Erlebt: Eine sehr ereignisreiche Woche auf Aruba, die heute leider schon zu Ende geht. Ich habe selten in fünf Tagen so viel erlebt und gesehen und freue mich darauf, all dies bald zu Papier (alias „in die Tasten tippen“) zu bringen. Ein besonderes Highlight stand gestern auf dem Programm: Ein Besuch der Privatinsel Renaissance Island, an deren Strand Flamingos leben. Kristallklares, strahlend blaues Wasser, ein weißer Sandstrand und pinkfarbene Flamingos? Klingt zu schön, um wahr zu sein. Doch genau dieses Bild bietet sich den Besuchern.
Gedanken: Dieses Montags-Update möchte ich jedoch nicht neuen Plänen oder Shopping-Tipps, sondern ausschließlich meinen Gedanken widmen. Denn ich habe in der letzten Woche sehr viel nachgedacht. Ich habe in der letzten Woche einen sehr ausführlichen Artikel über die Entwicklung der Modebranche geschrieben und dazu unheimlich viel Feedback in Form von Kommentaren und Mails bekommen. Fast 10.000 Menschen haben den Artikel bis jetzt gelesen. Es gab sehr viel Zustimmung, aber auch konstruktive Kritik, die ich hier immer sehr zu schätzen weiß. Ganz herzlichen Dank für all die Zeilen, die ihr getippt habt (Unbedingt lesen!). Danke für eure tolle und reflektierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Es kam mehrfach der Wunsch auf, dass ich noch mehr auf dieses Thema eingehe und das Sprachrohr, das mir dieser Blog gibt, noch mehr dafür nutze, um hinter den Glitzervorhang der Modewelt zu blicken. Aber gerne doch! Meine Frage an euch: Wie kann man das Thema noch besser aufarbeiten? Was wünscht ihr euch?
In der letzten Woche gab es eine Welle der Kritik an Influencern auf zahlreichen Blogs. An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal meinen Stand klarmachen. Zuallererst: Meine Kritik an manchen Influencern- und hier spreche ich glaube ich auch für viele Bloggerkollegen – hat mitnichten etwas mit Neid zu tun. Ich gönne jedem, der ehrliche, gute Arbeit leistet, von ganzem Herzen den Erfolg. Es geht mir nicht darum „mich zu beschweren“, denn ja, ich habe nach wie vor das große Glück, mein Hobby beruflich auszuführen. Es ging mir in meinem Artikel darum, eine unehrliche Arbeitsweise und vor allen Dingen ein sehr ungesundes Körperideal zu kritisieren.
In der letzten Zeit habe ich oft in den Kommentaren auf zahlreichen Blogs gelesen „vor zehn Jahren haben Redakteure über Blogger genauso geschimpft, und jetzt fühlen sich die Blogger bedroht und schimpfen über Influencer“. Doch darum geht es hier in keinster Weise. Es geht darum, dass die Mission der Modeblogger war, „normale Mädchen“ dem seit so vielen Jahren bestehenden, weltfremden Schönheitsideal der Modeindustrie entgegenzustellen. Und nun? Sind wir wieder exakt am gleichen Punkt. Und das kritisiere ich.
Die Message der Blogs war (und ist Gott sei Dank noch bei vielen Blogs so), Mode ein wenig zugänglicher zu machen, sie ins „wahre Leben“ zu transportieren. Und dass lieber das schön angerichtete Essen als die Tiefkühlpizza auf der Couch, oder der Ausgehlook statt des Gammeloutfits gezeigt wird, das ist doch völlig okay. Wir alle wollen lieber „die schönen Dinge sehen“. So lange es „echte“ schöne Dinge sind.
Ein Kommentar unter meinem Artikel über den Antrieb vieler Influencer „Schaut mal her was ich mir tolles leisten kann“ oder „Schaut mal her wie hübsch/cool/beliebt…“ trifft ganz gut den Unterschied zwischen früher und heute. Mir – und hier spreche ich glaube ich wieder für sehr viele Bloggerkollegen – ging es niemals um das Thema „ich möchte berühmt werden“. Narzissmus war das Allerletzte, was mich antrieb. Hier hatte ich einmal ausführlich über dieses Thema geschrieben. Damals (Ich fühle mich so alt, wenn ich dieses Wort schreibe) gab es keine Geschenke für Blogger, erst recht keine Bezahlung und man wurde oftmals belächelt und musste für sein Ansehen kämpfen. Weiter unten heißt es „Eine Freundin von mir führt ebenfalls so einen Blog und leider höre ich bei ihr immer wieder raus, dass sie im Grunde keine Lust hat richtig zu arbeiten, die Starkultur vergöttert und mit Selfies Geld verdienen möchte.“ Es macht mich traurig, so etwas zu lesen. Denn das ist weit entfernt von dem, was mich jemals angetrieben hat, diesen Blog zu starten.
Und noch etwas Persönliches: Was mich ehrlich gesagt wirklich traurig macht, ist die Kritik daran, dass ich kaum mehr tragbare, erschwingliche Dinge zeige. Ja, ich habe mich weiterentwickelt, aber in all den Jahren immer den größten Wert darauf gelegt, mir selbst treu zu bleiben.
Ich bin kein 18-jähriges Mädchen, sondern eine junge Frau, die im vergangenen Jahr dreißig Jahre alt geworden ist. Und ich habe eine große Leidenschaft für Mode, weshalb ich auch sehr gerne einmal Geld für ein schönes Designerteil ausgebe. Wenn ich in den Bergen eine Chanel-Tasche trage, dann, weil ich auf dieser Reise nur eine einzige Tasche dabeihatte und sie mit großer Leidenschaft jeden Tag trage, um mein Hab und Gut zu transportieren. Egal ob „auf dem Berg“ oder „in der Stadt“. Das ist meine Realität.
In den vielen Jahren als Bloggerin habe ich gelernt, dass man es niemals jedem recht machen kann, und das möchte ich auch gar nicht. Aber es macht mich traurig, wenn plötzlich kritisiert wird, was schon immer so war. Es ist nicht so, dass ich zu Blogbeginn nur H&M getragen und auf Reisen in Hostels gewohnt habe und jetzt ausschließlich Designerstücke im Kleiderschrank hängen und ich 365 Tage im Jahr in Luxushotels wohne. Ich habe „damals“ wie heute in allen Bereichen viel gemixt, was mir hier auf dem Blog unendlich wichtig ist. Denn es spiegelt genau meine Persönlichkeit wider. Vor ein paar Jahren habe ich immer und überall in jeder Situation bunte High High High Heels getragen und jetzt wird kritisiert, wenn ich in Moon Boots, Winterjacke, Schal und Mütze auf einem Schlitten sitze? Das lässt mich ehrlich gesagt sprachlos zurück. Wird jetzt mit Bloggern, die stets um eine eigene DNA bemüht waren, noch härter ins Gericht gegangen?
Ich sehe mich schon seit langem nicht mehr als Modebloggerin (auch wenn Mode immer ein Teil von Josie loves bleiben wird). Und vielleicht ist meine Konsequenz aus dem Ganzen, dass ich mich ab sofort von Veranstaltungen wie einer Fashion Weeks fernhalten werde. Denn es gibt Gott sei Dank so viel mehr „schöne Dinge des Lebens“, über die ich berichten kann und will.