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Montags-Update
#288: eine
Herzensangelegenheit

Rahmen

Ihr Lieben, ich wünsche euch trotz allem einen guten Start in die neue Woche. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so genau, wie ich dieses Update starten soll, so viel ist in den letzten Tagen passiert – und so rasend schnell dreht sich dementsprechend momentan mein Gedankenkarussell.

Wir sind seit Samstag wieder zurück in München und nach den aktuellen Entwicklungen war das selbstverständlich die letzte berufliche Reise für die kommende Zeit für uns. Wie werden sehen, wann das neue Jahr wieder ermöglicht, diesem für unseren Job sehr wichtigen Reise-Part nachzugehen. Auch wenn wir aus keinem Risikogebiet kamen, haben wir uns bereits testen lassen und auch schon unser Negativ-Ergebnis bekommen.

In den letzten Tagen bekam ich einige kritische Nachrichten von euch, die sich auf mein letztes Montags-Update und meine Instagram-Berichterstattung von den Kanarischen Inseln bezogen. Mir ist es schon immer unglaublich wichtig, mich mit konstruktiver Kritik auseinanderzusetzen und mit euch ins Gespräch zu gehen. Deshalb möchte ich auch hier noch einmal ein paar Worte zu diesem Thema niederschreiben.

Für Chris und mich war es von Anfang der Pandemie an eine absolute Selbstverständlichkeit, verantwortungsbewusst und solidarisch mit unseren Mitmenschen umzugehen und die Kontakte bestmöglich zu reduzieren. Das war für mich immer selbstverständlich und nichts, was ich hier stets betonen musste.

An allererster Stelle steht und stand immer der Punkt Kontaktreduzierung. Chris und ich haben in den letzten Monaten alles dafür getan, unsere Kontakte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, in unseren Arbeitsalltag ist im Normalfall kein einziger anderer Mensch integriert und auch privat haben wir stets nur einen kleinen Kreis an Menschen getroffen, waren in all den Monaten auf keiner einzigen Veranstaltung und haben uns nie mit größeren Gruppen getroffen – auch als das erlaubt war. Private Reisen setzten wir in diesem Jahr nur um, wenn sie mit möglichst wenigen Kontakten zusammenhingen und beruflich haben wir fast alles abgesagt. Als ich letzte Woche von „kurzfristig gescheitert“ sprach, waren dies nicht nur neue Regularien sondern auch oftmals Absagen unsererseits, weil es neue Entwicklungen gab, die solch eine Reise in unseren Augen in irgendeiner Form „riskant“ machten. Was wir in diesem Jahr alles nicht gemacht haben, wie sehr unser Beruf darunter gelitten hat und wie gewissenhaft wir uns stets in unserem Alltag verhalten, sieht man hier natürlich nicht. Darum geht es hier jetzt auch gar nicht.

Zurück zu unserer Reise: Ich bin kein Influencer, der 24/7 seinen Alltag streamt und „das einfach gerne aus der Sonne auf den Kanaren“ tun wollte, sondern wollte über Maßnahmen, die sicheres Reisen in den kommenden Monaten ermöglichen, berichten. Das soll jetzt keinerlei Wertung gegenüber Social Media Influencern sein – hier gibt es viele, die diesen Job ganz großartig machen – ich wollte nur lediglich meinen Standpunkt zeigen. Die Reise wurde zudem noch zu einem ganz anderen Zeitpunkt geplant. Ich habe selbst voller Sorge beobachtet, wie sehr sich die Ereignisse in Deutschland seit unserem Abflug überschlagen haben.

Als mit Hapag-Lloyd Cruises ein von uns sehr geschätzter Partner ein Maßnahmen-Konzept entwickelte, das so sehr darauf ausgerichtet war, dass eine Infektion während dieser Reise vermutlich nahezu unmöglich ist und die Maßnahmen und Social Distancing die wichtigste Rolle spielen, fand ich es sehr spannend und so interessant, darüber zu berichten. Wenn etwas supporten, dann das!

