Josie loves Logo gross Josie loves Logo klein

Und was ist
dein Plan B?

Heute möchte ich mich mal einem Thema widmen, das in den letzten Jahren immer und immer wieder aufkam. Es geht um Fragen, die Chris und ich regelmäßig gestellt bekommen. Selten von nahestehenden Menschen, viel häufiger aber von fernen Bekannten. Fragen, die ich zum Teil verstehe, und die mich teilweise extrem nerven. Doch bevor ich hier „loslege“, möchte ich erst einmal eine Frage an euch stellen: Hat irgendwer schon einmal einen Lehrer gefragt, was er machen möchte, wenn er keine Lust mehr hat, Kinder zu unterrichten? Oder einen Bankkaufmann, was er in zehn Jahren beruflich so vorhat? Ihr ahnt sicherlich, worauf ich hinauswill …

Seit ich mich vor nunmehr elf Jahren selbständig gemacht habe, seit Josie loves vor fast zehn Jahren online ging und erst recht seitdem der Blog zum Hauptprojekt wurde, sind diese Fragen ein stetiger Begleiter. Ganz besonders, seit Chris seinen „konventionellen Job“ in der Automobilbranche aufgab.

„Was macht ihr mal, wenn niemand mehr Blogs liest?“ „Aktuell ist das, was ihr macht ja TOTAL angesagt. Aber habt ihr euch schon einmal überlegt, wie das in fünf Jahren aussehen wird?“ „Wie sieht euer beruflicher Plan B aus?“

Die Fragen klingen manchmal ein bisschen so, als ginge es darum, was wir wohl machen, wenn wir uns dem Ernst des Lebens stellen müssen. Als würde man einen Abiturienten, der erst einmal für ein Jahr um die Welt reist, fragen, was er denn danach machen möchte. Als könnte man das, was wir aktuell machen, nicht wirklich für voll nehmen. Als wäre es eine nette Spielerei. Ein kleines Projekt, das wir machen, bevor wir irgendwann „so richtig anfangen zu arbeiten“.

Hände hoch, wer von denjenigen, die in einem – nennen wir es mal „von der Gesellschaft als konventionell angesehenen“ – Beruf arbeiten, weiß ganz genau, was er in fünf Jahren machen wird? Oder in zehn? Oder in fünfzehn? Ich kenne so viele Menschen, die in ihren Jobs nicht glücklich sind. Die eigentlich nur „ausbrechen“ wollen. Oder aber anders herum: Die völlig überraschend ein sehr stabil geglaubtes Arbeitsverhältnis verloren haben.

Ganz ehrlich? Hätte ich an meinem ursprünglichen Berufswunsch „Moderedakteurin in einer Print-Redaktion“ festgehalten, dann hätte ich jetzt keinen Spaß. Denn mittlerweile gibt es einen Bruchteil der Jobs in dieser Branche als noch vor zehn Jahren. Und ich will nicht wissen, wie das in weiteren zehn Jahren aussehen wird.

Wir leben gerade in einer Welt, die unfassbar schnelllebig ist. Und in der so viel passiert, dass man vermutlich in kaum einem Bereich, geschweige denn einem Berufsfeld sagen kann, was denn nun in zehn Jahren sein wird.

In meiner ganz persönlichen, winzig  kleinen und für mich selbst großen Welt hat sich mein Berufsbild in den letzten Jahren so häufig verändert. Aus der Leidenschaft für das Schreiben entwickelte sich der Wunsch, Autorin zu werden zu der Idee, bei einer Tageszeitung zu arbeiten. Irgendwann entdeckte ich die Option, mein Hobby Mode mit dem Schreiben zu verbinden. „Moderedakteurin“: DAS war es! Natürlich bei einem Print-Magazin. Logo. Das war immer das Nonplusultra. Dann lernte ich 2008 die Arbeit in einer Online-Redaktion kennen und lieben. Moderedakteurin in einer Online-Redaktion. Das war mein Traumjob. Dann war ich nach einem großen „alle müssen gehen“-Knall plötzlich selbständig und kämpfte um jeden noch so kleinen Auftrag.

