malerisch am See liegt.
Wer das Äußere des Hotels sieht, erwartet Großes … und wird nicht enttäuscht. Selten habe ich in einer Hotel-Lobby so viel Liebe zum Detail gesehen. Die Familie Badrutt liebt Antiquitäten, und so finden sich allerlei kostbare Stücke in der kunstvoll verzierten Halle. Die Lobby alias die „Grand Hall“ ist das Herzstück des Hotels und wird auch gerne als „das Wohnzimmer von St. Moritz“ bezeichnet.
Das Badrutt’s Palace, das 2016 übrigens sein 120-jähriges Jubiläum feierte, hat insgesamt 157 Räume, darunter 120 Zimmer und 37 Suiten. Ein besonderes Highlight ist die sogenannte Hitchcock-Suite, in die der berühmte Autor immer wieder zurückkehrte. Auch der Schreibtisch, an dem er sein wohl bekannteste Werk – Die Vögel – schrieb, steht noch im Wohnbereich der Suite.
Wir hatten großes Glück, dass die größte Suite des Hauses – die Hans Badrutt Suite – während unseres Aufenthalts gerade nicht belegt war, und so konnten wir dieses prachtvolle – Ja, was sagt man hier? Zimmer wäre sehr tief gestapelt – Apartment besichtigen. Unter anderem ein großzügiges Wohnzimmer, drei Schlafzimmer, eine riesige Terrasse und ein Dampfbad sind Teil der Suite.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen und uns kurz frisch gemacht hatten, stand auch gleich der erste Programmpunkt an: Ein Dinner in der Pizzeria Heuboden, einem der beliebtesten Restaurants in St. Moritz. Die Pizzeria befindet sich in dem historischen Bauernhaus Chesa Veglia, das aus dem Jahre 1658 stammt und bereits seit 1935 im Besitz der Familie Badrutt ist. Das Haus beherbergt drei verschiedene Restaurants, sowie zwei Bars. Nach einem leckeren Cocktail in der klitzekleinen und unglaublich charmanten „Polo Bar“ nahmen wir Platz an unserem Tisch auf der Empore des Restaurants „Heuboden“ Die Atmosphäre in der Pizzeria mit traditionellem Holzofen ist äußerst gemütlich und unser erster Abend hätte mit Trüffelpizza und einer guten Flasche Wein nicht perfekter ausklingen können.
Auch der nächste Morgen begann mit einem kulinarischen Highlight. Das Frühstück wird im prunkvollen Saal von „Le Restaurant“ serviert, inklusive Harfenmusik und der Erfüllung jedes erdenklichen Frühstückswunsches. Mit Blick auf den See genossen wir Pancakes, belgische Waffeln, Poached Eggs und allerlei frische Köstlichkeiten.
Alle Frühstücksgerichte können auch aufs Hotelzimmer geordert werden, und so gönnten wir uns am zweiten Morgen ein „Breakfast in bed“.
Wenn man zu den besten Hotels der Welt zählt, muss man sich natürlich etwas Besonderes ausdenken, um die anspruchsvollen Gäste zu begeistern. Und das ist dem Badrutt’s Palace in jedem Bereich gelungen, insbesondere wenn es um kulinarische Genüsse, Service und das Thema Wellness geht. Insgesamt acht Restaurants gibt es im Hotel, die alle auch für externe Gäste geöffnet sind. Insbesondere im beliebten Matsuhisa, einem japanisch-peruanischen Restaurant von Starkoch Nobu, das in der ehemals ersten Tennishalle Europas beherbergt ist. Eine unglaublich tolle Location!
Auch das Gourmet-Restaurant „Le Restaurant“ bietet einen ganz besonderen Service: Viele Gerichte werden live am Tisch zubereitet. Der neueste Coup des Hotels: Das Fine-Dining-Sharing-Restaurant „IGNIV by Andreas Caminada“, das neben den kulinarischen Highlights auch mit einem besonders schönen Design besticht.
