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Nicole Richie „Die Vintage Prinzessin“ (Originaltitel „Priceless“)

Rahmen

Die Story? Auf den ersten Blick platt. Eine verwöhnte Upper East Side-Prinzessin schreit nach der Liebe ihrer verstorbenen Model-Mutter und ihres abwesenden Karriere-Vaters, indem sie sich in einen Strudel aus Party-Exzessen stürzt und mit dem Feuer spielt. Plötzlich der Bruch: Ihr Daddy wird verhaftet – das Töchterchen muss die Scherben mutterseelenallein zusammenklauben und ihr Lebensdrehbuch umschreiben.

Tatsächlich bestätigt der Roman zunächst alle Chick-Lit-Klischees:

„Charlotte rief ein paar Freunde an und organisierte eine spontane kleine Willkommensparty für sich selbst. Dann riss sie die Türen ihres begehbaren Kleiderschranks auf, trat zwischen die Kleiderstangen und schob die Bügel auseinander. Der Schrank war beinahe sieben Meter lang und wohlgeordnet wie eine Museumssammlung (…)“

Nicole Richie „Die Vintage-Prinzessin“, Goldmann Verlag

Warum ich „Die Vintage Prinzessin“ trotzdem lesen wollte? Weil es das zweite Buch von Nicole Richie ist. Des It-Girls, das sich vom babyspeckigen Paris Hilton-Anhängsel und einer selbstzerstörerischen Drogen-Gefängnis-Magersuchts-Skandalnudel zur gefestigten Mode-Designerin und Buch-Autorin (ihr Erstling: The truth about diamonds) gemausert hat. Die Adoptivtochter Lionel Richies gab Punkrocker Joel Madden (Good Charlotte) das Jawort und ist Mama zweier entzückender Kids – Harlow Winter Kate und  Sparrow James Midnight. Kurz: Diese Frau interessiert mich!

Und tatsächlich: Die plakative Sprache Nicole Richies, der schonungslose Blick hinter die Fassade und das Gefühls-Wirr-Warr sämtlicher handelnder Personen ließen mich begierig weiterlesen und so entspann sich Absatz für Absatz ein kurzweilig erzähltes Märchen von der armen reichen New Yorker Society-Prinzessin, die nach dem Einsturz ihres Elfenbeinturm-Gefängnisses ins jazzig-lebendige New Orleans zu ihrer Ex-Nanny flieht, wo sie sich endlich selbst finden muss – und dabei über wahre Freundschaft, Geheimnisse aus der Vergangenheit, ihr wahres Talent und vielleicht sogar die Liebe stolpert.

Wer Autorinnen wie Candace Bushnell oder Sophie Kinsella liebt, dem kann ich das moderne Märchen „Vintage Prinzessin“ von Nicole Richie voll und ganz empfehlen. Einzig den deutschen Titel finde ich nicht so passend. „Priceless“, wie im Original, trifft Nicole Richies Message perfekt.

 

 


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4 Kommentare

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    08
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    Ich hab’s auch gelesen- tatsächlich war der Autorinnennamen ausschlaggebend bei der Kaufentscheidung- und fand ‚Vintage Prinzessin‘ als entspannte Feierabendlektüre ideal. Allerdings hat sich mir schon nach einigen Seiten der Verdacht ‚Ghost Writer‘ aufgedrängt…Ich würde mal vermuten: Idee & Inhalt (Nicole Richie), Schreibe (Ghost Writer). I

  • 20
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    Ich fand das Buch schrecklich! Und würde es nicht weiter empfehlen!

  • 21
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    2011
    11

    @ Coquette: Könnte schon sein. Zweifachmami, Designerin und Buchautorin wäre ja schon ein verdammt straffes Programm …
    @ Mimsbims: upps ;)

  • 21
    08
    2011
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    Liesa

    Also ich fand es auch nicht gut. Ist vielleicht so ganz nett als Urlaubslektüre, aber gehört definitv zu der Kategorie „gelesen und vergessen“ :)

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