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Science-Fiction
in der Realität

Erinnert ihr euch noch an die Science-Fiction-Filme, die uns in unserer Kindheit und Jugend an den Fernseher fesselten? Viele der damals noch ganz besonders fantasievollen Ideen sind mittlerweile in der Realität angekommen. Selbstfahrende Autos, Uhren, die mit uns kommunizieren, Roboter … die Liste ist lang. Doch es geht noch weiter: Die Realität und das, was uns in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich erwarten wird, übersteigt die Fantasie jedes Science-Fiction-Autors.

An dieser Stelle mal eine ganz ehrliche Aussage von mir: Obwohl ich nicht zuletzt aufgrund meines Jobs offen für Weiterentwicklung bin und Neuem gerne eine Chance gebe, geht mir das aktuell alles zu schnell. VIEL zu schnell. Offen gesagt macht mir die aktuelle Entwicklung rund um das Metaverse und Künstliche Intelligenz sogar Sorgen. Insbesondere Zweiteres sorgte in den letzten Wochen für viele Schlagzeilen. Und diese waren oftmals auch negativ. Denn selbst KI-Experten warnen aktuell vor den Risiken, die eine immer schnellere Entwicklung dieser Systeme birgt. Dazu aber später mehr. Fangen wir erst einmal mit dem Metaverse an, das bis vor kurzem noch deutlich präsenter war als die KI.

Für all diejenigen, die das Metaverse aktuell noch nicht so ganz greifen können, möchte ich es kurz erklären: Das Metaverse ist eine digitale Welt, in der Menschen durch Avatare miteinander agieren können. Man kann Spiele spielen, Häuser bauen, Kunst bewundern, miteinander kommunizieren. Sogar shoppen. Virtual Reality und Künstliche Intelligenz spielen hier eine essentielle Rolle. Man kann es auch als „die nächste Stufe des Internets“ beschreiben. Viele Marken haben beispielsweise mittlerweile eigene Stores im Metaverse, es gab sogar schon eine erste digitale Fashion Week. Die Mode trägt man natürlich nicht selbst. Das übernimmt das virtuelle Ich. Und auch wenn ich mich schon mit dem Metaverse beschäftigt habe und sehr internetaffin bin, muss ich ganz ehrlich sagen: Ich sehe für mich persönlich zum jetzigen Zeitpunkt kaum einen Mehrwert.

In mir selbst merke ich nämlich offen gesagt sogar eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung. Ich möchte weniger online und stattdessen mehr offline sein. Ich merke immer, wie wichtig mir das echte Leben ist. Das offline sein. Das selbst erleben. Mit allen Sinnen. Nicht nur auf dem Bildschirm. Ich möchte die Natur im echten Leben vor mir sehen, nicht durch eine Virtual Reality Brille.

Je mehr ich mich mit dem Metaverse beschäftige, desto mehr Fragezeichen ploppen in meinem Kopf auf. Sicherlich ist es spannend, Filme, Livestreams , Spiele und Ausstellungen mithilfe von Virtual Reality noch intensiver zu erleben. Und gewiss kann man sich damit noch besser auf Reisen vorbereiten. Aber das virtuelle Erleben wird doch niemals eine echte Reise ersetzen. Einen realen Spaziergang am Meer, das Spüren von Sonne auf der Haut und den Wellen, die unsere Füße sanft umspielen …

Doch kommen wir zum viel spannenderen, aktuell sehr kontrovers diskutierten Thema, das unsere Welt sehr wahrscheinlich schon bald komplett auf den Kopf stellen wird: Künstliche Intelligenz. Denn diese kristallisiert sich immer mehr als wichtigste Zukunftstechnologie heraus. Insbesondere durch den Textroboter ChatGPT des amerikanischen Start-ups OpenAI bekam die Künstliche Intelligenz in den vergangenen Monaten eine gigantische Aufmerksamkeit und ist seitdem auch ständig Gesprächsthema in unserem Umfeld. Ja, auch ich habe seit zwei Wochen einen Chatbot auf dem Handy, da ich mich natürlich auch mit dem Thema beschäftige und wissen wollte, was es damit denn nun wirklich auf sich hat.