Es gibt nicht nur “riskant und unverantwortlich” beim Reisen. Hier gab es zudem noch einen sehr persönlichen Aspekt: Chris und ich waren bei der allerletzten Reise in Chile dabei und haben dementsprechend viel mitbekommen, was danach passierte, wie alles – wie natürlich in fast allen anderen Bereichen auch – von einem Tag auf den anderen komplett zum Erliegen kam. Wir fieberten so sehr mit, dass es – natürlich unter den strengsten Maßnahmen – wieder losgehen kann. Ich finde es wichtig, dass die mit so viel Mühe erarbeiteten Konzepte auch eine Chance bekommen. Dass darüber auch berichtet wird. Genauso wie sich alle so für die Gastronomen, den Einzelhandel, etc. freuten, als diese Unternehmen mit strengen Auflagen wieder öffnen durften und wir ihnen in den vergangenen Monaten auch eine Chance gegeben haben.

Und ganz so einfach ist „Wir werden es ja wohl mal schaffen, eineinhalb Jahre nicht zu reisen“ nicht. Kaum eine Branche hat es dramatischer getroffen und unzählige Existenzen hängen daran. In fast allen Ländern der Erde. Deshalb war ich von Anfang an der Meinung, dass man das Reisen auf keinen Fall pauschal verurteilen sollte und es stets auch darum geht, wie man sich individuell vor Ort verhält. Man kann sich zuhause tausend Mal unverantwortlicher verhalten als bei einer Reise, auf der Social Distancing bestmöglich funktioniert.

Bei der Reisebranche geht es nicht nur um große Unternehmen, sondern auch um unzählige Einzelpersonen. Was wir während unserer Reise erlebten, war vor allen Dingen eines: viele Menschen, die so dankbar waren, „wieder ihrem Job nachgehen zu dürfen“. Ja, sogar der Pilot auf dem Heimflug richtete folgende Worte an uns „Schön, wieder einmal gebraucht zu werden.“

Wir werden sehen, wie die Situation Mitte Januar sein wird, was die kommenden Wochen und Monate bringen werden und was in der nahen Zukunft im Bezug auf das Reisen möglich und vor allen Dingen vernünftig sein wird.

So, jetzt ist das alles doch sehr ausführlich geworden, aber mir lag es extrem am Herzen, meine Gedanken hierzu aufzuschreiben.

Lese-Tipp:

Ein ausführliches Interview habe ich vor kurzem dem Sense of Home Magazin gegeben. Falls ihr ein paar Einblicke in unsere Wohnung bekommen wollt und etwas über unseren (Arbeits)Alltag erfahren möchtet, könnt ihr hier das Interview lesen.

Der Josie loves Jahresrückblick

Vor ein paar Tagen fragte ich euch im Jahresrückblick meiner liebsten Josie loves Artikel nach euren Favoriten und noch wichtiger: nach euren Blog-Wünschen für das kommende Jahr. Von so vielen Menschen, die diesen Blogpost bis jetzt gelesen haben, kam bis jetzt ein einziger Kommentar. Mir geht es absolut nicht darum, irgendwelche „alles super“-Kommentare im Instagram-Stil von euch zu bekommen, sondern vielmehr darum, den Blog weiterhin mit viel Mehrwert für euch gestalten zu können. Und dafür ist dieses Feedback so, so wichtig!

Ich weiß, die Zeit der vielen Blog-Kommentare unter jedem einzelnen Artikel ist vorbei. Und das macht meist auch nichts, da ich anhand der Statistiken und eurer zahlreichen persönlichen Nachrichten weiß, wie unglaublich viele Leser Josie loves hat. Ich kann mich nur immer und immer wieder für eure Treue über so viele Jahre bedanken! Das bedeutet Chris und mir so viel! Bei konkreten Fragen zur weiteren Gestaltung des Blogs freue ich mich aber wirklich von Herzen über eure Kommentare. Falls ihr mir ein paar Zeilen hinterlassen wollt: Hier geht es zum Rückblick!