Die Tea Time im Badrutt’s Palace ist legendär und so ist die Grand Hall am Nachmittag auch ein beliebter Treffpunkt für externe Gäste und Einheimische. Die köstlichen Törtchen werden in der hauseigenen Patisserie mit ganz viel Liebe zum Detail gebacken. Insbesondere der legendäre Turm des Hotels taucht immer wieder in Schokoladenform auf.
Während unseres Aufenthalts wollten wir uns natürlich ausgiebig dem berühmten Wellnessbereich widmen. Das exzellente „Palace Wellness“ Konzept wurde mehrfach zum besten Hotel-Spa der ganzen Schweiz gekürt. Das Badrutt’s Palace ist bestrebt, Spa-Liebhabern nur das Beste zu bieten und so wird die Wellness-Oase stets weiterentwickelt.
Mit dem Ausstieg aus dem Aufzug betritt man eine spektakuläre Grotte, denn der Spa-Eingang ist in den Berg eingebettet.
Die Spa-Gäste erwartet nicht nur ein riesiger Indoor-Pool in einer verglasten Kuppel mit Blick auf den See und das Bergpanorama, sondern auch ein beheizter Infinity-Outdoor Pool, eine große Sauna-Landschaft und ein Whirlpool.
Ein besonderes Highlight: Man kann von mehreren Stufen eines Felsenkontrukts aus in den Pool springen. Mein Favorit war jedoch der beheizte Außenpool, von dem aus man den See überblicken kann. Die zarten Schneeflocken tauchen in das dampfende Wasser ein und schmelzen im Bruchteil einer Sekunde.
Das Wellnesskonzept vereint die Kernelemente des Ayurveda, und so warten zahlreiche Behandlungen auf die Gäste.
Ich kam in den Genuss einer achtzigminütigen Gesichtsbehandlung, dem sogenannten „Regenerating Vernix Facial“, das die Regeneration von empfindlicher und gestresster Haut ankurbelt. Eindeutig das beste Facial, das ich jemals erleben durfte.
Wer sich nach einem Tag im Spa noch etwas Schönes für das Dinner gönnen möchte, der besucht den hauseigenen Coiffeur für ein Hairstyling.
Auch wer nicht nur entspannen, sondern sich auch aktiv betätigen möchte, kommt im Badrutt’s Palace voll auf seine Kosten: Es gibt ein perfekt ausgestattetes Fitness-Studio. Auch Personal Training und Yoga-Kurse werden für die Gäste angeboten. Rund um St. Moritz gibt es natürlich zahlreiche Skipisten und eine XXL-Rodelbahn. Mit der Seilbahn fuhren wir von Punt Muragl aus nach Muottas Muragl und genossen den grandiosen Blick über St. Moritz, das malerisch inmitten des Bergpanoramas liegt. Leider war die Rodelbahn an diesem Tag geschlossen. Wir wären zu gerne mit den Schlitten ins Tal gebraust.
Die Outdoor-Tennisplätze des Badrutt’s Palace werden im Winter in eine Eisbahn verwandelt. Im Hotel können nicht nur Schlittschuhe, sondern auch eine Eishockey-Ausrüstung geliehen werden. Wir hatten solch einen Spaß, als wir an unserem letzten Tag die Eisfläche ganz für uns alleine hatten und uns eine Partie Eishockey lieferten.
Der zugefrorene St. Moritzersee lädt zu einem langen Spaziergang mit Blick auf das berühmte Palace-Hotel ein.
Unbedingt möchte ich einmal im Sommer zurückkehren, mit dem hauseigenen Schiff über den See schippern und natürlich eine Runde dort Tennis spielen, wo wir vor kurzem noch Schlittschuh gelaufen sind.
Herzlichen Dank an das Badrutt’s Palace für die Einladung und unseren wundervollen Aufenthalt!