Josie loves Logo gross Josie loves Logo klein

Über den Start in den Tag und den Stress der Welt

Rahmen

Vor ein paar Tagen las ich ein Zitat von der Autorin Daniela Otto auf Instagram, das mich zum Nachdenken anregte. Noch mehr, nachdem ich es in der Story teilte und in diesem Zuge mit vielen von euch in den Austausch ging.

Das Zitat: „Inzwischen beginnen neun von zehn Menschen ihren Tag mit dem Blick aufs Smartphone. Aber am Morgen stellen wir die Weichen für den Tag. Wenn wir sofort News und Mails und Feeds checken, laden wir sinnbildlich den ganzen Stress der Welt zu uns ein.“ Die ELLE postete die Aussage der Autorin im Zusammenhang mit einem interessanten Digital Detox Experiment, über das ihr hier mehr lesen könnt. Das Buch „Digital Detox für die Seele„* von Daniela Otto ist direkt in meinem Warenkorb gelandet.

Doch zurück zu meinem Austausch mit euch und einer Umfrage, die ich kurz danach in meiner Story durchführte. Ich fragte euch, wie ihr in den Tag startet und zu welchem Zeitpunkt ihr euch mit dem Smarphone „den Stress der Welt aufladet“. 61% von euch stimmten ab, dass sie das Handy unmittelbar nach dem Aufstehen in die Hand nehmen. 32% für „10 – 30 Minuten nach dem Aufstehen“, und lediglich 7% dafür, dass sie morgens konsequent eine Stunde mit anderen Dingen verbringen, bevor sie das Handy nutzen. Wirklich erschreckend fand ich, dass mit Abstand die meisten für Punkt Eins abstimmen. Aber ja, auch ich nehme viel zu häufig das Handy unmittelbar nach dem Aufstehen in die Hand. Und merke nicht selten, dass es mir nicht gut tut.

Denn es ist soo viel, das man sich unmittelbar nach der Nachtruhe auflädt. Negative Nachrichten, Weltschmerz, Social Media Posts, die uns triggern, WhatsApp Nachrichten und so weiter und so fort. Das ist soooo viel, womit wir uns noch halb schlaftrunken unmittelbar nach dem Aufstehen beschäftigen. Es ist ein „von 0 auf 100“, ein „aus der kuschlig warmen Bettdecke hervorkriechen und direkt in die die kalten „News der Welt“-Fluten springen“.

Dabei ist es doch gerade der Morgen, der darüber entscheidet, wie der Tag verläuft. Wie fokussiert wir sind, wie unser Mindset ist. Nicht ohne Grund raten alle Therapeuten und Coaches zu einer Morgenroutine. Diese Routine kann unsere Stimmung für den Tag massiv zum Positiven beeinflussen. Der „Stress der Welt“ kann warten. Und seien wir mal ehrlich: Wenn wir nicht Last Minute 30 Minuten vor dem Start in den Arbeitsalltag aufstehen, sollte mehr als genug Zeit sein, das Smartphone nicht unmittelbar in die Hand nehmen zu müssen.

In der Theorie wissen wir das alle, in der Praxis ist das nicht immer einfach. Da muss ich mir ganz klar auch an die eigene Nase fassen. Morgens gelingt es mir oft nicht, erst einmal eine halbe Stunde, Stunde auf das Smartphone zu verzichten. Dabei ist das für mich tagsüber gar kein Problem. Nicht selten lasse ich das Handy für viele Stunden ganz bewusst in meiner Tasche, wenn ich Freunde treffe. Möchte nicht, dass gute Gespräche durch irgendwas gestört werden. Will ganz im Hier und Jetzt sein.

Während der Arbeitszeit öffne ich oftmals auch bewusst mehrere Stunden weder den Smartphone Browser, noch WhatsApp, denn zu schnell lasse ich mich davon ablenken, mit meinen Freundinnen über „Irgendwas“ zu schreiben oder irgendeinen Artikel über ein in dem Moment völlig unbedeutendes Thema zu lesen. Generell trifft es „unbedeutend“ so gut. Es ist immer wieder erschreckend, wie viel Zeit wir mit dem Scrollen durch Instagram, Facebook und TikTok (kommt ganz auf die jeweilige Generation an, wie viel Zeit man in welche der Apps steckt) verplempern. Wie wenig Mehrwert das Meiste davon hat. Wie sinnvoll man die Zeit doch alternativ nutzen könnte!

Selbstverständlich gibt es bei mir auch Arbeitstage, an denen ich stundenlang an meinem Smartphone klebe. Durch Instagram scrolle, Begriffe google, Videos schaue, Nachrichten beantworte und alles um mich herum vergesse. Danach fühle ich mich by the way oftmals sehr gestresst. Zu viel Input, zu viele Informationen. So viele neue offene Tabs im Kopf. Obwohl ich doch eigentlich ganz in Ruhe einen Artikel schreiben wollte. Manchmal ist es ein sehr schmaler Grat zwischen dem „wissbegierig sein und immer viel informieren“ und „zu viel von der Welt da draußen aufladen“. Insbesondere für sehr sensible Menschen mit viel Empathie. Ja, zu dieser Gruppe zähle auch ich. Und das hat mal Vor- und mal Nachteile.

Deshalb ist es besonders am frühen Morgen so wichtig, erst einmal im Hier und Jetzt zu sein, und „die Welt da draußen“ noch außerhalb des Schlafzimmers zu lassen. Außerhalb der warmen Geborgenheit des eigenen Zuhauses.

Der Plan für morgen früh: das Fenster öffnen, die Sonnenstrahlen ins Zimmer lassen und dann erst einmal ein paar Seiten in meinem aktuellen Buch lesen.

In diesem Sinne: Auf mehr „morgens erst einmal eine Stunde mit anderen Dingen beschäftigen“-Tage. Mehr Meditationen, cremige Cappuccinos, Gassirunden, Tagebuch schreiben, Morgenspaziergänge, Yoga und Seiten in guten Büchern vor dem ersten Blick in das Smartphone.

PS: Viele Tipps für eine Morgenroutine findet ihr unter anderem bei meiner lieben Sue!

*Affiliate Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.


YOU MAY ALSO LIKE

3 Kommentare

  • 19
    04
    2023
    23
    Klara

    Gute Kolumne, in der ich mich auch wiederfinde. Ich habe auch für die ersre Antqort abgestimmt, obwohl ich weiß, dass es mir nicht gut tut, das Handy morgens direkt in die Hand zu nehmen.

  • 21
    04
    2023
    23
    Hannah

    Eine richtige Morgenroutine fehlt mir, aber ich arbeite daran. 🙂

  • 03
    05
    2023
    23
    Bea Derungs

    Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Ich denke es kommt auch darauf an, was man auf dem Smartphone als erstes anschaut. Ist es etwas positives, das einem motiviert, kann der Start in den Tag auch trotz dieser (fragwürdigen) Morgen Routine gelingen!

  • Schreibe einen Kommentar zu Klara Antwort abbrechen