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„Difference Maker“ – Der Clinique Unterschied: Nazan Eckes im Interview

Rahmen

Kann eine einzige Person einen Unterschied bewirken? Ein ganz großes JA! Egal ob im privaten Umfeld, im Freundes- und Familienkreis, oder aber mit dem Engagement bei einem Charity Projekt. Schon kleine Gesten, ein paar Stunden Zeit für ein geliebten Menschen oder ein soziales Projekt können eine Veränderung bewirken. Im Rahmen einer neuen, globalen Kampagne möchte Clinique Frauen genau dazu auffordern, sich zu engagieren, selbst initiativ zu werden und anderen zu helfen. Auch eine kleine Veränderung kann eine große Wirkung mit sich bringen. Für das Projekt hat die Marke sechs großartige Powerfrauen aus aller Welt gewonnen: Schauspielerin Gina Rodriguez, Olympiasiegerin Victoria Pendleton, Schauspielerin Erendira Ibarra, Model Jessica Nkosi, Schauspielerin Ning Chang und Moderatorin Nazan Eckes. All diese Frauen engagieren sich für soziale Projekte und erzählen im Rahmen der Kampagne von den Hürden, die sie selbst in ihrem Leben überwinden mussten. Clinique ist überzeugt, dass eine einzige Frau ein Difference Maker sein kann. Am Dienstag wurde bei einem Presseevent im Bayerischen Hof in München die Kampagne gelauncht. Eine wundervolle Ermutigung an uns Frauen, das Beste aus unserem Leben zu machen und unsere Mitmenschen dabei zu unterstützen, dies ebenfalls zu tun. Ich durfte Botschafterin Nazan Eckes zum Interview treffen und sprach mit der sympathischen Moderatorin über ihre Jugend in Deutschland als Tochter türkischer Eltern, ihr Engagement für bessere Bildung und über das, was einen Difference Maker ausmacht.

„Difference Maker“ - Der Clinique Unterschied: Nazan Eckes im Interview

Josie loves: Das Thema Migration und damit verbundene Probleme ist momentan aktueller denn je. Sie sind Tochter türkischer Einwanderer. Hatten Sie jemals Probleme aufgrund ihrer – wie sie selbst gerne sagen – Patchwork-Identität?

Nazan Eckes: Zum Glück nicht in der Art, dass ich direkt angefeindet wurde oder ernsthafte Probleme in der Schule gehabt hätte. Das war eher subtil. Man hat immer ein bisschen gespürt, dass man wirklich etwas tun muss, um dazuzugehören. Das war keine Selbstverständlichkeit. Du musst die Sprache lernen. Du musst irgendwie anpassungsfähig sein. Du musst in der Schule bei vielen Aktionen mitmachen können. Bei mir gab es zum Beispiel einmal die Situation, dass es einen Schüleraustausch mit Frankreich gegeben hat, mein Vater das aber partout nicht wollte. Ich war damals zehn oder elf Jahre alt. Für ihn war es unvorstellbar, dass ich bei einer fremden Familie wohnen würde. Und ich war dann die Einzige aus der Klasse, die nicht mitgefahren ist. Für mich war das die totale Katastrophe. Es gab viele solche kleinen Erlebnisse. Das war immer wieder ein Kampf, trotzdem den Anschluss zu behalten, nicht ausgeschlossen zu werden, gleichwertig zu sein in irgendeiner Form. Ich glaube das hat meinen Ehrgeiz sehr gefördert.

Josie loves: Sie engagieren sich schon lange für das Projekt „Stiftung Lesen“. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und wie genau sieht ihr Engagement aus?