#supportyourlocals

So, das war ein sehr ausführliches Update. Zum Schluss möchte ich noch ein weiteres Thema ansprechen, das mir sehr wichtig ist. Auch wenn wir vermutlich noch eine ganze Weile nicht in unseren liebsten Restaurants und Cafés essen können, ist es umso wichtiger, sie jetzt zu supporten. Bestellt Essen To-Go oder verschenkt Gutscheine zu Weihnachten für „die Zeit danach“. Hier findet ihr eine Liste mit einigen meiner liebsten Restaurants im Glockenbachviertel.

Die letzte Woche auf Josie loves

1. Montags-Update #287

2. Josie loves Review 2020: meine Lieblingsartikel

3. Nachhaltige Weihnachten: Zehn einfache Tipps

4. 2020 im Ausland – Teil 4: die aktuelle Situation in Melbourne

 


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7 Kommentare

  • 14
    12
    2020
    20
    Carmen

    Liebe Sarah,
    Also ich hab einfach Sonne, Meer, Wind, Wärme und Weite durch euch ins Wohnzimmer kommen lassen, danke dafür und macht weiter so!

    Liebe Grüße
    Carmen

  • 14
    12
    2020
    20
    Alexandra

    Liebe Sarah, dieser Post ist so so gut und wichtig. Als ich gelesen haben, dass ihr die Kreuzfahrt macht ist unser eigener (bitter benötigter Urlaub) gerade abgesagt worden. Ich habe mich so für mich persönlich gefreut, den ich kenne niemanden der einen auf Reise so gut mitnimmt wie du. Das ist schon eine magische Gabe, die ich unglaublich schätze. Deine Reisebericht, sind in dunklen Tagen Gold wert :-). <3
    Ich freue mich schon riesig auf deinen Bericht über die Kreuzfahrt. Wir wollten ja unseren Hochzeitstag auf der Nature feiern, und da freue ich mich schon jetzt auf deinen Bericht von der MS EUROPA. Das macht sicher vielen Mut doch eine Kreuzfahrt zu buchen.
    Ganz viele liebe Grüße
    Alexandra
    Und mach weiter so.

    1. 21
      12
      2020
      20

      Danke von Herzen für deinen Kommentar! <3
      Und ich drücke sooo die Daumen, dass es mit dem Hochzeitstag auf der HANSEATIC nature klappt und euch eine traumhafte Reise für den gerade abgesagten Urlaub entschädigen wird!

  • 14
    12
    2020
    20
    Ina

    Puh, das ist echt ein schwieriges Thema derzeit. Ich würde da tatsächlich ein bisschen differenzieren, ihr seid ja keine Touristen und übt auf Reisen euren Job aus, berichtet hinterher darüber. Wenn ich es richtig verstanden habe soll es insbesondere um das Hygienekonzept gehen, das finde ich interessant. Eine rein touristische Reise dagegen ist für mich derzeit irgendwie nicht vorstellbar, haben gerade das Thema im Bekanntenkreis, da geht ein Pärchen auf Silvesterkreuzfahrt auf die Aida. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht was ich davon halten soll. Ich würde es nicht tun. Das ist halt schon ein bisschen absurd, hier hat alles zu aber auf der Aida kann ich ins Restaurant, Ausflüge machen und vielleicht sogar auch ins Theater und zum Fitness. Also ich bin da echt auf deinen Bericht gespannt ob und in welcher Form das geht. Oder sitzt man da nur auf seiner Kabine?

    1. 21
      12
      2020
      20

      Nein, man ist nicht nur auf der Kabine, sondern kann sich ganz frei auf dem Schiff bewegen und auch Landausflüge machen. Ich werde auf jeden Fall sehr ausführlich berichten. :-)

  • 15
    12
    2020
    20
    Kim

    Liebe Sarah,
    ich finde es sehr bemerkenswert, dass du dir nochmal Zeit genommen hast eure Entscheidung zu erklären. Vielen Dank dafür! Es ist nun mal nicht alles schwarz und weiß.
    Ich bin auch sehr gespannt auf euren Bericht und wie die Maßnahmen umgesetzt wurden.

    Viele Grüße
    Kim

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