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Montags-
Update #318:
Wenn die
Worte fehlen …
Montags-
Update #318

Rahmen

Nein, dieses Update werde ich nicht mit einem „Happy Monday“ starten, denn was gerade in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bayern passiert, lässt uns wohl alle die neue Woche mit einem dicken Kloß im Hals beginnen.

Momentan fällt es mir einmal mehr schwer, die Balance zwischen dem leichten „Gute Laune Content“, für den Josie loves steht, und dem aktuellen Weltgeschehen zu finden. Versteht mich nicht falsch, ich finde es unglaublich wichtig, dass es hier diesen leichten, unbeschwerten, sicherlich zum großen Teil auch etwas oberflächlicheren Content gibt. Auf diesem Blog möchte ich seit elf Jahren einen schönen Ort kreieren, der etwas Leichtigkeit in den Alltag bringt, den ihr gerne besucht, der euch inspiriert und träumen lässt. „Oberflächlich“ sehe ich in diesem Zusammenhang nicht als negativ an. Wir alle brauchen eine kleine und manchmal größere Prise „schöne Oberflächlichkeit“ in unserem Leben. Wobei insbesondere das Reisen für mich so viel mehr als nur Oberflächlichkeit ist. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema und darum geht es heute ja auch gar nicht. Vielmehr darum, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, den Schalter umzulegen, um diesen Content zu erstellen, wenn so viele ernste Themen im Kopf herumspuken.

In den letzten Tagen musste ich nicht selten an den 23. Februar 1999 zurückdenken. Ein Tag, der mein Leben und meinen Charakter sehr geprägt hat. Ein Tag, an dem meine Eltern und ich mittendrin waren, als eine Lawine den Berg herabstürzte und große Teile eines kleinen Dorfes dem Boden gleich machte. Das Gefühl, diesen Schneemassen hilflos ausgeliefert zu sein und die Bilder von zerstörten Häusern und durch die Luft gewirbelten Autos, das Leid der Bewohner des Dorfes und der Angehörigen der Opfer haben sich für immer in meinem Kopf eingebrannt.

Dieses Unglück passierte uns im Urlaub und nach der Evakuation aus Galtür durften wir in ein sicheres Zuhause zurückkehren. Dennoch lässt mich das Erlebte und die damaligen Begegnungen annähernd erahnen, wie schlimm es für die Menschen sein muss, wenn solch eine Katastrophe das eigene Zuhause betrifft. Ich will hier nicht von mir erzählen, aber wollte dieses Erlebnis an dieser Stelle dennoch mit euch teilen, weil es mir in den letzten Tagen so oft durch den Kopf ging.

So können wir den Betroffenen der Hochwasserkatastrophe helfen!

Was wir aus der Ferne tun können: Spenden, relevante Infos teilen, für die Betroffenen da sein. Organisiert vor Ort helfen, wenn man in der Nähe wohnt und die Möglichkeit hat. Am Wochenende habe ich unzählige Spenden-Aufrufe abgespeichert, aber möchte statt einer großen Linksammlung vielmehr eine einzige Seite mit euch teilen, die meiner Meinung nach die beste Zusammenfassung bietet: hochwasserhilfe-navi.de

Die Website ist eine zentrale Anlaufstelle für Hilfesuchende und Helfende und bündelt für alle betroffenen Orte und Regionen jeweils alle wichtigen Infos. Außerdem werden seriöse Spendenkonten und Anlaufstellen für Sachspenden aufgelistet.

Und noch ein Punkt: Ich finde es so, so schade, wie in solch einer Situation sofort wieder gegen – fassen wir es einfach mal komplett als „Personen des öffentlichen Lebens, die eine Präsenz in den sozialen Medien haben“ zusammen – gebasht wird, nur weil sie es wagen, während der aktuellen Situation beispielsweise Fotos von einer Reise zu posten. Man wäre nicht solidarisch, wenn man sich gerade irgendeinem anderen Thema als der Flutkatastrophe widmet. Ja, es mag sein, dass es Personen gibt, die sich um nichts scheren, was sie nicht unmittelbar betrifft, aber es gibt so unfassbar viele Nuancen zwischen „zutiefst solidarisch“ und „das Leid anderer interessiert mich nicht“, dass ich hierzu vermutlich einen kompletten, sehr langen Text schreiben könnte. Nur weil eine Content Creatorin auf ihrem Beauty-Kanal nichts zu diesem Thema bringt, heißt es nicht, dass sie sich privat nicht damit beschäftigt. Eine andere Person, die einen Teil ihres Lebens auf Instagram teilt, hat Corona-bedingt vielleicht gerade das härteste Jahr ihres Lebens hinter sich und verbringt momentan das erste Mal seit eineinhalb Jahren ein paar Tage privat im Urlaub und versucht fürs eigene mentale Wohl, sich nicht auch während dieser so kostbaren freien Tage zu sehr in diese Katastrophe hineinzusteigern und hält sie deshalb von ihren Social Media Kanälen fern.

Zum Thema „mentale Gesundheit“ hat meine liebe Sue in ihrem heutigen Blogpost ein paar sehr passende Worte gefunden. Lest gerne einmal in ihr Weekly Update rein!

Seien wir ehrlich: bei all den ernsten Themen, die es auf der Welt gibt, dürften wir uns dann wohl niemals den „oberflächlichen Dingen“ wie Mode, Beauty, Interieur, Kulinarik, Kunst und Reisen widmen. Doch diese Themen sind eben auch wichtig für unsere Gesellschaft, weil sie uns eine gewisse Leichtigkeit geben. Und man sollte nie vergessen: bei den meisten auf Instagram und Co sehr aktiven Influencern und Bloggern spielt sich dennoch nicht einmal ein Drittel ihres echten Lebens auf Social Media ab. Bei mir ist es nicht annähernd ein Zehntel. Das mal nur am Rande. Worum es mir eigentlich geht: Niemandem ist mit all dieser negativen Energie und mit dem „mit dem Finger auf andere zeigen“ geholfen und es geht doch gerade um Himmels Willen um etwas ganz anderes.

In diesem Sinne: Ich wünsche euch – trotz allem – einen guten Start in die neue Woche!

Die letzte Josie loves Woche im Überblick

1. Montags-Update: über die Dolomiten, die zweite Impfung und einen ganz besonderen Abend

2. Meine fünf München-Tipps der Woche #6

3. Lasst uns über das Gendern sprechen!

4. Drei Accessoires-Trends, die eine Prise Sommerurlaub in unseren Alltag bringen


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1 Kommentar

  • 19
    07
    2021
    21
    Sue

    Sehe ich genau so – aber das weißt du ja <3

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