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Home Away
From Home

Rahmen

Als wir Anfang des Jahres auf Bali waren, explodierte mein Instagram-Postfach. Noch nie bekam ich so viele Nachrichten zu einer Destination, noch nie gab es so viele Fragen zur Reiseplanung, den Unterkünften, Unternehmungen etc., aber auch zur Entwicklung von Bali in den letzten Jahren.

Man hörte insbesondere in den vergangenen zwei, drei Jahren nicht nur Positives über Bali – und darum drehten sich auch viele eurer Fragen. „Lohnt es sich noch, nach Bali zu reisen?“ „Gefällt es dir noch genauso gut wie vor sechs Jahren?“ „Wie bewertest du die Entwicklung von Bali?“ „Ist die Insel mittlerweile nicht viel zu touristisch geworden?“ „Hat Bali immer noch den Charme von früher?“ So, oder so ähnlich lauteten viele eurer Nachrichten. Aber auch eine ganz bestimmte Frage kam mehrmals: „Was genau liebst du so sehr an Bali? Was macht die Insel zu deinem „Home Away From Home“?“ Und genau diesen Fragen möchte ich die heutige Kolumne widmen.

Wieso genau ist Bali mein Herzensort? Ich glaube, da muss ich ein klein wenig weiter ausholen. Vor einigen Jahren war Bali für uns ein sehr exotisches, fremdes, unfassbar aufregendes Reiseziel. Bis zu dem Zeitpunkt kannten wir kaum jemanden, der überhaupt jemals auf Bali gewesen war. Wenn man nach Südostasien reiste, war dies meist Thailand. Sehr enge Freunde von uns beschlossen vor rund sechs Jahren, für insgesamt ein halbes Jahr ihren Lebensmittelpunkt nach Bali zu verlegen. Der Zeitpunkt hätte nicht besser passen können, denn dies war 2014 – das Jahr unserer Weltreise. Wir beschlossen, sie für einen ganzen Monat zu besuchen, in ihr Haus in einem untouristischen Wohnviertel einzuziehen und dieses für uns so fremde, faszinierende Reiseziel nicht aus der Sicht des Urlaubers, sondern vielmehr in Form eines vorübergehenden Zuhauses kennenzulernen.

Zugegeben, Liebe auf den allerersten Blick war Bali nicht. Ganz gewiss nicht. Hier hatte ich damals ausgiebig über unsere ersten Tage auf der Insel berichtet. Aber nach einer ersten Eingewöhnung kam die Liebe. Und zwar so richtig. Doch was genau ist es, was uns immer und immer wieder nach Bali zurückkehren lässt? Es klingt ein wenig platt und zu banal erklärt, wenn ich von „diesem ganz besonderen Bali-Gefühl“ spreche. Aber ja, das trifft es irgendwie ganz gut. Die Sonne, die wirklich das ganze Jahr über scheint, eine Kultur, in der sich viel um Karma dreht und in der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft eine wesentliche Rolle spielen. Die vielfältige Natur mit einem tropischen Dschungel, saftig grünen Reisfeldern und beeindruckenden Klippen. Aber auch das Essen, das mich jedes Mal aufs Neue komplett umhaut und die Möglichkeit, jedes noch so außergewöhnliche Spa-Treatment auszuprobieren, da die Behandlungen dort qualitativ unfassbar hochwertig, aber so viel günstiger sind als bei uns in Deutschland. Hier wären wir direkt bei einem ganz essentiellen Punkt. Bali ist für uns Europäer nach wie vor sehr, sehr günstig.

Doch kommen wir zurück zur Beschreibung des „Home Away From Home“. Was ein Zuhause für mich ausmacht, das hatte ich in dieser Kolumne einmal genauer erläutert. „Zuhause“ ist nicht nur ein Ort, sondern auch ein Gefühl. Ein Zuhause ist vertraut. Ein Ort, an dem man sich wohl fühlt. Und ja, das trifft es bei Bali ganz gut. Ich komme auf Bali an und fühle mich sofort zuhause. Es gibt jede Menge vertraute Lieblingsorte, wir wissen, was uns erwartet, und in unserem Lieblings-Spa werden wir sofort euphorisch mit unserem Namen begrüßt.

