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Impfpflicht
(in Deutschland):
Ja oder Nein?

Rahmen

Seit Freitag ist klar: Österreich bekommt eine Impfpflicht. Und da wir unserem Nachbarland sehr nah sind und ähnliche Entscheidungen oftmals gar nicht so lange danach auch in Deutschland getroffen werden, ist klar, dass hierzulande zumindest auch bald lauter darüber nachgedacht werden wird. Auch wenn solch eine Pflicht unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten sehr schwierig durchzusetzen wäre. 

Am Freitag startete ich auf Instagram eine Umfrage zu diesem Thema. Ohne dabei meine eigene Meinung zu benennen. Dass ich selbst für die Impfung an sich bin, ist natürlich kein Geheimnis. Bin ich dafür, dass alle erwachsenen Menschen sich impfen lassen? Unbedingt! Längst ist die Impfung keine reine Privatentscheidung mehr, sondern so, so wichtig für die Allgemeinheit. Wir haben eine Verantwortung. Nicht nur für unsere eigene Gesundheit, sondern auch für unsere Gesellschaft. Die alten Menschen, unser Gesundheitssystem, die Kinder. Diejenigen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können.

Allerdings schwanke ich momentan sehr, was eine mögliche ImpfPFLICHT betrifft. Im ersten Moment möchte ich ein klares „Ja“ ausrufen, doch danach folgt nicht nur ein einzelnes „aber …“. Warum? Das möchte ich heute für euch aufschreiben.

Vorerst: Ich war überrascht, wie klar bei meiner Umfrage das „Ja“ überwog. 85% für und 15% gegen eine Impflicht. Das ist überwältigend, wenn man überlegt, dass ja bei weitem nicht all diejenigen, die sich selbst haben impfen lassen, pro Impfpflicht sind. Das heißt, dass die Impfquote unter den Josie loves Lesern und Leserinnen vermutlich im hohen Neunziger-Bereich liegen muss. Denn ich bezweifle, dass irgendwer „Ja“ geklickt hat, der sich selbst aber nicht impfen lässt. Interessant fand ich, dass bei „Nein“ viele anonyme Accounts dabei waren. Accounts ohne richtiges Profilbild, die keine eigenen Follower haben und nur wenigen Profilen folgen. Personen, die mir zum Teil gar nicht folgen. Oder vielleicht auch aufgrund der Umfrage entfolgt sind?!

Eine Leserin schrieb, als ich am Abend den Zwischenstand meiner Umfrage teilte und ganz überwältigt war, wie viele für Ja gestimmt hatten, dass das klar zeigt, wer die Menschen sind, die mir folgen. Und dass das Ergebnis bei vielen anderen Accounts ganz anders aussehen würde. Das war als großes Kompliment gemeint und genau so habe ich es auch aufgefasst. Ich kann nur immer wieder betonen, wie dankbar ich für die tolle, reflektierte und gebildete Community bin, die Josie loves hat.

Generell erreichten mich so, so vielen Nachrichten. Mir schrieben unter anderem auch Klinikmitarbeiter, dass sie ganz klar für eine Impfpflicht sind. Dass sie am Limit sind, nicht mehr können. Da musste ich ganz schön schlucken. Der Gedanke an ungeimpfte Pflegekräfte, die das Virus in Altenheime schleppen und die zwar geimpften, aber eben auch alten und schwachen Bewohner infizieren und diese daran sogar sterben, ist unerträglich. Ich kann nicht annähernd verstehen, wie man sich als Pflegekraft nicht impfen lassen kann.

Ich habe schon des öfteren gesagt, dass ich eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen nachvollziehen könnte. Pflegekräfte, Ärzte und Ärztinnen, Lehrkräfte, Erzieher. Aber das wäre dann nur eine Teillösung des Problems, oder? Vermutlich würde eine Impflicht in Pflegeberufen sogar zu noch größeren Problemen führen, wenn man an den großen Mangel an Pflegekräften denkt.