Nazan Eckes: Das hat vor fünf oder sechs Jahren mit meinem eigenen Buch begonnen. Damals bin ich auf Lesereise gegangen. Zum einen, um das Buch vorzustellen und zum anderen auch, da ich festgestellt habe, dass dies großen Spaß macht. Vor allem, in Schulen vorzulesen. Ich bin dann auch an Schulen gegangen, in denen der Ausländeranteil recht hoch war. Dort habe ich mit den Jugendlichen Diskussionsrunden geführt, das hat mir sehr viel Spaß gemacht. In dieser Zeit kam dann „Stiftung Lesen“ auf mich zu und wir beschlossen, dass wir gemeinsam das ein oder andere Projekt auf die Beine stellen könnten. Das ist jetzt eine lange und intensive Zusammenarbeit und wir überlegen uns immer von Jahr zu Jahr, was wir gemeinsam machen können. Wir starten beispielsweise immer eine Aktion beim weltweiten Vorlesetag. Meistens gehe ich zu diesem Anlass in einen Kindergarten. Auch für Weihnachten überlegen wir uns immer eine Aktion. Ich habe auch schon einmal auf Weihnachtsmärkten vorgelesen.

„Difference Maker“ - Der Clinique Unterschied: Nazan Eckes im Interview

Josie loves: Welche Rolle spielten Bücher in Ihrer Kindheit?

Nazan Eckes: Eine sehr große. In der Kindheit war das noch so, dass man dachte, „dass Lesen halt sein muss“. Ich fand es immer besonders schön, wenn meine Mutter uns kurz vor dem Einschlafen vorgelesen hat. Das war für uns ein Ritual, dass ich gerne später auch bei meinen Kinder einhalten möchte. Aber vor allem in der Jugend haben mich Bücher irrsinnig viel beeinflusst. Man lernte Leute kennen und inspirierte sich gegenseitig. Entweder landest du in einer Truppe, die jeden Abend Party machen geht, oder du landest in einer Truppe, die sich gegenseitig inspiriert und auch pusht. Ich habe jemanden kennen gelernt, der großer Hermann Hesse Fan war und später auch unbedingt Philosophie studieren wollte. Er wollte ein großer Denker werden. Durch ihn habe ich dann auch angefangen, mehr Bücher zu lesen und das war dann mein Einstieg in die Literatur. Ich wusste plötzlich, was ich eigentlich gerne lese, was mir Spaß macht, was mich weiter bringt, wo ich sogar für das Leben lernen kann. Und seitdem sind Bücher ein fester Bestandteil meines Lebens. Bücher können wegweisend sein.

„Difference Maker“ - Der Clinique Unterschied: Nazan Eckes im Interview

Nazan Eckes mit Victoria Pendleton am Dienstag in München

Josie loves: Haben Sie einen Lieblingsautoren? Ein Lieblings-Genre?

Nazan Eckes: Ich mag unheimlich gerne die ganzen alten Schinken. Ich habe Oliver Twist von Charles Dickens mehrfach gelesen. Das ist ein so schönes Buch. Ich bewundere sehr den türkischen Autor Orhan Kemal. Er war ein sehr gesellschaftskritischer Autor. Seine Bücher waren auch meine ersten türkischen, die ich gelesen habe. Ich war damals noch recht jung. Das erste Buch ist mehr durch Zufall in die Hände geraten. Ich war fasziniert davon, dass es einen türkischen Autor gab, der so mutig geschrieben hat und so offen die Zustände kritisierte. Ich dachte, so etwas macht man in der türkischen Gesellschaft nicht. Da prallten für mich Welten aufeinander.

Um es kurz zu machen: Ich lese wahnsinnig gerne klassische Bücher, aber auch Krimis. Die lese ich dann eher zum Abschalten.

Josie loves: Auf Türkisch, Deutsch oder Englisch?

Nazan Eckes: Ein Großteil auf Deutsch. Bücher von türkischen Autoren lese ich natürlich immer auf Türkisch, weil die Übersetzung keinen Sinn machen würde. Da würde viel verloren gehen. Und manchmal zwinge ich mich dazu, Bücher auf Englisch zu lesen. Eine Zeit lang habe ich sehr viel in Englisch gelesen. Jetzt aber schon lange nicht mehr. Sollte ich mal wieder (lacht).

