Es fällt mir jedes Mal aufs Neue nicht leicht, hier Privates zu offenbaren. Aber ich kann heute nicht einfach ein „Tralala“-Montags-Update über schöne Tage in Hamburg, nerviges Regenwetter und einen Junggesellinnenabschied an der Ostsee schreiben. Ich hatte schon lange nicht mehr über unser Café geschrieben, denn mein nächster Post sollte eine „Wir haben unsere Traumlocation endlich gefunden“-Verkündung sein. Und ja, wir haben Ende Mai die Zusage für unsere absolute Traum-Location bekommen. In perfekter Lage. Genau die Location, die wir uns erträumt hatten und die uns über viele Enttäuschungen der letzten Monate hinweg getröstet hat. Und die „Seht ihr, dafür hat sich die ganze Mühe der letzten Monate gelohnt“-Aussage unserer Freunde war so zutreffend. Der Sechser im Lotto sozusagen, denn in München in der bestmöglichen Lage das perfekte Ladenlokal zu bekommen ist einem Lottogewinn gleichzusetzen. Bis zwei Wochen später plötzlich der Anruf der Lotterie kommt, dass es einen Fehler bei der Gewinnverkündigung gab. Oder in unserem Falle: Der Anruf, dass die Location doch geplatzt ist. Auf der Zielgeraden. Im allerallerletzten Moment. Wir haben die letzten Wochen unzählige Stunden damit verbracht, uns mit diesem Ladenlokal auseinanderzusetzen, so viel geplant und uns unendlich darauf gefreut, bald endlich richtig loszulegen und den großen Traum in die Realität umzusetzen. Bis zu einen Anruf mit einer völlig unerwarteten Nachricht, die alles kaputt gemacht hat.
Ich will ehrlich sein: Ich bin am Boden zerstört. Denn auch wenn ich ein positiv denkender Mensch bin, so bin ich auch Realist und weiß, dass auf einen Sechser im Lotto kein zweiter Hauptgewinn folgt. Zumindest nicht in absehbarer Zeit. Wir hatten uns geschworen, nicht zu viel zu erzählen, bevor alles 100% fix ist, aber da alles so konkret war haben wir natürlich unserem Umfeld von der Location erzählt und bekommen seitdem jeden Tag aufgeregte Nachrichten, ob wir endlich den Vertrag unterschrieben haben. Ich will hier nicht näher darauf eingehen, was letztendlich passiert ist und auch nicht sagen, um welches Ladenlokal es tatsächlich ging. Denn immerhin sind andere Menschen in diese Angelegenheit involviert.
Die Resonanz auf unsere Pläne war in den letzten Monaten überwältigend. Es vergeht kein Tag, an dem nicht Leser oder Geschäftspartner fragen, wann es endlich soweit ist. Und es beflügelt, so viele Vorab-Lorbeeren zu bekommen. Aber es lässt uns auch verzweifeln, wenn man in solch einem Fall so unfassbar machtlos ist.
Ich habe für mich entschieden, ab sofort kein Wort mehr über dieses Thema zu verlieren, denn das alles macht sehr, sehr müde. Und ich kann nur von ganzem Herzen hoffen, dass ich in den nächsten Monaten mit vor Freude klopfendem Herzen wirklich diesen Artikel tippen kann, der doch so bald online gehen sollte. Nach wie vor kann ich nur bitten: Wenn ihr jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt, bitte gebt die Daten zu unserer Location-Suche weiter! Und bitte habt ein bisschen Nachsicht, falls es hier vielleicht ein wenig ruhiger bleibt, denn ich muss mich erst einmal wieder etwas aufrappeln.