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Über den perfekten Zeitpunkt

Vor kurzem las ich ein Zitat, das mich zum Nachdenken brachte. „Warte nicht. Der Zeitpunkt wird nie perfekt sein.“ Oh ja, an diesen Worten ist soooo viel Wahres dran. Wer von euch kennt es nicht, dieses „Vielleicht irgendwann später. Momentan passt es nicht“, wenn es doch eigentlich ein absoluter Herzenswunsch ist, den man sich am liebsten sofort erfüllen würde.

Die Kündigung des ungeliebten Jobs, der Kauf einer Wohnung, die Weltreise … Von vielen Freunden hörte ich diese Aussage aber auch im Zusammenhang mit der Kinderplanung. Oftmals ist der Kinderwunsch groß und dennoch wird mit der Erfüllung gezögert, da die aktuelle Lebenssituation nicht ideal ist. Und wisst ihr was? Fast alle, die sich viele Jahre Zeit gelassen haben, äußerten im Nachhinein, dass sie das Kind gerne viel früher bekommen hätten, dass der Zeitpunkt für solch eine gigantische Entscheidung eh niemals perfekt gewesen wäre.

Ihr wisst, ich denke über das Thema Kinderplanung etwas anders (hierzu ging diese Kolumne vor rund einem Jahr online), aber natürlich gibt es auch bei mir immer wieder Herzenswünsche, die gaaaanz weit hinausgezögert werden, da „einfach nicht der richtige Zeitpunkt“ ist. An allererster Stelle steht hier sicherlich der große Wunsch, einen eigenen Hund zu haben.

Auch die Erfüllung dieses Wunsches haben wir schon so oft weit, weit in die Zukunft geschoben, da aktuell ja nun wirklich ÜBERHAUPT nicht der richtige Zeitpunkt für solch eine einschneidende Entscheidung ist. Wir reisen so viel, sind das halbe Jahr über unterwegs … nein, ein Hund passt nun wirklich nicht in dieses Leben. Oder vielleicht doch? Hierbei muss ich an unser Café denken, das wir leider aus anderen Gründen nicht realisieren konnten. Auch als wir uns dafür entschieden, befanden wir uns in einer Phase unseres Lebens, in der wir enorm viel unterwegs waren. Eigentlich war es nicht der optimale Zeitpunkt, da wir gerade erst das Thema Reisen auf dem Blog ausgebaut hatten und es sooo gut lief. Aber: Es war für uns vollkommen selbstverständlich zur Erfüllung unseres großen Traums unser Leben komplett umzukrempeln. Und wir hatten so viele Ideen, wie wir auch ohne all diese fernen Reisen den Blog mit neuem Content bereichern könnten.

Geht es vielleicht gar nicht unbedingt um den richtigen Zeitpunkt, sondern darum, sein Leben passend zu einer Entscheidung zu ändern? Gehst es eher darum „den richtigen Zeitpunkt zu kreieren“? Hier wären wir übrigens auch wieder bei diesem Thema: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt…„, denn meist hängt die Sache mit dem nicht passenden Zeitpunkt auch mit fehlendem Mut zusammen.

Aber wisst ihr was? Wenn man mal ganz objektiv an die Sache rangeht, wird es in fast allen Fällen nie „den ultimativ perfekten Zeitpunkt“ für etwas geben. Es werden immer ein paar kleine oder sogar ein ganz großer Stein im Weg liegen, der uns davon abhält, einen großen Traum zu erfüllen. Und ein unangenehmes Gespräch wird nicht plötzlich angenehm, wenn wir es nur lange genug hinauszögern. Denn mal ehrlich: „Der richtige Zeitpunkt“ wird dafür vermutlich nie da sein. Also sollten wir es lieber früher als später erledigen.

Wenn es darum geht, den richtigen Zeitpunkt zu finden, dann müssen wir die Vor- und Nachteile von etwas abwägen. Inwiefern wird sich mein Leben verändern? Resultieren alle positiven und negativen Konsequenzen letztendlich darin, dass sich mein Leben zum Positiven verändert? Oder werden aus kleinen Steinen plötzlich riesengroße Bauklötze, wenn ich mich dafür entscheide, dass der richtige Zeitpunkt für eine einzelne, große Veränderung gekommen ist?

Wie immer freue ich mich an dieser Stelle über eure Kommentare: Gibt es in eurem Leben auch einen Wunsch, dessen Erfüllung ihr immer weiter in die Ferne schiebt, da sich der Zeitpunkt nicht richtig anfühlt? Habt ihr vielleicht sogar eine einmalige Chance verpasst, da ihr im Nachhinein lieber einen früheren Zeitpunkt hättet wählen sollen?


