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Die neue Bedeutung von „Dream Big“

Ich bin gestern auf das Bild gestoßen, das ihr heute hier in meinem Teaser seht. Dieser Schriftzug zierte den Boden in der neuen Filiale eines meiner liebsten Cafés auf Bali – und ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, die goldfarbenen Buchstaben zu fotografieren.

Ein motivierender Satz, der uns von der Realisierung großer Wünsche träumen lässt. Oder aber von dem größtmöglichen Erfolg im Job. Was mir allerdings gestern durch den Kopf ging, das hatte beim besten Willen gar nichts mit „höher, schneller, besser“ zu tun. Und davon möchte ich euch heute erzählen.

„Dream Big“ – das bedeutet im beruflichen Kontext meist „mehr Geld und mehr Erfolg“. Weiter gedacht: mehr materieller Reichtum. Das absolute Traumauto, die Villa mit Garten. Aber es sind auch oftmals diese „ganz besonderen Erlebnisse“ – zum Beispiel eine Weltreise oder die Hochzeit unter Palmen.

Ich war schon immer jemand, der gerne träumt. Das heißt natürlich keinesfalls, dass ich kein Realist bin und erst recht nicht, dass ich mit dem, was ich habe, nicht zufrieden bin. Ganz im Gegenteil: Für mich stand „viel Geld verdienen“ niemals an erster Stelle bei meiner Berufswahl. „Glücklich sein“ und das zu tun, was mir Spaß macht, war immer viel, viel wichtiger. Von dem leben zu können, das ich mit Leidenschaft ausübe, das sehe ich als ganz großes Privileg.

Doch zurück zum Thema Träumen. Auch wenn ich sehr happy mit unserer Wohnung und unserem Leben in München bin, so gibt es den ganz großen Traum, irgendwann in der Zukunft einmal am Meer zu leben. Das muss natürlich kein großes Haus, sondern kann (hier wären wir wieder beim Thema „Realist sein“) auch eine kleine, aber feine Wohnung sein. Ja, das in etwa ist mein Traum vom Leben. Etwas, von dem ich nicht nur träume, sondern auf das ich hinarbeiten möchte.

Und nun kommen wir zum Thema „Dream Big“, das viele mit dem Erstreben von immer größerem beruflichen Erfolg verbinden, ich persönlich aber meist viel mehr mit dem Tagträumen, dem „Wünsch dir was!“. Da denke ich an Chris und mich, wie wir  an schönen Orten immer mit großer Begeisterung durch die Straßen spazieren und „Häuser schauen“. Und da gibt es immer diesen Traum vom Lottogewinn (mal abgesehen davon, dass ich gar nicht Lotto spiele) und der Möglichkeit, selbst Tag für Tag in solch einem perfekten Haus aufzuwachen. Eines dieser wundervollen Häuser, die wir in Florida vom Wasser aus beobachteten, oder das die beiden Influencer Jack und Lauren (falls es euch auf Social Media noch nicht begegnet ist: Hier seht ihr, wovon ich spreche!) gerade auf Bali gebaut haben. Oh ja, das ist das, woran ich denke, wenn ich „Dream Big“ höre. Woran ich bis vor kurzem dachte. Denn als ich gestern diese beiden Worte auf meinem Bild aus dem Januar sah, dachte ich an etwas völlig anderes. Alles, wovon ich aktuell träume, sind Dinge, die bis vor wenigen Wochen absolut selbstverständlich waren. Ich träume in allererster Linie davon, sobald wie möglich meine Liebsten wieder sehen und in die Arme schließen zu dürfen.

„Dream Big“? Dieses Jahr noch einmal an einem Strand entlang zu spazieren, den Sand zwischen den Zehen zu spüren und dem Rauschen der Wellen zu lauschen. Private Feste feiern zu können, die in den kommenden Monaten anstehen.

