Erinnert ihr euch noch an diese beiden (1 + 2) Posts aus Südostasien? Heute gibt es die New York – Nordamerika – Version! Natürlich ist der Unterschied zwischen den Amis und den Deutschen nicht so gravierend wie zwischen „Westlern“ und Asiaten, aber es gibt schon das ein oder andere Detail, worüber wir ab und zu schmunzeln müssen oder uns ungläubig anschauen. Manche der folgenden Punkte sind uns erst jetzt aufgefallen, andere bereits bei unserer ersten New York Reise, manche sind sehr „New-York-spezifisch“, andere auch auf den Rest von Nordamerika übertragbar.
1. Rote Ampeln? Interessieren in New York niemanden. Jeder läuft dann über die Straße, wenn gerade kein Auto kommt. Oder man grad so dem heranfahrenden Auto ausweichen kann. Übrigens auch Eltern mit Kleinkindern. Ich erinnere mich an die ein oder andere Situation, wenn ich in Deutschland über Rot gelaufen bin (und wirklich weit und breit kein Auto kam) und von entsetzten Müttern angeschnauzt wurde …
2. New Yorker führen ständig Selbstgespräche. Okay, eigentlich reden sie mit irgendjemandem am Telefon. Aber man sieht das Telefon nicht, und das verwirrt immer wieder. Kein Mensch telefoniert hier mit Handy am Ohr, jeder setzt auf den Knopf oder die Hörer IM Ohr.
3. Ich finde es fast ein bisschen lächerlich, dass uns Deutschen immer ein schlechtes Gewissen wegen dem Verbrauch von Plastiktüten gemacht wird. Wir Deutschen, die mit der Stoff-Einkaufstasche zu Aldi gehen. Hier in Amerika bekommt man für jeden Sch*** eine Tüte. Sogar für einen Schokoriegel. Für die Wasserflasche bekommt man zwei, damit sie auch besser halten. Die Amerikaner lassen sich ihre Einkäufe in zehn Tüten packen, da nach jeder zum Drittel vollen Tüte wieder eine neue bepackt wird. Und darüber kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.
4. Die Amerikaner haben einen Klimaanlagen-Schaden. Im Sommer wird die Klimaanlage überall so extrem aufgedreht, dass man teilweise richtig friert. Insbesondere in der U-Bahn. Man bekommt ständig einen Temperaturschock, wenn man von der heißen Straße in ein extrem gekühltes Geschäft kommt. Im Winter ist es übrigens genau andersrum. Es wird überall viel zu sehr geheizt, sodass man draußen noch mehr friert.
5. New Yorker können nicht einparken (Hey, ich passe hier wunderbar her!). Wir haben alleine in den letzten zweieinhalb Wochen so viele Parkschäden gesehen, dass wir sie nicht mehr zählen können. Passt man nicht in die Parklücke, wird das Auto dahinter eben mit der Stoßstange ein wenig verschoben. „Was nicht passt, wir passend gemacht!“, und somit knallt es ständig überall. Die meisten steigen danach übrigens eiskalt aus und laufen weg.
6. Am Sonntag machten unsere Handys plötzlich ein schrilles Geräusch und auf unseren Bildschirmen blinkte folgende Meldung: „Flash Flood Warning this area til 6.15 PM. Avoid flood areas. Check local media.“ Dann regnete es eine viertel Stunde. Und im TV gab es auf mehreren Sendern eine Live-Berichterstattung. Übertrieben? Ach nö!
7. Die Einwohner von Manhattan kochen nicht. Entweder wird im Restaurant gegessen, im Imbiss um die Ecke, oder man nimmt sich etwas im Deli mit, das schnell in die Mikrowelle geschoben werden kann. Bei unserer Wohnungssuche haben wir sogar jede Menge Wohnungen ohne Herd gesehen. Manche hatten eine kleine transportable Platte mit Stecker, obwohl sie ansonsten perfekt ausgestattet waren.
8. In vielen Häusern kann/darf man die Fenster nicht öffnen. Aber es gibt ja zum Glück die allseits beliebte Klimaanlage. Die regelt natürlich alles.
9. Bei uns um die Ecke ist ein Parkhaus. Dort kostet die halbe Stunde 11.83 Dollar. Die Stunde 28.72 Euro. Und der Monat 506,86 Dollar. Aber nur für normal große Autos, für SUVs zahlt man noch einmal 400 Dollar mehr. Steuern muss man natürlich auch noch dazu rechnen. Und da soll sich noch einmal jemand über die Münchner Tiefgaragen-Stellplätze beschweren …
10. Am Montag war in New York der Sommer rum. Am Dienstag hatten wir 33 Grad. Und den Rest der Woche soll es auch ultraheiß sein. Aber der Sommer ist rum. Punkt. ??? Jedes Jahr wird der Sommer offiziell zum Labor Day (Der erste Montag im September) verabschiedet. Egal wie warm es ist. Es geht sogar soweit, dass die Lifeguards am Strand ihre Hüttchen verlassen und man offiziell gar nicht mehr schwimmen, ja nicht einmal mehr im Meer plantschen darf. Wir waren gestern schwimmen. Wir Rebellen.