Wieso ich zwiegespalten bin? Ich habe großen Respekt vor dem Umgang mit solch einer Pflicht. Ein Zwang ist immer die allerletzte Option und es ist ja nicht so, als würden alle Impfverweigerer dann sofort ins Impfzentrum laufen und „Hier bin ich!“ rufen. Eine Corona-Impfpflicht wäre nicht vergleichbar mit der aktuellen Masernimpfpflicht für Kinder. Die Situation ist eine völlig andere.

Wie groß würde bei einer Impfpflicht also der Protest sein? Wie würde er sich zeigen? Davor habe ich Angst. Bekommt man einen überzeugten Impfgegner mit einer Pflicht dazu, seine Meinung zu ändern? Ist ein Zwang wirklich die Lösung?

In meinem Fragefenster und meinem Instagram Postfach bekam ich unzählige Nachrichten. Sehr selten äußerten sich zuvor so viele von euch zu einem Thema. Denn ja, diese Debatte polarisiert, spaltet und lässt einen mit einem beklemmenden Gefühl zurück.

Die meisten waren sich übrigens einig: „Weil es nicht anders geht“ bzw. „Ich wünschte, wir hätten es anders geschafft“ oder „Weil es mit einem Appell an die Vernunft der Einzelnen nicht geklappt hat.“ Da musste ich eifrig nicken. Dennoch war ich auch voll und ganz bei denjenigen, die schrieben, sie haben Angst vor den Reaktionen der Menschen und der Umsetzung einer solchen Pflicht. Schon jetzt gibt es auf den Querdenker-Demos so viel Hass und Gewalt. Wie wird das sein, wenn genau diese radikalen Impfgegner, die das Virus komplett leugnen, plötzlich zu einer Impfung gezwungen werden?

Dann gab es auch einige Stimmen, die über das „alleinige Recht am eigenen Körper“, das „Grundgesetz und die unantastbare Würde des Menschen“ schrieben. Auch von ein paar Schwangeren, die sich aktuell nicht impfen lassen möchten, es aber danach nicht ausschließen. Ich bekam übrigens keine einzige dumme, niveaulose oder bösartige Nachricht, was einmal mehr zeigt, was für eine tolle Community Josie loves hat. Man hört ja die schlimmsten Dinge über einen Schwall an Hate-Nachrichten, sobald man auf Instagram auch nur das Wort Impfung in den Mund nimmt. Aber ja, einige Personen sind mir am Freitag entfolgt. Aber wenn sich jemand davon so angegriffen fühlt, wenn ich die Impfung auf einem Kanal, der sich sonst ausschließlich Lifestyle-Themen widmet, einmal thematisiere, dann ist es vielleicht besser so, wenn die Person anderen Kanälen als Josie loves folgt.

Ein Fazit: Ich kann definitiv nicht komplett mit „Ja“ antworten, wenn ich gefragt werde, ob ich für eine Impfpflicht sei. Ja, ich bin dafür, dass sich meine Mitmenschen gegen Corona impfen lassen. Ja, ich wünschte, sie würden es alle freiwillig tun. Ja, vielleicht wird die Impfpflicht die letzte Chance vor einer Lockdown-Dauerschleife in den kommenden Jahren. Aber ja, ich habe auch unfassbar Respekt und auch eine nicht zu kleine Prise Angst vor dem, was diese Impflicht auslösen würde.

Wie immer möchte ich nun das Wort an euch übergeben! Seid ihr für oder gegen eine allgemeine Impfpflicht? Und: Warum?


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30 Kommentare

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    Veronika

    Ich sehe es sehr ähnlich wie du. Inzwischen bin ich für eine Impfpflicht, habe aber auch Angst was das mit der Gesellschaft macht. Ich finde diese ganze Spaltung, Beschuldigung, Hass, Gewalt, Geimpfte gegen Ungeimpfte ist das traurigste was seit langem in Deutschland passiert. Aber ich traue mich auch folgenden Satz zu sagen: für mich hat auch die Politik versagt und hat ihren Anteil an der Situation. Wie oft ist der Satz „Es wird keine Impfpflicht geben“ gefallen? Oder auch „Wenn jeder ein Impfangebot hat fallen alles Maßnahmen“. Ich war so naiv daran zu glauben. Was mich auch beschäftigt, sind Impfverweigerer wirklich alle Querdenker? Oder haben manche einfach Angst? Wenn mir jemand sagt dass er Angst hat, dann ist doch der falsche Weg zu sagen „Stell dich nicht so an“. Angeblich warten ja viele auf einen Totimpfstoff. Warum wird keiner zugelassen, wenn sich damit welche impfen lassen. Und: wäre die Situation wirklich eine ganz andere, wenn wir 90% Impfquote hätten??