Ein Jahr später war der Blog geboren. Ein Modeblog, auf dem ich kurze, knackige News aus der glitzernden Fashion-Welt teilte. Dieser wiederum entwickelte sich in den vergangenen Jahren in eine ganz andere Richtung. Mittlerweile sind mir die ausführlichen Reiseartikel die liebsten. Was mir übrigens in all den Jahren sehr wichtig war: Neben dem Blog noch als freie Redakteurin zu arbeiten, noch auf anderen Plattformen zu schreiben. Ein zweites Standbein, sozusagen. Mittlerweile liefern Chris als Fotograf und ich als Redakteurin Kunden fast immer die Kombination „Text und Bild“. Etwas, das ich vor zehn Jahren niemals auch nur zu träumen gewagt hätte: Mein Mann und ich arbeiten zusammen und können von dem Blog und dem, was dadurch entstanden ist, tatsächlich leben.

Viele von euch erinnern sich sicherlich an einen für uns sehr intensiven Abschnitt der vergangenen Jahre: Wir hätten fast ein Café eröffnet. Das war nach unserer Weltreise ganz genau das, was wir tun wollten. Daraus wurde nichts. Und letztendlich ist es ganz genau richtig, dass es so gekommen ist. Denn so können wir aktuell mehr denn je reisen und hier auf Josie loves, aber auch für unsere Partner davon berichten. Und ganz genau das ist das, was uns beruflich aktuell so sehr erfüllt und glücklich macht – und das wir in der Zukunft noch weiter ausbauen wollen.

Ihr merkt vermutlich, was ich mit den vergangenen drei Abschnitten sagen wollte: Man weiß nie, was kommt. Und deshalb sollte man sich erst recht nie auf einem Erfolg ausruhen, sondern stets mit Fleiß an dem arbeiten, was einem wichtig ist. Man braucht keinen 5-10-15-Jahre-Masterplan. Denn in den meisten Fällen kommt es doch eh völlig anders, als man denkt.

Ob wir in zehn Jahren noch genau das machen, was wir aktuell machen? Ich hoffe es von ganzem Herzen! Ob ich es weiß? Natürlich nicht. Vielleicht machen wir etwas völlig anderes, an das wir aktuell nicht einmal denken. Aber eines weiß ich: Ich habe keine Angst vor der Zukunft. Denn auch wenn unsere Branche sehr schnelllebig ist und sich immer wieder viel (auch negativ) verändert, so haben wir immer unseren Platz darin gefunden. Und jetzt mal die Gegenfrage: Würde es nicht heißen, dass wir von unserem aktuellen Job nicht überzeugt wären, wenn wir einen bis ins letzte Detail ausgeklügelten „Plan B“ hätten?

Eine kleine Geschichte am Rande: Etwas schockiert war ich ehrlich gesagt, als mich eine liebe Bekannte kürzlich fragte bzw. vielmehr feststellte, dass mein Zukunftsplan ja sicherlich wäre, Josie loves irgendwann zu einem Mamiblog zu machen. Mal abgesehen davon, dass wir keine Kinderpläne haben (das ist wiederum ein Thema für eine andere Kolumne – da bin ich mir aber noch nicht so sicher, ob ich sie tatsächlich einmal schreiben werde), fand ich die Frage total befremdlich … aber irgendwie auch interessant. Denn das ist wiederum etwas, das in den letzten Jahren sehr häufig vorkam: Jemand anderes erzählte uns, wie unsere Zukunftspläne aussehen könnten. Was Chris mal machen würde, wenn das mit der Fotografie nicht klappt … oder was ich mit meinem bisherigen Lebenslauf so anstellen könnte …

Wie immer möchte ich am Ende dieser Kolumne nun das Wort an euch übergeben: Habt ihr einen Plan B? Seid ihr euch sicher, dass ihr eurem aktuellen Job auch noch in zehn Jahren nachgehen werdet? Und eine Frage, deren Antwort mich ebenfalls brennend interessiert: Macht ihr das, was ihr zu Schulzeiten angestrebt habt?


YOU MAY ALSO LIKE

13 Kommentare

  • 26
    02
    2020
    20
    Sue

    Haha kenne ich so gut. Dabei war mein Job als Online Leitung bei einem Print Magazin sehr viel unsicherer. Weil auch nicht so flexibel wie bei meiner jetzigen Selbständigkeit mit dem Blog.

    1. 28
      02
      2020
      20
      Sema

      Liebe Sarah,

      es ist immer wieder schön zu lesen, dass man mit solchen Äußerungen von Bekannten, doch nicht alleine ist ;) aber ich schockiere sie meist mit der Frage, ob sie denn wissen, dass sie in 10 Jahren noch verheiratet sind? Dann herrscht eine eisige Stille.
      Deshalb wäre ich sehr gespannt, falls du darüber schreiben möchtest, bezüglich des Themas keine Kinderpläne…
      Auch ein sehr großes Thema, was bei der Gesellschaft immer mehr auf null Verständnis stößt….