„Difference Maker“ - Der Clinique Unterschied: Nazan Eckes im Interview

Josie loves: Ist Ihr Türkisch genauso gut wie Ihr Deutsch?

Nazan Eckes: Mein Wortschatz ist nicht so groß wie im Deutschen. Bei politischen Diskussionen oder komplexeren Dingen fehlt mir hier und da schon einmal ein Wort. Ansonsten spreche ich schon sehr gut Türkisch.

Josie loves: Welches Buch liegt aktuell auf Ihrem Nachttisch?

Nazan Eckes: Das hat einen total kitschigen Titel, ist aber ein ganz toller Krimi. „Der Himmel über London von Hakan Nesser“. Das ist ziemlich gut geschrieben.

Josie loves: Welchen Rat können Sie meinen Lesern geben? Wie wird man ein „Difference Maker“?

Nazan Eckes: Man macht ja nicht etwas und denkt dabei „So, jetzt verändere ich die Welt damit!“ Ich glaube es ist einfach schön, für sich festzustellen, dass es irgendetwas gibt, das man tun kann. Es ist keine besonders große Leistung von mir, die Menschen zum Lesen zu bringen. Es ist eigentlich etwas relativ Kleines. Und genau nach dem sollte man Ausschau halten. Die Frage ist: Was mache ich anders in meinem Leben? Was mache ich besonders gut und wie kann ich das mit anderem Menschen teilen? „Difference Making“ ist nicht das große Ganze, es sind viele kleine Dinge, mit denen man Stück für Stück Signale setzt.

„Difference Maker“ - Der Clinique Unterschied: Nazan Eckes im Interview

Das offizielle „Difference Maker“ Kampagnenbild

Josie loves: Wenn Sie etwas an unserer Gesellschaft ändern könnten, was wäre das?

Nazan Eckes: Der Anfang von allem ist Toleranz. Toleranz kann viele schlimme Dinge verhindern. Man sollte in sich gehen, anderen Menschen gegenüber tolerant sein, die Ruhe bewahren und nicht hysterisch werden, wenn sich Dinge verändern.

Herzlichen Dank für das Interview!

„Difference Maker“ - Der Clinique Unterschied: Nazan Eckes im Interview

In freundlicher Zusammenarbeit mit Clinique

Bilder: Josie loves, Clinique


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6 Kommentare

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    Ein tolles Interview das aufzeigt, wie wichtig es ist, auch selber mal die Initiative zu ergreifen. :-) Einfach super. :-)

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    Ein sehr schönes Interview. Ich mag Nazan Eckes total gerne. Sie wirkt sehr bescheiden und auf dem Boden geblieben und zeigt, dass es sehr oft die kleinen Dinge sind, die etwas verändern.
    Ich finde Lesen auch unheimlich wichtig. Vor allem von klein auf.

    LG Caterina
    http://caterinasblog.com

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    Vero

    Was für ein erfrischender, toller Artikel! Sehr lesenswert. Danke! :)

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    Liebe Sarah,
    ich kann alles, was Nazan Eckes im Interview gesagt hat aus eigener Erfahrung zu 100% bestätigen. Ich freue mich sehr für sie, dass das Leben lebt, das sie glücklich macht und dass sie es geschafft hat über die Hürden hinwegzukommen.
    Ich wünsche mir für alle Kinder in der gleichen Situation, dass sie nie aufgeben, auch wenn es manchmal sehr hart ist.
    Liebe Grüße
    Jasmin

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    Hannah

    Ich finde Nazan Eckes auch eine sehr symphatische Person, aber im Zusammenhang mit einer Kampagne (die nunmal Werbezwecken dient), finde ich das alles immer nicht ganz so … inspirierend. Auch die Aussage nicht, dass Frauen aufgefordert werden soll sich zu engagieren, zu helfen etc. – wir Frauen tun schon so viel, man muss uns nicht erst dazu auffordern.

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