Kurz zur Erklärung: Im Prinzip kann man einen Chatbot wie eine Art personalisierte Suchmaschine nutzen. Man stellt eine Frage und bekommt eine maßgeschneiderte Antwort. Somit muss man sich nicht mehr durch zahlreiche Google-Treffer klicken, sondern hat direkt ganz genau das, was man braucht. Doch es gibt natürlich auch zahlreiche Plattformen und Tools, die sich mithilfe von KI einem ganz bestimmten Thema widmen. Übersetzungen zum Beispiel oder Planungen von Reisen. Man kann die Chatbots auch nach den eigenen Bedürfnissen konfigurieren. Es gibt (fast) nichts, das es nicht gibt. Super finde ich zum Beispiel die Möglichkeit, Texte zu korrigieren. Bye Bye, Tippfehler!

Aber Folgendes finde ich wiederum ganz schlimm: In der letzten Woche sprach ich mit meiner Nachbarin, die gerade ihre eigene Website für ihr Business aufbaut. Sie erzählte mir, dass sie all ihre Texte mithilfe von KI schreibt. Daraufhin meinte sie, dass das automatische Erstellen von Texten doch auch meinen Job sehr erleichtern würde. Daraufhin musste ich schlucken. Denn nein, ich will ganz sicher nicht meine Texte mithilfe von Stichworten einfach automatisch erstellen lassen. In jedem meiner Texte stecken so viel Herzblut, unsere Reiseberichte leben von persönlichen Erfahrungen, die Kolumnen von meiner Sichtweise auf das Leben.

Das komplette Ersetzen von Autoren? Durch KI geschriebene Artikel, Magazine und Bücher? Das macht mir Angst! Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, das Erstellen von Texten mit KI auszuprobieren und war ehrlich gesagt wieder beruhigt, als ich sah, dass in diesen Texten keinerlei Persönlichkeit steckt. Sicherlich eignen sich automatisierte Texte für Firmen, die reine Informationstexte schreiben. Aber persönliche Kolumnen und individuelle Erfahrungsberichte können nicht ersetzt werden. Noch nicht. Und da bahnt sich die Sorge schon wieder ihren Weg in meinen Kopf. Denn die Entwicklung geht so rasant schnell, dass dies vielleicht doch bald auch möglich sein wird.

KI ist für vieles sinnvoll. Insbesondere in der Medizin und der Bildung. Diagnosen können noch genauer und vor allen Dingen schneller gestellt werden. Bildung wird maßgeschneidert werden. Lernprozesse werden verbessert und Erkenntnisse in der Forschung schneller erzielt.

Aber je weiter man das Ganze spinnt, desto mehr wird klar, dass in der Theorie nahezu all unsere Jobs ersetzt werden können. Und das macht Angst. So viel wird automatisiert werden und ich bezweifle, dass KI mehr Arbeitsplätze schafft als abbaut. Es ist unheimlich, wie selbst die Kreativbranche, die bis jetzt so sehr von den Ideen echter Menschen abhing, auf den Kopf gestellt wird. Mithilfe von KI können sogar Bilder erzeugt werden. Ohne Kamera, nur durch das Eintippen von Stichwörtern Ja, es gibt sogar schon virtuelle Influencer. Täuschend echte Bilder von nicht existierenden Menschen, die mit Bildgeneratoren erstellt wurden. Makellos, ohne Persönlichkeit und Gefühle, die das Menschsein doch ausmachen.