      Auch Ich habe kein Plan B, ich lasse mich einfach treiben….
      Denn es kommt wie es kommt.

      Herzliche Grüße
      Sema

  • 26
    02
    2020
    20
    Bibi Benzano

    Hmmm…. interessante Fragen…. ich bin wahrscheinlich um die zehn Jahre älter als Du und kann somit auf eine noch längere Zeitspanne zurückblicken, aber ich muss sagen: im Großen und Ganzen ist es schon so gekommen, wie ich mir das in der Schulzeit und im Studium immer ausgemalt hatte. Ich habe einen Job, ich habe Kinder und bin verheiratet. Fehlt nur noch der Hund, den ich immer wollte :o) Aber was genau ich in dem Job mache, oder mit was genau für einem Mann ich verheiratet bin, sogar meine Kinder – das ist alles ganz anders gekommen als gedacht! Finde ich aber auch nicht schlimm, denn der feste Rahmen stimmt ja, und dann darf es darin auch mal „schwingen“ und zu Änderungen kommen.

    Hinsichtlich Plan B: den habe ich, und nicht nur den! Habe sogar Plan C und D…. aber das ist vielleicht auch ein Persönlichkeitsding. Ich brauche einfach eine gewisse Sicherheit, dass ich auch nächsten Monat noch meine Rechnungen zahlen kann, auch wenn mal das Gehalt von mir oder meinem Mann ausfällt, wenn wir uns scheiden lassen würden oder, oder, oder. Ich werde (insbesondere seit ich Kinder habe) einfach wahnsinnig nervös, wenn ich finanziellen Druck habe, also versuche ich den gar nicht erst aufkommen zu lassen. Bis ins letzte Detail ausgearbeitet sind die Pläne natürlich nicht, aber ich denke es schadet nicht sich gedanklich mal mit sowas auseinanderzusetzen.

  • 26
    02
    2020
    20
    Maria

    Liebe Sarah
    Ich kann verstehen, dass dich solche Fragen nerven, mir würde es genau gleich gehen. Es stimmt schon, wenn man einem „konventionellen“ Job nachgeht, wird man das nicht dauernd gefragt.

    Ich bin erst mitte zwanzig und beginne gerade eine zweijährige Ausbildung, die mich in meinem Beruf als Buchhalterin sehr viel weiter bringen wird. Daher bin ich mir ziemlich sicher, dass ich auch noch in 10 Jahren in diesem Bereich arbeiten werde, aber wer weiss das schon… Einen Plan B würde ich mir erst ausdenken, wenn ich mit der Situation nicht mehr zufrieden bin oder mich in einer unsicheren Situation befinde.

  • 26
    02
    2020
    20
    Mari

    Einen Plan B habe ich nicht… meine rheinische Frohnatur vertraut darauf, dass letzten Endes immer alles gut wird :) Lustigerweise bin ich letzten Endes bei einer Mischung meiner eigentlich grundverschiedenen Wunschstudienfächer während der Schulzeit gelandet. Ich habe zwischen Jura und einem technisch-naturwissenschaftlichen Studium geschwankt, mich dann aber wegen der Panikmache vor der großen Juristenschwemme (werden alle Taxifahrer sagte man mir damals :-) für das technische Studium entschieden. Nach dem Studium habe ich aber sofort den juristischen Weg eingeschlagen und mit der Patentanwaltsausbildung begonnen. Dass das überhaupt eine Perspektive für Techniker und Naturwissenschaftler ist, war mir zu Beginn des Studiums gar nicht klar. Und obwohl ich einen sehr lückenlosen und „glatten“ Lebenslauf habe, gab es trotzdem entsetzte Kommentare über diese Entscheidung. Der Grund: Ich wollte mein Studium nicht mit einer Promotion toppen :-) Von „irgendwann wirst du es bereuen, keinen Dr. gemacht zu haben“ bis hin zu „du hast es doch nicht nötig, ausgerechnet in die juristische Schiene zu gehen“ waren alle möglichen erstaunlichen Kommentare dabei. Jetzt nach über 10 Jahren im Job kann ich doch glatt sagen, dass ich auch ohne Doktortitel immer noch keine Komplexe habe :-) Und den Beruf des Patentanwalts halte ich nach wie vor für ein recht anspruchsvolles Gebiet. Was man daran „nicht nötig haben soll“ geht mir bis heute nicht in den Kopf. Also alles gut, auch ohne Plan B und ohne Doktortitel.