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      2021
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      Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Bzgl. der Politik gebe ich dir so recht! Hier ist wirklich viel zu viel sehr unglücklich gelaufen. :-(

      Zum Thema Angst möchte ich ein paar Gedanken mit dir teilen, die mir aktuell so durch den Kopf gehen. Natürlich sind nicht alle, die mit dem Argument „Angst“ ankommen radikale Querdenker und generelle Impfgegner. Ich habe es am Anfang absolut verstanden, wenn Menschen Angst vor etwas Neuem hatten und es noch nicht sooo viel Erfahrungswerte und verfügbare Informationen gB. Aber mittlerweile finde ich das Angst-Argument schwierig, da es so oft pauschal in Kombination mit Falschinformationen Argumenten rausgehauen wird, die unzählige Experten immer und immer wieder sofort widerlegen. Nicht selten hat man das Gefühl, die Menschen sind komplett resistent gegen die Informationen und Aufklärung zu Falschinformationen. Und oftmals (natürlich nicht bei jedem) geht die Angst vor der Impfung mit einer nicht vorhandenen Angst vor einer Infektion / Verharmlosung des Virus einher. Das wiederum finde ich zum jetzigen Zeitpunkt mit all dem Wissen, das wir mittlerweile haben, einfach nur fatal.

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    Sarah

    Guter Punkt Veronika!

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    2021
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    Veronika

    Danke für deine Antwort Sarah, ich kann deine Argumentation nachvollziehen. Möchte aber noch sagen, dass Angst oft etwas irrationales ist und man auch nicht immer den Vorwurf der mangelnden Aufklärung machen kann. Ich tu mir einfach ein bisschen schwer alle nicht geimpften als Querdenker zu titulieren.

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      Sarah - Josie loves

      Damit hast du absolut recht. Auf keinen Fall sind all diejenigen, die Ängste haben, automatisch Querdenker. Und ja, Ängste sind definitiv irrational. Mich schockt nur oftmals einfach sehr, dass teilweise gar nicht der Wille da ist, sich aufklären zu lassen. :-(