Mittlerweile gibt es nichts mehr, das auf der „Touri-To-Do-Liste“ steht und wir können uns jedes Mal einfach nur treiben lassen, wenn wir dort sind. Neues entdecken, oder Altbewährtes genießen, in den Tag hineinleben. Und genau das ist glaube ich DER Punkt für mich. Wenn wir an ferne Orte reisen, dann gibt es immer einen Plan, was wir alles sehen und erleben wollen. Besondere Sehenswürdigkeiten, die wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollen. Ich liebe es, in fremde Kulturen einzutauchen, Neues kennenzulernen. Das macht das Reisen aus. Ich liebe Roadtrips (Italien im letzten Jahr war sooo toll!), bei denen man in kürzester Zeit unglaublich viel sieht und erlebt, jeden Tag an einem anderen Ort ist. Das ist aufregend, besonders, manchmal auch ein bisschen stressig und ganz weit weg von einem „Alltag“.

Alltag – ein wichtiges Stichwort. Denn das vertraute Zuhause-Gefühl hat meist nichts mit außergewöhnlichen Abenteuern, sondern auch viel mit einem Alltag zu tun. Und genau diesen können wir mittlerweile auf Bali erleben. Genauer gesagt eine exotischere Form unseres Alltags. Mit Sonnenschein, einer Kokosnuss am Tag und der weltbesten Massage am Abend. Zugegeben, da fällt mir der Arbeitsalltag viel, viel leichter als aktuell im kalten Deutschland.

Ein weiterer Punkt, der wesentlich zu „diesem ganz besonderen Bali-Gefühl“ beiträgt: Viele Erinnerungen mit Lieblingsmenschen verbinde ich mit diesem eigentlich so fernen Ort. Mit fast allen engen Freunden haben wir mittlerweile Zeit auf dieser Insel verbracht. Sogar Chris Eltern besuchten uns dort während unserer Weltreise. Da kann neben München kein einziger anderer Ort mithalten.

Ich hoffe, ich konnte die Frage mit diesen Worten ein klein wenig beantworten, auch wenn ich vermutlich noch viel, viel mehr dazu schreiben könnte. Nun seid ihr dran: Gibt es bei euch einen Ort, der ähnliche Gefühle hervorruft, den ihr als euer „Home Away From Home“ bezeichnen würdet?

PS: Und da die Fragen, die ich am Anfang hervorgehoben habe, so oft kamen, möchte ich auch noch hierzu ein paar Worte verlieren. Ja, Bali hat sich in den letzten Jahren verändert. Die Insel ist touristischer geworden, ganz klar. Aber: Meiner Meinung nach hat sie ihren Charme nicht verloren. Es gibt nach wie vor noch die Orte fernab des Massentourismus, an denen man einzig und allen die beeindruckende Natur genießen und die faszinierende Kultur Balis erleben kann. Wir sind ganz bewusst im Januar nach Bali gereist, denn da ist die Insel auch an den touristischeren Orten viel, viel entspannter. Und ich bin mir sicher, dass jeder auf Bali sein persönliches Reise-Glück finden kann. Es ist nur ausgesprochen wichtig, die Reise nach den persönlichen Bedürfnissen zu gestalten. Ein paar Tipps hierzu hatte ich in diesem Artikel niedergeschrieben. 


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1 Kommentar

  • 10
    02
    2020
    20
    Marla

    Home away from home ist für mich nicht an einen bestimmten Ort gebunden, vielmehr an eine Gegend. Und die hat immer mit dem Meer zu tun. Sprich, Nordsee, Ostsee, egal ob Küste oder Insel. Wenn ich auch nur grob in der Richtung unterwegs bin, der Himmel sich irgendwann weitet, die Wolken weißer werden und schneller treiben, stellt sich dieses Gefühl ein: Ich bin da. Wie du liebe ich es, Unbekanntes zu entdecken, aber das Gefühl des Ankommens an liebgewonnenen Orten ist genauso bzw. auf eine andere Art wunderschön.

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