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Travel Guide:
Tipps für eine Reise
nach Venedig 2020

In der letzten Woche bekam ich zahlreiche Nachrichten von euch, „wie die aktuelle Situation in Venedig“ so sei. Wie der Umgang mit Corona ist, wie viele Touristen vor Ort sind und ob ich den Spätsommer für eine Venedig-Reise empfehlen würde. Das Interesse an der „schönsten Stadt der Welt“ ist riesig – und deshalb habe ich heute nicht nur die Antworten auf all eure Fragen, sondern auch jede Menge (persönliche) Tipps für einen Kurztrip zusammengestellt. 

Wir entschieden uns sehr spontan für einen Venedig Trip im Anschluss an unseren Comer See Aufenthalt, da wir mehrfach hörten, wie perfekt doch der Sommer 2020 für einen Besuch der Stadt sei. Kaum internationale Gäste und natürlich auch keine Kreuzfahrttouristen, die üblicherweise täglich zu Tausenden in die Stadt strömen – eine sehr außergewöhnliche Situation, die wir uns nicht entgehen lassen wollten.

Vorab möchte ich schon einmal sagen: Auch wir haben den Zeitpunkt als ideal empfunden. Es war vor Ort extrem entspannt, lediglich an den Hauptsehenswürdigkeiten wie dem Markusplatz war etwas mehr los – allerdings nicht annähernd zu vergleichen mit der Masse an Touristen, die man dort normalerweise antrifft. Wir haben in jedem Restaurant sofort einen Platz bekommen, schlenderten entspannt durch die teilweise menschenleeren Gassen und genossen das „entschleunigte Venedig“ sehr.

Dieses Jahr ist alles etwas anders, und deshalb schreibe ich hier diesen Guide bewusst für 2020. Natürlich funktionieren die meisten Tipps auch langfristig, aber einiges würde ich zur „normalen Hochsaison“ vermutlich nicht empfehlen. Ich kann euch nur ans Herz legen: Falls ihr Zeit habt und nach Venedig reisen möchtet, bucht einen Aufenthalt in den kommenden zwei Monaten. Ohne die riesigen Touristenmassen ist die Stadt noch magischer und ihr werdet einen unvergesslichen Aufenthalt erleben!

Wir waren dieses Mal in keinem Museum und haben keine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von innen besichtigt, da wir bereits mehrfach vor Ort waren – und wir dieses Mal außerdem primär den Sommer im Freien genießen wollten. Manche Dinge sind beim ersten Venedig Besuch ein Muss, aber das muss ich hier nicht aufschreiben: die Haupt-Sehenswürdigkeiten wie den Dogenpalast und den Markusdom findet ihr in jedem Reiseführer aufgelistet. Auch die berühmte Glasbläserinsel-Murano und das farbenfrohe Burano ließen wir dieses Mal aus – eine von beiden Inseln solltet ihr aber auf jeden Fall einmal gesehen haben. Und wenn ihr viel Zeit habt: Plant einen Strandtag auf „Lido di Venezia“ ein!

Zehn Tipps für einen Kurztrip nach Venedig 2020

die Anreise nach Venedig

1. An allererster Stelle steht natürlich die Anreise. Von Deutschland aus ist es absolut zu empfehlen, selbst mit dem Auto zu fahren. Hierbei gilt allerdings zu beachten, dass Venedig komplett autofrei ist. Man bewegt sich in der Stadt ausschließlich zu Fuß bzw. auf dem Wasser fort. Dementsprechend wird das Auto während des Aufenthalts geparkt und erst wieder bei der Abreise abgeholt. Entweder in einem der Vororte Mestre oder Marghera, um danach mit dem Bus oder Zug in die Stadt zu fahren, oder aber in einem zentrumsnahen Parkhaus.