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    Sarah

    Ich bin absolut gegen eine Impfpflicht, und wenn es dann Proteste gäbe wären die auch mehr als gerechtfertigt. Was mich so irritiert ist auch hier im Beitrag die Annahme, dass Geimpfte total safe sind. Sie schützen am meisten sich selbst, und es ist ja mittlerweile erwiesen dass Geimpfte auch erkranken und es verbreiten können. Daher verstehe ich dieses Narrativ nicht, bzw bin nicht d‘Accord damit.
    Ich freue mich für jeden,der frei und vor allem frei von Angst seine Entscheidung zum Impfen getroffen hat, aber es gibt einfach zu viele Punkte die unklar sind oder widersprüchlich. Erst sind alle Impfstoffe safe, dann Astra Zeneca nicht mehr, dann Johnson und Johnson und Moderna nur noch für Ältere empfohlen, dann gilt nur noch wer geboostert ist (wie oft soll das noch sein in der Zukunft?) als richtig geimpft, gebrochene Versprechen der Politik ohne Ende („Ende aller Maßnahmen „…), was oben im Kommentar auch genannt wurde.
    Wie soll man da seine Gesundheit Institutionen wie Politik und Pharmafirmen anvertrauen, die schon in der Vergangenheit oft bewiesen haben dass sie nicht unbedingt das Beste für die Menschen im Sinne haben?
    Diverse Medikamente wurden in der Vergangenheit erst als sicher verkauft und später wegen schwerer Schäden wieder zurück gezogen. Menschen, die da Bedenken haben als dumm darzustellen zeugt von Arroganz und gefährlicher Selbstherrlichkeit.
    Diese Spaltung ist unerträglich und zeigt das hässlicheste Gesicht der Gesellschaft. Es ist absolut erschreckend, wie viele Geimpfte sich als die Moralpolizei und Pächter der einzigen Wahrheit darstellen. Und ja, auch auf der anderen Seite gibt es das selbstverständlich, und das ist genau so verwerflich.
    Testen, testen, testen und zwar alle und gratis wäre das bessere Mittel als Impfzwang! Und ja, ein Totimpfstoff würde viele jetzt überzeugen. Warum kommt der nicht, geht doch in anderen Ländern auch?
    Ich sehe es selbst in meinem Umfeld,wie Geimpfte sorglos in großen Gruppen im Restaurant ohne Belüftung sitzen und durch die Welt reisen, ohne JE getestet zu werden.
    Und die Ungeimpfen,die kaum ohne Test wo hin können, sollen die Treiber sein? Es macht keinen Sinn. (Ja, die können privat Unsinn anstellen,auch richtig. Daher testen.)
    Würde die Impfung ganz oder sehr sicher vor Übertragung schützen, wäre das Argument, dass man die Gesellschaft dadurch schützt richtig. So aber nicht.
    Viele Impfskeptiker sind Leute,die ansonsten extrem gesund leben und auf ihre körperliche und mentale Gesundheit achten. Eine neuartige, derart duchgepushte Impfung,bei der schon so viele Widersprüche bekannt geworden sind, aus Angst und Zwang in die Leute zu jagen KANN niemals der richtige Weg sein.
    Ich bin extrem gespannt wie die Lage in ein paar Jahren ist und wie wir auf diese Zeit zurück blicken werden. Peace.

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      Sarah - Josie loves

      Danke für deinen sehr ausführlichen und konstruktiven Kommentar. Ich würde niemals sagen, dass man als Geimpfter komplett „safe“ ist und verhalte mich auch nicht danach. Aber es ist eben eindeutig belegt, dass die Chance einer Ansteckung und einer Übertragung für einen Geimpften deutlich geringer ist. Also tut man eben nicht nur etwas für sich, sondern auch für die Allgemeinheit.
      Und zu den Tests: Ich stimme dir total zu, Tests sind so, so wichtig. Für Veranstaltungen, bei denen viele Menschen eng aufeinandertreffen sollten sich alle – auch die Geimpften – unbedingt vorher testen lassen.
      Hoffen wir mal, dass wir hier in Deutschland bald einen Totimpfstoff haben und damit vielen Menschen ihre Ängste genommen werden.

  • 21
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    Susanne

    Ich bin inzwischen ganz klar für eine Impfpflicht. Ich kann die Argumente dagegen gut verstehen, aber wo die Vernunft und die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber aussetzt, muss zu drastischen Maßnahmen gegriffen werden. Ich bin es leid, dass ich ich mich als komplett Geimpfte bei jeden Besuch bei meiner Mama, die in einer Einrichtung lebt, testen lassen muss. Ich bin es leid, dass ich mich jeden Tag im Büro testen lassen muss und das nicht als Arbeitszeit zählt. Meine ehemals beste und langjährigste Freundin verbreitet Verschwörungstheorien, ich konnte das nicht mehr aushalten und kann nach heutigem Stand nicht mehr mit ihr befreundet sein. Hätte es die Impfpflicht von Beginn an gegeben, wäre unsere Gesellschaft heute nicht so entzweit.

  • 21
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    Annabell

    Danke für diesen Artikel, der auch meine Gedanken klar in Worte fasst.

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    Carina

    Den Kommentar von Susanne kann ich nur unterschreiben!!! ich bin auch für die Impfpflicht, hätte sie mir nur deutlich früher gewünscht.

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    Michaela

    Ich bin absolut gegen eine Impflicht…mir nahestehende Personen ( ich spreche von mehreren) sind seit dieser Impfung ( wie sie sich gar nicht nennen dürfte), schwerst erkrankt und es ist Körperverletzung wenn man einen gesunden Menschen durch einen Zwang krank macht!!!!