  • 26
    02
    2020
    20
    Nadine

    Mein Plan B hieß vergangenes Jahr, raus aus der Selbstständigkeit und rein ins Angestelltenverhältnis. Ich habe im Laufe der Zeit, es waren wirklich 10 Jahre, gemerkt das ich eine andere Work Life Situation haben möchte und besser abgesichert seien möchte bezüglich Rente und auch Krankenversicherung. Das Thema Sicherheit spielte für mich im vergangenen Jahr halt echt eine Große Rolle und diese habe ich jetzt gefunden, denn ich arbeite nun in unserem mittelständischen Familienunternehmen und habe meine neue Rolle gefunden und bin auch zufriedener mit mir selbst. Viele Grüße aus Berlin nach München.

  • 26
    02
    2020
    20
    Hanna

    Hey Sarah!

    Spannendes Thema! Tatsächlich habe ich einen Plan B, da ich (ähnlich wie Bibi oben) ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis habe. Und da ich das habe, frage ich mich bei anderen häufig, ob sie einen Plan B haben. Ich frage aber nie tatsächlich nach, denn das empfinde ich als unangebracht und übergriffig. Es geht mich schlicht nichts an.

    Liebe Grüße
    Hanna

  • 27
    02
    2020
    20
    Emi

    Ich glaube, die Frage nach einem Plan B (oder auch: wann wollt ihr endlich Kinder, ein Haus, ein n Hund, etc) haben, stammt vorrangig von Bekannten, die selbst in festen Kategorien denken, leben und dann eben andere auch einordnen wollen können. Außerdem und die Plan-Frage (alias Plan B, Kinderplanung, Hausbau) sehr sehr Deutsch.

    In den USA ist euer Lebens- und Arbeitsmodell und das “Sich- immer weiter entwickeln und neu erfinden” eher normal. Entrepreneurship wird in den USA (und auch in Südamerika) sehr positiv gesehen, weil du bereit bist, “out of the box” zu denken und offen dafür bist, flexibel zu sein, Neues zu lernen und Kundenfeedback aktiv auszuwerten.

    Veränderungen als Tagesordnungspunkt? Bravo 👏 nicht jede/r kann das bewältigen und ein “sicherer” Job mit Routine erscheint klarer strukturiert für viele.

    Ein anderer Punkt für diese (sehr unangebrachte und nervige) Frage nach dem Plan B kann auch der Wunsch sein, Anknüpfungspunkte zu finden: “Ach, ihr wollt xyz machen? Da kenne ich abc, die haben das auch so gemacht.” Anstatt offene interessierte Fragen zu stellen (und sich gegebenenfalls nicht mit der Antwort “auskennen oder identifizieren” können).

    Ach ja, ich kann das sehr gut verstehen! Ich habe auch viele nervige Fragen hinter mir, von 30-38J ist es besonders nervig, danach legt es sich und viele bereuen, nicht etwas gewagt zu haben. Falls das ein Trost ist.
    Keep rocking! Und bei der Plan B Frage gegenfragen: Bist du glücklich mit deinem Leben und deinen Entscheidungen? Ja? Das freut mich! Ich auch!!!

  • 27
    02
    2020
    20
    Kathy

    Ich kann Emi nur Recht geben, die Fragerei hört irgendwann auf. Aber ich muss auch gestehen, dass ich vor der Kinder-Frage eine Zeit lang in eine andere Stadt und in einen anderen Job geflohen bin, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Ich fand es wirklich übergriffig, wie Bekannte bei mir Werbung für ihr eigenes Lebensmodell gemacht haben, ohne meine Situation genau zu kennen. Das ist ja auch kein Thema, das man im Kollegenkreis an die große Glocke hängt.

    Einen Plan B habe ich immer, aber mit Kommentaren zu den Lebensentwürfen anderer halte ich mich zurück. Ich freue mich mit ihnen, wenn sie glücklich sind und hören ihnen zu, wenn sie jemanden zum Ausweinen brauchen. Alles andere ist anmaßend, denn man kennt ja immer nur einen Teil der Geschichte.