Wir haben uns für das Parkhaus Tronchetto entschieden, das eine riesengroße Kapazität bietet und wo man im Gegenzug zu den älteren Parkhäusern am Piazzale Roma (hier muss man im Voraus reservieren) immer einen Platz bekommen sollte. Im Parkhaus Tronchetto haben wir 21 Euro pro Tag gezahlt. Und wie kommt man vom Parkhaus zum Hotel? Mit dem privaten Wassertaxi oder dem Wasserbus! Die Wasserbus-Linie 2 hält direkt am Parkhaus.

2. der Wasserbus (Vaporetto): die im zehn-Minuten-Takt fahrenden Wasserbusse sind die perfekte Möglichkeit, sich in Venedig fortzubewegen. Eine Einzelfahrt kostet 7,50 Euro, ein 24-Stunden-Ticket 20 Euro und ein 3-Tages-Ticket 40 Euro. Insbesondere, wenn man viel unterwegs ist und auch die Inseln wie Lido besuchen möchte, lohnt sich solch ein Ticket für mehrere Tage sehr. By the way: eine „große Runde“ mit dem Wasserbus auf dem Canale Grande ist eine günstige Variante zur Gondel- oder privaten (Taxi)fahrt.

unser Hotel Tipp in Venedig

3. unser Hotel: Ich kann euch wirklich von ganzem Herzen das Il Palazzo Experimental im Stadtteil Dorsoduro empfehlen. Die Lage, das Design und das (zum aktuellen Zeitpunkt!!!) Preis-Leistungsverhältnis sind top. Wir werden auf jeden Fall noch eine separate, ausführlichere Hotel-Review schreiben und im Nachhinein hier verlinken. Zurück zum Wasserbus: vom Parkhaus Tronchetto sind es nur zwei Stationen zur hotelnahen „San Basilio“ Station.

Restaurant-Tipps in Venedig

4. Offen gesprochen: Man muss schon viel Pech haben, wenn man in Italien ein Restaurant erwischt, in dem die Pasta nicht gut schmeckt. Natürlich kann man sich jederzeit auf eine der schönen Terrassen vor einem der großen Restaurants an den Kanälen setzen und bekommt gutes Essen bei einem grandiosen Ausblick serviert – hier zahlt man allerdings auch oftmals stolze Preise. Genauer gesagt meist mehr, je näher man sich an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten befindet. Dennoch möchte ich euch heute drei Favoriten vorstellen, die uns in Venedig besonders begeistert haben. Ganz oben auf der Speisekarte stehen in Venedig übrigens Fisch und Meeresfrüchte.

die beste Pizza: Auf der Speisekarte des OKE Venezia (insgesamt gibt es drei Standorte in Venedig – einer davon war direkt neben unserem Hotel) stehen über 80 verschiedene Pizzen – auch viele vegetarische, weiße und süße Pizzen. Wir haben verschiedene fleischlose Varianten probiert und waren jedes Mal begeistert!

unser Tipp für ein romanisches Dinner: Hach, was war das schön im aktuell erweiterten Außenbereich des Al Vecio Marangon (Calle Toletta, Sestiere di Dorsoduro)! Wir saßen in einer schmalen Gasse bei Kerzenlicht und genossen die besten hausgemachten Gnocchi.

ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis in wunderschönem Ambiente: An unserem letzten Abend aßen wir fantastisch im sudest 1404 (Dorsoduro, 1401). Hier stimmen nicht nur das ausgesprochen schön angerichtete Essen und das wunderschöne Garten-Ambiente, ich möchte auch die Preise im Bezug auf die gehobene Küche positiv hervorheben. Insbesondere die Drinks sind verhältnismäßig günstig und auch Pasta, Fleisch und Fisch werden zu sehr fairen Preisen angeboten.

die Vorspeise: Burrata mit Grillgemüse

das beste Eis in Venedig

5. Was darf in Italien ebenfalls nicht fehlen? Natürlich Eis. Und zwar jede Menge Eis. Jeden Tag. Das beste Eis in Venedig hatten wir bei Venchi Cioccolato e Gelato (Calle dei Fabbri, 989). Dort gibt es nicht nur viele unterschiedliche, köstlich-cremige Schokosorten, sondern auch zahlreiche Frucht-Varianten. Mango ist sehr zu empfehlen!