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      2021
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      Lisa

      Es wirkt doch direkt etwas unglaubwürdig, wenn von „mehreren nahestehenden Personen“ die Rede ist. Magst Du das etwas näher erläutern?

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    2021
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    Nina

    Ich sehe es auch so, wie Du in Deinem Artikel schreibst. Es gibt Tage, da nervt mich die ganze Situation so, dass ich zu 100% für eine Impflicht bin, dann gibt es aber auch die Tage wo ich mir denke wenn das Pflicht ist und Menschen gezwungen werden möchte ich mir nicht ausmalen was in Deutschland passiert. Allerdings glaube ich auch, dass es das einzige Mittel ist damit wir endlich wieder zu einer Normalität zurück kehren können. In Spanien und Israel ist es selbstverständlich bei den Menschen sich impfen zu lassen, in Deutschland bei sehr vielen nicht. Ich glaube nicht, dass jeder Ungeimpfter pauschal Impfgegner ist, bei vielen ist es auch einfach Angst und fehlende Information und daran sollte gearbeitet werden. Alle sollten Marc Raschke auf Instagram folgen, er macht seit Anfang der Pandemie so gute Aufklärungsarbeit u.a. Live- Talks mit Immunologen etc. vielleicht liest das Profil hier jemand und kann sich dort die Angst und Vorurteile gegenüber der Impfung nehmen lassen. Ich hoffe sehr, dass die nächsten Wochen nicht noch mehr eskalieren und der Zustand in den Krankenhäusern nicht noch schlimmer wird. Das Pflegepersonal und die Ärzte tun mir sehr leid und ich befürchte, dass dort noch viele ihren Job aufgeben werden weil es einfach nicht mehr geht.

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    Nikolina

    Ich habe auch lange überlegt, ob ich ein Kommentar schreiben soll, da mich diese Situation schon sehr frustriert. Ich lebe in Österreich und als es am Freitag offiziell wurde, dass der Lockdown definitiv kommt, waren viele von uns fassungslos. Fassungslos, dass es so weit kommen musste. Ich bin frustriert, wenn ich höre, dass in Ländern wie Spanien ein normales Leben wieder möglich ist. Ich frage mich, wie sie es dort geschafft haben, den Menschen die Angst vor der Impfung zu nehmen. Es ist ein Armutszeugnis für Österreich, dass man eine Impflicht einführt, denn so weit musste es nicht kommen. Das hat man nun davon, wenn man auf die Eigenverantwortung plädiert. Natürlich soll jeder frei über seinen Körper entscheiden, aber diese Entscheidung wirkt sich auf alle von uns aus. Wie soll diese Gesellschaft funktionieren, wenn jeder nur seine Rechte einfordert? Irgendwo gibt es doch auch Pflichten. Freiheit hört da auf, wo sie andere einschränkt. Lange Rede kurzer Sinn, ich sehe leider keinen anderen Ausweg mehr, als die Impflicht und kann nur hoffen, dass es der letzte Lockdown wird.

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    2021
    21
    Ina

    Ich bin gegen eine Impfpflicht, da die Impfung keine sterile Immunität bringt und man sich dadurch immer wieder impfen muss. Das ist für mich keine gute Voraussetzung für eine Pflicht. Und bezüglich Spanien und Portugal, auch in Portugal steigen die Zahlen ziemlich stark an und ich denke wenn es da kälter wird, wird es dort auch wieder schlimm.
    England hat seit vier Monaten hohe Zahlen und eine ähnliche Impfquote wie wir und die gehen damit ganz anders um, ich würde mir lieber da was angucken als an Österreich

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    2021
    21
    Nadja

    Ich bin für eine Impfpflicht, da es einfach nicht mehr anders geht. :-(

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    21
    Tina

    Wenn ich es juristisch richtig verstanden habe, kann es eine Impfpflicht in D nur geben, wenn der Staat die Haftung übernimmt. Und falls es soweit kommt, wie genau soll eine solche aussehen? Müssen wir uns alle 6 Monate impfen, haben wir noch eine Wahl mit welchem Impfstoff? Man bedenke nur es hätte eine Impfpflicht mit Astra gegeben!
    Ich muss sagen, ich bin echt dagegen. Und ich glaube inzwischen auch nicht mehr, dass eine Impfung der Gamechanger ist, wie man so schön sagt. Wir werden sehen was in Portugal ist, ich würde mich nicht wundern wenn dort die Zahlen im Januar/Februar wieder steigen. Für mich ist die Lösung Testen.