  • 28
    02
    2020
    20
    Hannah

    Ach, ich hatte mal vor 10 Jahren während meines Studiums einen Plan A, war auf dem besten Weg dorthin, und hatte zusätzloch einen Plan B, falls es mit Plan A nichts wird.
    Dann kam eine Krankheit, beides wurde dauerhaft hinfällig, und ich musste mein Leben komplett neu sortieren.
    Ich muss auch heute noch manchmal daran denken, wie es anderes hätte laufen können und wo ich dann stünde. Doch das Leben kommt, wie es kommt, und viele Dinge habe ich nur gelernt, weil ich einen neuen Weg suchen musste. Ich halte daher nicht viel von so tollen Slogans wie „Du kannst es schaffen, wenn du nur willst“. Manchmal geht es einfach nicht, obwohl man will, und das ist dann auch nicht so schlimm. Es sollte viel mehr schon Kindern vermittelt werden, dass Scheitern, Umwege, „Knicks“ in der Karriereplanung und das Beschreiten neuer Wege menschlich sind. Was nicht heißen soll, dass man die eigenen Ziele nicht verfolgen darf, aber man darf sich eben auch freuen, wenn es anders kommt.

    Und ja, in den 30ern ist das bei mir mit dem Nachfragen nach der Familienplanung auch ein Thema, es nervt wirklich.

  • 28
    02
    2020
    20
    Svenja

    Ich finde dieses Thema sehr spannend und kann dich sehr verstehen :)
    Ich selbst bin 24, mache gerade meine dritte Ausbildung, arbeite in meinem zweiten gelernten Job (Kinderkrankenschwester auf Kinderintensivstation an einer Uniklinik seit 4 Jahren). Möchte mich immer weiterbilden und daher trotz der drei „normalo“ Jobs habe ich noch nicht genug, bzw Plan B, und C beruflich bereits ausgeführt und arbeite aber auch immer, trotz Ausbildungen nebenbei (schon seit dem ich 16 bin an der Kasse, noch während der Schulzeit und als ich die Kinderpflege-Ausbildung gemacht habe. Im Moment neben meiner Vollzeit Podologie Ausbildung noch als Krankenschwester 50%).
    Was mich immer gestört hat, dass man als erstes auf einer Party o.ä. gefragt wird, was man studiert… NICHT ein einziges Mal: „Hi, was sind deine Hobbys?“ oder „und was machst / arbeitest du?“ . Das fand ich sehr schade, weil man direkt komisch angeschaut wird, wenn man arbeitet und „nur“ eine Ausbildung gemacht hat 😕
    Die meisten meiner Freunde studieren immer noch, oder finden nach ihrem Bachelor / Master usw. keinen Job 🤷🏼‍♀️

    Wünschte in der Hinsicht gebe es auch mehr Toleranz ☺️

  • 02
    03
    2020
    20
    Jul

    Ich liebe diese Kolumne. Diese übergriffigen Menschen mit ihren komischen Fragen nerven mich heftig.. während der Schulzeit habe ich davon geträumt Ärztin zu werden. Zum Glück war der NC zu schlecht. Bin dann Krankenschwester in der Psychiatrie geworden. Hab dann Soziale Arbeit studiert. Das hat mir nicht gefallen. Also doch was anderes. BWL mit Schwerpunkt Sozialmanagement und Führungsprogramm zur Einrichtungsleitung. Und dann doch wieder in meinen Beruf als Krankenschwester.. diesmal Psychosomatik, weil es mir einfach nicht gefällt Menschen zu kündigen weil die wirtschaftliche Lage es nicht anders zulässt. Nun bin ich in Elternzeit und das alles ist in den letzten 12 Jahren passiert. Wo es danach hingeht? Mal sehen wie viele Pläne ich noch auspacken kann, langweilig wird es nie :)

  • 02
    03
    2020
    20
    Marla

    Ja, das sehe ich auch als Problem dieser Zeit an: Man redet den Leuten seit Jahren ein, dass die Menschwerdung erst mit dem Abitur/Studium beginnt – und beklagt gleichzeitig den Mangel an Fachkräften in verschiedenen Berufszweigen. Ich gehöre zu den Babyboomer-Jahrgängen, da war die Auswahl nicht so riesig. Man war froh, etwas Sicheres zu ergattern. Bei mir hat es geklappt, andere mussten sich teils mehrfach umorientieren oder aber sehr lange warten, bis es zum Leben – und für eine auskömmliche Rente irgendwann – reichte. Das Plan B-Thema ist so neu also nicht. Aber eben: Alles lässt sich nun mal nicht planen. Manchmal muss man die Dinge auf sich zukommen lassen und nach dem Motto reagieren: Den Fuß heben, wenn die Stufe da ist. Einen Kilometer vorher nützt es nichts.

  • Schreibe einen Kommentar zu Hannah Antwort abbrechen