Doch das ist noch lange nicht alles. Denn da wären ja auch noch all die rechtlichen und ethischen Fragen, die eine Nutzung von KI aufwirft. Künstliche Intelligenz kann sogar richtig gefährlich werden. Erst gestern sah ich wieder eine Reportage über die Zukunft von KI und hatte erneut so viele WTF-Momente. Immer mehr Expertinnen und Experten fordern eine dringend benötigte Reglementierung. Alles geht zu schnell. Und zu weit.

Es bleibt spannend! Und bevor ich an euch in den Kommentaren übergebe, möchte ich kommentarlos noch eine Statement zitieren, das mehrere KI Expertinnen und Experten (darunter auch der CEO von OpenAI) erst in dieser Woche unterzeichneten:

„Es sollte global priorisiert werden, das Risiko der Auslöschung durch KI zu verringern – auf einer Stufe mit anderen Risiken für die gesamte Gesellschaft, wie etwa Pandemien und Nuklearkrieg“

Wie geht es euch damit? Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr von euren persönlichen Erfahrungen mit dem Metaverse und KI berichtet, aber auch eure Gedanken zu deren Bedeutung in der Zukunft teilt.


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4 Kommentare

  • 02
    06
    2023
    23
    Nina

    Bei mir ist es eine Mischung aus Neugier und Respekt, was da auf uns zukommen wird. Beim Metaverse geht es mir ähnlich wie Dir, aber KI wird in den nächsten Jahren mit Sicherheit Vieles ändern. Bleibt abzuwarten ob zum Guten oder Schlechten.

  • 02
    06
    2023
    23
    Gina

    Ich gehöre zu der etwas älteren Generation und gebe zu, dass ich vieles nicht verstehe, was da auf uns zukommt. Bei einem heutigen Gespräch wurden mir jedoch die Augen geöffnet, was für ein Segen die KI in der Medizin und Diagnostik ist.

  • 05
    06
    2023
    23

    Hi liebe Sarah,

    ich habe mich ebenfalls auf meinem Blog schon darüber ausgelassen: „Bloggen in Zeiten von KI: Fluch oder Segen?“ Obwohl ich aus der IT Branche komme und Technik bzw. Innovationen immer sehr geliebt habe, bereiten mir gewisse Tendenzen inzwischen extreme Sorgen. Insbesondere das Thema „künstliche Intelligenz“ halte ich für sehr gefährlich, auch für uns Blogger. Man muss sich das einfach mal so vorstellen: Da scannt eine KI Deinen Content, dann kommt ein ChatGPT User und stellt eine Frage und die KI bastelt eine Antwort aus Deinem Content, ohne dass der User auch nur ansatzweise jemals Deinen Webauftritt betreten wird. Was das für unsere Besucherzahlen bedeutet, muss ich ja sicher nicht verdeutlichen.

    Aber das ist auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein der technischen Neuerungen im Akkordtempo. Danke, dass auch Du Dich der Thematik angenommen hast. Ich bin gespannt, wo die Reise hingehen wird. Im Übrigen hat WordPress schon ein Plugin zur Verfügung gestellt, um die KI-Bots ausschließen zu können. Ich musste das händisch machen, da ich bei Jimdo bin.

    Sagen wir der KI den Kampf an ;-)

    Liebe Grüße
    Franny

  • 08
    06
    2023
    23
    Frieda

    Ein sehr wichtiger Kommentar zur aktuellen Entwicklung. Danke, dass du deine Reichweite nutzt, um auch über die Schattenseiten und Probleme der Nutzung KI zu sprechen! Ich würde gerne noch zufügen, dass es mir sehr viel Sorgen macht, dass KI momentan gesetzlich überhaupt nicht geregelt ist. Als gerade erst die ersten Computer aufkamen, haben zahlreiche Informatiker und Gesellschaftswissenschaftler, darunter z.B. Alan Turing und Isaac Asimov, dirket erkannt, dass es wichtig ist Regeln aufzustellen, denen KI folgen muss. Und in über 70 Jahren ist sehr wenig in diese Richtung passiert.

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