In München ist aktuell wohl das allergrößte „Dream Big“, dass ihn diesem Jahr die Wiesn stattfindet. Etwas, das wohl nur mit einem großen Wunder verbunden sein kann. Auch wenn ich selbst sehr gut auf ein Jahr Oktoberfest verzichten kann, so weiß ich, wie unfassbar viel die Wiesn unzähligen Menschen in München bedeutet. Und es macht mich traurig zu wissen, dass die Hoffnung höchstwahrscheinlich enttäuscht werden wird.

An dieser Stelle muss ich mal ganz kurz ein anderes Thema anreißen. Ich finde es schade und ja – einfach ignorant – dass in den letzten Tagen viele auf Social Media das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August mit „Richtig so! Es gibt aktuell ja wohl nichts Unwichtigeres als ein Festival (Fußball/Bierfeste etc.)“. Ja, natürlich gibt es für Privatpersonen, die einfach nur zum eigenen Vergnügen diese Großveranstaltungen besuchen, aktuell viel Wichtigeres. Und selbstverständlich kann man für einige Monate auf all diesen Freizeitluxus verzichten. Aber ich finde es traurig, dass in diesen Momenten komplett ausgeblendet wird, welch große Tragödie dies für die Unterhaltungsbranche (Über die Auswirkungen auf die Reisebranche hatte ich hier bereits geschrieben.) bedeutet. Wie viele Existenzen gerade bedroht oder schon längst zerstört sind. Wie viele Jobs vom einen auf den anderen Tag einfach nicht mehr existieren. Einen Artikel zu diesem Thema möchte ich euch hier verlinken.

Reisen, auf ein Konzert gehen, ein Sportstadion besuchen, mit vielen Menschen zusammen feiern. Kaum zu glauben, dass dies alles bis vor kurzem für uns alle selbstverständlich war. Ja, unser Leben wurde in wenigen Wochen komplett durcheinander gewirbelt. Und auch wenn ich voller Überzeugung sagen kann, dass ich immer sehr dankbar für all das war, was Chris und ich insbesondere im Bezug auf unsere beruflichen Reisen in den letzten Jahren erleben durften und dies keineswegs als selbstverständlich sah, so gab es dennoch viel wunderbares Alltägliches, das ich als absolute Selbstverständlichkeit betrachtet habe. Unbeschwert mit vielen Freunden zusammen an einem Tisch sitzen, lachen, sich zur Begrüßung herzlich umarmen. Oh ja, aktuell tagträume ich davon, dass genau solch ein Abend bald wieder stattfinden wird. Verbunden mit der Hoffnung, dass dieser Traum tatsächlich ganz bald wahr wird. Mein aktuelles „Dream Big“? Dass alles zeitnah einfach wieder so wundervoll (normal) wird, wie es bis vor kurzem war.

Dream Big – Was bedeutet das aktuell für euch?


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6 Kommentare

  • 18
    04
    2020
    20
    Anja

    Wunderschöner Artikel!
    Danke für deine herrlich realistischen Ansichten in der aktuellen Zeit <3

  • 18
    04
    2020
    20
    Sema

    Liebe Sara,

    du hast mir aus der Seele gesprochen. Und das schönste daran ist (damit beziehe ich mich auf das Think Big), dass wir uns jetzt wirklich bei kleinen Dingen erfreuen. Mit Freunden einen gemütlichen Abend zu machen. Feiern zu gehen etc.
    Was mich persönlich sehr erfreut hat, auf einmal ganz viele Nachbarn hier im Haus kennenzulernen. Die Hilfe, die geboten wird…einfach nur toll.

    Deshalb freuen wir uns alle, wenn wir endlich unsere Liebsten wieder in unseren Armen herzlich empfangen können.

    Herzlichen Dank für den tollen Beitrag

    Liebe Grüße
    Sema

  • 19
    04
    2020
    20
    Alexandra

    Liebe Sarah, wir planen gerade die Reise zu unserer Silberhochzeit. Und die Inspiration haben wir von dir <3. Da wir erst 2021 feiern werden hoffen wir so das es klappt.

    1. 20
      04
      2020
      20
  • 19
    04
    2020
    20
    Ivi

    Liebe Sarah, ein wirklich schöner Artikel. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass euer Traum vom Leben am Strand eines Tages möglich wird! Liebe Grüße Ivi

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