6. Wahrlich kein Geheimtipp, aber ein absolutes Muss ist ein Besuch des wunderschönen Kaufhauses Fondaco dei Tedeschi direkt an der Rialtobrücke. Einen tollen Ausblick hat man übrigens nicht nur durch die zahlreichen Fenster in den verschiedenen Abteilungen, sondern insbesondere von der Dachterrasse. Gut zu wissen: Aktuell muss man online einen Slot für den Besuch der Terrasse buchen!

der schönste Sonnenuntergang

7. Es muss am Abend auch nicht immer ein Restaurant sein. Besonders schön ist es auch, sich an das Ufer einer der Kanäle zu setzen. Zum Beispiel mit Spritz (Aperol und Campari werden an jeder Ecke angeboten) und einer Pizza To Go. Am besten kitschig-schön zum Sonnenuntergang an der Zattere Promenade.

8. Ein Spaziergang ist am Abend besonders magisch. Herrlich, nach dem Abendessen ganz entspannt noch an der Promenade entlang zu schlendern. Vom Zipfel des „Punta della Dogana“ Kunstmuseums kann man einen besonders schönen Blick auf den Markusturm und die beleuchteten Luxushotels am Canal Grande genießen.

9. ein Foto-Tipp: Licht spielt bei Bildern bekanntlich eine wichtige Rolle – sowohl für den Blick von der Ponte dell’Accademia als auch von der Rialto Brücke hat man das beste Licht zum Sonnenuntergang (aktuell ist es auf der Brücke auch zu diesem beliebten Zeitpunkt nicht „zu überfüllt“ – normalerweise undenkbar). Tagsüber ist das Licht für das „perfekte Bild“ zu hart, aber schön ist der Ausblick natürlich immer. Und es sollte sowieso immer viel mehr um das „selbst erleben“ als um das perfekte Bild gehen.

10. sich einfach treiben lassen. Das ist eigentlich  immer mein liebster Tipp, denn die schönsten Erlebnisse und besondersten Ecken finden sich doch meist fernab von den Touri-Hotsposts und festen Must-See-Listen. Und die Gassen der Stadt sind so charmant, dass aus einem kurzen Spaziergang auch gerne mal fünf Stunden werden. Wichtig: Wasser nicht vergessen und unbedingt gutes Schuhwerk wählen!

Ihr habt Fragen oder ergänzende Tipps? Ich freue mich sehr auf eure Kommentare!

Ergänzende Lektüre: Zehn Orte in Italien, die man unbedingt gesehen haben sollte.


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3 Kommentare

  • 01
    09
    2020
    20
    Gina

    Ich hatte das Glück, als junges Mädchen mit meinen Eltern Venedig kennen zu lernen. Damals war das Sightseeing noch entspannt und ohne Massentourismus. Bei einer Studienreise viele Jahre später, habe ich dann mit fachkundiger Führung, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennengelernt. In sehr guter Erinnerung ist mir dabei das Guggenheim-Museum geblieben. Falls man die Möglichkeit hat, jetzt nach Venedig zu reisen, sollte man das unbedingt machen.

  • 02
    09
    2020
    20
    Jana

    Wir fliegen im März nach Venedig, von Hamburg ist es bisschen weit mit dem Auto, ich habe nicht mal einen Führerschein und mein Mann müsste die Strecke alleine fahren.
    Ich hoffe im März ist es immernoch bisschen leerer als normal, zuletzt war ich 2010 da.
    Danach fahren wir weiter an den Gardasee :)

  • 24
    09
    2020
    20

    Ich war jetzt im September 2020 in Venedig und fand es großartig. Ich hab es geliebt und sauge gerade jeden Bericht über die Lagunen-Stadt auf :)

    Liebe Grüße,
    Lynn

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