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5 Kommentare

  • 20
    06
    2019
    19
    Alexandra

    Liebe Sarah,
    ja der richtige Zeitpunkt. Das hast du mehr als auf den Punkt gebracht.
    Bei mir war es der große Wunsch nach einem Hund.
    Mein jüngerer Sohn reitet und über den Reitverein sind wir in Kontakt mit einem sehr engagierten
    Tierschutzverein gekommen. Wir wurden gefragt ob wir kurzfristig Pflegestelle für eine junge Schäferhündin sein könnten. Gesagt getan. Das Mäuschen war 3 Wochen bei uns und bekam eine fantastische eigene Familie (natürlich auch Reiter :-) ). Danach waren wir Pflegestelle für einen ganz quirlingen Jack Russel Mix der aber keine Sekunde alleine bleiben wollte. Also hab ich den jungen Mann im Hundekindergarten angemeldet wo er morgends betreut wurde. Auch er fand eine wunderbare Familie. Danach sagte mein Mann – Hund nein Danke. Unser großer Sohn war zu diesem Zeitpunkt mit dem Studium fertig unsere kleiner Nachzügler fing gerade an ein bisschen seine Flügel auszubreiten. Ich wollte mehr arbeiten und habe mich von dem Gedanken Hund verabschiedet.
    Und dann kam Emma. Wir wurden gefragt ob wir nochmals Pflegestelle sein können. Wir haben ja gesagt und nach 5 Tagen wussten wir Emma gehört zu uns. Der Zeitpunkt hat nicht gepasst. Aber plötzlich mit dieser Entscheidung wurde alles ganz leicht. Ich habe nicht aufgestockt sondern meine Stunden stark reduziert. Wir haben beschlossen das wir eben Urlaub in Holland machen wo wir Emma mitnehmen können. Es war die beste Entscheidung die eigentlich überhaupt nicht zum richtigen Zeitpunkt kam. Den gibt es nie. Wir sind seit 3,5 Jahren überglücklich mit unserer Ratonero Dame.
    Viele liebe Grüße
    Alexandra

    1. 20
      06
      2019
      19

      Liebe Alexandra,

      vielen Dank, dass du eure Geschichte mit uns teilst. Wie schön, dass ihr schon seit dreieinhalb Jahren glücklich mit Emma seid. :-)
      Uns ging es damals übrigens ähnlich mit unserer kleinen Josie. Wir hatten an dem Tag überhaupt nicht geplant, ein Kaninchen in unsere Familie aufzunehmen und als wir sie sahen, wussten wir: Die Kleine muss unbedingt mit uns nach Hause kommen. :-)

      Ganz liebe Grüße
      Sarah

      1. 21
        06
        2019
        19
        Alexandra

        Liebe Sarah,
        genau so soll es sein. Manchmal wird einem eine Entscheidung einfach abgenommen. Und man ist einfach nur glücklich <3 <3 <3.
        Viele liebe Grüße

  • 21
    06
    2019
    19

    Hi Sarah,
    ein sehr schöner Beitrag, der mir aktuell sehr aktuell ist, da es bei mir im um eine Jobentscheidung geht. Ich habe eine Zusage für einen Job, die Konditionen sind gut, aber trotzdem wäge ich Vor- und Nachteile ständig ab.

    Ist es vielleicht doch kein guter Zeitpunkt? Ist mein aktueller Job doch ganz om, da weiß ich wenigstens, was ich hab? Was, wenn der neue Job nicht den Vorstellungen entspricht? Was werden die aktuellen Kollegen, mein Vorgesetzter denken?

    Mein Ego schiebt 2914 und noch mehr Gründe vor, lieber bei dem alten Job zu bleiben, aber ich habe auch Angst vor verpassten Chancen. Auf meine eigene Entwicklung, mal ins kalte Wasser zu springen und es zu wagen.

    Stattdessen warte ich auf den Moment, an dem die Entscheidung sonnenklar ist und ich keine Angst mehr habe. Aber es wird mir immer deutlicher, dass dieser wohl nicht kommen wird. Vielleicht ist das bei manchen Entscheidungen so, dass sie einem Mut abverlangen und im Gegenzug nur Ungewissheit zu bieten haben. Aber dafür aich Potential, sich selbst besser kenen zu lernen und weiter zu entwickeln. Das hoffe ich zumindest.

    Liebe Grüße!

  • 24
    06
    2019
    19
    Annika

    Hallo Sarah,

    mir ging es mit dem Hundewunsch ganz ähnlich. Ich wollte schon so lange unfassbar gerne einen eigenen Hund haben, aber es hat eben nie so ganz gepasst. Dann habe ich vor fast 5 Jahren zufällig bei einer Bekannten unseren Kleinen gesehen, den sie als Pflegestelle aufgenommen hat. Es war Liebe auf den allerersten Blick und ich wusste wirklich sofort, der muss mit nach Hause kommen. Also sind einige Tränen geflossen, Diskussionen zuhause gefolgt und eine Woche später ist Aiden bei uns eingezogen. Und es war die beste Entscheidung meines Lebens!
    Seitdem fliegen wir zwar weniger weg, dafür fahren wir häufiger mit Hund in den Urlaub. Ich habe die Möglichkeit, ihn einige Tage in der Woche mit auf die Arbeit nehmen zu können, was natürlich unglaublich praktisch ist. Die anderen beiden Tage genießt er den Tag bei meinen Großeltern und tobt durch den großen Garten dort.
    Ich würde die Entscheidung immer wieder so treffen und stimme dir voll und ganz zu: die perfekte Situation wird vermutlich niemals kommen. Man muss die Situation einfach passend für sich gestalten.

    Liebe Grüße
    Annika

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