  • 22
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    2021
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    Sandra

    Ich habe bei der Abstimmung Ja geklickt, muss aber auch sagen, dass es mir vor der Umsetzung und den Folgen gruselt.

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    2021
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    Bibi Benzano

    Generelle/allgemeine Impfpflicht: nein.
    Spezielle Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen (Krankenhauspersonal, Pflegekräfte, Lehrer, Erzieher): unbedingt!

    Eine allgemeine Impfpflicht halte ich für den falschen Weg. Druck/Zwang ist immer der falsche Weg und erzeugt nur Widerstand. Und wenn es die Politik nicht schafft mit guten und stichhaltigen Argumenten zu überzeugen, hat sie einen schlechten Job gemacht. Davon abgesehen habe ich auch am eigenen Leib erfahren, dass die Impfung nicht ganz so harmlos ist, wie sie gerne dargestellt wird, und kann daher gut verstehen, dass man dem Ganzen ggf. nicht ganz so aufgeschlossen gegenübersteht.

    Aber eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen (siehe oben) muss auf jeden Fall sein. Insbesondere die Impfpflicht für Lehrer und Erzieher muss schnellstmöglich kommen, denn die Kinder können mangels zugelassenem Impfstoff nicht geimpft (ergo geschützt) werden, und es wird endlich mal Zeit, dass diese Bevölkerungsgruppe auch gesehen und geschützt wird.

  • 22
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    2021
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    So schlimm es ist, ohne Impfpflicht für alle wird es nicht gehen.

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    2021
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    Jessi

    Ich glaube dass 2G einen viel größeren Schaden anrichtet als eine Impfpflicht. So werden Ungeimpfte ausgeschlossen und täglich wütender. Eine Impfpflicht sorgt natürlich ebenfalls für Wut, aber danach können sich vllt alle mal wieder beruhigen. Ich denke zudem dass es der ehrlichere Weg ist als 2G(+). Ich persönlich möchte auch (trotz eigener Impfung) nicht mehr mit Ungeimpften in Kontakt kommen. Passt auf euch auf!

  • 22
    11
    2021
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    Bianca

    Ich finde diese Spaltung auch so schlimm und muss sagen, dass ich mir genau deshalb eine einheitliche Impfpflicht wünsche. Sonst sind wir in einer Dauerschleife. Diesbezüglich stimme ich Jessi zu, 2G ist keine dauerhafte Lösung und verschlimmert die gesellschaftlichen Probleme.

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      2021
      21
      Karina

      Und Du glaubst ernsthaft, dass eine einheitliche Impfpflicht nicht noch weiter spaltet? LOL! Glaub mal, dann ist hier bald Tohowabo. Ich kenne inzwischen sehr viele Leute, die zwar geimpft sind, aber garantiert keinen Booster mehr wollen, weil die Nebenwirkungen so schwerwiegend waren. Desweiteren darf doch wohl jeder Mensch selbst entscheiden, was er sich in seinen Körper spritzen lässt. Wenn Ihr das machen wollt, dann tut es, aber eine „Pflicht“ wird das Eskalationsniveau nur noch mehr befeuern.

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    2021
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    Sonja

    Puh, Aussagen wie dass man mit Ungeimpften nicht in Kontakt kommen möchte finde ich ziemlich krass. Das zeigt nur, wie weit die Spaltung schon fortgeschritten ist. Ich bin wirklich gespannt auf die Aufbereitung und wie wir die Pandemie in der Rückschau betrachten. Ich denke da wird sich noch viel revidieren. Und ich beobachte dass immer eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird. Einst waren es die Reiserückkehrer, jetzt die Ungeimpften. Ich bin selbst geimpft, den Booster werde ich mir abholen, allerdings nicht mehr mit der gleichen Überzeugung wie die Erstimpfung. Und eine Impfpflicht wird richtig hässlich, ich glaube wir alle sind uns auch gar nicht bewusst was das bedeutet.

    1. 27
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      2021
      21
      Jessi

      Ja, natürlich ist das krass. Aber Covid zu haben ist auch krass. Ich möchte einfach mich und meine Familie (ungeimptes Kleinkind!) schützen.
      Erinnert sich jemand an die Masern-Impfpflicht für Kinder? Geht auch.

  • 22
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    2021
    21
    Gina

    Was mich in dieser für uns alle belastenden Situation furchtbar wütend macht, sind Nachrichten über gefälschte Impfausweise sowie falsche Atteste zur Maskenbefreiung (aktuell Waldorfschule Freiburg).

  • 25
    11
    2021
    21
    Sonja

    Vielen Dank, dass Du einen so differenzierten und abwägenden Text geschrieben hast! Ja eine Impfpflicht wird wohl so wie es aussieht auch heftige Reaktionen bei einigen auslösen. Die Frage ist, was am Ende schwerer wiegt. Dass heftige gesellschaftliche Probleme und Spaltungen entstehen oder dass die Pandemie einfach nicht endet und die gesundheitliche Versorgung in allen Bereichen leidet. Dass das Klinikpersonal – völlig nachvollziehbar- schon am Ende ist, obwohl die schlimmste Phase vermutlich erst beginnt, kommt noch hinzu.

    Die Entwicklung der Impfstoffe ist eine der größten Errungenschaften in der Medizin, mit der wir insgesamt leider sehr stiefmütterlich umgehen, weil Impfmüdigkeit um sich greift. Und die mRNA Impfstoffe sind für die medizinische Entwicklung eine komplett neue Dimension. Ich finde es traurig, dass nicht mehr Vertrauen der Wissenschaft entgegen gebracht wird. Können wir ernsthaft selbst Dinge beurteilen, für die andere in einer kleinen Nische spezialisiert sind?!
    Und ich denke in der Vergangenheit haben sich die wenigsten Gedanken gemacht, welche Firma ihren Impfstoff produziert hat…

    Das Hauptargument für die komplette Impfung der Bevölkerung ist, dass im Falle einer Überlastung des Gesundheitswesen die sog. Triage angewendet werden müsste. Da dabei nach den besten Genesungschancen beurteilt wird, würde zB ein ungeimpfter 35-Jähriger COVID-Erkrankter einem 60 -Jährigen mit Herzinfarkt vorgezogen (vereinfacht formuliert).

    Das ist der Grund, warum die Frage der Impfung keine Privatsache ist!

  • 25
    11
    2021
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    Vanessa

    Ein ganz eindeutiges JA! Ich habe mehrere Pfleger*innen im Freundeskreis, die komplett am Limit sind.

  • 27
    11
    2021
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    Ida

    Da müsste man die ganze Welt durchimpfen, ansonsten passiert was gerade passiert. Die nächste Variante kommt daher, Impfstoff wirkt möglicherweise nicht mehr und alles steht wieder bei Null. Abgesehen davon, ich glaube nichts aber auch gar nichts mehr, was irgendein Politiker verspricht. Sollen sie die Impfpflicht einführen, mir ist das egal, ich bin geimpft. Wir werden sehen wo wir damit im Dezember 22 stehen. Ich wage zu behaupten, da wo wir jetzt auch stehen. Wie gesagt, Pandemien überwindet man nur weltweit.

  • 29
    11
    2021
    21

    Sind hier Leute vom Fach die erklären können warum ein Totimpfstoff besser ist? Ich bin keine Ärztin oder Virologin, daher weiß ich keine Hintergründe. Kann/mag mir jemand erklären in dieser Diskussion was daran safe ist oder warum man da keine Angst zu haben braucht?
    LG

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